T-Mobile: Berechnung nicht zustandegekommener Verbindungen im Roaming

  • Da derzeit in Tokyo weilend und damit weit außerhalb des noch halbwegs bezahlbaren Gebiets, was Roaming angeht, pflege ich, eingehende Gespräche auf der deutschen Nummer aus gutem Grund nicht anzunehmen. Wirtschaftlich sinnvoll nutzbar ist via Roaming ja eigentlich eh nur der SMS-Empfang, aber gut.


    Nun habe ich mir auch schon im Deutschland für den Besetztfall eine Rufumleitung auf die mehr oder weniger bekannte Vodafone-Rufnummer +491739437954 eingerichtet, bei der der Anrufer die Ansage "der Angerufene möchte zur Zeit keine Gespräche annehmen" zu hören bekommt. Da das wohl noch eine "reinrassige" Netzansage ist, wird die "Verbindung" aus keinem Netz in Deutschland, egal ob Fest- oder Mobilfunknetz berechnet, da sie nach allgemeinem Verständnis nicht zustandekommt. Erkennbar ist das auch daran, dass das Handy keine Gesprächsdauer anzeigt, wie das bei den bei Anrufern unbeliebten "Komfortdiensten" der Fall ist.


    Hintergrund ist der, dass das stets über den Besetztfall realisierte Abweisen von Anrufen für Anrufer oft irreführend ist. Statt klarer Ansage im wahrsten Sinne des Wortes gibt es Besetzt oder je nach Betreiber auch gar nichts, was so manchen dazu veranlasst, erst recht nochmal anzurufen.


    So, mancher ahnt es schon - für genau diese nicht zustandegekommenen Verbindungen will T-Mobile nun jeweils 2,99€ von mir. Abgesehen davon, dass der Preis selbst für ein noch so aktiv geführtes Gespräch eine reine Frechheit ist, stellen sich mir die folgenden Fragen:


    1. Wann gilt eine Verbindung regelmäßig tariflich und auch technisch als "zustandegekommen"? So meine ich, mich bei meiner alten ISDN-Telefonanlage entsinnen zu können, dass die B-Kanal-LED bei Netzansagen oder Freizeichen nicht aufleuchtete und erst bei aktiver Verbindung die Benutzung eines Kanals signalisierte.


    2. Ist eine solche Berechnung im Roaming gängige Praxis (oder besser: Unsitte), seit Jahren durch obskure PDF-AGB mit Schriftgröße Punkt 6,5 in Hellgrau auf Weiß rechtlich abgedeckt? Habe ich etwas verpasst?


    Da T-Mobile mal wieder unwillig oder auch unfähig ist, via +491712522587 (offenbar ausnahmsweise wirklich kostenlos) über noch nicht in Rechnung gestellte Verbindungen
    detailliert Auskunft zu geben, werde ich wohl zerknirscht den Oktober abwarten und dann supido reklamieren.


    Vielleicht ist T-Mobile auch unschuldig und NTT Docomo / Softbank pflegen ein eigensinniges Verständnis darüber, was eine Dienstleistung ist. Da ich mit denen aber in keiner rechtlichen Beziehung stehe, bleibt T-Mobile mein Ansprechpartner.

  • Re: T-Mobile: Berechnung nicht zustandegekommener Verbindungen im Roaming


    Zitat

    Original geschrieben von little-endian
    Nun habe ich mir auch schon im Deutschland für den Besetztfall eine Rufumleitung auf die mehr oder weniger bekannte Vodafone-Rufnummer +491739437954 eingerichtet...


    Bedingte Rufumleitung, da liegt der Hase im Pfeffer.
    Ich finde es persönlich eine Unsitte, aber die Verbindungen gelten in dem Fall als zustandegekommen.
    http://www.telefon-treff.de/sh…ostid=4238697#post4238697

  • Vielen Dank für den Link zum interessanten Thread.


    Dass bedingte Rufumleitungen im Ausland potentiell zum teuren Roamingtaruf abgerechnet werden, war mir bewusst.


    Jedoch gibt es hier ja den Sonderfall, dass die Rufumleitung lediglich zu einer im Inland kostenfrei erreichbaren Netzansage führt.


    Nach meinem Verständnis kostet eine Rufumleitung ja nie mehr, als die Nummer gleich direkt zu wählen, daher auch die Verwunderung. Im Kern geht es also nicht um die Umleitung sondern darum, inwieweit Verbindungen zu Netzansagen abgerechnet werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von little-endian
    Nach meinem Verständnis kostet eine Rufumleitung ja nie mehr, als die Nummer gleich direkt zu wählen, daher auch die Verwunderung.


    Im Ausland definitiv schon. Man bezahlt ja 1x ein eingehendes Gespräch im Ausland und 1x ein ausgehendes Gespräch nach Deutschland.
    Und dem Anbieter im Ausland ist es völlig egal, ob der Anruf innerhalb Deutschlands etwas kosten würde oder nicht. Das kann er schlussendlich auch nicht beurteilen. Für ihn ist es ein Roaminggespräch mit einer deutschen Nummer.

  • Zitat

    Original geschrieben von stefanniehaus
    Im Ausland definitiv schon. Man bezahlt ja 1x ein eingehendes Gespräch im Ausland und 1x ein ausgehendes Gespräch nach Deutschland.


    Das ist richtig, ich wollte es meinem vorherigen Beitrag noch hinzufügen .. im Roaming quasi "pro Richtung". Soweit sind wir uns einig.


    Zitat

    Original geschrieben von stefanniehaus Und dem Anbieter im Ausland ist es völlig egal, ob der Anruf innerhalb Deutschlands etwas kosten würde oder nicht. Das kann er schlussendlich auch nicht beurteilen.


    Das mag sein, aber spätestens T-Mobile in Deutschland kann das beurteilen. Was die sich untereinander in Rechnung stellen, wäre zwar ganz interessant, kann mir als Kunde aber erstmal vollkommen gleichgültig sein.


    Zitat

    Original geschrieben von stefanniehaus Für ihn ist es ein Roaminggespräch mit einer deutschen Nummer.


    Es scheint keine allzu große Herausforderung zu sein, bestimmte Nummern gar nicht abzurechnen, wie besagte Roaming-Auskunftsnummern. Das klappt ja auch - deutsche Zielrufnummer hin oder her.


    Ebenso ist es allen Beteiligten offenbar problemlos möglich, zwischen nicht angenommenem und angenommenem Anruf zu unterscheiden, sonst wäre ja schon das "nur Anklingeln lassen" unbezahlbar. Ein wenig drehen wir uns im Kreis - wie sieht es denn mit dem guten alten Besetztzeichen aus? Wird denn ein solcher Anrufversuch ebenfalls abgerechnet? Ob der dubiosen Abrechnungen probiere ich das jetzt besser nicht weiter und auf der T-Mobile-Prepaid ist leider kein Guthaben mehr drauf.

  • Wenn ich mich recht erinnere hab ich mal gelesen das in Dänemark sogar schon das anklingeln kostet(e)?


    Meiner Meinung nach kann ein Mobilfunkanbieter sehrwohl feststellen ob ein Sprechkanal zur Verfügung gestellt wurde und nur ab da berechnen. Technisch ist aber schon ab dem klingeln eine Verbindung hergestellt (hin vermittelt) wenn auch nur erstmal über den Signalisierungskanal.

  • Sofern du deine Erinnerung mit einer handfesten Quelle untermauern kannst, würde ich mich über einen Link freuen - klingt interessant, wenn auch wieder mal alles andere als kundenfreundlich.


    Ansonsten fürchte ich, dass ich da tiefer einsteigen muss - Protokolle SS7 & Co. lassen grüßen. So ist mir noch nicht ganz klar, was nur über den Signalisierungskanal läuft und was nicht. Auch die Sache mit den Freizeichen scheint uneinheitlich zu sein. Einmal vom Netz übermittelt und einmal vom Endgerät erzeugt.


    Naja, wenn hier jemand gerade im Ausland sein sollte und auf einer der vielen "Testkarten" eh noch ungenutztes Guthaben hat, kann er oder sie ja gerne mal die Vodafone-Nummer anrufen und schauen, ob was berechnet wird.

  • Naja schaut halt einfach die Standardpreise für "International Roaming" nach. Diese gelten, wenn keine Roaming-Option gebucht ist (somit auch kein EU-Preismodell aktiviert ist).


    [URL=http://www.t-mobile.de/business/internationalroaming/0,19828,14274-_,00.html]Telekom International Roaming[/URL] --> Dänemark aus dem Dropdown-Feld auswählen


    Für einen Gesprächsversuch (z.B. wenn ein Teilnehmer nicht erreicht werden kann, weil seine Rufnummer besetzt ist) werden Gebühren (0,05 E) berechnet. Daten/Fax werden wie Telefonie vergebührt.


    Bemerkung am Rande: Das ist teurer als abgehende SMS - die kosten nur 3,75 ct netto!


    Bei Japan steht nichts dergleichen.

    Viele Grüße
    Lars

  • Zitat

    Original geschrieben von LarsTT
    Naja schaut halt einfach die Standardpreise für "International Roaming" nach. Diese gelten, wenn keine Roaming-Option gebucht ist (somit auch kein EU-Preismodell aktiviert ist).


    Nachsehen kann man Vieles, aber es sollte am Ende schon zu den Gegebenheiten passen. So bin ich Privatkunde und zahle maximal 2,99 EUR / Minute für abgehende Gespräche von Ländergruppe 3 aus. Die gelisteten Business-Preise sind zum Teil ja noch abgefahrener.


    Der Passus "Auf Grund von möglichen Wechselkursschwankungen und Preisänderungen durch den ausländischen Netzbetreiber können die angegebenen Preise nur als angenäherte Werte verstanden werden.[...]" dürfte spätestens bei Prepaid-Karten, bei denen in Echtzeit abgerechnet wird, interessant werden. ;)


    Für Privatkunden scheinen die Tarife jedenfalls weitaus "festgezurrter".

  • Hi,
    Wenn ich da anrufe, kommt da ein freundliches Hallo einer netten Dame. Vielleicht ist das der Grund, warum es Dir berechnet wird ;-)!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!