ZitatOriginal geschrieben von Applied
Das ist vor allem eine politische Kampfparole.
Parole (lt. Wikipedia) = Slogan, Wahlspruch.... das ist sicher auch zutreffend.
Es ist darüber hinaus aber mehr als nur ein Slogan oder Wahlspruch. Es ist ein Argument, da es sich leicht mit Zahlen belegen lässt:
Das durchschnittliche Bruttoeinkommen ist seit 2000 gesunken - bei gleichzeitiger Erhöhung der Zahl der Beschäftigten. Dass das nur durch mehr Niedriglöhner geht, ist banale Mathematik.
Ausgerechnet zum Zeitpunkt des Höhenflugs des Euro (1Euro=1,60$) hatte die Bruttolohn-Entwicklung ihren absoluten Tiefstand - was aber auch zufällig determiniert ist.
Das Einzige, was Löhne anhebt, ist der Kampf um bessere Löhne :p
ZitatOriginal geschrieben von Applied
Warum sollen die Rohstoffpreise sinken - und wie lange noch?
Sehr gute Frage :top: Da kommen wir nämlich zum Kern des Problems
Fakt ist zunächst, dass die Rohstoffpreise in jüngster Vergangenheit massiv sanken. Ausgelöst wurde das im Wesentlichen durch den Fall des Ölpreises, der in keiner Weise marktbedingt, sondern politisch bedingt war. (alle anderen Rohstoffe preisen den Ölpreis ein - oder besser gesagt den Energiegehalt ihrer Herstellung)
Rein zufällig wurde das 'Gelddruck-Programm' der EZB auf dem Tiefstand der Rohstoffpreise begonnen und wird *glaskugelschau* mit dem Ende des Ölpreis-Dumping enden.... so ein Zufall aber auch
ZitatOriginal geschrieben von Applied
Der sinkende Wert des EUROs verteuert ceteris paribus ja gerade den Einkauf von Rohstoffen!
Nur für den Binnenverkehr.
Für den Export ist das ein durchlaufender Posten, der immer kostenneutral bleibt, da Einkaufs- und Verkaufs-Währung identisch ist.
ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von Applied
Ein Unternehmen nimmt einen Kredit auf - es macht Schulden.
Damit kauft es eine Maschine und produziert Waren.
Die Waren verkauft es gegen Geld.
Von dem eingenommenen Geld zahlt es den Kredit für die Maschine zurück.
Die Maschine existiert aber als Kapitalstock immer noch.
Wo haben sich da jetzt die Schulden erhöht?
Beim Käufer der produzierten Waren.
------------------------------------------
zum aktuellen Griechenland-Problem:
ZitatOriginal geschrieben von Applied
Sie können die Kredite ja nur teilweise nicht bedienen.
Das ist nicht unüblich.
Genauso wenig, wie man nur teilweise schwanger sein kann, kann man auch nicht teilweise pleite sein. Bei Zahlungsausfall gibt Dir niemand mehr Kredit und Du kannst keinen Deiner Kredite mehr bedienen.
Nochmal zur Erinnerung:
Kein Land der EU zahlt irgendwelche Kredite zurück, sondern prolongiert diese nur immer wieder (aka schwarze Null) oder vergrößert das Volumen nominell weiter (aka jährliche Neuverschuldung)
ZitatOriginal geschrieben von Applied
Doch, natürlich. Wie schon gesagt: Indem man das Schuldenvolumen bis zum fälligen Staatsbankrott immer weiter aufbläht.
Alle Länder der EU vergrößern ständig ihr Kreditvolumen. Das ist das Grundprinzip unserer aktuellen Finanzwirtschaft, weil damit Geld geschaffen wird.
Bei 0% Zinsen spielt das zunächst auch keine Rolle. Diese 0-Zinsphase muss aber dazu genutzt werden, um das Bruttosozialprodukt zu steigern und damit den Realwert der Verschuldung zu senken; zzgl Wertsenkung durch Inflation (der Nominalwert wurde und wird niemals gesenkt)
Das ist auch für Griechenland die einzige Lösung, damit es zahlungsfähig bleibt. Denn nur so bedient es die Schulden weiterhin.
Ob das eine grundsätzlich sinnvolle Finanzpolitik ist, sei dahin gestellt. Es ist aber die einzig funktionierende im derzeitigen Wirtschaftssystem.
Da Deine Kanzlerin alle Privatinvestoren aus der Haftung entlassen hat, muss die GR-Pleite verhindert werden, damit dem Steuerzahler nicht noch mehr Schaden zugefügt wird.
Schon mal drüber nachgedacht, warum niemand über einen Grexit spekuliert hatte als die Schulden Griechenlands noch in der Hand privater Investoren lagen? :apaul: