BNetzA: Koppelung nach Liberalisierung des Endgerätemarkts nicht erlaubt

  • Das Problem (IMHO): Beim Router verschmelzen NTBBAS und Teilnehmerendeinrichtung. Die bisherige Liberalisierung bezieht sich aber AFAIK auf die Teilnehmerendeinrichtung.
    Es kann in meinen Augen nicht sein, dass der Teilnehmer einen fremden NTBBAS einsetzt, welcher nicht auf den vom Carrier eingesetzen Accessport abgestimmt ist. Bisher ist es so, dass die daraus evtl. resultierenden Schwierigkeiten das Risiko des Kunden darstellen. Im Gegensatz dazu ist der Carrier zu Gewährleistung verpflichtet, solange der Kunde die ausglieferte CPE verwendet.

    IHK geprüfter IT-Systemelektoniker
    Fachbereich Telekommunikation

  • Die Info, dass ein DSL-Modem (NTBBA) kein Teilnehmerendgerät sein soll, entstammt wohl einem schlecht recherchierten Zeitungsartikel ... mit solchen Quellen sollte man nicht argumentieren.


    Nur als Hinweis: Auch Telefone, die direkt mit dem Anschluss verbunden werden, sind definitiv Teilnehmerendgeräte.


    Frankie



    Ergänzung aus Wikipedia zur Erläuterung des Begriffs "Teilnehmerendgerät":


    "Der Begriff Customer Premises Equipment (CPE, engl. für „Ausrüstung in Kunden-Räumlichkeiten“) bezeichnet ein Teilnehmer-Endgerät in einem Computernetz, einem Telefonnetz oder bei Telefonanlagen.


    Diese Endgeräte [...] sind an ein Fernsprech- oder Datennetz (Internet oder LAN) angeschlossen. Telefone, Faxgeräte und Modems sind die häufigsten CPE-Geräte. Im DSL-Kontext wird CPE zur Bezeichnung von DSL-Modems verwendet, ..."


    Zwar ist auch Wikipedia nicht immer der Weisheit letzter Schluss, diese Erläuterung deckt sich m.E. aber mit dem, was im gesamten TK-Sektor unter diese Begriffsbezeichnung fällt.

  • Ich sehe das auch von 2. Seiten ...


    a) Natürlich als Techniker habe ich gerne, dass ich bestimme, welche HW ich nutze und nicht der ISP.


    b) Als Dienstleister welcher auch Störungen von Kunden mitbekommt, ist es schon schwer, wenn die Kunden nicht mal wissen, was sie einsetzen und wie man diese Dinge einsetzt.


    Wer zahlt bei Störungen die Kundenverschulden sind? Wer gibt alle Geräte frei, die beim ISP xy dann mit den FW gehen sollen. Alleine bei den div. DSLAM-Anbietern die man einsetzt ist es ja schon ein Spass wenn man vielleicht nicht 100% die richtige FW hat bei nicht immer idealen Leitung.

    MfG
    Kaweh Jazayeri
    KJNetzwerkservice
    KJNetzwerkservice Inh. Kaweh Jazayeri, Stamitzstr. 19, 68167 Mannheim Tel: 0621 . 339 34 - 78
    TT@Jazayeri.de Bitte das PM Postfach bei Angeboten nicht fluten. Bestellungen sind nur über die angegeben eMailadressen gültig.

  • Ich gebe Dir vollkommmen Recht. Zu Zeiten der "grauen Post" gab es viele Probleme nicht.


    Der Gesetzgeber - hier wohl in erster Linie auf Drängen der Regulierer in der EU - hat sich aber entschieden, diese (durchaus berechtigten) Bedenken dem freien Wettbewerb zu opfern. Institutionen wie die PTZ (oder wie das hieß) wurden aufgelöst.


    Diese gesetzlichen Vorgaben sind nun maßgeblich - Zweckmäßigkeitserwägungen haben dann keinen Raum, wenn sie zu den einschlägigen Bestimmungen in Widerspruch stehen.


    Es ist doch hinlänglich bekannt, dass das, was man als "Politischen Willen" bezeichnet, nicht immer vorteilhaft sein muss. Ist etwas "politisch motiviert", ist das eben was anderes als "sachlich begründet". Damit muss der Praktiker leben ... am "grünen Tisch" gelten einfach andere Maßstäbe.


    Ich gehe davon aus, dass das, was manche nicht ohne Grund als "Raubtierkapitalismus" verunglimpfen, in der nächsten Generation auf den Prüfstand kommt. Das ändert aber rein gar nichts daran, dass die aktuell geltenden Bestimmungen (die ebenfalls ihre Berechtigung haben) umzusetzen sind ... des einen Freud war immer schon des anderen Leid ... und gegenwärtig scheint der Verbraucher den Status einer "Heiligen Kuh" zu besetzen und er wäre töricht, würde er sich nicht darauf berufen ...


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Ich gebe Dir vollkommmen Recht. Zu Zeiten der "grauen Post" gab es viele Probleme nicht.


    [... ]des einen Freud war immer schon des anderen Leid ... und gegenwärtig scheint der Verbraucher den Status einer "Heiligen Kuh" zu besetzen und er wäre töricht, würde er sich nicht darauf berufen ...


    Frankie


    Da die Meinung recht gut wiedergegeben http://www.teltarif.de/forum/s46543/5-1.html


    Vor allem mit den alten Modems oder Modems von anderen Quellen, das erlebe ich auch häufiger ,,,

    MfG
    Kaweh Jazayeri
    KJNetzwerkservice
    KJNetzwerkservice Inh. Kaweh Jazayeri, Stamitzstr. 19, 68167 Mannheim Tel: 0621 . 339 34 - 78
    TT@Jazayeri.de Bitte das PM Postfach bei Angeboten nicht fluten. Bestellungen sind nur über die angegeben eMailadressen gültig.

  • Allerdings ist gerade die Telekom bekannt dafür, nicht standardkonform zu arbeiten.


    Bei Einführung des international verbreiteten TAE-Standards hat es sich die Telekom nicht nehmen lassen, die Anschlüsse marktunüblich zu belegen mit der Folge, das Fremdfabrikate (etwa französischer Hersteller wie Alcatel) gar nicht funktionieren konnten. Der von der EU kassierte Rüffel erfolgte völlig zu Recht.


    Wenn sich die Telekom in einem offenen Markt nicht an EU-Standards hält, wird man das kaum den Hardware-Lieferanten anlasten können. Die Telekom hat definitiv dafür zu sorgen, dass ordnungsgemäße Standardhardware an ihren Anschlüssen funktioniert. Klappt das nicht, hat die Telekom nachzubessern ... ohne wenn und aber.


    Tatsächlich hat jede Medaille zwei Seiten, wie Du zu recht einwendest. Mindestvoraussetzung ist aber, das sich alle Beteiligten in einem offenen Markt den verbreiteten Standards unterwerfen. Wer ausschert (egal wer es ist) gehört zurückgepfiffen. Und das unabhängig davon, wie gut ein "Sonderweg" auch sein mag.


    Wenn ich das Fehlen einer der PTZ entsprechenden Stelle vermisse, könnte das auch zur Folge haben, dass gerade die Telekom von einer unabhängigen PTZ eins auf die Mütze bekäme. Lebte die graue Post noch, wäre sie bestimmt nicht glücklich mit dem, was die Telekom aus ihrem Vorzeigebetrieb gemacht hat. ;)


    Frankie

  • :) Aus Verkäufersicht für Spezialmodems bin ich manchmal froh, das wir in ADSL-Bereich in Deutschland nur Annex B haben, egal ob POTS oder ISDN.


    Aus Technikersicht fand ich es schade, dass Arcor nicht den Mum gehabt hat Annex M einzuführen, obwohl man alle Zertifizierungen gemacht hatte und somit einer IP/NGN-Telefonie einen größeren Mehrwert gegeben hätte und wieder ein Alleinstellungsmerkmal.

    MfG
    Kaweh Jazayeri
    KJNetzwerkservice
    KJNetzwerkservice Inh. Kaweh Jazayeri, Stamitzstr. 19, 68167 Mannheim Tel: 0621 . 339 34 - 78
    TT@Jazayeri.de Bitte das PM Postfach bei Angeboten nicht fluten. Bestellungen sind nur über die angegeben eMailadressen gültig.

  • Zitat

    Original geschrieben von Netzwerkservice
    :) Aus Verkäufersicht für Spezialmodems bin ich manchmal froh, das wir in ADSL-Bereich in Deutschland nur Annex B haben, egal ob POTS oder ISDN.


    Stimmt inzwischen so auch nicht mehr. Die Telekom setzt bei ihren IP-Anschlüssen mehr und mehr auf Annex J mit erhöhtem Upstream, was ja, angesichts des freien POTS/ISDN Frequenzspektrums, auch sinnvoll ist ...


    Und zum Thema Arcor und Annex M gebe ich dir Recht. Das wäre was gewesen, aber der Zug ist leider auch abgefahren...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!