Diskurs: Elektrofahrzeug: Top oder Flop?

  • Und wie produzierst du dann Wasserstoff oder Methanol welches die Brennstoffzelle verbraucht?
    Und sag jetzt nicht, dass das ohne Strom funktioniert...

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Und wie produzierst du dann Wasserstoff oder Methanol welches die Brennstoffzelle verbraucht?
    Und sag jetzt nicht, dass das ohne Strom funktioniert...


    Ich halte Nuklearenergie für eine Zukunftstechnologie (im Idealfall die Kernfusion), aber ich will gar nicht auf grün machen beim Thema Auto fahren. Wollen wir das Thema nicht vertiefen.


    Klar wird Wasserstoff dann nicht aus erneuerbaren Energien produziert, wir sind aber den Smog in den (Groß)Städten los und brauchen keine Akkus. Erst so lassen sich E-Autos an den Mann bringen. Die Antriebsform ist wirklich toll, konnte schon einige Probe fahren, aber diese Steckdose nervt und ist der Hauptkritikpunkt.


    Nochmal: Ich bin nicht für ein komplett grünes E-Auto um eine heile Welt zu schaffen - teures Benzin und saubere Städte sind die Gründe bei mir

  • Wow! So viele Anworten in so kurzer Zeit! :top:


    Zitat

    Original geschrieben von Bongomann Und was sind Deine Erkenntnisse?


    Ich kann gerne einmal meine Sichtweise der Dinge darlegen:


    1. Am Elektrofahrzeug führt kein Weg dran vorbei. Verschiedenste Untersuchungen zeigen, dass wir uns zur Zeit auf dem Peak Oil befinden, d.h. in Zukunft mit weniger Erdölförderung zu rechnen haben. Verschärft wird das Ganze durch den Durst Chinas, ect.


    2. Die Batteriereichweite ist zur Zeit noch recht niedrig. Es gibt allerdings erste Prototypen, die in Zukunft eine Reichweite von 800 km und mehr erreichen könnten.


    3. DIe Elektrofahrzeuge sind aktuell noch teuer, das stimmt, aber nur, weil es noch keine Großserienproduktion gibt. Die Preise werden sicher fallen.


    4. Hybridfahrzeuge sind m.E. ganz nett, problematisch sehe ich hier allerdings, dass man im Grunde immer 2 Motoren durch die Gegend chauffiert und so einen hohen Gesamtverbrauch hat.


    5. Die Bereitstellung des notwendigen Stroms sehe ich relativ unkritisch. Sicher, ein Netzausbau ist notwendig. Die Notwendigkeit von AKWs zur Deckung sehe ich nicht, Deutschlands exportiert aktuell noch riesige Strommengen ins Ausland. Eine intelligente Stromverteilung wird wohl notwendig werden.


    6. Die Fahrzeuge werden in Zukunft wieder kleiner werden. Auch für große Autos gibt es allerdings weiterhin einen Markt, der auch von den Automobilherstellern beliefert werden wird.


    Was die Brennstoffzelle angeht, sehe ich allerdings das Problem, dass überhaupt nicht geklärt ist, woher der ganze Wasserstoff herkommen soll, dessen Erzeugung ja auch wieder CO2 erzeugt (Wirkungsgrad gerade mal 22%!!). Da gibt es sicher noch viele interessante Fragestellungen. Da sieht es beim batteriebetriebenen E-Fahrzeug mit 57% Wirkungsgrad schon deutlich besser aus.

    Zum Vergleich: Bei Verbrennern werden ca. 66% der Energie im Kraftstoff verloren!
    @ hottek: Ganz so schwarz, wie du das E-Fahrzeug zeichnest, ist es nicht ;)


    Der Vorteil elektrischer Antriebe ist eben, dass hier nicht gleich 2/3 der Energie nutzlos verpuffen. Hier hat man sehr hohe Wirkungsgrade im Vergleich zum Verbrenner (fahrzeugbezogen).

  • Stadtauto: kleines Fahrzeug mit Akku
    Pendler-/Langstreckenauto: Brennstoffzelle zur Erzeugung von Strom für den Elektroantrieb, evtl. kleiner Akku für die Stadt

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Und wie produzierst du dann Wasserstoff oder Methanol welches die Brennstoffzelle verbraucht?
    Und sag jetzt nicht, dass das ohne Strom funktioniert...


    Wasserstoff könnte man z.B. auch in Regionen erzeugen in denen erneuerbare Energieen wirtschaftlicher arbeiten ( z.B. in Afrika, naher Osten ) und diesen dann wie Öl transportieren. Das ist zwar auch umständlich aber ich denke immer noch wirtschaftlicher als Strom zu verwenden der hier dann im Netz fehlt.

  • Aber wieso sollte denn der Strom fehlen? Ist ja nicht so, dass wir zuwenig davon haben, aher das Gegenteil ist der Fall

  • Zitat

    Original geschrieben von maschi_ac
    Aber wieso sollte denn der Strom fehlen? Ist ja nicht so, dass wir zuwenig davon haben, aher das Gegenteil ist der Fall


    wir werden bald bzw. wir haben schon jetzt zu wenig Grundlastkraftwerke ( fosile Brennstoffe oder nuklear ) die für die Netzstabilität verantwortlich sind, regenerative Energien können nur Spitzenlastkraftwerke sein.


    Klar, man könnte mit intelligenten Netzen ein wenig tricksen und z.B bei wenig Last die Laderegler oder auch Verbraucher wie Wäschetrockner über die Stromzähler anwerfen aber ob die Leute das mitmachen und sich vorschreiben lassen wann Strom verbraucht wird ?


    Und was passiert im tiefsten Winter wenn die Solarzellen voll mit Schnee sind und die Sonne kaum scheint und zusätzlich wegen der Schneelast noch Hochspannungstrassen zusammenbrechen ? Dann sackt irgéndwann das Verbundsnetz ab und komplett Europa steht ohne Strom da.

  • Ist ein Elektrofahrzeug eine Alternative? Von mir ein klares nein!


    Warum? Weil ich mir nicht ständig die Gedanken machen muss, ob der Akku
    noch hält. Dazu noch der hohe Kaufpreis. Für mich unattraktiv.


    Des Weiteren wird die tolle Technik immer so hochgelobt, die Kehrseite
    der Medaille sieht niemand, z.B. was der Abbau von Lithium welcher in fast
    jeder Autobatterie enthalten ist, für Schäden u.a. für die Umwelt mit sich
    bringt. Da werden Grundwässer verschmutzt, armen Dörfen werden große
    benötigte Mengen Wasser genommen oder gar ganz vertrieben.


    Ich will mich hier nicht als Oberlehrer oder Gutmensch hinstellen, denn ich fahre
    selbst Auto. Mich stört aber gewaltig, wie die großen Konzerne oder auch die
    Regierung versuchen, diese neue Antriebstechnik anzutreiben und dabei die
    Folgen völlig außer Acht lassen. Wie ist es denn zu rechtfertigen, wenn auf
    der einen Seite die Umwelt "geschont" werden soll und auf der anderen Seite
    wird an anderer Stelle wieder Schaden angerichtet?


    Wie schon gesagt, ich fahre selbst Auto und bin nun wirklich kein Umweltaktivist.
    Jedoch versuche ich in gewissen Situationen das Auto einfach mal stehen zu lassen
    und das Fahrrad zu nehmen. Für längere Strecken gibt es immer noch die Bahn
    oder den Bus. Und damit tue ich der Umwelt mit Sicherheit einen größeren Gefallen
    als diese vermeintlichen neuen Wundermobile.

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    Wasserstoff könnte man z.B. auch in Regionen erzeugen in denen erneuerbare Energieen wirtschaftlicher arbeiten ( z.B. in Afrika, naher Osten ) und diesen dann wie Öl transportieren. Das ist zwar auch umständlich aber ich denke immer noch wirtschaftlicher als Strom zu verwenden der hier dann im Netz fehlt.


    Statt Wasserstoffpipelines kann man dann sicherlich auch UHVDC-Übertragungsstrecken bauen. Die Chinesen sind da ja schon Meister drin und jagen mal eben 6,4 GW 2000 km weit

    Viele Grüße
    Martin

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