Europäische Schuldenunion - ist der Politik überhaupt noch zu trauen?

  • Zitat

    Original geschrieben von stonecold
    hab mal den google Übersetzer genommen... lt dem sind deine 14181 nicht korrekt..
    obwohl diese Summe schon mächtige Einschnitte bedeuten und ich die Menschen verstehen kann


    Um 31,8% oder 14 181 € sank die durchschnittliche verfügbare Einkommen der Haushalte in den 5 Jahren nach der Krise. Nach den Zahlen gab gestern bekannt, die griechische Statistikbehörde (ELSTAT), das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte belief sich im dritten Quartal 2013 auf € 30.400, wenn im gleichen Quartal 2008 (erstes Jahr der Rezession) der entsprechende Wert lag bei 44 581 €.


    Stimmt, ich habe in dem Artikel die "Haushalte" überlesen. Was die Sache IMHO sogar nur noch schlimmer macht.


    Zitat

    Original geschrieben von ElChefe
    Du verstehst deine eigenen verlinkten Artikel nicht. Das ist traurig.


    Deine Zahlen sind populistischer Blödsinn. Dass Du nur Leute aus dem Niedriglohnsektor in deinem Umfeld hast ist natürlich ebenfalls traurig.


    Schade.


    Hallo,
    schon mal in Griechenland gewesen? Schon mal jemanden dort gefragt was er denn so verdient? Ich schätze das sich über 70% der arbeitenden Bevölkerung im Niedriglohnsektor befinden. Wenn nicht dann dürften das sogar noch mehr sein. Und wenn du in Deutschland den Schnitt von drei Menschen nimmst wovon einer 20.000/Monat verdient kommt selbst der ein Euro Jobber gut weg ;)


    Wenn du populistischen Scheiß hören und lesen willst dann brauchst nur deutsche Zeitungen lesen und Nachrichten schauen. Wenn das Wort "Lügenpresse" immer wieder über Dinge die in Deutschland geschehen fällt, was denkst du wie es bei Dingen ist die nicht vor der Haustür geschehen?

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hier mal was zur Wettbewerbsfähigkeit in der EU, die in Griechenland kaum messbar zu sein scheint.


    Und an eben diesen Werten müssten sich die Gehälter ausrichten ... Griechenland sollte mithin den untersten Platz im Lohnniveau belegen, liegt de facto aber irgendwo im Mittelfeld.


    Und nach Meinung Griechenlands sollen andere EU Mitglieder (mit höherer Produktivität und dennoch geringeren Löhnen als in GR) das griechische Missverhältnis finanzieren.

  • Zitat

    Original geschrieben von CK-187
    Stimmt, ich habe in dem Artikel die "Haushalte" überlesen. Was die Sache IMHO sogar nur noch schlimmer macht.


    Du hast nicht nur die Haushalte überlesen, sonder auch irgendwie hinein phantasiert, dass das Haushaltseinkommen bei 14Tsd läge, es liegt bei 30Tsd.




    Zitat

    Hallo,
    schon mal in Griechenland gewesen? Schon mal jemanden dort gefragt was er denn so verdient?


    Klar. Immer. Als Tourist frage ich nach dem üblichen 'wie geht's' als nächstes immer nach dem Brutto- und dann Netto- sowie Haushaltseinkommen.


    Zitat

    Ich schätze das sich über 70% der arbeitenden Bevölkerung im Niedriglohnsektor befinden. Wenn nicht dann dürften das sogar noch mehr sein. Und wenn du in Deutschland den Schnitt von drei Menschen nimmst wovon einer 20.000/Monat verdient kommt selbst der ein Euro Jobber gut weg ;)


    Sorry, aber deine Schätzung interessiert echt niemanden. Es gibt dazu aussagekräftige Zahlen. Sowohl Mittelwerte als auch Mediane.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Hier mal was zur Wettbewerbsfähigkeit in der EU, die in Griechenland kaum messbar zu sein scheint.


    Und an eben diesen Werten müssten sich die Gehälter ausrichten ... Griechenland sollte mithin den untersten Platz im Lohnniveau belegen, liegt de facto aber irgendwo im Mittelfeld.


    mag schon richtig sein ... aber hier in .de wurde die Wettbewerbsfähigkeit nur durch viele Niedriglohn Jobs gepushed und damit die von anderen Ländern heruntergedrängt.. Unsere Regierung ist also nicht ganz unschuldig drann.. Klar hier ist die Arbeitslosigkeit niedrig.. das geht aber zu Lasten anderer "Länder"...

  • Ja, die Griechen haben zwar eine relativ hohe Jahresarbeitszeit aber einen Produktivitätsindex unter aller Sau.


    Zitat

    Die Marktforschungsgesellschaft Global Link untersuchte im vergangenen Jahr, wie lange ein Kunde in 19 europäischen Ländern im Schnitt bei Banken, Postämtern, an der Supermarktkasse, in der Apotheke, im Restaurant und an der Bushaltestelle warten muss. Für 18 Länder errechneten die Marktforscher einen Mittelwert von acht Minuten. In Griechenland waren es 14 Minuten.

  • Zitat

    Original geschrieben von john-vogel
    Das Geld, das die Griechen gerade massenhaft aus den Geldautomaten ziehen, wird durch die ELA-Kredite ("Emergency Liquidity Assistance") der EZB finanziert. Morgen wird die EZB bekanntgeben, dass es keine weiteren ELA-Kredite mehr für Griechenland geben wird, denn dadurch würde sich die Insolvenzmasse bis zum Staatsbrankrott nur erhöhen. Alles andere wäre auch Unsinn, denn am Ende haften die europäischen Steuerzahler dafür. Daraufhin werden die Banken schließen müssen, da es einfach kein Geld mehr gibt. Den fälligen IMF-Kredit wird Griechenland nicht oder nicht vollständig bedienen können. Daraufhin treten die Cross-Default-Klauseln in Kraft, die es anschließend aufgrund der Nichtbedienung des IMF-Kredites jedem Gläubiger erlauben, seine Kreditverträge mit Griechenland mit sofortiger Wirkung zu kündigen. Ohne eine schnelle Lösung dürfte Griechenland gezwungen sein, irgendeine Währung neben dem Euro einzuführen damit die Banken wieder Geld haben. Die Folge: eine unglaubliche Inflation die es schwierig machen wird, die griechische Bevölkerung mit dem Wichtigsten (Nahrungsmittel, Medizin, Benzin etc) zu versorgen.

    Alles so wie befürchtet bisher:


    - Die Europäische Zentralbank (EZB) friert die ELA-Kredite für Griechenlands Banken bei rund 90 Milliarden Euro ein.
    - Die griechische Regierung führt drastische Kapitalverkehrskontrollen ein. An Geldautomaten gibt es nur noch 60 Euro pro Tag.
    - Griechische Banken bleiben bis zum 7. Juli geschlossen.
    - Griechenland wird nach Angaben eines Regierungsvertreters die am Dienstag fällige IWF-Kreditrate von 1,6 Milliarden Euro nicht zahlen.


    Am Sonntag lässt man die griechische Bevölkerung abstimmen. Die Frage lautet dabei:

    Zitat

    "Soll der Vorschlag der drei Institutionen vom 25. Juni, der aus zwei Teilen besteht, akzeptiert werden? Die zwei Teile sind: 'Reforms for the Completion of the Current Program and Beyond' und 'Preliminary Debt Sustainabilty Analysis'."
    "Nein"
    "Ja"

    Nicht nur, dass man die Antwortmöglichkeiten statt nebeneinander unterneinander anordnet. Es stellt sich auch die Frage, wie denn die Bevölkerung überhaupt eine informierte und qualifizierte Entscheidung treffen soll? Ich jedenfalls habe es eben nicht geschafft, diese Dokumente zu finden. Vielleicht kann mir ja da jemand weiterhelfen? Dazu kommt die geringe Vorbereitungszeit von knapp einer Woche. Nur zum Vergleich: für die Referenden zum Brexit bzw. zum Austritt Schottlands aus Großbritannien hat man sich mehrere Jahre Zeit für die Diskussion genommen bzw. wird man sich noch Zeit nehmen. Ich habe selten eine so undemokratische Volksabstimmung gesehen.


    Und was passiert nach der Abstimmung? Das Ergebnis ist IMHO schwer vorauszusehen. Intuitiv würde man behaupten, dass das "Nein"-Lager gewinnen wird, doch die letzten Umfrage sprechen nicht dafür. Ich wage es nicht, eine Voraussage über das Ergebnis zu machen. Sollte "Nein" gewinnen, dürfte das allerdings IMHO einem Grexit gleichkommen. Neue Verhandlungen würden wohl zu lange brauchen, um einen Bankrott noch abzuwenden. Vielleicht unterschätze ich ja aber auch einfach das Wohlwollen der europäischen Staatschefs, Politiker und der EZB.

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  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Wie Prof. Sinn nachvollziehbar erläutert hat, müssen Löhne und Renten auf das der Produktivität entsprechende Niveau heruntergefahren werden.

    Er sollte in diesem Zusammenhang aber auch erläutern, dass diese künstliche und substanzlose Kaufkraft gewollt war, so dass die Absatzmöglichkeiten für Produkte möglichst groß sind. Die Griechen haben dieses Spiel gerne mitgespielt, sind aber alles andere als die Alleinschuldigen.

  • Zitat

    Original geschrieben von xpop
    Was ist denn da fair? "Er" hat ein Angebot bekommen, gültig bis zum Tag X, legt aber die Entscheidung/Abstimmung darüber auf einen Tag nach X. Sowas ist dreist, ganz einfach.


    Die Griechische Regierung hat doch bis zur Letzten Minute mitverhandelt und immer neue Vorschlaege unterbreitet. Das hat die EU und EZB alles abgeschmettert.


    Innerhalb von Stunden konnte Griechenland jetzt wirklich keine Volksabstimmung mehr aufstellen. 5. Juli ist da eh schon so schnell wie moeglich.


    Theoretisch heaette man zwar im Mai schon eine Abstimmung fuer den 21. Juni organisieren koennen. Aber dann haette man in der ganzen Zwischenzeit nicht mehr verhandeln koennen.


    Und es war ja die EU und EZB die die Verhandlungen in die Laenge gezogen haben bis zur letzten Minuten und Griechenland in der Luft haengen haben lassen.

  • Solange Griechenland darauf besteht, geliehenes Geld nicht zurückzahlen zu müssen, sondern es "verjuxen" zu dürfen, wird es keine weitere Rettungsmaßnahmen geben können.


    Und so stur, wie griechische Regierung und Bevölkerung auf dieses "Recht" beharren, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich diese Einstellung über Nacht ändern wird. Schade eigentlich ... und nicht nur selbst verschuldet, sondern darüber hinaus noch mit Absicht herbeigeführt.


    Und zwischenzeitlich dürfte auch der letzte Grieche wissen, dass es das, was man haben will, nicht geben kann. :rolleyes:


    Und ich denke nicht, dass eine Abstimmung an dieser Grundeinstellung etwas ändern kann ... schließlich wird es schon als tiefste Demütigung empfunden, nicht (viel) mehr Geld ausgeben zu dürfen, als man hat.

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