Wie lang bleibt GSM noch der Standard?

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Das sehe ich genau anders herum.


    GSM ist so lange auf der Höhe der Zeit, wie es genug "Einzelne" gibt, um GSM deutlich in der Gewinnmarge zu halten.
    ...
    Frankie


    Eben.
    Wenn ich mir meinen Bekannten und Familienkreis anschaue, dann gibt es noch sehr viele "Einzelne".

    Telefonica O2 Free M Boost 10 GB mit 2 Multicards für 17,99 € mit I-Phone 8
    Fraenk mit I-Phone SE

    Lidl-Connect mit Google Pixel 4
    Samsung Galaxy Note 10.1 2014-Edition Tablet und Microsoft Surface 3 Pro
    Kabelinternet: Vodafone/Unitymedia 2 Play 100/50 MBit.

  • Andererseits gibt es leider aber auch oft die Situation, das nur GSM vorhanden ist, und die Kunden GSM nutzen muessen weil es kein UMTS gibt. :(


  • Aus kapitalistischer Sicht hast du natürlich vollkommen Recht. Solange jemand bereit ist für alte Technik zu zahlen, gibt es keinen Grund aufzurüsten. Es greift leider auch hier wieder das Gewinnmaximierungsprinzip. Und nur das.


    Mein Argument zieht aber auf die technische Weiterentwicklung ab. GSM erachte ich, angesichts der Tatsache, dass es bereits zwei Nachfolgetechnologien gibt, als sehr veraltet. Es ist aber natürlich unrealistisch das GSM-Netz in sehr naher Zukunft abzuschalten. Dafür gibt es leider genug Leute, die bereit sind ein (mehr oder minder) funktionierendes - aber altes - System gegen den Fortschritt einzutauschen... Ich finde das schade.

  • Zitat

    Original geschrieben von squeenix
    Aus kapitalistischer Sicht hast du natürlich vollkommen Recht. Solange jemand bereit ist für alte Technik zu zahlen, gibt es keinen Grund aufzurüsten. Es greift leider auch hier wieder das Gewinnmaximierungsprinzip. Und nur das.
    ...


    Willkommen in der Realität. :)


    In meinem jugendlichen Leichtsinn stand ich einmal genau auf Deinem Standpunkt. Und genau wie Du wurde ich von der Realität eingeholt und habe mal schnell dreißig Jahre zurückgeschaltet. ;)


    Gut's Nächtle


    Frankie

  • Hier wird aber eine Kleinigkeit vergessen. GSM hat was Telefonie und Daten angeht nur eine begrenzte Kapazität. Durch die Fullflats für 20-30€ GG wird man GSM immer weiter verstopfen. Wohnt man heute in dicht besiedelten Gebieten ist die Kapazität von GSM schnell am Ende. Dabei sollte man auch bedenken das der Trend "weg vom Festnetz" immer weiter anhält. Festnetzanschlüsse per Mobilfunk werden von jeden Netzanbieter angeboten. Und jetzt haben wir von Daten überhaupt noch nicht gesprochen. Derzeit rollt auf die Netzbetreiber einen Datenlawine zu die gigantisch ist. Und der kann man nur mit LTE und UMTS Herr werden. Mit den vielen GSM Frequenzblöcken blockieren wir die Leistungsfähigkeit der Deutschen Mobilfunker. Ich denke mal das wir weg von GSM müssen. Ich selber bin ja gerade im Urlaub an der Ostsee in Kühlungsborn. Bei Vodafone und E+ pfeift hier das Datennetz aus dem letzten Loch. Datenraten von 0,03- 0,30 Mbits sind hier traurige Realität. O2 bringst es hier auf 0,8 und die Telekom liegt meistens bei 1,5 Mbits. Selbst Telekom Kunden fliegen hier wegen Überlast beim Telefonieren aus dem Netz. Wer solche Verhältnisse bundesweit vermeiden will muss von GSM weg. Die Frequenzen sind ja ein knappes Gut. Wir brauchen UMTS900 und LTE! Und UMTS 900 Geräte gibt es schon ab 50€ bei ebay.

    Moto G54 5G mit O2 M, MI 10 T Light mit 2 GB im VF Netz,
    FN DSL 16000 DTAG ab den 12.10.2020 50000er Leitung

  • Zitat

    Original geschrieben von meisterroerig
    Hier wird aber eine Kleinigkeit vergessen. GSM hat was Telefonie und Daten angeht nur eine begrenzte Kapazität. Durch die Fullflats für 20-30€ GG wird man GSM immer weiter verstopfen.


    Das stimmt doch einfach nicht! Beide Netze laufen transparent nebeneinander, eigentlich miteinander. Jedes Gerät, wofür man eine Datenflat brauchen könnte, kann auch UMTS. Wer also Daten braucht, verstopft nicht GSM. Im Gegenteil, da man den Datenverkehr im UMTS abwickelt, sind ausreichend Kapazitäten im GSM vorhanden.


    Geht doch mal auf größere Feste. Da kann man nämlich ein interessantes Phänomen beobachten. Leute mit ihren schicken Smartphones sind per Telefon und SMS nicht erreichbar, weil UMTS platt ist. Ich habe wirklich nie Probleme, weil natürlich nahezu alle Telefone in UMTS eingebucht sind und der Verbindungsaufbau da erst mal zustande kommen muss, bevor es im GSM weiter geht. :-)


    Sicher gibt es irgendwann ein betriebswirtschaftliches Ende. Wenn Technik erneuert werden müsste und die Auslastung eine Neuanschaffung nicht mehr gerechtfertigt, oder die Hersteller auf Grund sinkender Stückzahlen die Preise nach oben treiben.

  • GSM abschalten macht dann Sinn, wenn 3G FLÄCHENDECKEND ausgebaut ist und so engmaschig ist, daß JEDERZEIT ein Gespräch aufgebaut werden kann. Vorher nicht!


    By the Way: Wer meint, daß LTE der Glücksbringer ist, denke bitte daran, das LTE ca. die doppelte Anzahl Bits / Hz Bandbreite übertragen kann (aber auch nur durch trickserei), wie UMTS. Das bedeutet im Umkehrschluss, daß das LTE Netz "nur" halb so Engmaschig sein muss wie UMTS. Aber durch die bessere Gebäudedurchdringung gibt es gleichzeitig wieder viel mehr Benutzer, die aktiv LTE dann nutzen werden, was wiederum zu Überlastung führt. Wird LTE also nicht GENAUSO ENGMASCHIG aufgebaut wie 3G (in den Städten alle paar hundert Meter eine NodeB), bringt es für den Benutzer garnichts. In meinen Augen hat EPLUS das genau richtig gemacht: die meisten UMTS Frequenzen (4 glaube ich). Das erlaubt es Eplus, ein engmaschiges Netz aufzubauen mit 3G. Schlechter wird das Netz dadurch nicht, HW ist günstig.


    Gruss Wolfgang

  • Unzureichender Datendurchsatz von GPRS/EDGE als Abschaltungsargument, um auf schnellere Anbindung und besseren Ausbau im selber präferierten UMTS/LTE-Segment zu bauen ist zwar verständlich, geht aber an der Realität vorbei. Es ist ja nicht nur, daß GPRS flächendeckend, stabil und für Telefonie/SMS völlig ausreichend funktioniert, und auch nichtmal unbedingt, daß sich entsprechende limitierte Geräte nach wie vor sowohl industriell, wie auch privat in intensiver Nutzung befinden. Denn schon wenn man sich Verkaufsränge und Stückzahlen bei gewerblichen Neuverkäufen vertragsfreier Geräte anguckt (laufend und beendet, jeweils nach Stückzahlen sortiert) ist offenkundig, daß GSM vielen Leuten auch bei Neuanschaffungen absolut ausreicht. Da geht selbst ein Motorola Razr V3i hundertfach für 50 Euro über die Bühne. Und auch auf den Amazon-Verkausrängen findet sich das Samsung Star S5230 zum einen auf Platz 3 aller Handy-Verkäufe und dann gleich noch zweimal innerhalb der Top10.


    Drüber nachgedacht hatte ich bisher noch nie, aber die aufgelaufenen Argumente lassen es durchaus als möglich erscheinen, daß UMTS irgendwann abgeschaltet wird, während GSM noch weiterläuft. Die Technologiefolger werden vorher oder dann auf LTE wechseln und die Telefonierer, SMSler und Industrieanwender werden weiterhin mit GSM zufrieden sein.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von wwbusch
    Wird LTE also nicht GENAUSO ENGMASCHIG aufgebaut wie 3G (in den Städten alle paar hundert Meter eine NodeB), bringt es für den Benutzer garnichts.

    LTE braucht man doch nicht so engmaschig aufbauen, aus den von dir eingangs erwähnten Gründen. Und E-Plus ist eher im Nachteil da die weniger Frequenzspektrum zur Verfügung haben für als andere Netzbetreiber.

    Zitat

    Original geschrieben von wwbusch
    In meinen Augen hat EPLUS das genau richtig gemacht: die meisten UMTS Frequenzen (4 glaube ich). Das erlaubt es Eplus, ein engmaschiges Netz aufzubauen mit 3G. Schlechter wird das Netz dadurch nicht, HW ist günstig.


    E-Plus hat das meiste UMTS-Frequenzspektrum. Laut Wikipedia sind es 3 UMTS Frequenzen - wie passend von der Zahl. :D Ein engmaschiges UMTS mit 2100 MHz? :D 900 MHz wird ja von den Dödeln für UMTS nicht verwendet.

    [Small]Apple iPhone 5 @ Telekom Complete Mobil L mit Handy DTAG | Music Streaming | Speed Option LTE
    Apple iPad mini/ Nokia Lumia 820 @ Telekom MultiSIM
    Speedport LTE @ Telekom MultiSIM
    Samsung Galaxy Note II LTE @ Telekom BFMIC
    Speedport W723V @ Call & Surf Basic IP 5.1
    [/small]

  • Hi.


    Ich denke, dass GSM noch eine lange Zukunft hat.
    Dass es viel für Steuerungsaufgaben genutzt wird, wurde ja bereits gesagt.
    Aber nicht nur das.
    Zum Beispiel das Toll Collect System arbeitet auch mit GSM.
    Da müssten dann die ganzen OBUs getauscht werden und das ganze System umgebaut werden.


    Bei uns wird GSM auch viel von Polizei und Feuerwehr genutzt. Für Telefonie und mobile Datenanbindung. Der digitale BOS Funk sollte auch schon lange eingeführt sein. Und wo ist er? Die nutzen hier immer noch das lange totgesagte Analog, und als Ergänzung die regulären Handynetze.
    Und das Tetra ist, wenn es eingeführt wird, auch schon veraltet. Da ist selbst EDGE noch "Performanter" was die Datenübertragung angeht.


    Die Bahn betreibt sogar ihr eigenes GSM Netz. Die Taxen und Busse hier haben alle GSM. Ein einges Betriebsfunknetz ist auf die Fläche gesehen nicht mehr rentabel. Früher hatten die Bündelfunk oder so, als das abgeschaltet wurde, sind sie auf GSM Geräte (Als KFz Festeinbau) umgestiegen.



    Was auch noch zu Bedenken ist:
    Dank NGN, Voip und co ist das Festnetz auch nicht mehr "Kriesensicher". Schon bei einfachen, kurzen Stromausfällen geht nichts mehr.
    Selbst UMTS ist hier nicht USV gesichert, die GSM Kleinzellen (Kleinzelle Innenstadt, Neubaugebiet) aber auch nicht.
    Beim Stromausfall geht hier nur noch GSM, und das auch nur noch über die Großzelle vom Fernmeldeturm.
    Aber als Grundversorgung/Notversorgung reicht die auch.



    Ich denke, dass GSM vielleicht einige Kanäle abgeschmolzen bekommt für LTE/UMTS 900/1800.
    Aber eine GSM Grundversorgung wird sicherlich bestehen bleiben.
    Wenn die ganzen "Normalnutzer" wegen dem Smartphoneboom erst mal auf UMTS/LTE funken, braucht man auf dem GSM System auch nicht mehr so viel Kapazität wie Heute. Man könnte dann z.B. auch viele GSM Mikrozellen abschalten und sich wieder verstärkt auf Großzellen als GSM Grundversorgung konzentrieren.

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