Dreiste Androhung vom Pizza-Lieferanten wegen irrtümlicher Bestellung- ok oder nicht?

  • Folgender Fall: ich gehe über Pizza.de, suche einen Lieferanten aus. Und fülle meine Daten aus und suche die Pizza aus. Ich fand keine Zahlungsmöglichkeiten (ich wollte noch meinen Gutschein eingeben). Ich wußte auch nicht, dass man ohne Zahlungsauswahl bestellen kann (denn bei Lieferando & Co muss man immer Zahlunsgdaten angeben). So, dachte ich: kommt bestimmt auf der nächsten Seite die Zahlungsauswahl. Aber ne, so war es nicht. Die Bestellung ging direkt raus.


    So, da rief ich den Lieferanten genau 2 Minuten später an und bat um Verzeihung um die fehlerhafte Bestellung. Ich bat um Stornierung (und wollte auch sagen, dass ich nochmals bestellen werde, aber versuchen werde, meine Gutscheine einzulösen, aber dazu kam ich nicht, denn: ich wurde daraufhin angemacht: ich hätte nur die Absicht, den Laden zu verarschen. Und die lassen sich nicht verarschen. Und der Laden müsste auch Provision an pizza.de bezahlen. Ich habe gesagt, dass ich die Provisionshöhe auch gerne übernehme, aber das lehnte er ab. Und er machte dann weiter Druck: entweder ich nehme die Pizza oder er macht mir eine Anzeige. Und das hat er mir zehnmal eingedröhnt. Ich wollte den Chef reden, aber das hat er auch abgelehnt. Er hat mich mit seiner drohende Stimme immer das eine wiederholt und am Ende es auf drei Wörter reduziert: "Pizza oder Anzeige?" Ich habe gesagt: ok, ich nehme die Pizza. Als ich wieder fragte, wie der Chef den hieße, sagte er, er wüßte es nicht, aber dann sagte ihm von hinten einer: er soll damit aufhören und mir sagen, dass es ok ist (sprich: die Bestellung wird storniert).


    Ich gebe zu, ich hatte einen Fehler gemacht, aber war ehrlich genug, den Laden anzurufen und um Storno (nach 2 Minuten nach der Bestellung) zu bitten. (Manch einer hätte den Lieferanten sagen könnnen, dass er nicht bestellt habe.)


    Ich würde gerne wissen:


    - darf er mich so androhen mit einer Anzeige, dass ich ihm die Ware abnehmen muss?

  • Hi


    gilt hier eigentlich auch das Widerrufsrecht? Ist ja ein Vertrag, der mit Fernkommunikationsmittteln zustande gekommen ist.


    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Zitat

    Original geschrieben von HHFD
    Hi


    gilt hier eigentlich auch das Widerrufsrecht?


    Nein. (§ 312b III Nr. 5 Alt. 1 BGB)


    Wäre sicher auch nett wenn jemand nach 13 Tagen auf die Idee kommt seine Pizza ohne Angabe von Gründen zurück zu senden.

  • Re: Dreiste Androhung vom Pizza-Lieferanten wegen irrtümlicher Bestellung- ok oder nicht?


    Zitat

    Original geschrieben von hakost
    - darf er mich so androhen mit einer Anzeige, dass ich ihm die Ware abnehmen muss?


    Wen interessierts? Er hat es gemacht - und was willst du jetzt machen? Willst du ihn wegen so einer Sache anzeigen? Was soll das bringen?


    Es macht den Ärger den Du hattest nicht rückgängig...


    Ist halt doof gelaufen die Sache - sowas passiert im Leben.

  • Früher hat man solche Erlebnisse wie folgt verarbeitet:



    1. Schüler= Große Pause
    2. Frau=Friseur
    3. Mann= Verein
    4. Rentner=Wartezimmer

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • Re: Dreiste Androhung vom Pizza-Lieferanten wegen irrtümlicher Bestellung- ok oder nicht?


    Zitat

    Original geschrieben von hakost


    Ich würde gerne wissen:


    - darf er mich so androhen mit einer Anzeige, dass ich ihm die Ware abnehmen muss?




    Ja, das darf er im Rahmen der gesetzlichen Redefreiheit, öffentlich Blödsinn zu verbreiten *ggg*


    Tun kann er es nicht, da keine Straftat vorliegt.


    Er könnte höchstens versuchen, dich zivilrechtlich auf Schadenersatz in Höhe des Kaufpreises zu verklagen. Persönlich glaube ich nicht, dass er damit durch käme.


    Bei so einer pampigen Anmache hätte ich das Gespräch locker beendet und einfach mal abgewartet. Im Zweifelsfall hätte ich dann mit dem Richter diskutieren können, ob ein wirksamer Widerruf oder gar überhaupt eine wirksame Bestellung vorliegt.


    So ein gelegentlicher Rechtsstreit gehört heutzutage zum allgemeinen Lebensrisiko. Ist nichts schlimmes und gehört halt dazu. Jeder will nunmal heute jeden wegen irgendwelcher Lappalien verklagen, dagegen kann man sich vorab nicht schützen.
    Wahrscheinlich kommt das durch die ganzen Gerichtsshows im TV und natürlich auch durch die verbreiteten Rechtsschutzversicherungen.

  • Um direkt auf die Topic Frage zu antworten: Ich find's nicht ok. ;-)
    Aber ich kann mir vorstellen, dass dem Kerl die Nerven durchgegangen sind, weil die vermutlich ziemlich oft Ärger mit (jugendlichen?) " Spassbestellern" haben. Und durch diese Portalvermittlung haben sie dann zum normalen Schaden auch noch die Provision des Vermittlers zu zahlen... Schon mies, wenn es so ist, wie ich es mir denke.

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