ZitatOriginal geschrieben von harlekyn
Entscheidend ist dennoch die Summe die am Ende rauskommt. Ist zwar toll wenn ich nur 10 Geraete habe und diese mit 200 EUR Spanne verkaufen kann. Lukrativer ist es aber, 100 Geraete mit 50 EUR Spanne abzusetzen.
Und genau hier sind die Denkfehler:
1. Wenn ich erstmal Preisdumping betreibe, komme ich da nur schwer wieder raus...
Ein High-End-Gerät jemals wieder zu anständigen Preisen zu vermarkten wird damit zunichte gemacht.
2. Das Rechenbeispiel ist so natürlich wenig realistisch, weil man kein Dumping-Preis als Vergleich nehmen kann (Grund s.o.).
Ich bleibe einfach mal bei der Spanne von 200.
(Nicht zu vergessen: von 629,- € bekommt schon mal fast 100,-€ der Fiskus, einige Euro werden beim Händler bleiben und die Herstellungs- und Transportkosten müssen auch abgezogen werden... Insofern vielleicht gar nicht schlecht.)
Erst einmal habe ich einen Kuchen - der hat 100%.
Der Kuchen soll die Nachfrage sein.
Plane ich vom Kuchen 100 Stücke abzubekommen, habe ich 200000.
Liefere ich nun aber, um mich wie oben beschrieben länger im Spiel zu halten erstmal vielleicht nur 75 Stücke, macht immerhin noch 150000...zunächst.
Wenn jetzt einige sagen, sie würden da Gerät nur für unter 500€ kaufen, würde das bedeuten, dass die Marge statt 200 sagen wir bei 150 liegt.
Damit müsste ich für die den gleichen Ertrag meine verkaufte Stückzahl um 25% erhöhen. 25% mehr muss ich a) erst einmal mehr verkaufen - denn das ist eine ganze Menge.
Und b) wäre dann der Markt schneller gesättigt (die 100 schneller voll), was außerdem bedeutet der Preisverfall beginnt früher.
So kann ich c) also hoffen, dass ich einen höheren Gewinn mit weniger Geräten mache. Denn jedes Gerät streicht mir 25% höheren Rohertrag ein.
Ich wüßte, wie ich es machen würde. Und tatsächlich weiß ich sogar auch ein ganz klein wenig davon.
Jeder Bäcker rechnet das so, weil er oft besser weiß, was Mehl kostet, als der Diplom-Kaufmann, um bei deinem Beispiel zu bleiben.
Und der Bäcker weiß oft auch besser, wie viele Brötchen er am Samstag backen muss, für seinen Laden.
Es nützt ihm nämlich gar nichts mehr zu backen, in der Hoffnung für 3 cent weniger verkauft er 200 Brötchen mehr. Er verkauft so viele Brötchen, wie seine Kundschaft haben will. Und die Zahl der Einwohner des Dorfes gibt die Zahl der Brötchen vor - das ist sein Markt.
Wenn er die Brötchen verramscht, weil er zu viele hat, geht er langfristig wahrscheinlich auch pleite, und er beunruhigt nebenbei auch noch den Markt mit seinem ruinösen Wettbewerb.
Sollte bei Nokia da also tatsächlich Kalkül hinter stecken, möchte ich denen gratulieren.
Ich halte das für genial! Endlch hat mal jemand verstanden, wie es geht!