Foxconn-Arbeiter streiken wegen iPhone 5

  • Informiere Dich mal über China, über Sitten und Gebräuche in ländlichen Regionen, über Arbeitsbedingungen und Sozialsystem, über Rechte der Menschen und über den Umgang mit der Umwelt.Dann wirkt Foxcon gar nicht mehr so schlimm. Abgesehen davon, was geht uns das an? Eine Firma aus den USA lässt in China produzieren, die dortige Regierung und Bevölkerung heisst das gut. Muss sich der Deutsche überall einmischen? In Afrika, Europa, Deutschland fallen mir dringlichere Aufgaben ein. In Rumänien vegitieren behinderte Kleinkinder wie Tiere in Heimen, in Russland werden Sträflinge schlimmer als Vieh gequält. In Afrika werden Menschen geschlachtet und verstümmelt, aber klar - in China ist es besonders tragisch, da werden ja auch Appel Produkte gebaut. Das ist reines Apple Bashing. Samsung ist über Töchter ebenso vertreten in der Produktion, dort ist das eben so - oder noch schlimmer. Sonst hätte Fox keine 1,2 Mio Arbeitnehmer, oder?


    Wenn, dann ist es Sache der Amerikaner dafür zu sorgen das Apple in den Staaten produzieren lässt oder das was es ist: Ein Problem der Chinesischen Bevölkerung.


    Kik meide ich, wegen der Zustände hier und des geführten Sortimentes an sich.





    Edit:
    Noch ein Schlusswort zu Apple. Apple ist ein gieriger Konzern, knallhart. So wie die Wettbewerber. An der Marge kann es nicht liegen, die ist hoch genug. Im Gegensatz zum "billig billig" in der Textilbranche, verdient Apple richtig gut. Warum Apple nicht in USA produzieren lässt? Gute Frage.

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • Zitat

    Original geschrieben von mostwanted
    ...meide ich, wegen der Zustände hier und des geführten Sortimentes an sich.
    Warum Apple nicht in USA produzieren lässt? Gute Frage.


    Nun ja, ich als Konsument interessiere mich schon dafür, wie die Produkte, die ich nutze, hergestellt werden. Ich will, dass es dabei fair zugeht - wobei ich dir Recht gebe, es geht noch schlimmer als bei Foxconn. Ich würde ein - glaubwürdiges, streng überprüftes - Label "Fair Work" oder ähnliches sehr begrüßen. Wäre für mich ein Kaufargument.


    Warum Apple nicht mehr in den USA produziert, war übrigens dieses Jahr schon ein großes Thema in der New York Times.


    http://www.nytimes.com/2012/01…ed-middle-class.html?_r=0 (auf englisch)


    Fazit: es liegt nicht nur an den Lohnkosten. Die Chinesen sind einfach mehr auf Zack - alle wichtigen Zulieferer sind mittlerweile da, und wenn eine neue Fabrik gebraucht wird, wird nicht geredet, sondern die läuft innnerhalb von drei Monaten.

  • Zitat

    Original geschrieben von einsundelf
    Ich würde ein - glaubwürdiges, streng überprüftes - Label "Fair Work" oder ähnliches sehr begrüßen. Wäre für mich ein Kaufargument.


    Absolut :top:

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • Zitat

    Original geschrieben von einsundelf
    ...Fazit: es liegt nicht nur an den Lohnkosten. Die Chinesen sind einfach mehr auf Zack - alle wichtigen Zulieferer sind mittlerweile da, und wenn eine neue Fabrik gebraucht wird, wird nicht geredet, sondern die läuft innnerhalb von drei Monaten.


    Wobei das nicht nur für die USA gilt.
    Auch Europa; und Deutschland sowieso. Ich will das auch gar nicht bewerten, es hat auch mit den unterschiedlichen Lebensbedingungen zu tun.
    Es gibt dort einfach eine schier unbegrenzt scheinende Anzahl von Arbeitern, die bereit sind, zu Bedingungen zu arbeiten, die wir nicht im Traum akzeptieren würden.
    Und wir sind halt ein Volk von Jammerlappen und Neidern. Gerade im Bereich der schlecht ausgebildeten Menschen.
    Und was man nicht vergessen darf:
    Ein Teil unseres Wohlstands basiert auf Importe aus Ländern mit diesen schlechten Bedingungen. Das hat aber weniger mit Apple, den mit unserer Geiz-ist-geil Mentalität zu tun.

    Beste Grüße
    W.

  • Zitat

    Original geschrieben von lucky060669
    Ich hab gewusst, dass dies hier kommt, dachte nur schon früher.


    Hast Du schon mal in einem dieser Unternehmen oder als Leiharbeiter gearbeitet, um das beurteilen zu können?

    Ja. Und ich bin froh dass ich den Absprung geschafft habe. Spätestens im Rentenalter wäre die nächste Krise auf mich zugekommen.

  • Zitat

    Original geschrieben von mostwanted
    Warum Apple nicht in USA produzieren lässt? Gute Frage.


    Da würden ja die Herstellungkosten des I5 über 150,- steigen! :flop:

  • Aber Apple könnte als Patriot was für das Land tun. Anstatt 110 Milliarden hätte man dann vielleicht nur 50 Milliarden auf der Bank. Aber das ist wohl die Natur des Menschen und Menschen leiten Unternehmen. Michael Schumacher ist abgehauen, zahlreiche andere Grossverdiener auch. Null dem Land zurück geben, kein Patriotismus. Komisch, aber wir werden es nicht ändern.

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • Zitat

    Original geschrieben von mostwanted
    Michael Schumacher ist abgehauen, zahlreiche andere Grossverdiener auch. Null dem Land zurück geben, kein Patriotismus. Komisch, aber wir werden es nicht ändern.


    Richtig. Schon gar nicht mit diesen ganzen Umverteilungsparolen, die gebetsmühlenartig verbreitet werden. Haben wir ja mittlerweile schon im ganz großen Stil (EU, EZB).


    Aber man sollte nicht unerwähnt lassen, dass nicht nur Großverdiener, sondern auch mittlere Einkommen kein Bock mehr haben auf Umverteilung und das Land verlassen.
    Die Deutschen zählen in der Schweiz zur größten Einwanderergruppe und das sind fast alles keine Michael Schumacher.


    Zu China: Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle, warum Apple da bauen lässt und das liegt nicht nur an den Lohnkosten. Hinzu kommen noch: Flexibel, anpassbar, keine eigenen Produktionsstätten mit hohen Fixkosten am Bein und natürlich die Währungsmanipulation durch den chinesischen Staat.


    Gibt aber mittlerweile auch eine Foxconn-Fabrik in Brasilien, wo iPhones vom Band laufen, oder?

  • Wenn es darum ginge, ob man etwas zustande bringen und gewinnbringend verkaufen kann, dann ist es nachvollziehbar, daß man nach jedweden legal Kosteneinsparungen sucht, und sei auf der Rückseite des Mondes.


    Wenn eine Firma kurz vor der Pleite stünde oder dieser knapp entronnen wäre, dann wäre es ebenfalls nachvollziehbar, daß 98 Cent an den chinesischen Arbeiter besser sind als 99 Cent an den einheimischen Arbeiter.


    Aber hier geht's nur und ausschließlich um Gier. Um pro Gerät auch nur einen Dollar zusätzlich zu verdienen würde man im eigenen Land Leute entlassen und auch über Leichen gehen, solange dies keinen gewinnreduzierenden Imageschaden erzeugt.


    Die Bauteile kosten geschätzt 150 Euro, die Herstellung bei Foxconn wird aber nur mit 6 Euro beziffert. Aber angesichts von 200 Euro Nettogewinn pro Gerät gäbe es soviel Spielraum für einheimische Fertigung, daß hierzulande selbst Herr und Frau Wulff ihre sowieso schon üppige Frührente noch spürbar aufbessern könnten mit der Lohnfertigung von Mobilfunkgeräten. Die Herstellungskosten in Amerika lägen wohl 50 Euro höher und nur 150 Euro Gewinn pro Gerät wäre ja wirklich nicht vertretbar. Da die chinesichen Arbeiter auch keine langwierig ausgebildeten Fachkräfte sind bleibt nur übrig, daß sie dort nicht nur billiger, sondern auch schneller, massenhafter und einfacher verfügbar gemacht werden können. Aber zumindest bei einem längst eingeführten und weiterzuentwickelnden Gerät wie diesem kämen es darauf nicht mehr so an.


    Das war wirklich mal eine coole Firma, mit fortschrittlichen und einfallsreichen Geräten und Benutzerschnittstellen, mit herausstechenden Typen und viel mehr. Sie wäre auch außerhalb ihres Anhangs sehr vermisst worden, wenn sie über die Klinge gesprungen wäre. Daß ausgerechnet der Systemgegner damals finanziell sehr geholfen hat war der erste Symphatiepunkt, den sich Bill Gates verdient hat. Inzwischen aber regiert im angeblich weltwertvollsten, börsennotierten Konzern die Gier. Aktuell und auf längere Zeit ist das ja weder zu fürchten, noch zu hoffen, aber mit der Einstellung dürften das Unternehmen durchaus auch gegen die Wand fahren. Natürlich würden das heutzutage angesichts der massenhaften Beliebtheit viel mehr Leute bedauern als zum damaligen Tiefpunkt. Andererseits sind sie nun das absolute Gegenteil des jahrzehntelangen, symphatischen Nischenfüllers.


    Viele denken ja, daß das schöne, angesagte und flippige Gerät noch teurer oder unmöglich wäre, wenn es nicht am anderen Ende der Welt mittels Ausbeutung hergestellt würde. Daß es dabei einzig und allein um die weitere Steigerung von sowieso schon absurden Gewinnspannen geht, dessen sind sich die meisten gar nicht bewusst. Dabei würden die allerallermeisten Käufer sich selbst keinesfalls so verhalten und das auch nicht explizit gutheißen.

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