Thread zur Deutschen Einheit

  • das steht dort so nicht.


    die aktuellen probleme die wir zu spüren bekommen (und vielleicht noch mehr spüren werden), sind jedoch zweifelsfrei dem euro begründet.
    und nun scheint es vielleicht so, dass man uns die wiedervereinigung nur gestattet hat, wenn der euro (mit all seinen möglichen folgen die wir jetzt alle sehen, u.a. auch die haftung für andere länder) kommt und die im ausland unliebsame, weil zu starke d-mark, verschwindet und dafür billiges geld für alle kommt.
    ohne der verlockung der wiedervereinigung wäre diese konstrukt seitens der deutschen evtl. so garnicht zu stande gekommen.

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt

    und nun scheint es vielleicht so


    Aber auch nur vielleicht ;)


    Was hatte der Ostblock ("Der Russe") mit dem Euro zu tun?

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • Hätte wäre wenn. Die Wiedervereinigung ist über 20 Jahre her, damals hat man sicher nicht die Finanzkrise von 2012 mit den Folgen für den Euroraum absehen können. Von daher finde ich es reichlich albern, wenn du es jetzt so hinstellst, als hätten Frankreich und andere Länder ein Einstehen Deutschlands für die Schulden anderer Länder für die Zustimmung zur Wiedervereinigung abhängig gemacht.

  • Ich lese hier immer, dass die Wiedervereinigung "gestattet" worden wäre.


    Völkerrechtlich formal ist das sicher richtig, aber was hätte denn schon anderes passieren sollen? Der ganze Ostblock war sozusagen wegen Pleite liquidiert und aufgelöst worden, da hätte sich das neue Russland bestimmt nicht die DDR als Kolonie ans Bein binden wollen.


    Eine "Republik freies DDR-Land" hätten sie in Ostberlin Mangels liquider Mittel auch nicht ausrufen können.


    Also was gabs einfacheres, als zu denen hinzugehen, die jahrzehntelang darum geschrien hatten (meist wohl in der Verdrängung, dass dieser Umstand auch tatsächlich mal eintreten könnte).


    Es gab sicher niemanden auf der Welt, der sich jetzt um die Übernahme der DDR beworben hätte, allein waren sie nicht lebensfähig und so kam es einfach, wie es kommen musste.


    Deswegen finde ich die Diskussion, dass man irgendjemanden "dankbar" für die Wiedervereinigung sein müsste, am Thema vorbei.

  • nun, scheinbar war frankreich damals in der position ein veto gegen die wiedervereinigung einzulegen (warum auch immer, ich finde 50 jahre nach dem "sieg" sollte man solch eine position nicht mehr inne haben). und den russen lag nurnoch am erhalt der sowjetunion, fraglich ob diese auch beim erhalt der DDR noch viel länger bestanden hätte. das ostland selbst war da schon ausgebeutet und abgeschrieben, da war kaum mehr was zu holen - evtl. hätte es nur unnötig geld gekostet, die DDR am leben zu halten und die sowjetunion bricht trotzdem zusammen weil die genossen keine lust mehr haben.


    die "angst" frankreichs könnte ein - im falle der wiedervereinigung - noch stärkeres deutschland gewesen sein. darum evtl. das "pfand" frankreichs, dass man dafür den euro will, um deutschland dadurch abzuschwächen.


    und natürlich konnte man damals noch nicht genau die folgen vorhersehen, wie man sie jetzt hat.


    aber die abhängigkeiten, die sich durch den euro ergeben, kannte man. und das risiko dass es im fall der fälle kein zurück mehr gibt, *muss* man entweder gewusst und gehofft haben "das wird schon alles gut gehen, solange wir leben" oder es waren in kohls reihen wirklich nur hirnis am werk.


    p.s. ich muss hier mit "scheinbar" "hätte" "evtl." arbeiten, weil ich den artikeln des spiegels jetzt auch nicht unbedingt bedingungslos glauben will.

  • Klar konnte Frankreich ein Veto einlegen, sie waren ja Vertragspartner dieser ganzen Nachkriegsverträge.
    Klar ist aber auch, dass das nur pro forma ist und die Entwicklung nicht ernsthaft in frage gestellt hat. Als der allerkleinste Partner im 4-Mächte-Geschäft musste man ja wenigstens seine Anwesenheit behaupten.


    Hat nicht Frankreich sogar erst vor ein paar Wochen wieder mal neue Reparationszahlungen durch Deutschland anlässlich irgendeines Wirtschaftsereignisses gefordert?
    Ist ja ganz nett und ich erkenne ja an, dass sie sich profilieren wollen, aber Auswirkungen hat das keine.

  • Meiner Meinung (baujahr 79)nach ist die Wiedervereinigung zu schnell vorangetrieben worden und in manchen Bereichen ohne Rücksicht auf Verluste im Galopp geschehen.


    Das ganze geschachere um Privatbesitz zwischen Ost-West, "raubrittertum" in der Ost-Wirtschaft usw. hätte bei einem geplanten ruhigeren Übergang vermieden werden können.



    Nichtsdestotrotz ist die friedliche Wiedervereinigung das beste was dem deutschen Volk passieren konnte, das blockgetriebene gegeneinander war pervers und gleich welche Probleme sich durch die "blitzhochzeit" ergeben haben - es war es Wert :top:

    Ohne Multitouch würde kein Windows laufen.


    Wie soll man sonst Strg+Alt+Enf drücken?

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    dass man dafür den euro will, um deutschland dadurch abzuschwächen.

    Nur ist Deutschland durch den Euro nicht (wirtschaftlich) schwächer, sondern stärker geworden. Aber darüber jetzt noch weiter zu diskutieren hat vermutlich keinen Sinn - zumindest hat es in den bisherigen Threads nichts funktioniert.

  • gut, dass du das wirtschaftlich in klammern gesetzt hast. denn irgendwie sind wir durchaus schwächer oder man könnte auch sagen abhängiger geworden. eben weil wir nicht mehr nur unser eigenes süppchen kochen sondern uns um jeden "furz" in europa kümmern müssen (zusammen mit ein paar anderen nationen).


    statt uns auf unsere eigenen probleme zu konzentrieren und die mal in den griff zu bekommen, müssen wir nun noch mutti für einige andere länder spielen, ob da auch ja genug gespart wird und ob da auch alles läuft, weil wehe wenn nicht, dann gehts uns ganz schnell richtig schlecht - wir sitzen ja jetzt alle im gleichen boot.


    wir waren mit europa stark solange die probleme nicht offensichtlich waren und wir alle eine große euro-bunga-bunga-party gefeiert haben. das große erwachen und die ernüchterung kommt ja jetzt gerade.

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