Verhetzung im Internet - warum geduldet?

  • Ich hoffe, Du meintest das - den ersten absatz - nicht ernst. Denn wie ich schon schrieb: demokratie, die keine fehlentscheidungen aushält/aushalten muss, ist keine demokratie (sondern diktatur derjenigen, die sich für 'was besseres halten). Und daß das bestens funktioniert, zeigt ein blick in die schweiz.


    Wie weit die umsicht der abgeordneten reicht, zeigten ja die berühmten interviews mit sowas von blanken abgeordneten im vorfeld der abstimmung über lissabon. Und das mehrhundertseitige gesetzespaket über den ESM bekamen die abgeordneten genau zwei tage vor der abstimmung zur verfügung gestellt -- selbst wenn man ein währungs- und finanzpolitischer, volkswirtschaftlicher sowie juristischer einstein in einer person ist, reichen zwei tage nicht, um dieses machwerk (mit der wahrscheinlich größten tragweite, die je ein gesetz für dieses land hatte) auch nur ansatzweise bewerten zu können. Soviel zum thema umsicht ...

    vielen dank für alle hilfreichen antworten


    Der teuro ist tot, es lebe die neue alte DM. Wetten auf 10-jahres-sicht werden angenommen (gibt's da eigentlich internet-wettanbieter für?).

  • Zitat

    Original geschrieben von LittleBoy
    Doch. Die Meinungen der geistig schwachen gehört ebenso geschützt wie die Meinung der geistig gesunden. Wenn man dem Staat in die Hände legt, welche Meinungen "gut" und welche "böse" sind, dann ist das nun mal der erste Schritt zur Zensur.


    Danke für deine klaren Worte.


    Toleranz, wie ich dieses Wort mittlerweile verabscheue, gilt nur für andere, nicht für einen selbst (oder die Gruppe, der man sich zugehörig fühlt).
    Sieht man exemplarisch hier und z.B. bei Demonstrationen, wo Menschen gegen Abtreibung protestieren. Was die sich alles gefallen lassen müssen ist schon enorm.

  • Was müssen den Abtreibungsgegner aushalten? Schlimm genug wenn andere sich über das Recht der Selbstbestimmung hinwegsetzen müssen. Körper der Frau ist Körper der Frau, da haben wir gar nix zu bestimmen.

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • Zitat

    Original geschrieben von mostwanted
    Körper der Frau ist Körper der Frau, da haben wir gar nix zu bestimmen.


    Schön wenn man komplexe Sachverhalte dann doch auf einen Satz begrenzen kann. DAS ist mal ein Weltbild...

  • Zitat

    Original geschrieben von mostwanted
    Was müssen denn Abtreibungsgegner aushalten? Schlimm genug, wenn andere sich über das Recht der Selbstbestimmung hinwegsetzen müssen. Körper der Frau ist Körper der Frau, da haben wir gar nix zu bestimmen.


    Und was ist mit dem recht auf selbstbestimmung des foetus ?


    Ich kann mich des eindrucks nicht erwehren, daß du (hier in diesem thread) ganz bewusst spammen und/oder provozieren willst. Oben die arrogante bemerkung über unterschichtler, verbunden mit einem seitenhieb gegen alg2-empfänger, noch weiter oben das niedermachen von menschen, die sich mit dem thread-thema bzw. einer seite gegen schwule beschäftigen -- wobei es sich mir da trotz mehrmaliger lektüre nicht so recht erschließt, auf wen du (warum) eigentlich eindreschen willst --, und jetzt das völlige außer-acht-lassen des rechts auf leben von ungeborenen. Du schreibst hier (in diesem thread) ständig hart an der gürtellinie oder darunter.


    Thema abtreibung: ich erlaube mir da keine meinung, weil ich selbst - obwohl sozusagen vom fach - mir kein urteil darüber anmaße, wann leben beginnt. Und ich bin heilfroh, daß ich bisher nie in der situation war, darüber befinden zu müssen.


    Deine "mein bauch gehört mir"-parole ist mindestens genauso fragwürdig wie die ansicht, die pille danach sei mord. Aber: bei pro oder contra abtreibung geht es imho genau um diese frage, also ab wann bekommt das werdende kind mit, daß es getötet wird ? Spätestens ab dem zeitpunkt, ab dem der werdende mensch todesangst empfinden kann, ist es mord. Nur ist es afaik bis heute weitestgehend unklar, wann dieser zeitpunkt ist.

    vielen dank für alle hilfreichen antworten


    Der teuro ist tot, es lebe die neue alte DM. Wetten auf 10-jahres-sicht werden angenommen (gibt's da eigentlich internet-wettanbieter für?).

  • Das Argument, daß die Leute, wenn es nicht geschrieben steht, sowieso so denken, ist zwar richtig, aber wenigstens wird diese Geisteshaltung nicht verbreitet (deswegen hab ich den Link auch wieder entfernt, LittleBoy hat hier völlig recht). Meinungsfreiheit hin- Meinungsfreiheit her, ich sehe das schon als "Gewalt" - zum einen psychische Gewalt gegen die Opfer des Hasses, zum anderen wird so extrem radikales Gedankengut sicherlich die Hemmschwelle zu einem tatsächlichen Verbrechen gegen diese Menschen senken.


    Bei uns in Österreich gibt es das Verbotsgesetz. Man darf den 2.WK oder Hitler bzw. alles, was drumherum war, nicht verherrlichen. Bei Zuwiderhandlung folgt eine Haftstrafe.


    Nun, hier geht es zwar nicht um Juden, aber die Hetze gegen Homosexuelle ist um nichts besser oder um nichts eher zu "tolerieren". Meiner Meinung nach gehört hier auch ein "Verbotsgesetz" her. Einfach, damit die Betroffenen diesen abartigen Bullshit nicht lesen müssen.


    Ich bin auch etwas schockiert, daß sich kaum jemand hier über die Tatsache der Verhetzung aufregt, sondern sich stattdessen auf die Redefreiheit ausgeredet wird. Ich mein, es gibt Dinge, die kann man nicht legitimieren.


    Gut, die Seite ist jetzt in den USA, da kann man wohl wirklich nichts machen, aber das wußte ich anfangs nicht und am Prinzip des Wahnsinns ändert das ja nichts.

    Samsung Galaxy S7
    iPhone 7

  • Natürlich sind diese menschenverachtenden Aussagen unter aller Sau. Meiner neuen Signatur folgend, erspare ich mir weitere Ausführungen und diskutiere das nur noch per PN, wesentlich stressfreier ;-)

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • Zitat

    Original geschrieben von Benz-Driver
    ...Bei uns in Österreich gibt es das Verbotsgesetz. Man darf den 2.WK oder Hitler bzw. alles, was drumherum war, nicht verherrlichen. ...


    Ähnliches gibt es in D. Und es ist die wohl einschneidendste beschränkung der meinungsfreiheit in D. Was ich - wie jede andere beschneidung der meinungsfreiheit auch - sehr bedenklich finde, weil ein freies land / eine demokratie meiner meinung nach auch das aushalten (können) muss. Wenn jemand den holocaust oder sonstige hitler-verbrechen leugnet (oder gar gutheißt), dann finde ich das zwar absurd, höchst bedauerlich und völlig daneben, aber ich finde, er sollte dennoch das recht dazu haben.

    vielen dank für alle hilfreichen antworten


    Der teuro ist tot, es lebe die neue alte DM. Wetten auf 10-jahres-sicht werden angenommen (gibt's da eigentlich internet-wettanbieter für?).

  • Zitat

    Original geschrieben von mostwanted
    Was müssen den Abtreibungsgegner aushalten?


    Das, was Leute so ablassen, die den ganzen lieben Tag von Toleranz faseln, aber anderen nicht ein bißchen davon zugestehen wollen.


    Als da wären: Anpöbeln, Anschreien, aufs übelste beschimpfen, Informationsstände umstossen usw. usf.
    Und natürlich auch Provoaktionen wie Hinterteil blank ziehen.


    Das ist dann die gelebte Meinungsfreiheit in Deutschland. Und das betrifft nicht nur Abtreibungsgegner, sondern auch Menschen, die z.B. gegen den Gender Mainstream protestieren.

  • Zitat

    Original geschrieben von malinfo
    Wenn jemand den holocaust oder sonstige hitler-verbrechen leugnet (oder gar gutheißt), dann finde ich das zwar absurd, höchst bedauerlich und völlig daneben, aber ich finde, er sollte dennoch das recht dazu haben.


    Du verwechselst Tatsachenbehauptungen mit Meinungen.


    Wenn ich behaupte, dass es den Holocaust nicht gegeben hat, dann ist das keine Meinung, sondern eine erwiesenermaßen falsche Tatsachenbehauptung und daher zu Recht nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt.


    Zudem muss man bedenken, dass kein Grundrecht absolut wirkt, sondern Schranken haben muss. Diese sind i.d.R. dann erreicht, wenn ich andere Menschen in ihrem Wohlbefinden einschränke. Aus diesem Grund kannst du ja auch nicht zu deinem Nachbarn sagen "Ich bin der Meinung, sie sind ein A**loch." Das ist dann ja auch eine nicht von der Meinungsfreiheit gedeckte Beleidigung.

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