Diskurs: Elektrofahrzeug: Top oder Flop?

  • Hallo,


    ich habe mich in letzter Zeit sehr ausgiebig mit dem Thema Elektrofahrzeug befasst. Mich würde mal ein kleines Blitzlicht reizen, was ihr vom Elektrofahrzeug ganz allgemein haltet und wieso ihr euch eins kaufen würdet oder auch nicht kaufen würdet.


    • Ist für euch ein Elektrofahrzeug eine Alternative?
    • Oder ist das Elektrofahrzeug für euch eine Null-Nummer? Wenn ja, warum? Warum nicht?
    • Was muss so ein Automobil ggf. leisten? Welche Eckdaten/Anforderungen sind euch wichtig?
    • Was wärt ihr bereit zu zahlen?
    • Würdet ihr mehr Geld zahlen (im Vgl. zum Verbrenner), wenn ihr im Gegenzug besondere Vorteile (z.B. kostenloser Ladestrom) erhaltet?
    • Glaubt ihr, dass mit dem Elektrofahrzeug der falsche Weg beschritten wird? Welche Technologie ist für euch warum vielversprechender?
    • usw.



    Viele Grüße


    der Maschi

  • Meine persönliche Einschätzung:


    So lange ich mit einem Elektroauto nicht, sagen wir mal, 1000km am Stück fahren kann ist es uninteressant.


    Oder der Aufladevorgang dürfte nicht länger dauern als ob ich 60 Liter Sprit in den Tank laufen lasse.


    So lange jemand nur in der Stadt fährt finde ich es prinzipiell nicht schlecht, aber bei den momentanen Preisen völlig überteuert.


    Ich rede jetzt von reinen Elektrofahrzeugen, diese ganzen Hybriddinger sind m.E. nur Augenwischerei.



    Gruß
    Michael

    <Chuck Norris hat die Leitung des Berliner Flughafens übernommen. Morgen früh um 07:30 Uhr ist Eröffnung.>

  • Hallo,


    Was ein E-Auto haben müsste, damit er für mich interessant währe:
    - Alternative Energiequelle wie PV-Anlage auf dem Dach müsste bei mri vorhanden sein


    - Der Kaufpreis müsste in einem Gesunden Verhältniss zu einer vergleichbaren Benzin-/Diesel-Variante stehen, ohne grosse Komforteinbussen


    - E-Auto werden sicherlich eine grosse Zukunft haben, aber die Akkutechnik muss noch deutlich besser und deutlich günstiger werden. Der neue E-Smart ist mal eben doppel so teuer wie der gleichwertige Benziner, ohne die Akkukosten, die noch als einmaliger Kaufpreis mit 6.000 Euro drauf kommt oder als monatliche Miete zu zahlen ist. über 20.000 für einen e-Smart, da bekommt man einen Golf für.


    - Aktuell halte ich die Hybrid-Technik, also Kombi von Diesel- mit E-Antrieb, Energierückgewinnung usw. was sonst so machbar ist, für die besser Wahl. Audi hat es letzte Wochenende bewiesen, was diese Technik heute schon kann und Toyota verkauft Hybrid-Autos seit Jahren mit grossem Erfolg.


    - für Kurzstrecken, also innerstädtisch sind E-Auto ne gute Alternative, aber wie fahre ich in Urlaub, übers Wochenende zu Schwiegereltern oder z.b. jeden Tag 40 km zur Arbeit ohne die Möglichkeit, dort den Akku nachzuladen - E-Auto als Zweitwagen ? Never.



    Aber seien wir mal ehrlich, die deutschen Autofahrer wollen allen möglichen Komfort im Auto haben, von der Klimaanlage, dicke Soundanlage, alle möglichen Elektrospieleren usw. - das kann man im E-Auto mal schlichtweg vergessenm da jede Spielerei den Akku leersaugt. Da muss erst mal ein Umdenlen stattfinden, also nix mehr mit dicken SUV zum Brötchenholen fahren oder mit 180km/h über die Autobahn knallen....

  • Re: Diskurs: Elektrofahrzeug: Top oder Flop?


    Zitat

    Original geschrieben von maschi_ac
    Hallo,


    ich habe mich in letzter Zeit sehr ausgiebig mit dem Thema Elektrofahrzeug befasst.


    Und was sind Deine Erkenntnisse?



    • Zitat
    • Zitat

      Ist für euch ein Elektrofahrzeug eine Alternative?


      Ja.

      Zitat
    • Zitat

      Oder ist das Elektrofahrzeug für euch eine Null-Nummer? Wenn ja, warum? Warum nicht?


      Nein, man ist im geringeren Maße auf fossile Brennstoffe angewiesen. Außerdem dürfte selbst bei Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen der Schadstoffoutput geringer sein (-> zentrale Filterung effizienter als dezentrale Filterung). Weiterhin sinkt die Schadstoff- und Lärmbelastung in den Städten.

      Zitat
    • Zitat

      Was muss so ein Automobil ggf. leisten? Welche Eckdaten/Anforderungen sind euch wichtig?


      Es sollten zumindest die Nominalwerte erreicht werden. Gerade im Winter sinken die Reichweiten der E-Fzg. rapide. Weiterhin sollte mittelfristig DC-Ladeechnik etabliert und bezahlbar sein. Außerdem sollte ein bundesweites Roaming problemlos möglich sein. Weiterhin sollte der Staat attraktive Rahmenbedingungen schaffen (bspw. Erlass von Steuern (Kfz., Strom, ...), kostenfreies Parken während eines Ladevorganges etc.).

      Zitat
    • Zitat

      Was wärt ihr bereit zu zahlen?


      Maximal 5.000 € mehr TCO als ein Wagen in der gleichen Klasse, da E-Autos heute leider in den meisten praktischen Belangen konventionellen Autos unterlegen sind.

      Zitat
    • Zitat

      Würdet ihr mehr Geld zahlen (im Vgl. zum Verbrenner), wenn ihr im Gegenzug besondere Vorteile (z.B. kostenloser Ladestrom) erhaltet?


      S.o. Maximal 5.000 € TCO. Egal wie sich das nun zusammensetzt.

      Zitat
    • Zitat

      Glaubt ihr, dass mit dem Elektrofahrzeug der falsche Weg beschritten wird? Welche Technologie ist für euch warum vielversprechender?


      Nein, ich glaube nicht, dass der falsche Weg beschritten wird. Allerdings kommt man nicht weiter, wenn man einfach einen Elektro-Antriebsstrang in konventionelle Fahrzeuge steckt. Es müssen gewichtsoptimierte Fahrzeuge her, die dann mit kleinen Akkupacks auskommen. Langfristig wird es wahrscheinlich reine E-Autos für den Stadt-/Regionalverkehr sowie Hybridautos mit hocheffizienten Verbrennungsmotoren geben. Wichtig wird auch sein, den Leuten die Angst zu nehmen, mit leerem Akku auszurollen,weil man keine Lademöglichkeit findet.
  • Gäbe es nur Elektroautos, könnte man den enormen zusätzlichen Strombedarf nur mit dem Bau neuer AKWs decken. Daher seh ich es als den falschen Weg an.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Benz-Driver
    Gäbe es nur Elektroautos, könnte man den enormen zusätzlichen Strombedarf nur mit dem Bau neuer AKWs decken. Daher seh ich es als den falschen Weg an.


    Achso, oben ganz vergessen. Da kommen natürlich enorme Anforderungen auf eine intelligente Netzsteuerung (ggf. mit lastvariablen Tarifen) zu. Man stelle sich vor, Zehntausende von E-Pendlern kommen nach Feierabend nach Hause und wollen gleichzeitig die Karre laden.

  • In Zeiten von steigenden Stromkosten finde ich E-Autos keine sinnvolle Alternative.


    Was bringt es mir, wenn die Karre mit Strom billiger fährt, als mit Benzin, ich aber durch die höheren Stromkosten mehr Geld für Licht, Herd, TV etc. ausgeben muss?

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  • Die Elektro-Autos gehen am Markt vorbei: Wenn man sich die Entwicklung der Autos in Deutschland mal anschaut, dann geht der Trend in Richtung "immer größer". Würden die ganzen ängstlichen Muttis darauf verzichten, ihr Einzelkind mit einem völlig überdimensionierten Van die 2500 Meter zum Kindergarten und zur Schule zu fahren und mit laufendem Motor auf das Kind zu warten, dann hätten wir ein Großteil des CO²-Problems gelöst. Aber selbst völlig überzogene Spritpreise führen da zu keinem Einsehen - warum sollte also ein Elektro-Auto an dieser Einstellung etwas ändern? Dazu noch in Leichtbauweise...
    Mal davon abgesehen, dass letztlich ja noch kein Problem der Elektro-Autos wirklich gelöst ist: Die Frage wo die Unmengen an Lithium-Batterien herkommen sollen, wo der Strom herkommen soll um die Dinger auch im Winter zu laden - und auch so triviale Fragen wie man die Kiste im Winter warm bekommt.


    Klar - die Dinger könnten eine wichtige Rolle in einem modernen Energienetz spielen, wenn man die Batterien als globalen Ladespeicher nutzen würde. Aber mal ehrlich: Welcher Deutsche würde bei einem *Auto* riskieren, dass die Lebensdauer seiner Batterie auch nur eine Sekunde wegen solcher Überlegungen runtergeht. Ginge es um Ernährung, dann wäre das kein Thema: Der Deutsche stopft eher Dreck in sich rein, als dass er E10 seinem Auto antun würde....

  • Wenn man sich ein wenig mit Maschinenbau beschäftigt muß man zum Entschluss kommen dass Elektroantriebe einen sehr geringen Wirkungsgrad haben obwohl Elektromotoren sehr effizient arbeiten.


    Der Weg von Anfang an:


    Ein Dampfkessel treibt eine Welle an: Wirkungsgrad 0,9
    Die Bewegung wird in einem Generator in el. Energie gewandelt: 0,9
    Die Energie wird transformiert: 0,95
    Die Energie wird übertragen: 0,8
    Die Energie wird transformiert und ins Niederspannungsnetz eingespeist: 0,95
    Die Energie wird im Laderegler nochmals transformiert: 0,85
    Die Energie wird gespeichert: 0,6
    Die Energie wird in Bewegung gewandelt: 0,95


    Ich komme bei meinen geschätzten Wirkungsgraden auf einen Gesamtwirkungsgrad von ca. 28% !


    Da ist jeder moderne Verbrennungsmotor effizienter und Umweltschonender. Man muß ja auch bedenken dass man das Elektroauto auch noch heizen bzw. klimatisieren muß, beim Benzin-Motor ist die Heizung ein Abfallprodukt das nichts kostet und aufgrund der hohen Leistung stört auch die Klima mittlerweile kaum noch.



    Wenn der Einsatz elektrischer Energie sínnvoll wäre, warum hat dann fast jeder einen Heizkessel für fosile Brennstoffe im Keller stehen ?


    Klar, wenn wir Strom im Überschuss hätten, z.B. aus Kraftwerken die wenig Schadstoffe ausstoßen, z.B. regenerativ oder auch nuklear. dann wäre es anders, aber diese gibt es nunmal nicht.

  • Also die Brennstoffzelle muss einfach endlich marktreif werden - erst wenn man den Strom unterwegs produziert kann man die zweifelsohne vorhandenen Vorteile eines E-Autos auch nutzen.

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