Urteil: Kunde muss nicht mit höheren Mobilfunkkkosten im Ausland rechnen

Leicht OT, aber das ganze erinnert mich an folgende Story:

als damals das N95 raus kam, erzählte mir ein Bekannter, der einen Handyshop hatte, dass er ein Schreiben entworfen hat, auf dem der Kunde unterschrieb, dass er aufgeklärt wurde, dass er zu dem Handy eine Internetflat buchen soll, aber auf eigenen Wunsch darauf verzichtet hat und dass er über die Kosten, die beim Surfen ohne Flat anfallen aufgeklärt wurde. (Die Kosten wurden von Hand auf dem Blatt ergänzt, eine Kopie mit Stempel und Unterschrift bekam der Kunde, eine behielt der Händler - auch dies wurde dem Kunden gesagt).

Die Zahl der Reklamationen bzgl. zu hoher Rechnungen weg. Interneteinwahl ging dadurch gegen 0

Zitat

Original geschrieben von Robert Beloe

Ich verstehe worauf die hinaus willst, aber von jemanden der GEO oder Süddeutsche liest, wie hier viele im Forum auch, erwarte zumindest ich, dass sie Gebrauch von ihrer Mündigkeit machen, und in einer fundierten Weise mit ihren zukünftigen Anschaffungen auseinandersetzen. Ich meine, man geht ja auch nicht zur Bank und schließt Kredite oder Versicherungen einfach mal so ab, ohne sich selbst genau mit den Bedingungen auseinanderzusetzen.

Das es zu wenig gute Verkäufer gibt, kann ich bestätigen. Die meisten machen den Job nur, weil sie Geld brauchen, und dementsprechend keine Kompetenz ausstrahlen.

Zitat

Original geschrieben von Bilo
(...), aber von jemanden der GEO oder Süddeutsche liest, wie hier viele im Forum auch, erwarte zumindest ich, dass sie Gebrauch von ihrer Mündigkeit machen, und in einer fundierten Weise mit ihren zukünftigen Anschaffungen auseinandersetzen. (...)

Das Problem ist das sich viel zu wenige sich im Vorfeld informieren. Ich kann mich auch noch an einen Thread im Vodafone Forum erinnern, wo eine Kundin meinte dass sie dem Verkäufer nicht einmal zu gehört hat, was er ihr da verkauft hat. Hauptsache man hat was und ist schnell wieder aus dem Laden heraus. Das sind dann auch oft die Leute in Foren, die fragen was das eine oder andere Posten auf der Rechnung bedeutet. Sofern sie die denn anschauen.

Mal schauen wann hier auf den Kaffeebechern steht: "Vorsicht heiß! Verbrennungsgefahr!", damit sich die Firmen vor Millionenentschädigungen schützen. Allzu weit weg kann es ja nachdem Urteil nicht mehr sein. Der Kunde scheint ja nur noch Rechte zu haben und keine Pflichten mehr. Kein Wunder dass sich dann hier auch kaum noch einer Selbstständig machen will etc...

Wenn die Mobilfunkanbieter gleich vernuenftige Preise verlangen wuerden haette man das Problem garnicht. Denke so 100 - 150 Euro wuerden die meisten Kunden noch als "Lehrgeld" hinnehmen.

Aber bei 2.000 - 5.000 sind das Summen, die fuer einige Kunden den Ruin bedeuten koennen.

Und es ist auch nicht okay, wenn jetzt ein Anbeiter fuer ein paar MB dann 2.000 Euro berechnet er aber nur so 15 Euro an den Betreiber vor Ort weitergeben muss. Das waeren dann ueber 1200% Gewinnmarge.

Zitat

Original geschrieben von Anja Terchova
Das waeren dann ueber 1200% Gewinnmarge.

Das wären über 12.000%.

Zitat

Original geschrieben von Bilo
Ich verstehe worauf die hinaus willst, aber von jemanden der GEO oder Süddeutsche liest, wie hier viele im Forum auch, erwarte zumindest ich, dass sie Gebrauch von ihrer Mündigkeit machen, und in einer fundierten Weise mit ihren zukünftigen Anschaffungen auseinandersetzen. Ich meine, man geht ja auch nicht zur Bank und schließt Kredite oder Versicherungen einfach mal so ab, ohne sich selbst genau mit den Bedingungen auseinanderzusetzen.

Das sehe ich nicht so. Ich muss nicht die Anschaffung eines neuen Produkts zu einer Wissenschaft machen, und das machen hier auch nicht alle, da bin ich mir sicher. Es gibt sicher manche, die das tun, aber erwarten kann man das m.E. nicht. Und zwar nicht nur, weil es viele Leute gibt, denen dafür einfach die Zeit fehlt.*

Der Maßstab ist vielmehr eine vernünftige Erwartungshaltung, die man auch als nur durchschnittlicher Verbraucher hat. Und Roaming-Auslandskosten von mehreren hundert Euro sind nun mal vernünftigerweise ganz sicher nicht zu erwarten.

*(Und die Einarbeitung kostet Zeit, sogar so eine Banalität wie das Lesen von Tariftabellen ist nicht ohne für Leute, die nicht mit Datenabrechnungen vertraut sind. Woher soll der 55 Jahre alte beruflich und familiär vollkommen ausgelastete XY wissen, wie die KB-Abrechnungstakte einzuschätzen sind? Dafür ist der Verkäufer da.)

Zitat

Original geschrieben von horstihorsthorst
Das wären über 12.000%.

Stimmt

Zitat

Original geschrieben von Robert Beloe
Der Maßstab ist vielmehr eine vernünftige Erwartungshaltung, die man auch als nur durchschnittlicher Verbraucher hat. Und Roaming-Auslandskosten von mehreren hundert Euro sind nun mal vernünftigerweise ganz sicher nicht zu erwarten.

Da stimmte ich dir absolut zu.

Denke den meisten Kunden ist schon klar, das Datenroaming mehr kostet, und rechnen auch damit. Denke je nach Dauer der Reise wurden sie so 30 - 150 Euro fuer Datenroaming auch in Kauf nehmen, und waere den Leuten oft egal. Aber das vierstelligen Summen zusammen kommen koennen, das nimmt man nicht an, weil das wirklich Wucherpreise waere.

Ist aehnlich wie wenn man in dem Supermarkt geht und im Stress ist. Dann ist es einem oft auch egal ob die Packung Butter jetzt 1,39 Euro oder 1,99 Euro kostet. Man weis schon, das die Butter anderswo teurer sein kann als beim Stammdiscounter, aber man hat eben Rahmen. Mehr als so 3,99 Euro kann selbt eine Luxusbutter nicht kosten, und das waere notfalls auch noch okay.

Aber wenn jetzt der Supermarkt für eine Butter an der Kasse 99,99 Euro verlangen wuerde waere das auch Abzocke selbt wenn der Preis am Regal steht. Weil es einfach ein Wucherpreis ist.