Kreditkartenbetrug

  • Ich habe heute für meine "alte" MercedesCard die Abrechnung bekommen, darauf standen 111,36€ für eine Firma http://www.netdebit.de
    Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, was ich da bestellt haben sollte, schließlich benutze ich die Karte schon seit 2 Monaten nicht mehr (bei der neuen MercedesCard kann man ja Roadmiles sammeln...).


    Ich habe mich dann mal auf netdebit.de umgeschaut, die bieten anscheinend einen Paymentservice für XXX Seiten an.


    Ich habe denen dann eine Mail geschrieben, mir doch bitte mitzuteilen, welche Dienstleistungen ich dafür in Anspruch genommen haben soll. Wenige Stunden später kam die Antwort:


    Zitat

    Es handelt sich um eine Buchung auf


    URL der Hauptseite http://www.sexchat.ag
    URL der Mitgliederbereiches http://www.sexchat.ag


    Der Benutzername für Login Ihr Pseudonym (Alias)
    Das Passwort für Login Ihr persönliches Passwort


    Ich war jedenfalls nie auf der Seite und habe dort auch ganz bestimmt nicht meine Kreditkartendaten übermittelt.


    Ich rief dann sofort bei der Deutschen Bank an, um die Karte sperren zu lassen, laut AGB ist das nötig, wenn missbräuchliche Verwendung festgestellt wurde. Die Sperre ist mir auch egal, weil ich die Karte ja nicht mehr brauche. Außerdem wurde mir empfohlen, per Fax den Umsatz zu reklamieren. Habe ich natürlich auch gemacht.


    Ich frage mich allerdings, wie dieses ominöse Netdebit an meine Daten kommt. Ich benutze die Kreditkarte im Internet ausschließlich auf Seiten mit 128Bit SSL Verschlüsselung und gebe die DAten auch niemals unverschlüsselt per Mail durch oder was der gleichen.


    Ich hab mal was von Kreditkarten-Nummern-Generatoren gelesen, gibts das wirklich?


    Sonst noch irgendwelche Tipps zur Vorgehensweise?

    Viele Grüße
    Martin

  • Natürlich gibts sowas. Hinter den Nummern steckt auch nur eine simple Checksumme.
    Kann natürlich echt sein, dass jemand zufällig deine Nummer generiert hat :(


    -SF³

  • Re: Kreditkartenbetrug


    Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Ich frage mich allerdings, wie dieses ominöse Netdebit an meine Daten kommt. Ich benutze die Kreditkarte im Internet ausschließlich auf Seiten mit 128Bit SSL Verschlüsselung und gebe die DAten auch niemals unverschlüsselt per Mail durch oder was der gleichen.


    Mit Kreditkartennummerngeneratoren kann man zwar Nummern generieren, die helfen aber im Normalfall wenig, weil man im Internet auch den Namen des Karteninhabers und das Ablaufdatum der Kreditkarte braucht. (auf manchen Seiten sogar noch die 3 stellige Überprüfungsnummer von der Rückseite der Karte)


    Allerdings hilft natürlich auch eine SSL-Verschlüsselung nicht immer weiter, es hängt ja auch immer davon ab, wie der Anbieter danach die Daten weiterverarbeitet, ob die Daten entweder gar unverschlüsselt weiterversandt werden über Internet an Kreditkartenprozessor oder eventuell per unverschlüsselter E-Mail weiterübermittelt werden. Auch hängt es natürlich davon ab, wo der Anbieter die Daten speichert. Vielleicht ist jemand irgendwie an eine Kreditkartendatei bei einem Anbieter gekommen, bei dem Du mal was bestellt hast und hat die Nummer daher.


    Man kann die Kreditkartennummer natürlich auch ganz altmodisch über Belege erfahren - Du gehst zur Tankstelle, kaufst Benzin, wirfst Beleg weg, jemand anders fischt ihn aus Abfall heraus und hat Deine Nummer + Name + Datum.

  • Kann aber auch sein, dass sich ein Mitarbeiter irgendeiner Firma, die du per Karte bezahlt hast, deine Daten für sich abgezweigt hat.


    Ich hatte vor einiger Zeit zum Beispiel das Problem, dass mit den gesamten sensiblen Daten (Konto, Personalausweis usw.) Mobilfunkverträge abgeschlossen wurden. Diese Daten habe ich sogar nur direkt bei von mir getätigten Vertragsabschlüssen persönlich angegeben. Half auch nichts. Ein Mitarbeiter hat dann sein Spiel mit den Daten begonnen.
    Wenn man will, kann man immer so etwas machen. Dafür gehen die Daten trotzdem durch zuviele Hände.


    Gruß
    Chris


    EDIT: Blue hat mir das Wort aus dem Mund genommen:D :)

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  • Hi,


    leider gibt es solche Kreditkartennummerngeneratoren, meinem Vater ist ebenfalls so etwas ähnliches geschehen. Ist schon viele Jahre her, da hatte jemand mit seiner Kreditkartennummer telefoniert wie verrückt. Manche mögen es kaum glauben, es waren immerhin Summen von einigen Hundert bis über Tausend Mark im Monat. Da hat er natürlich sofort reagiert und Anzeige gegen unbekannt gestellt. Das Geld hat er zum Glück wiederbekommen da er nachweissen konnte nichts mit den Leuten zu tun zu haben die auf dem Kostennachweis standen wo zum glück die Rufnummern standen.


    cu Dirk

  • ist es jetzt eigentlich so, dass mit die DB nachweisen muss, dass ich etwas gekauft habe oder muss ich nachweisen, dass ich nichts gekauft habe?

    Viele Grüße
    Martin

  • Du musst glaube ich nur unterschreiben, dass Du nichts gekauft hast.


    Dann bleibt es der Deutschen Bank bzw. den weiteren damit verbundenen Kreditkartenunternehmen ja offen, entsprechend gegen netdebit vorzugehen und netdebit kann wiederum, was im Internet ja recht einfach ist mit Hilfe der IP-Adresse zumindest versuchen gegen die Person die Deine Nummer da eingegeben hat vorzugehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von blue
    Du musst glaube ich nur unterschreiben, dass Du nichts gekauft hast.


    Dann bleibt es der Deutschen Bank bzw. den weiteren damit verbundenen Kreditkartenunternehmen ja offen, entsprechend gegen netdebit vorzugehen und netdebit kann wiederum, was im Internet ja recht einfach ist mit Hilfe der IP-Adresse zumindest versuchen gegen die Person die Deine Nummer da eingegeben hat vorzugehen.


    Ich hatte schon des Öfteren Umsätze von US-Onlineshops auf meinen Kreditkarten, die ich selbst nicht getätigt hatte. Ein Anruf bei dem Karten ausgebenden Institut hatte jeweils genügt, kurz darauf kam ein Schreiben desselben, auf dem ich bestätigen musste, nicht der Urheber der Umsätze zu sein und kurz darauf kam die Gutschrift. Alles ziemlich unkompliziert und schnell zu erledigen.


    Die Kreditkarten-Unternehmen sind natürlich daran interessiert, die Lösung solcher Probleme so komfortabel wie möglich zu gestalten, sodass der Kunde hier recht gut da steht. Bei Wareneinkäufen ist natürlich die Beweislage recht einfach, da der Empfänger der Warenlieferung relativ problemlos ermittelt werden kann, bei Zahlung für (Online-)Rechte kann es schon schwieriger werden, da die Überprüfung der Nutzung schon wesentlich aufwendiger ist.

  • Soooo einfach, wie ihr das schreibt scheint es doch wieder nicht zu sein. Heute kam wieder Post von der DB, die sagen, ich soll beim Anbieter "kündigen" und sie wären nicht zuständig, da sie nur Zahlungsvermittler sind. Ich werde denen jetzt nochmal klar und deutlich schreiben, dass ich über dieses Netdebit niemals etwas bestellt habe und wo kein Vertrag ist kann auch keiner gekündigt werden

    Viele Grüße
    Martin

  • Bei meiner Entrium-Card ist eine Art Versicherung gegen Betrug eingeschlossen - ich bezahle also zu 100% keine nicht in Anspruch genommenen Dienstleistungen. Ob das bei anderen Kreditkarteninstituten auch inklusive ist oder ob die sich da bockiger stellen weiß ich nicht.

    Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen.
    – Edward V Berard

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