Systemtelefon Agfeo - ja oder nein?

Ein Systemtelefon läßt sich nicht so einfach durch ein nicht-System-Telefon am selben Port ersetzen (manche Agfeo-Anlagen haben für das ST20 Kombiports a/b/c/d die auch nur-a/b für analoge Standardapparate nutzbar sind, das erfordert dann eine Konfigurationsänderung; ebenso verhält es sich beim Austaisch des ST30 gegen ein Sandard-ISDN-Telefon). Grundsätzlich funktionsfähig sind solche Anlagen auch ohne Systemtelefon, und wenn man davon wirklich nur das Telefonbuch nutzt, ist ein solches tatsächlich verzichtbar. Instabil werdende Ports sind - falls es sich um eine AS40 handelt - allerdings ein Problem, welches sich nicht durch einen Geräteaustausch bessern wird. Die AS40 war grundsätzlich ein Montagsmodell.

Ich meinte auch nur, daß Anlagen z.B. einen Teil der alternativ über ein Telefon möglichen Programmierung Systemtelefonen vorbehalten. Es gab auch in früheren Zeiten Anlagen, die einen besonderen Abfrageapparat erforderten, dies gilt für modernere Systeme so nicht mehr.

Ja, das ST20 ist schon ein älteres Modell, aber Du schreibst ja nicht, um welche Agfeo es geht. An der AS40 war es noch häufig im Einsatz, und dieses Modell kam mir deshalb in den Sinn, weil es (Anfang 2000 häufig verbaut) dafür "berühmt" ist, mit zunehmendem Alter gerne seine Apparate krank zu machen.

Auch kenne ich Deine technische Vorbildung nicht - es ist leider vielen Anwendern nicht bewußt, daß man ein Systemtelefon nicht (an derselben Schnittstelle) durch beliebiges anderes ersetzen kann. Insbesondere werden Systemtelefone gerne mit ISDN-Telefonen "verwechselt", weil sie in manchen Anlagengrößen sehr bedien- und leistungsähnlich gestaltet sind.

Stattdessen an einem anderen Port ein ander(sartig)es Telefon zu betreiben, ist unproblematisch. Natürlich ist dann die Konfiguration der Anlage entsprechend anzupassen.

An a/b-Ports können dies beliebige analoge Standardapparate sein, an internen S0-Bussen ebenso gewöhnliche ISDN-Telefone (die jedoch "ECT" beherrschen müssen, damit auch das Verbinden klappt).

Sinn oder Unsinn von TK-Technik u. SysTels

Wer den eigentlichen Sinn und damit Komfort wie auch die Funktionen einer TK-Anlage mit Systels (SystemTelefonen) wie es z.B. die ST 30 an einer Agfeo ab AS 1xx oder AS 4x nicht erkennt oder versteht, dem reicht auch ein anloger Anschluß mit ganz normalem Telefon.
Der wird aber auch wohl nur Geradeaustelefonie, und diese nicht sehr effektiv betreiben können!

Am ST 30 in Verbindung mit einer dazu passenden Agfeo Anlage erkennt man z.B. schon am Display den Zustand des Amtsanschlusses als belegt / frei / oder gestört.
Und das ganz ohne großartige Programmierung auf Tasten oder LEDs oder gar dem Display.
Weiter ist ohne große Klimmzüge ersichtlich wer innerhalb der Anlage gerade ein Gespräch führt > Besetztanzeige, oder wie man menügeführte Funktionen an der Anlage umsetzt.

Jedes banale ISDN-Telefon bekommt diesen Leistungsumfang an und mit der Anlage nicht erreicht.

Genau meine Predigt. Aber: an einem 4a/b-Adapter sieht man das lockerer, und der Kunde darf da in einem freien Land auch einen anderen Willen haben, als man als Fachmann empfehlen würde. Die Fragestellung war hier ja nicht, worin der prinzipielle Vorteil von SysTels läge. Sondern schlicht ob man ein solches aus der Sicht von jemandem der ohnehin seine Vorteile nicht nutzen will folgenlos ersetzen kann. Und das geht - sofern man eben weiß und beachtet, daß man nicht einfach ein ISDN-Telefon an den Port für ein analoges SysTel hängen kann, nur weil beide dank CLIP und zwanzig Funktionstasten für Laien etwas ähnliches sind.

Auf Predigten gehe ich jetzt mal nicht weiter ein, sondern wiederhole die Behauptung aus dem Eingangsposting: obwohl die kaum wirklich nützliche Funktionen haben.
Noch dazu dass sie über 200,- Euro kosten sollen, wären dann wohl die aktuellen Modelle damit gemeint.
Wenn man dann noch liest : ist gerade das Agfeo Systemtelefon am defekt werden. muß man dann wohl doch auf solche eher herausgehobenen Funktionen, wie der Anlagen- und Anschlußdiagnose, hinweisen.
Wem aber eine Systemfunktion der Anlage nur über den Systemapparat als SysTel zu teuer ist, der wird wohl solche Technik nicht als sinnvolles Werkzeug erkennen können.

Aus welchen Gründen auch immer der Besitzer einer Telefonanlage der Ansicht ist, Systemtelefone nicht zu brauchen und / oder zu wollen, ist mir egal. Ich komme meiner empfundenen Verantwortung als Fachmann nach, ihn über deren Nutzen aufzuklären. Aber wer das dann immer noch nicht will, der darf die Demokratie dann meinetwegen auch dazu gebrauchen, eine andere Meinung zu haben als ich. Und wenn ich nicht zwanzig, sondern hundertzwanzig Jahre im telekomischen Fach unterwegs wäre, es hätte nichts zu ändern. Wer die Musiker bezahlt, bestellt auch die Lieder. Ich bemühe mich, Jeden ausreichend ausführlich und vor allem verständlich aufzuklären. Was wer dann daraus macht, bleibt seine freie Wahl.

Und abgesehen davon habe ich den Eindruck, daß wir hier eher von einer SOHO-Anlage mit Arbeitszimmertelefon, Wohnzimmertelefon, Fax und AB reden als von einer Business-TK-Anlage für ein Dutzend Mitarbeiter, die man gerne auch per LED im Blick hat.

Ja, bei Anlagen, für die es S0-Systemtelefone gibt, ist ein gleichzeitiger Betrieb von System- und Nichtsystem-S0-Telefonen nicht unüblich. Ein interner S0-Bus hat zwei Nutzkanäle, deshalb können auch nur zwei daran betriebene Endgeräte gleichzeitig im Verbindungszustand sein. Das Maximum von meistens acht Endgeräten an einem Bus wird in der Regel nur erreicht, wenn ein Teil von ihnen eine eigene Speisung haben (wie PC-ISDN-Karten). Telefone gehen daran meistens nur vier oder sogar nur zwei. Die Unterstützung des Leistungsmerkmales ECT ist keine physikalische Anschalte- oder Betriebsvoraussetzung für ein ISDN-Telefon am internen S0-Bus. Viele Modelle von ISDN-Telefonen können an vielen Anlagen jedoch sonst nicht verbinden.