E-Plus Gruppe stellt nach mehr als 2,5 Jahren Rechnung für MNP über Inkassobetrieb

  • Es kann ja immer noch so sein, dass e-Plus schlicht nicht x Mitarbeiter zusätzlich einstellen kann/möchte, um die Hunderte oder vielleicht Tausenden von Rechnungen, die da noch zu verschicken sind, händisch erstellen zu lassen, weil sich diese Rechnungen - aus welchen Gründen auch immer - schlicht nicht mehr automatisiert in einem Rutsch erstellen lassen. Irgendwie muss das System diese Möglichkeit für die betreffenden ehmaligen Kunden ja auch überhaupt erst mal hergeben.


    Darüber, warum sich das ganze überhaupt so lange hingezogen hat und man nun plötzlich auf die Idee kommt, diese Forderungen noch einzutreiben, kann man ja nur spekulieren. Sprach nicht im Verlaufe dieses Threads jemand von einer Softwarepanne? Vielleicht hat man versucht, diesen Softwaredienstleister in Regress zu nehmen und da man damit nicht durchgekommen ist, müssen diese Forderungen nun doch noch auf umständlicherem Wege eingetrieben werden.


    Vielleicht ist das aber auch nur eine einfältige "Räuberpistole", die ich mir gerade so zusammengesponnen habe. Who knows?

  • Zitat

    Original geschrieben von BornToRun
    Vielleicht hat man versucht, diesen Softwaredienstleister in Regress zu nehmen und da man damit nicht durchgekommen ist, müssen diese Forderungen nun doch noch auf umständlicherem Wege eingetrieben werden.

    Selbst wenn sie ihn in Regress nehmen können, haben sie eine Schadensminderungspflicht. Und die besteht hier darin, dass man noch so viel Kohle bei den ehemaligen Kunden versucht einzusammeln wie möglich.

  • Als unternehmen ist e-plus afaik verpflichtet, rechnungen (und sonstige buchführungsunterlagen) zehn jahre aufzubewahren. Da kann es dann doch wohl nicht so schwer sein, festzustellen, wer schon bezahlt hat und wer nicht.


    Und: in der heutigen zeit ist davon auszugehen, daß all diese rechnungen (und buchführungsunterlagen) (auch) in elektronischer form vorliegen, man also nur einen bestenfalls mittelmäßig begabten programmierer bräuchte, um ein programm zur auswertung dieser elektronisch vorliegenden daten zu schreiben. E-minus stellt sich ja allem anschein nach so dämlich an, als ob es nicht einmal das kleine 1x1 beherrschen würde.

    vielen dank für alle hilfreichen antworten


    Der teuro ist tot, es lebe die neue alte DM. Wetten auf 10-jahres-sicht werden angenommen (gibt's da eigentlich internet-wettanbieter für?).

  • Selbst wenn da irgendwelche Unzulänglichkeiten des Systems oder von Dienstleistern dahinterstecken, ist das nicht im Ansatz eine Entschuldigung dafür, dass offenbar:
    - doppelt abgerechnet wird;
    - Daten weitergegeben;
    - wieder nicht sorgfältig gearbeitet wird.


    Irgendwer/Irgendein Computer ist doch offenbar damit befasst, aus Datensätzen die MNP-Fälle rauszufischen. Dagegen ist (bei Wahrung der Datenschutzmaßgaben) nichts einzuwenden.


    Aber es ist inakzeptabel, wenn/dass dabei Fehler passieren und doppelt abgerechnet wird. Genauso inakzeptabel ist es, dass sich eplus bisher offenbar weigert, den betroffenen Kunden die Unterlagen zur Verfügung zu stellen.


    Im übrigen ist es unternehmerisch doch zweifelhaft, wegen ein paar MNP-Gebühren abzüglich Inkassokosten (!) und (manueller??) Identifizierung der Forderungen (!) diesen Imageschaden in Kauf zu nehmen.

  • @nocchi:
    Ich gebe Dir Recht, dass wir die Feinheiten des Strafrechts hier nicht bis ins Detail diskutieren sollten.


    Natürlich kann es sein, dass eine strafbare Handlung - so sie denn vorliegt - allein der Forderungskäufer zu verantworten hat. Sofern ein Betroffener Strafanzeige erstattet, sollte er von Schuldvorwürfen gegen bestimmte (jur.) Personen unbedingt absehen und diese Frage vom Ermittlungsergebnis abhängig machen.


    Persönlich würde ich der zuständigen StA die Fakten vortragen, den Inhalt von Beiträgen weiterer Geschädigter (wie etwa hier im TT) kurz umreißen, und die Staatsanwaltschaft um Prüfung bitten, ob das Vorgehen der Beteiligten strafrechtlich relevant sein kann, wie das mancherorts diskutiert wird. Weiter würde ich mich nixht aus dem Fenster hängen.


    Dieser Rat an diejenigen, die einen solxhen Schritt in Erwägung ziehen.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von nocchie
    Im übrigen ist es unternehmerisch doch zweifelhaft, wegen ein paar MNP-Gebühren abzüglich Inkassokosten (!) und (manueller??) Identifizierung der Forderungen (!) diesen Imageschaden in Kauf zu nehmen.

    Definiere "paar MNP-Gebühren". Und wie hoch ist der Imageschaden tatsächlich? Bedenke, dass die Betroffenen überwiegend ohnehin nicht mehr Kunden bei E+ sind und die Geschichte noch nicht einmal in der Presse angekommen ist.


    Im Übrigens ist ein börsennotiertes Unternehmen (was E+ über die Mutter ist) verpflichtet, entsprechende Außenstände, sofern sie nicht unerheblich sind, einzutreiben.

  • Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    ...
    Im Übrigens ist ein börsennotiertes Unternehmen (was E+ über die Mutter ist) verpflichtet, entsprechende Außenstände, sofern sie nicht unerheblich sind, einzutreiben.


    Das macht Eplus doch gerade nicht. Der stattdessen vorgenommene fragwürdige Verkauf der Forderungen(mit Sicherheit unter Buchwert) ohne jeglichen Versuch der Geltendmachung zeigt doch eindeutig, das auch Eplus schon davon ausgeht, das sich doese Forderungen deutlich von den andeen unterscheiden.


    Oder sind sonstige Fälle bekannt, dass Eplus laufende Rechnungsposten verkauft, ohne sie vorher dem Kunden gegenüber geltendgemqcht zu haben.


    Der hier von Eplus gewählte Weg stunkt doch zum Himmel.


    Frankie



    Edit:
    Mit einigen verbleibenden Tippfehlern auf einer Bildschirmtatur werdet ihr heute Abend leben müssen. :(

  • phonefux


    Die aktienrechtlichen Anforderungen sind mir wesentlich vertrauter als das Strafrecht, und zwar auch die Bewertungsspielräume ;-) Die rote Linie ist nicht das Aktienrecht, sondern eher die (strafrechtliche) Untreue, die die Unternehmensleitung zu befürchten hat, wenn es Forderungen der Gesellschaft nicht geltend macht.


    Es ist nichts dagegen einzuwenden, diese Forderungen geltend zu machen oder auch geltendmachen zu lassen. Wenn ich die Geschäftsleitung von eplus zu beraten hätte, hätte ich ihnen - wiederum auf Grundlage aktien-/gesellschaftsrechtlicher Anforderungen - aber auch dringend nahegelegt, dass das sorgfältig und unter Wahrung der Datenschutzmaßgaben zu geschehen hat, um Imageschäden zu vermeiden. Dilettantismus ist niemals vom Aktienrecht geboten.


    Natürlich hast Du aber einen Punkt: Bisher ist das noch keine große Geschichte, auch wenn hier in einem Post schon ein Zeitungsbericht verlinkt ist. Außerdem ist eplus als Marke vielleicht inzwischen ohnehin nicht mehr von Bedeutung.


    Warten wir mal ab, was wirklich der Hintergrund der Geschichte ist. Wer weiss, wer hier überhaupt gehandelt hat.

  • Frank: Wenn sie die Forderungen selbst geltend machen, haben sie auch Kosten. Und es nicht gesagt, dass diese unter dem Abschlag liegen, den sie jetzt gezahlt haben.


    Und nochmal: Es geht nicht um Kunden. Es geht um ehemalige Kunden, die vermutlich nicht mehr in den Systemen gespeichert sind, die auf Knopfdruck Rechnungen auswerfen können. Und in so einem Fall kann es durchaus sinnvoll sein, dies von solchen Leuten bearbeiten zu lassen, die das täglich machen und die entsprechende automatisierte Prozesse dafür haben.


    Deine Schlagwörter ("fragwürdiger Verkauf", "stinkt zum Himmel") ersetzen keine Argumente.


    nocchie: Vollkommene Zustimmung (im Übrigen habe ich auch nicht gesagt, dass es sich aus dem Aktienrecht ergibt; mir ist klar, dass es anhand des Untreuetatbestandes zu beurteilen ist). Wie gesagt, würde ich ja sogar zur Anzeige raten, wenn sich noch mehr Leute melden, die hier eine Rechnung trotz Zahlung erhalten haben. Bislang sind's hier nur zwei Personen, und vielleicht stellt sich im Endeffekt raus, dass die Fehlerquote gar nicht so hoch ist. Einzelne Fehler können auch bei sorgfältiger Bearbeitung passieren. Es bleibt abzuwarten, wie du schon richtig sagst.

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