Ich wollte mir eigentlich den Ankauf eines Navigationssystems sparen, weil das so teuer ist, aber als Besitzer eines PocketPC (Fujitsu Siemens Pocket Loox 600) war die Versuchung dann doch sehr groß, für € 299,- im MM so ein Set zu erwerben. Leider musste man noch für € 29,- (auweia) ein passendes Lade- und Verbindungskabel kaufen.
Hier meine ersten Eindrücke:
Lieferumfang:
GPS-Maus (12 Kanäle) mit Magnet
Tom Tom Navigationssoftware
PPC-Halterung mit verschiedenen Befestigungen (Schwanenhals mit Power-Saugfuß, Klebeteller, damit man den Saugfuß auch woanders einsetzen kann, u.a.)
Das Verbindungskabel liefert den Strom für GPS-Maus und PPC und verbindet die beiden miteinander. Das ist ganz raffiniert, weil man eben für jeden PPC-Typ mit dem passenden Ladekabel auch den entsprechenden Adapter bekommt.
Was mich ein bisschen enttäuscht: ohne das Zigarettenanzünderkabel geht die GPS-Maus nicht, d.h. der GPS-Navigator funzt nur im Auto, nicht wenn man zu Fuß unterwegs ist (der Routenplaner geht allerdings).
Deswegen hatte ich auch zuerst nach einer GPS-Maus für den CF-Slot gesucht, aber es scheint kein Produkt zu geben, das mit dem PocketLoox zusammenarbeitet (Quelle: http://www.pocketnavigation.de). Gut ist natürlich wiederum, dass so der CF-Slot nicht belegt wird, also für eine Speicherkarte freibleiben kann. Nachdem der Loox aber noch einen MMC/SD-Slot hat, wäre das ein lösbares (€€€) Problem gewesen.
Die Erstinstallation:
Zurst muß die Software installiert werden (aktuelle Version (1.51/2.00): www.tomtom.com ). Karten kann man zum Glück auch über einen CF-Reader auf eine Speicherkarte laden, sonst würde man bei dem Loox wieder mal Stunden warten. Ganz Deutschland (216 MB) geht sehr schön auf eine 250 MB-CF-Karte, da ist noch Platz für den Varta-Restaurant/Hotel-Führer, der kostenlos dabei ist).
Dann die Hardware: zuerst musste man das Kabel der GPS-Maus in das Zigarettenanzünder-Verbindungskabel für den Loox stecken. Daran habe ich sage und schreibe 30 min. herumgebosselt. In der Anleitung steht: reinstecken, Kabel nach oben ziehen bis der Stecker einrastet. Nur dass leider nichts einrasten wollte, nicht ums verrecken. Bis ich dann erkannt habe, dass die Plastikummantelung des GPS-Maus-Kabels IN die Buchse mit hineingestopft werden muß, dann endlich rastete was ein, ächz, das war fürchterlich.
Als nächstes stand in der Anleitung, dass man die Geräte alle miteinander verbinden soll und dann den PPC anschalten und die Software hochfahren. Leider fuhr nur der PPC hoch, nicht aber die Navi-Software, sondern der PPC hängte sich auf. Damit habe ich mich noch mal so gefühlte 6 Stunden (=30 min.)herumgeärgert, bis ich den Mut aufbrachte, zuerst den PPC anzuschalten, die Software zu starten und dann als letztes den Stecker unten in den Loox zu schieben. So geht es einwandfrei. Wie ich später bemerkt habe, ist es so auch auf http://www.tomtom.de erklärt. Na schön.
Der Schwanenhals mit Saugfuß hält bombenfest an der Windschutzscheibe, so dass der PPC schön über der Mittelkonsole schwebt. Die GPS-Maus kann man mit dem Magnet auf dem Autodach befestigen, bei Tempo 140 km/h ist sie mir allerdings weggeflogen und baumelte dann am Kabel gegen das Seitenfenster.
Ich habe sie dann mal innen unter die Windschutzscheibe geklemmt, und siehe da: das reicht auch (Sichtverbindung nach oben muß da sein, heizbare Windschutzscheiben scheinen aber abschirmend zu wirken, habe ich aber nicht).
Ansonsten ist es natürlich schon ein bisschen viel Kabelei im Innenraum, aber das GPS-Maus-Kabel hat auch einen Saughalter dran, damit kann man das Kabel etwas fixieren.
Die Kabel sind eben der Preis dafür, dass man das Ganze auch schnell abmontieren kann, wenn man es nicht braucht und das ist ja im Alltag der Fall.
Man kriegt alles bequem in den verschiedenen Fächern (Handschuhfach, Kabel ins Mittelfach zwischen der Vordersitzen) unter.
Navigationsfunktionen
Das Programm hat drei Unterabteilungen, den eigentlichen Navigator, eine Kartensektion mit Routenplaner und das GPS-Monitor-Programm.
Die aktuelle Softwareversion des GPS-Monitor-Programms erlaubt jetzt das Aufzeichnen von GPS-Daten, so dass man auch ohne GPS-Maus eine Route nachvollziehen kann („abspielen“).
Die aktuelle Software der Kartensektion (1.51) erlaubt von dem Blick auf ganz Deutschland bis zu kleinsten Details zu zoomen. Mit dem Eingabestift kann man scrollen. Man kann einstellen, was auf der Karte angezeigt wird (OVI = „Orte von besonderem Interesse“ können nach Kategorien ausgewählt werden, z.B. Hotels, Restaurants (mit Varta-Führer verlinkt), Tankstellen, etc.).
Hier kann man schon eine Route planen, indem man Anfangs- und Endpunkt wählt und dann planen lässt. Dabei kann man aus drei Kategorien wählen: schnellste Route, kürzeste Route und zu Fuß.
Der Navigator führt einen ans Ziel mit Positions- und Richtungsanzeige auf einem zoombaren Kartenausschnitt und Sprachanweisungen. Er zeigt auch, wenn gewünscht, die aktuelle Geschwindigkeit an und kann von Tages- auf Nachtansicht umgestellt werden (letztere hell auf dunkel, damit die Anzeige nachts nicht blendet). Man kann auch direkt aus dem Navigator planen: de aktuelle Ort ist Anfangspunkt, den Zielpunkt wählt man aus: OVI (s.o), Favorit, Stadt + Straße), etc.
Beurteilung der Navigationsleistung
Jetzt das entscheidende:
Ich war sehr überrascht (als NaviNeuling), wie gut ich lokalisiert wurde, ohne Verbindung des Navigationssystems zu Tacho oder Lenkung oder was es da noch für Möglichkeiten gibt). Auch die Ausrichtung des Fahrzeugs und seine Geschwindigkeit (interessanterweise immer ca. 10 km/h unter der Tachoanzeige?!) wurde schnell erkannt. Die Fahrhinweise beschränken sich auf „nach 200 m rechts/links abbiegen“, „rechts/links halten“, „wenn möglich umkehren“ o.ä., also z.B. nicht: „nach rechts in die XXX-Straße abbiegen" oder so was). Ich finde die Anweisungen aber durchaus ausreichend.
Die Routenberechnung geht sehr schnell (5-30 s, je nach Entfernung)
Die Lautstärke des PPC-Lautsprechers reicht so gerade eben hin, wenn man nicht gerade 140 fährt. Ich habe mal ein Paar Lautsprecher mitgehabt (so passive für den Walkman), das war um einiges besser und auch nicht so verzerrt, aber das ist dann noch ein Kabel mehr.
Die Anweisungen waren über Land immer sehr gut, in der Stadt geht es oft nicht schnell genug und auch nicht klar genug. Allerdings kommt man m.E. gut zurecht, wenn man immer auch auf die Karte schaut, auf der man in Echtzeit angezeigt wird, da kann man sich ein genügendes Bild vom Streckenverlauf machen und entsprechend die Strecke wählen.
Ich habe ein paar gemeine Einbahnstraßen- und so –Tests gemacht und da hat das Naviprogramm schon meistens versagt, wollte mich entgegen Einbahnstraßen führen, oder durch eine Straße, die schon Jahrzehnte mittendrin mit Pollern versperrt ist. Aber der Fairness halber muß man anerkennen, dass das Programm sofort reagiert, wenn man nicht seinen Anweisungen folgt, und es berechnet dann Alternativen. So kann man dann doch den richtigen Anfahrtsweg finden.
Die Option „kürzeste Route“ war eigentlich sehr hübsch. Die Fahrt dauert zwar länger, aber das Naviprogramm hat mir einige schöne Schleichwege gezeigt. Ich musste allerdings über „Land- und Forstwirtschaft frei“-Wege fahren, aber das finde ich in dem Fall ok.
Hausnummern kann man keine eingeben, na gut.
Staumeldungen kann man nicht implementieren, obwohl das ja theoretisch realisierbar wäre, denn das Bluetooth-Handy ist ja gleich daneben. Sollte man mal anregen.
Ich vermisse eine Umleitungshilfe, wenn mal Stau ist, man müsste eingeben können: Alternativroute bis AS XY, vielleicht geht das ja irgendwie, weiß möglicherweise einfach nur nicht, wie das geht.
Vorläufiges Fazit:
Für das Geld absolut brauchbar und, nebenbei, ein schönes Spielzeug. Wenn bei mir jemand im Auto sitzt, werde ich es aber nur in Notfällen benutzen, weil die Kabelei schon ein bisschen albern wirkt. Radio hören ist ja dann auch nicht mehr. Vielleicht kann man das ganze ja noch mit Stummschaltung an die Radiolautsprecher anschließen, aber das ist was für Profis.
So, das wars erst mal, werde updaten, wenn mir noch was wichtiges auffällt. Über Fragen freue ich mich, da kann ich meinen Test noch ergänzen.
CUdj.
). Ich verwende die Royaltek 2000 mit Sirf II Chip und bin immer wieder hin und weg wenn ich sehe wie schnell das Ding nach einem Tunnel die aktuelle Position findet. Meine Empfehlung ist daher unbedingt Sirf II!
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