Wie lang bleibt GSM noch der Standard?

  • "Fachgutachten: GSM wird noch etwa 10 Jahre benötigt"


    Im heute erschienenen teltarif.de-Artikel: "Zukunft der D- und E-Netz-Frequenzen: BNetzA informiert" steht:


    "Ein im Auftrag der Regulierungsbehörde im vergangenen Jahr erstelltes wissenschaftliches Gutachten der TU Wien kommt zu dem Fazit: "GSM-Technologie ist für Sprache optimiert und wird im nächsten Jahrzehnt in zumindest gleichem Umfang wie heute für Sprache und Roaming benötigt werden. Zwischen 2020 und 2025 wird es zu einem Phase-Out von GSM kommen. Denkbar ist auch ein Szenario, GSM über das eigentliche End-of-Life so am Leben zu erhalten, dass damit eine gewisse GSM-Grund_versorgung gewährleistet werden kann."


    Das ist doch schon mal eine Aussage. Mal sehen, was wirklich dabei heraus kommt.

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    Grüße in die Runde.

  • Ein heutiger Teltarif.de-Bericht passt hier sehr gut hinein: Huawei und Vodafone: 50 Prozent mehr Kapazität für LTE.


    Zitat:
    "GSM soll in den gemeinsam für beide Technologien verwendeten Bereichen weiterhin oberste Priorität behalten. Sofern es jedoch freie Kapazitäten gibt, sollen diese für den LTE-basierten Internet-Zugang genutzt werden."

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    Grüße in die Runde.

  • Waere aber Zeit GSM endlich zu beerdigen.


    UMTS 900/2100 und LTE 800/1800 waere wohl der sinnvollste Mix. GSM900 -> UMTS900 und GSM1800 -> LTE1800 switchen waere schoen. Koennte man beim Umbau auf SingleRAN gleich machen.

  • Wenn ich nur daran denke, wie viele Menschen reine GSM-Handys nutzen und weiterhin nutzen wollen, ist es völlig abwegig, GSM kurzfristig abschaffen zu wollen. :D


    Das Vorhaben von Huawei und Vodafone ist doch ein äußerst sinnvoll erscheinendes Migrationskonzept, welches Deine Vorschläge ja zum Teil berücksichtigt. Vor allem ermöglicht diese Variante einen weichen und insbesondere bedarfsorientierten Übergang zur Nutzung der LTE-Technologie.

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    Grüße in die Runde.

  • Ich bin schon länger der Auffassung, dass GSM eine Karriere bevorsteht, die in etwa mit der analoger Telefonanschlüsse vergleichbar ist.


    Dafür sprechen m.E. (mindestens) zwei Gründe:


    1. Ein im D-Netz verbleibendes "Rest-GSM" könnte auf eine perfekte Infrastruktur bauen, deren Erhaltungsaufwand vertretbar ist und sich deshalb besonders für Discount-Angebote im Telefoniesektor eignet.


    2. Die internationale Verbreitung dieses Standards in Eurasien und möglicherweise Afrika. Ausgehend von den finanzschwächeren Nationen, die noch recht lange auf GSM bauen dürften, wäre GSM prädestiniert für eine Art "kleinstem gemeinsamen Nenner", der eine weitgehende internationale Kompatibilität in einer globalisierten Welt garantiert.


    Man darf nicht vergessen, dass die digitale GSM-Technik der erste brauchbare Standard war, der "Handys" wirklich in händischem Format hervorbrachte, was der Technik letztlich zum Durchbruch verhalf. B- und auch C-Netz waren stets für eine eng umgrenzte Nutzergruppe ausgelegt, was einen ökonomischen Weiterbetrieb dieser Netze (etwa als Zusatzangebot) nicht zuließ.


    Bei GSM sieht das dagegen ganz anders aus.



    Edit:
    Nach meinem "XP forever"-Thread sollte ich vielleicht auch noch einen "GSM forever" ins Leben rufen. :p


    Oder wir bennen diesen hier kurzerhand um ... einen Thread, der ein Thema behandelt, das der Erfindung des Feuers nahekommt ... und jetzt husch in Bettchen ...oder anders formuliert: schnell wech hier ...

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Bei GSM sieht das dagegen ganz anders aus.


    Vorallem, eine Zeit lang, sah es ja so aus, dass GSM irgendwann ausstirbt, weil die Netzbetreiber keine kaputte Hardware ersetzen wollen, oder sogar können, weil es das nicht mehr gibt.


    Die heutige Technik macht GSM aber einfach nebenbei mit.


    Soweit zur Theorie. In der Praxis habe ich mein Telefoniertelefon, was eine Zeit lang auf UMTS/GSM lief, wieder auf GSM only zurückgestellt.


    Warum? Es benötigt viel weniger Strom, weil es sich nicht dauernd zwischen UMTS und GSM umbucht. Es funktioniert stabiler, weil GSM für Telefonie einfach "rocksolid" ist. GSM ist relativ frei, wenn es UMTS und LTE in der Stadt gibt. Zumindest habe ich keinerlei Probleme, auch auf größeren Festen in der Innenstadt angerufen zu werden und anzurufen, während es bei meinen Smartphone Bekannten eher zum Glückspiel wird. Auch wenn die Teltarif in Berlin auf der Fanmeile wohl was anderes beobachtet hat.


    Und selbst die Netzbetreiber verkaufen noch GSM only Nokias. Mein nächstes Telefon wird auch ein solches, weil mir zwei bis drei Wochen Standby wichtiger sind, als das letzte Quentchen Sprachqualität falls mal ein HD Voice Telefonat zustande kommt.

  • Ich denke, im Moment ist GSM noch unverzichtbar, das ergibt sich eigentlich schon beim Blick auf die verschiedenen Netzabdeckungskarten der Anbieter. Außerdem nutzen nicht wenige Leute Geräte, die alt sind oder sich auf das Wesentliche beschränken und daher GSM nutzen.
    Die Lösung von Vodafone dürfte ein guter Kompromiss sein. Besonders angenehm stelle ich mir vor, dass die Reichweite von LTE900 und GSM900 gleich sein dürfte, da es über die selbe Antenne läuft und es wohl noch einige Zeit dauern wird, bis sowohl Netzbetreiber als auch alle Endgeräte VoLTE unterstützen bzw. die heutigen ohne Unterstützung nicht mehr genutzt werden.


    Und was wäre ohne GSM mit den Roamern? LTE-Roaming ist nur zwischen einzelnen Partnern möglich und das UMTS-Netz ist auch eher lückenhaft. Und selbst im UMTS-Netz erlebe ich es oft, dass man zu Beginn eines Gespräches ins GSM-Netz geschoben wird.

  • Zitat

    Original geschrieben von _IO_LIB
    Ich denke, im Moment ist GSM noch unverzichtbar, das ergibt sich eigentlich schon beim Blick auf die verschiedenen Netzabdeckungskarten der Anbieter. Außerdem nutzen nicht wenige Leute Geräte, die alt sind oder sich auf das Wesentliche beschränken und daher GSM nutzen.
    Die Lösung von Vodafone dürfte ein guter Kompromiss sein. Besonders angenehm stelle ich mir vor, dass die Reichweite von LTE900 und GSM900 gleich sein dürfte, da es über die selbe Antenne läuft und es wohl noch einige Zeit dauern wird, bis sowohl Netzbetreiber als auch alle Endgeräte VoLTE unterstützen bzw. die heutigen ohne Unterstützung nicht mehr genutzt werden.


    Und was wäre ohne GSM mit den Roamern? LTE-Roaming ist nur zwischen einzelnen Partnern möglich und das UMTS-Netz ist auch eher lückenhaft. Und selbst im UMTS-Netz erlebe ich es oft, dass man zu Beginn eines Gespräches ins GSM-Netz geschoben wird.


    Ehrlich gesagt könnte ich mir eher vorstellen, dass UMTS zuerst abgeschaltet wird und GSM+LTE weiterläuft, als dass GSM vom Netz geht. Denn GSM deckt bei allen Anbietern über 99 % Deutschlands ab und somit für Telefonie ideal, während LTE durch LTE800 auch eine immer größere Abdeckung bekommt. Wenn alle Anbieter eine ausreichend große Fläche mit LTE abgedeckt haben, könnte ich mir also eher vorstellen, dass sie UMTS vom Netz nehmen und die Frequenzen stattdessen für LTE2100 (Band 1) nutzen. UMTS ist ja von den Datenraten her im Gegensatz zu z.b. LTE-Advanced ziemlich mickrig.

  • Warum deckt GSM 99 Prozent der Fläche ab? Ganz einfach, weil die Netzbetreiber das GSM-Netz ordentlich ausgebaut haben? Wäre genauso bei UMTS und LTE möglich. Die Anbieter wollen nur aus Kostengründen das nicht. Ihre Datenpakete wollen sie natürlich verkaufen, aber bei der flächendeckenden Nutzung hapert es dann, weil man kassieren will aber nicht entsprechnend investieren. Das GSM-Netz ist nun mal für die Datennutzung praktisch unbrauchbar. Schneckentempo-Internet will niemand, wenn er schon sein Geld dafür hinlegt.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Warum deckt GSM 99 Prozent der Fläche ab? Ganz einfach, weil die Netzbetreiber das GSM-Netz ordentlich ausgebaut haben? Wäre genauso bei UMTS und LTE möglich. Die Anbieter wollen nur aus Kostengründen das nicht.


    Und weil es GSM auf 900 MHz gibt. UMTS gibts nur auf 2100 MHz und das flächendeckend in jeden Winkel Deutschlands zu bringen kostet wesentlich mehr. Was man allerhöchstens machen könnte ist, das UMTS-Netz auf 900 MHz zu verfrachten, sämtliche GSM-Standorte auf UMTS umzurüsten und dann GSM abzuschalten. Dann hätte man auch die entsprechende Flächenabdeckung. Es ist nunmal wesentlich leichter, mit 900 MHz Fläche zu versorgen oder wie bei LTE mit 800 MHz als das ganze mit 2100 MHz wie bei UMTS oder mit 2600 MHz wie bei den Spaßvögeln von Vodafone in den Städten mit LTE zu machen.

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