Der Welt-Artikel trifft den Nagel genau auf den Kopf, da braucht man garnichts weiter dazu sagen. Stimmt hundertprozentig.
Europäische Schuldenunion - ist der Politik überhaupt noch zu trauen?
- Mephisto
- Geschlossen
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Klassiker:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland-511.html
Griechenland kann sich seiner Sache quasi sicher sein...
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Zitat
Original geschrieben von Timba69
Klare, deutliche Worte, warum der Euro so schwach ist und warum er (gerade in Deutschland) stark sein müsste:Warum sollte gerade Deutschland als zeitweiliger Exportweltmeister an einem starken Euro interessiert sein? Was hat denn China zu den zweistelligen Wachstumsraten in den letzten Jahren verholfen? Was hat denn die USA aus der Depression geholt?
Solange der Ölpreis (und damit auch die meisten anderen Rohstoffe) so billig sind, kompensiert das doch einigermaßen die Nachteile für den Binnenmarkt. Ein Schelm wer da Zufall unterstellen will :p :apaul:
Gern wird auch immer übersehen, dass unser Geldsystem darauf beruht, dass es für jeden 'Spargroschen' immer auch jemanden geben muss, der dafür Schulden aufnimmt. So funktioniert bei uns nun mal die Geld-Entstehung
Dass der Wert einer Währung nichts mit den Schulden zu tun hat, kann jeder gern an praktischen Beispielen nachvollziehen (Staatsverschuldung in Prozent des BIP)
Japan 243%
Griechenland 175%
USA 106%
China 22%
Russland 13%Wenn jemand also Schulden abbauen, Vermögen aufbauen oder Handelsüberschüsse erzielen will, muss woanders der Schuldenstand steigen :eek:
Wer etwas anderes will, fordert de facto die Abschaffung des Kapitalismus in seiner gegenwärtigen Form - ist das gewollt :confused: -
Schulden oder Handelsdefizite wären an sich noch kein Problem. Zum Problem werden sie erst durch die Zinsen. Denn sobald Zinssatz>(Wachstum+Inflationsrate) gilt, geht die Umverteilung von arm zu reich, die Schere zwischen arm und reich, weiter (auseinander).
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Ein Lehrsatz für alle, die glauben, dass Geld arbeiten geht :top:
BTW: Die EU-Wirtschaftsleistung ist aktuell auf das Niveau von 1930 'gespart' worden und die Inflation ist auf einem Tiefststand. Wo sollen da also Zinsen verdient werden?
... außer durch 'Geld drucken'Apropos Zinsen:
Deutschland bekommt für seine Staats-Schulden derzeit Geld (Negativ-Zins).
Griechenland zahlt derzeit 1 - 1,5% für die aktuellen Liquiditätskredite -
Zitat
Original geschrieben von Gallium
Warum sollte gerade Deutschland als zeitweiliger Exportweltmeister an einem starken Euro interessiert sein?
Wohlstand für die Leute, die diese Exportüberschüsse erwirtschaften.
Wie sah denn die Entwicklung der Reallöhne in den letzten Jahren in Deutschland aus?
Antwort: Die stagnierten, sanken sogar einige Jahre lang.Ich will nicht sagen, dass die Reallohnentwicklung nicht auch positive Effekte hatte bzw. haben könnte (Beschäftigung). Aber das Mantra, dass Deutschland Interesse an an einem schwächeren EUR hat/hätte, ist jedenfalls deutlich zu kurz gedacht - es ist eine Volksverdummung.
Eine starke Währung ist oft Resultat einer starken Wirtschaft bzw. von Exportüberschüssen - keine (zwingende) Voraussetzung dafür.
ZitatOriginal geschrieben von Gallium
Was hat denn China zu den zweistelligen Wachstumsraten in den letzten Jahren verholfen?
Kurze Antwort: Jedenfalls keine "schwache" Währung!Im Gegenteil! Der chinesische Yuan hat gegen EUR und USD in den letzten 10 Jahren massiv aufgewertet!
ZitatOriginal geschrieben von Gallium
Solange der Ölpreis (und damit auch die meisten anderen Rohstoffe) so billig sind, kompensiert das doch einigermaßen die Nachteile für den Binnenmarkt
Das ist so.
Funktioniert solange, bis der Ölpreis steigt.
Und dann?ZitatOriginal geschrieben von Gallium
BTW: Die EU-Wirtschaftsleistung ist aktuell auf das Niveau von 1930 'gespart' worden
Wie meinst du das?
Die EU-Wirtschaftsleistung ist jetzt auf dem Niveau von 1930?
Das würde ich doch arg bezweifeln.ZitatOriginal geschrieben von Gallium
Wenn jemand also Schulden abbauen, Vermögen aufbauen oder Handelsüberschüsse erzielen will, muss woanders der Schuldenstand steigen
Nicht unbedingt. Ein Unternehmen kann auch "Vermögen" bzw. Kapital aufbauen, ohne dass es dafür Schulden aufnehmen muss. -
Saubere Antwort Applied
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Das sie uns die schwache Währung als Gut verkaufen wollen ist eh der Gipfel der Dreistigkeit.
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Wie bereits vorausgesagt:
http://www.telefon-treff.de/sh…ostid=5442981#post5442981
Ergebnis hier:
http://www.spiegel.de/wirtscha…verhindern-a-1030355.html
Nun, es wird wieder Steuerzahlergeld sein. Und wieder wird es weg sein. Ich bin gespannt, ob das bei den nächsten Wahlen (mal wieder) vergessen ist. Scheinbar haben de Menschen in Deutschland nicht verstanden, was man mit diesen Milliarden (zur Erinnerung: Eine Milliarde tausend (!) Millionen) sinnvolles anfangen könnte.
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Zitat
Original geschrieben von Applied
Wohlstand für die Leute, die diese Exportüberschüsse erwirtschaften.
Wie sah denn die Entwicklung der Reallöhne in den letzten Jahren in Deutschland aus?
Antwort: Die stagnierten, sanken sogar einige Jahre lang.Das ist unbestritten hat aber zunächst nichts mit der Stärke der Währung zu tun. Auch während der Zeit des 'Höhenflugs' des Euro sind die Löhne nicht gestiegen.
Im Gegenteil: Die Gesamheit aller Einkünfte aus abhängiger Beschäftigung ist seit Ende vorigen Jahrhunderts nahezu unverändert ...während die Zahl der Beschäftigten stieg.... an dieser Stelle darf jeder selbst weiter rechnen :p
Das erklärt, warum DE ein Niedriglohn-Land geworden ist und 25% der Arbeitnehmer in prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt sind.ZitatIch will nicht sagen, dass die Reallohnentwicklung nicht auch positive Effekte hatte bzw. haben könnte ...
So? Welche denn?
ZitatAber das Mantra, dass Deutschland Interesse an an einem schwächeren EUR hat/hätte, ist jedenfalls deutlich zu kurz gedacht - es ist eine Volksverdummung.
Dann erkläre bitte, was an folgender Aussage falsch ist:
Eine schwache Währung macht Export-Produkte für stärkere Währungen billiger oder (bei unverändertem Verkaufspreis) den Gewinn größer. Sinkt gleichzeitig der Preis der Rohstoffe um den Abwertungssatz der Währung (wie aktuell), wird der gesamte Kursrückgang zum Gewinn.ZitatIm Gegenteil! Der chinesische Yuan hat gegen EUR und USD in den letzten 10 Jahren massiv aufgewertet!
Trotzdem ist er immer noch stark unterbewertet. Warum kaufen wir denn heute überwiegend chinesische Produkte in unseren Supermärkten? Sicher nicht weil die Produkte besser sind, oder? Die bisherigen, unzureichenden Kursanpassungen wurden nur wegen des Drucks von IWF & Co gemacht.
ZitatNicht unbedingt. Ein Unternehmen kann auch "Vermögen" bzw. Kapital aufbauen, ohne dass es dafür Schulden aufnehmen muss.
Das hat niemand bestritten. Es muss aber eben auch jemand im gleichen Moment Schulden in gleicher Höhe aufnehmen. Zu jedem Haben MUSS es ein Soll geben. So funktioniert nun mal unser derzeitiges Wirtschaftssystem. Geld 'entsteht' bei uns nun mal dadurch, dass Kredite vergeben werden.
ZitatOriginal geschrieben von Braindead
Das sie uns die schwache Währung als Gut verkaufen wollen ist eh der Gipfel der Dreistigkeit.Es hat niemand behauptet, dass das für alle gut ist. Es ist immer eine Frage der Perspektive: Für die Exportwirtschaft ist es gut (wie beschrieben). Für die Käufer von Import-Produkten ist es schlecht.
Nun schau Dir die Dinge an, die Du einkaufen musst und Du kannst einschätzen, ob Du zu den Gewinnern oder Verlierern gehörst.Was die Lohnentwicklung angeht, so verdient jeder soviel, wie er erkämpft. Warum nehmen eigentlich so viele Leute an, dass ein Unternehmer freiwillig den Gewinn mit den Arbeitnehmern teilt :confused:
Dass Gewerkschaften und Co in den letzten 20 Jahren das Kämpfen 'verlernt' haben, liegt sicher auch an der HartzIV-Verräter-Partei... aber jeder verdient schließlich die Regierung, die er wählt :p
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