Europäische Schuldenunion - ist der Politik überhaupt noch zu trauen?

  • Zitat

    Original geschrieben von CK-187
    Vielleicht hat er auch im Hinterkopf das man gar nicht aus dem Euro geworfen werden kann?


    Wäre lustig wenn Griechenland übermorgen Pleite geht und den Euro weiter behält.


    http://www.tagesschau.de/wirts…sbankrott-grexit-101.html


    Zitat

    Welches Fazit kann man ziehen?


    Klare rechtliche Regeln für einen Euro-Austritt gibt es nicht. Die zu erwartenden rechtlichen Schwierigkeiten und Unsicherheiten sind groß und ohne historisches Vorbild. Ein Euro-Austritt im Einvernehmen aller Beteiligten dürfte der einzige Weg sein, um eine tragbare rechtliche Lösung zu finden.

  • [QUOTE] Original geschrieben von CK-187
    Vielleicht hat er auch im Hinterkopf das man gar nicht aus dem Euro geworfen werden kann?
    Wo steht denn bitte geschrieben das eine Pleite automatisch den Austritt vom Euro bedeutet? Das haben zwar immer alle gesagt weil man es annimmt oder für logisch hält, in den Verträgen scheint aber nichts dergleichen zu stehen. Hat Varoufakis übrigens auch bestätigt und ich denke der weiß besser was da drin steht als "du und ich" ;)


    Wäre lustig wenn Griechenland übermorgen Pleite geht und den Euro weiter behält.
    Davon abgesehen würde mich ernsthaft mal interessieren wer die Namensrechte am "Euro" hält?




    Und bezahlen tut sie der, der sie bestellt. ;) [/QUOTE
    Rauswerfen aus dem Euro kann man die Griechen in der Tat nicht. Zur Leistung von Hilfsgeldern gibt es aber trotzdem nicht für die anderen EU-Mitgliedsstaaten keine Pflicht. Tritt infolge die Staatspleite ein, bleibt den Griechen nichts anderes übrig als auf den Euro selbst zu verzichten wenn man nicht die völlige Verelndung der Bevölkerung hinnehmen will.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Im Euroraum zu bleiben, ohne Zugriff auf Hilfsgelder zu haben, wäre ökonomischer Unsinn für Griechenland. Das ginge allerhöchstens mit Hilfe einer Einführung einer Parallelwährung.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    ...
    Nur wenn man Geld von anderem haben will, steht es den Geldgebern auch zu dies an bestimmte Bedingungen zu knüpfen. Will man diese nicht akzeptieren muss man dann halt auf die Hilfsgelder verzichten. So einfach ist das.


    Ganz so einfach ist das eben nicht.


    Die EU braucht Griechenland etwa für ihren Russland-Feldzug. Und dass sie bereit ist, wankelmütigen Mitgliedern weit entgegenzukommen, hat sie schon bewiesen. Auch die Ausübung von Druck gehört zu ihrem Instrumentarium, jene Mitglieder bei der Stange zu halten, die die Wirtschaftssanktionen eigentlich gar nicht wollen.


    Und wer von einem Pleitier wie Griechenland eine Zustimmung haben will, die u.a. durch Exporteinbrüche bares Geld kostet (welches nicht vorhanden ist), wird mit einem "So einfach ist das!" (vollkommen zu Recht) nichts erreichen können. Und die "Anti-Iwan-Kampagne" ist der EU viel zu wichtig, als dass sie Griechenland auf diese Art und Weise vergrätzen wollte.


    Eines dürfte klar sein:
    Misslingt die Rettung Griechenlands, ist Schluss mit Anti-Iwan ... einem der ganz offensichtlich wichtigsten Vorhaben in der EU. Diese Heilige Kuh hat Vorrang ... da werden Milliardenhilfen für Griechenland (fast) zur Nebensache. :rolleyes:

  • Die Sanktionen sind erst mal bis Ende des Jahres verlängert. Im Übrigen ist das Erpressungspotential Griechenlands im Hinblick auf Russland ebenso gering wie in der Staatsschuldenkrise.


    Viel wichtiger dürfte die Überlegung sein, ein Land im Südosten Europas nicht kollabieren lassen zu wollen. Sollte Griechenland am Dienstag wirklich bankrott gehen, wird das sehr teuer für die EU, da ein humanitäres Unterstützungsprogramm erforderlich sein wird.

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  • Naja, wir werden sehen wie das ganze ausgeht. Jedenfalls kann es nicht so sein, das wir mit unseren Steuerngeldern die Wahlversprechen der Griechen Regierung bezahlen. Kann man halt nur machen wenn man auch das Geld dafür hat, ansonsten ist das Traumtänzerei.

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  • Zitat

    Original geschrieben von CK-187
    Vielleicht hat er auch im Hinterkopf das man gar nicht aus dem Euro geworfen werden kann?
    Wo steht denn bitte geschrieben das eine Pleite automatisch den Austritt vom Euro bedeutet? ...


    Wäre lustig wenn Griechenland übermorgen Pleite geht und den Euro weiter behält.
    ...


    Wie kann man etwas behalten, das man gar nicht hat? :D


    Womit will Griechenland denn Verbindlichkeiten (Gehälter, Renten etc.) zahlen, wenn der Euro zwar die Währung ist, aber von dieser Währung nichts in der Kasse liegt? ;)

  • Vielleicht wird man unter den Finanzministern auch nach Lösungen suchen, wie Griechenland trotz Pleite im Euroraum bleibt - das würde dann aber vermutlich einen ziemlich starken faktischen Souveränitätsverlust des Landes bedeuten. Aber auf den musste sich jedes Land gefasst machen, das dem Euroraum beitritt.

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  • Den Euro als offizielle Zweitwährung zu behalten, wäre eine Option ... aus meiner Sicht eine sinnvolle. Inoffiziell würde der Euro ohnehin weiter Zahlungsmittel bleiben und als solches auch staatlich geduldet werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Vielleicht wird man unter den Finanzministern auch nach Lösungen suchen, wie Griechenland trotz Pleite im Euroraum bleibt - das würde dann aber vermutlich einen ziemlich starken faktischen Souveränitätsverlust des Landes bedeuten. Aber auf den musste sich jedes Land gefasst machen, das dem Euroraum beitritt.


    Im Euroraum werden die Griechen auch bei einer Staatspleite mit großer Wahrscheinlichkeit bleiben. Nur macht es dann kann keinen Sinn mehr den Euro als Zahlungsmittel zu behalten.

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