Europäische Schuldenunion - ist der Politik überhaupt noch zu trauen?

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Welche hohen Zinsen???

    Historisch betrachtet sind deren Zinssätze in der Tat nicht hoch. Hoch sind sie allerdings relativ zu den letzten zehn Jahren, in denen sie an viel zu viel billiges Geld kamen (v.a. auch Geld deutscher Sparer) und sich dadurch so hoch verschuldet haben, daß sie bei steigenden Zinsen nicht einmal mehr die Zinslast aus ihren Staatseinnahmen finanzieren können.


    Zitat

    Wenn Angela Merkel eine "Euro-Krise" thematisiert, die gar nicht existent ist, halte ich das für eine Unverfrorenheit gegenüber dem deutschen Steuerzahler. Es gibt keine Euro-Krise!

    Die gibt es nur, wenn man weiterhin sanktionslos Betrüger in der Eurozone duldet und sogar honoriert.


    Zitat

    Stattdessen gibt es eine Schuldenkrise ökonomisch dilettierender Staatsregierungen und als Sahnehäubchen obendrauf eine Krise nimmersatter Banken, die sich verspekuliert haben und nun nach dem Steuerzahler rufen, weil millionenschwere Vorstandsgehälter nicht gezahlt werden können.

    Das tragische sind nicht die Banken, sondern daß unsere Politik diese Banken auch noch rettet, so wie heute alles gerettet werden muß. Das erzeugt nicht nur einen fatalen Moral Hazard, sondern er nimmt unserer Marktwirtschaft das wichtigste aller Korrektive, nämlich die Marktbereinigung durch Insolvenzen. Viele schimpfen dieser Tage über den Kapitalismus usw. und verkennen dabei völlig, daß wir überhaupt keinen Kapitalismus, sondern einen Bankensolzialismus haben. Hätten wir Kapitalismus, müßten nicht Staaten und damit Steuerzahler, sondern die Banken haften.
    Die Menschen müssen begreifen, daß Insolvenzen - wenn auch für die betroffenen Arbeitnehmer schmerzlich - gesamtvolkswirtschaftlich nützlich sind, weil sie im Grundsatz einen nicht ausreichend leistungsfähigen Akteur beseitigen, desse Position dann von einem leistungsfähigeren Akteur eingenommen werden kann.


    Zitat

    Besonders bedauerlich ist, wenn Sozis aus dieser Misere, die unter ihrer Führung noch schlimmere Ausmaße hätte, Oberwasser schöpfen können. "Verkehrte Welt" kann man das schon nennen, wenn der dicke Gabriel trotz übermäßigen Unfugs noch Zuwachs verzeichnen kann. :mad:

    Haben wir nicht schon längst eine sozialistische Regierung?

  • Aktuell sieht man prima für den Normalbürger sichtbar, was passiert, wenn ein schwacher Euro Rohöl kaufen muss....um mal die Thesen von autares und Co. zu widerlegen, das eine starke Mark mies für den Export wäre.
    Die Ware wird zwar teurer, der Rohstoffeinkauf aber billiger. Insgesamt gleicht sich das aus, wenn man aufgrund der günstigeren Rohstoff /Transportpreise günstiger produzieren und dafür evtl.(!) teurer verlaufen muss.


    Im Moment blutet man halt "sichtbar" an der Tankstelle.

    Das Benzin und Co. aktuell so teuer sind, liegt zwar neben Syrien, den schwachen Förderkapazitäten in der EU (Nordsee) aber zur Hauptsache daran, das der Euro schwach ist. Außerhalb des Euroraumes liegt der Rohöl / Benzinpreis weiter runde 20-30% unter dem Allzeithoch, genau jende 20-30%, die der Euro abgegeben hat zur Öl-Leitwährung Dollar.



    WrathOfGod:


    Zustimmung. Ich finde es auch gut, das du so ausführlich erklärst; ich hatte hier mittlerweile keine Lust mehr dazu...:-)

    Suche: aktuell nichts


    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • Zitat

    Original geschrieben von WrathOfGod


    Haben wir nicht schon längst eine sozialistische Regierung?


    Wieder mal ein Top-Beitrag von Dir, aber den zitierten Satz musst Du noch mal ändern.
    Und zwar: Weg mit dem Fragezeichen, her mit dem Ausrufezeichen!


    Denn natürlich haben wir eine sozialistische Regierung, in der EU wie auch in Deutschland.
    Jetzt meinen natürlich die Anhänger dieser politischen Richtung, dass das alles Neoliberalismus wäre, was in der EU aber stattfindet ist typisch für Sozialismus. Überall soll alles gleich gemacht werden, jeder haftet für jeden, eine zentrale Regierung, Umverteilungsapparat, massive staatliche Eingriffe in die Wirtschaft (massive Regulierung, co2-Zertifikate, Strompreise etc.), Kinder müssen so früh wie möglich in die Hände des Staates gegeben werden, keine Selbstverantwortung mehr bei den Bürgern etc.


    Ist aber auch kein Wunder, die führenden Köpfe sind entweder Sozialistenn, z.B. Barrosso oder haben es nie anders gelernt (Merkel).


    Auch Spekulanten, die eigentlich von vielen als "Schweinekapitalisten" etc. verhöhnt werden, sind für das Konstrukt Euro, weil man a) damit schön viel Geld ohne viel Risiko verdienen kann, wenn andere die eigene Haftung übernehmen und b) weil so die eigene Ideologie der "Eine-Welt-Regierung" ein Stück weit vorankommtn. (George Sorros)


    Daher muss es nicht verwundern, dass die Politik, die Banken nicht in den Konkurs abdriften lassen, wo sie eigentlich hingehören in einer funktionierenden Marktwirtschaft.

  • Zitat

    Original geschrieben von WrathOfGod
    Das tragische sind nicht die Banken, sondern daß unsere Politik diese Banken auch noch rettet, so wie heute alles gerettet werden muß. Das erzeugt nicht nur einen fatalen Moral Hazard, sondern er nimmt unserer Marktwirtschaft das wichtigste aller Korrektive, nämlich die Marktbereinigung durch Insolvenzen. Viele schimpfen dieser Tage über den Kapitalismus usw. und verkennen dabei völlig, daß wir überhaupt keinen Kapitalismus, sondern einen Bankensolzialismus haben. Hätten wir Kapitalismus, müßten nicht Staaten und damit Steuerzahler, sondern die Banken haften.



    Sehr gut :top:

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • Barroso ist kein Sozialist, sondern gehört einer konservativen Partei an, und die EU ist sicher kein sozialistischer Verein.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Barroso ist kein Sozialist, sondern gehört einer konservativen Partei an, und die EU ist sicher kein sozialistischer Verein.


    Was sollte ein monströses Umverteilungsinstrument zugunsten von Ineffizienz und Trägheit wie die EU denn anderes sein als ein "sozialistischer Verein"? Und wie bislang alle "sozialistischen Vereine" in der Weltgeschichte wird sie genau an dieser systemimmanenten Förderung ineffizienter Strukturen auch zugrunde gehen. Das beobachten wir ja gerade.


    Hier übrgens ein sehr interessanter Artikel des ehemahligen slowakischen Parlamentspräsidenten Sulík zum Aberwitz der "Euro-Rettung":


    http://www.zeit.de/2012/33/Euro-Rettung-Zahlung-Deutschland

  • Umverteilung ist nicht gleichbedeutend mit Sozialismus. Umverteilung gibt es in jeder demokratisch verfassten Gesellschaft, ja, es gab sie sogar in fast jeder historischen Gesellschaft - ohne sie geht es nicht, es sei denn, man will mutwillig größte gesellschaftliche Konflikte und Gewalt riskieren.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Barroso ist kein Sozialist, sondern gehört einer konservativen Partei an, und die EU ist sicher kein sozialistischer Verein.


    Jup. Auch Merkel gehört einer *hust* konservativen Partei an. Moment mal....?


    Und was ist mit Barroso? Hier ein kleines Youtube-Video mit Interview

  • Das Problem mit der Umverteilung fängt aber immer dann an, wenn sie zur Päppelung der Ineffizienten und Leistungsschwachen die Effizenten und Leistungsstarken derart ausbremst, daß diese damit aufhören, die ökonomische Basis zu schaffen, welche eine Umverteilung überhaupt erst möglich macht. Die Egalitätsfetischisten kapieren einfach nicht, daß man die Kuh, die man melken möchte, eben nicht schlachten darf.

  • Genau so ist es. Leistungsstarke- und willige wandern aus und Leistungsempfänger wandern ein.
    Aber auch das ist so gewollt, ebenfalls von der angeblich konservativen Frau Merkel.

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