Mitbewohner braucht Hilfe - wie helfen?

  • Auf keinen Fall hinter seinem Rücken die Eltern kontaktieren.
    Wer weiß schon wie das Verhältnis zu dem Eltern tatsächlich ist.


    Wie schon viele geschrieben haben halte ich es auch für sinnvoll der Person Hilfe anzubieten aber
    versuchen zu signalisieren, dass er selbst letzendlich die Entscheidung trifft. Nicht, dass er sich zu irgendwas gedrängt fühlt. So wie es aussieht scheint es ihn ja zu stören, dass sich jemand einmischt.


    Ich denke, dass ihm selber durchaus bewusst ist in welcher Situation er sich befindet. Ihm wird es selber unangenehm sein, aber er scheint nicht in der Lage zu sein selber einen Ausweg zu finden.


    Ich kenne jemanden, dem es ähnlich erging. Bei der Person wurde Druck von verschiedenen Seiten (Vater, Arbeitsamt, etc.) ausgeübt. Das hat natürlich nichts gebracht und er hat sich abgekapselt. Nur Personen die ihn "machen lassen haben" hat er an sich rangelassen. Diese konnten dann teilweise schöne Dinge mit ihm machen. Also Ausflüge, schwimmen gehen, wandern, oder ähnliches, die ihm zeigten, dass das Leben auch "schön" sein kann. Man musste versuchen ihn abzulenken.
    Letztendlich war das Problem, dass er selber das Gefühl hatte gescheitert zu sein und suchte bei sich selber die Schuld. Das ist natürlich in einem normalen Umfang richtig, kann aber halt, wenn man sich zu viele Vorwürfe macht, krankhaft sein.Irgendwann hat es "klick" gemacht und er hat für sich selber beschlossen eine Ausbildung zu machen. Die hat er sehr erfolgreich abgeschloss. Das war der Anfang
    für ein geordnetes Leben mit Selbstbestätigung, Erfolgen, Misserfolgen, etc. Der entscheidende Anstoß kam aber von ihm selber, sonst hätte das nicht funktioniert. Und das brauchte auch einige Zeit.


    Aber das ist natürlich nicht auf jeden anderen übertragbar. Blöd ist es halt, wenn die Entscheidung etwas zu verändert von der Person nicht kommt.

  • Ich finde es sehr gut, das Du dich sorgst,
    aber vielhelfen wirst Du wohl nicht können.


    so wie die Vorredner schon sagten:
    - sprich direkt mit der Person drüber, das Du Dir Sorgen machst und biete Deine Hilfe an..
    - nicht viel Druck ausüben...
    - schildere Deinen kummer: Miete / Geruchsbelästigung etc...
    - notfalls schildere Konsequenzen bei fehlender Mietzahlung, (?)


    meines Erachtens hilft nur freundlich aber bestimmt Hilfe anbieten ...

    ride on!


    -> iPhone 6 Plus

  • Hallo zusammen,


    ich danke euch sehr für eure Beiträge. Sie spiegeln doch wieder, dass wir uns weitgehend richtig verhalten haben, indem wir unsere Hilfe angeboten haben.


    Dass seine Situation sich in absehbarer Zeit bessern wird, halte ich für zweifelhaft. Dennoch hat sich eine Neuigkeit ergeben. Heute hat er mitgeteilt, dass er zu einem konkreten Datum in der näheren Zukunft in eine neue WG ziehen wird. Richtig glücklich macht mich das aber nicht, denn ein verlagertes Problem ist kein gelöstes Problem.

  • Es kommt auf die WG an. Es existieren auch fachlich betreute WGs - etwa vom Verein Regenbogen. Ich gehe davon aus, dass jemand, der psychisch angeschlagen ist, in normalen WGs kaum unterkommt.


    Sollte dem so sein, wird er kaum dazu neigen, das den bisherigen Mitbewohnern zu offenbaren. Allerdings würde er genau so wenig erzählen, wenn er in die "ganz große" WG mit unendlicher Frischluftzufuhr umzöge.


    Vielleicht solltet ihr recht unauffällig ein Auge darauf haben, wohin er umzieht, wenn Euch an seinem Wohl tatsächlich gelegen ist.


    Frankie

  • Da wirst du wohl recht haben. So weit ich weiß ist es keine betreute WG, in die er zieht. Er wird wohl dennoch unter "seinesgleichen" sein.


    Ich hoffe natürlich, dass wir in Kontakt bleiben, vielleicht verbessert sich unser Verhältnis ja sogar. Das wird die Zukunft zeigen. :top:

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