Der "Simyo-Probleme" Thread

  • Letztes Jahr im "Sommer" (habe keinen aktuelleren Stand) saß das Simyo Callcenter /Customer Service noch in Springe (bei Hannover). Keine Ahnung, wo das gesellschaftsrechlich aufgehängt war oder ob Fremdfirma...

  • Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    ... namens Arvato, eine Bertelsmann-Tochter.

    Danke, so steht's auch in diesem Teltarif-Bericht, ist allerdings schon aus 2006. Damals konnten sie übrigens noch von "guter Service-Qualität" sprechen.


    Dafür habe ist da noch Neues über Simyo gelehrt:

    Zitat

    Der Name simyo setzt sich aus sim, für SIM-Karte und yo, jugendsprachlich für "ja" zusammen.

    und

    Zitat

    Wer genau hinsieht, hat sicher längst erkannt, dass das y im simyo-Logo wie eine Stimmgabel gestaltet ist. Eine Stimmgabel gibt üblicherweise den Kammerton A vor. Dieser dient der Übereinstimmung der Tonhöhe bei allen musikalischen Aufführungen und findet sich auch als Freizeichen in der Telefonie wieder. Somit gibt der Kammerton A als "Ur-Ton" auch in der Telefonie den Ton an.

    ;)


    Für Blau hab ich das gefunden: Expertcloud macht seit kurzem die Bestellannahme und die SIM-Karten-Aktivierung. Ist zwar nicht die eigentliche Kundenbetreuung, aber ganz offensichtlich suchen sich Simyo und Blau die Dienstleister getrennt und außerhalb der KPN-Gruppe aus.


    Der neue Dienstleister für blau.de könnte mit der angekündigten Kapazitätserhöhung im Zuge der Einführung der Allnetflat zusammenhängen (siehe onlinekosten.de)

  • Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    Ja, das ist tatsächlich interessant.


    Wer macht eigentlich den Kundenservice für Simyo bzw. Blau? Macht das auch die "E-Plus Customer Support GmbH (ECS)", in der Ende letzten Jahres die zuvor outgesourcten Call-Center-Mitarbeiter aus der SNT zurückgeholt* wurden oder macht das ein externer Dienstleister, der nicht zur KPN gehört? Und ist es der gleiche oder ein anderer für Simyo bzw. Blau?


    * Sofern man da von "zurückholen" sprechen kann. Dies wurde ja hier bei TT als große Serviceerrungenschaft und "Einsicht" von E+ gelobt. Tatsächlich wurden die Leute nur von einer KPN-Tochter in die andere gepackt, wobei letztere jetzt "E-Plus" im Namen trägt. Das ganze geschah per Betriebsübergang, d.h. die Leute werden zunächst mal genauso bezahlt wie bei SNT und keineswegs so wie bei der E+-Mutter (was sich natürlich ändern kann).


    Diese interessante Frage kann ich auch nicht beantworten. Vieleicht ist jemand hier mit entsprechenden Insider-Wissen?

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    ... namens Arvato, eine Bertelsmann-Tochter.


    Und die suchen für Springe gerade einen neuen Service-Center Leiter... Stepstone

  • Was bedeutet eigentlich der "weltweit skalierbare Agentenpool" mit dem expertcloud stolz Reklame macht, in der Praxis für die Callcenter-Agenten und ihren Übermüdungsfaktor?


    Der Vorteil für die Unternehmen ist wohl, dass sie bedarfsabhängig z.b. bei Sonderaktionen riesige Mengen Arbeitsleistung , vielleicht 20 Stunden pro Tag, bereitgestellt bekommen, bei Flaute dagegen nix zahlen müssen.


    Bei privaten Postzustelldiensten (Post-Konkurrenz, ein Unternehmen das m.W. insolvent wurde) sah ein ähnliches Vergütungsprinzip vor, dass es überhaupt keinen Stundenlohn mehr sondern nur pro ausgetragenen Brief ein paar kümmerliche Cent Lohn gab; an manchen Tagen waren 1000 Briefe auszutragen , an anderen dagegen nur 50. Dies bedeutet vermutlich "fast völlige Überwälzung des unternehmerischen Risikos auf die Angestellten" und "Abschied von jeder Planbarkeit des eigenen Lebens , der Freizeit, der Verlässlichkeit des Einkommens und Konsums."


    Mit dem Problem der Reduktion von Spitzenlast kann man sachlogisch - ingenieursmäßig umgehen, oder aber mit Sportabitur-BWL-Methoden es dahin verschieben wo es nicht hingehört.

  • Vielleicht muss Simyo wie blau.de mit dem Call Center in die Cloud (hier erfährt man übrigens auch, wie die Connection blau.de - expertcloud zustande kam). ;)

    Zitat

    Ab in die Wolke: Das 2010 von Jan Hendrik Ansink und Business Angel Frederik Fleck gegründete Start-up expertcloud.de (http://www.expertcloud.de), welches Call Center in die Cloud verlagert, hat eine Finanzierungsrunde in mittlerer sechsstelliger Höhe abgeschlossen. Das frische Kapital stammt unter anderem von Dirk Freise und Martin Ostermayer, den Gründern von blau.de, sowie Steffen Seeger, Vorstand der Fidor Bank. [...]


    Zum Konzept von expertcloud.de: Das Start-up betreibt eine Art virtuelles Call Center, welches sich dank vieler freiberuflicher Agenten flexibel auf das Anrufvolumen seiner Kunden einstellen kann. „Unser Agentenpool besteht aus hochqualifizierten Experten, die ständig in ihren Vertriebsfähigkeiten trainiert werden“, sagt Mitgründer Ansink. “Mit flexiblen Arbeitszeiten, dem heimischen Arbeitsumfeld und einer angemessenen Vergütung können wir besser gebildete Agenten gewinnen, die sich besonders loyal gegenüber diesem Modell zeigen.” Gerade für schnellwachsende Unternehmen und Firmen, die sich kein eigenes Seviceteam ans Beim binden möchte, dürfte dieses Konzept interessant sein.

    Quelle

  • Zitat

    Das Start-up betreibt eine Art virtuelles Call Center, welches sich dank vieler freiberuflicher Agenten flexibel auf das Anrufvolumen seiner Kunden einstellen kann. „Unser Agentenpool besteht aus hochqualifizierten Experten, die ständig in ihren Vertriebsfähigkeiten trainiert werden“, sagt Mitgründer Ansink. “Mit flexiblen Arbeitszeiten, dem heimischen Arbeitsumfeld und einer angemessenen Vergütung können wir besser gebildete Agenten gewinnen, die sich besonders loyal gegenüber diesem Modell zeigen.


    Unsere Nachrichten haben sich überschnitten, phonefux.... dein Zitat zeigt ja überdeutlich wo der Hase langläuft:


    Freiberuflich = minimale soziale Absicherung, an der Grenze zu Scheinselbständigkeit und / oder Strukturvertrieb;


    ständig ... in Vertriebsfähigkeiten trainiert:
    solche Callcenter - Agenten sind mir die liebsten, die mich ungefragt zuschütten mit Verkaufsgequassel statt Service und Zuhören :rolleyes:


    flexible Arbeitszeiten und heimisches Arbeitsumfeld: aha, vielleicht ledige Mütter mit z.b. 4 schreienden Bälgern am Arm die nebenbei das Essen kochen und dabei drauf warten, ein bisschen was dazuzuverdienen? wenn dann der Discounter eine Sonderaktion macht und die Mutti 20 Stunden am Telefon hängt, wird der nachwuchs halt nur 1x täglich statt 10x täglich gewickelt... :rolleyes:


    "die sich besonders loyal gegenüber diesem Modell zeigen":
    Man kann das natürlich beliebig euphemistisch schönfärben.
    klar dass solche durch ihr Lebensschicksal hochmotivierten Agenten nicht weglaufen können, aber auch dem Risiko dass eben gerade keiner anruft nichts entgegensetzen können.

  • Wobei es Spekulation ist, dass dort (nur) nach Anrufen gezahlt wird. "Skalierbarer Agentenpool" kann ja auch heißen, dass heute die Anfrage kommt, ob derjenige Mitarbeiter morgen 8 h zusätzlich arbeiten kann und diese dann unabhängig vom Anrufvolumen bezahlt werden.


    Um zum Thema zurück zu kommen: An kurzfristigen Kapazitätssteigerungen scheint es jedenfalls bei Simyo zu mangeln.

  • Nur leider weist das Wort "freiberuflich" genau in die entgegengesetzte Richtung. Der Freiberufler ist zumindest vorgeblich selbständig und trägt damit das Auftragsrisiko alleine.

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