Was ist mit einem eurer Atomkraftwerke los? [Atomkraft-Discussion inside]

  • Zitat

    Original geschrieben von censtar
    Atomstrom ist der am billgsten zu produzierende Strom, weil Du die höchste Ausbeute erreichen kannst. Mein Vater arbeitet auf dem Sektor (aber nicht in einem AKW!!!) und weiss da schon recht gut bescheid.


    Das bei der Kernspaltung sehr hohe Energiemengen frei werden ist doch noch lange kein Grund anzunehmen, dass Atomstrom dadurch auch volkswirtschaftlich günstig ist. Wenn Du die ganzen Folgekosten einrechnest, kommt ein AKW halt eben nicht mehr günstig weg. Wenn Du z. B. beim Auto nur den Kraftsoffverbrauch berechnest, wirst Du auch immer günstiger fahren - nur leider hast Du dann leider die Unterhaltskosten nicht einbezogen. Ähnlich ist es beim AKW. Wenn Du mir eine Beispielrechnung hättest auf die Du Dich mit Deine These stützt würdest Du mir weiterhelfen.


    Zitat


    Und Deine Vermutung ist ein unqualifizierte Vermutung. Mit Windkraftanlagen kannst Du nicht mal genug Strom erzeugen, um das Ding Tag und Nacht zu beleuchten. Windkraft wird mit fast 1 Euro pro KWh subventioniert, weil man sie sonst gar nicht verkaufen könnte.


    In Deutschland sind derzeit etwas mehr wie 13500 WKA installiert. Diese können ca. 12000 MW Strom produzieren. Das entspricht knapp der Leistung von drei AKWs. Der Anteil am Nettostromverbrauch beträgt derzeit rund 4,7 Prozent. Eine Glühbrine sollte damit zu betreiben sein - oder? Wenn Du Dich genauer mit der Thematik auseinandersetzen möchtest empfehle ich Dir ]dies


    Dein Kommentar zu Sonnenkollektoren zitiere ich jetzt mal nicht, dem Niveau zuliebe. Die Globalstrahlung ist wie ihre beiden Komponenten orts- und zeitabhängigen Schwankungen unterworfen. Deshalb: Sonne ist halt schon erforderlich ;) Nur mal so als Hinweis: Sonnenkollektoren steuern bereits die ISS, Satelliten usw. Früher (~1960) waren das übrigens auch noch kleine Atomreaktoren. In unseren Breiten ist deren Effizienz derzeit noch nicht unbedingt rentabel. In anderen Gegenden mit stärkerer Sonneneinstrahlung lassen sie sich dagegen bereits Heute dezentral hervorragend einsetzen. Meines Wissens nach halten die so rund 30 Jahre, wenn man pfleglich damit umgeht. Die Preise für Solaranlagen sinken tatsächlich permanent. Die Nennleistung einer Photovoltaikanlage in unseren Breiten liegt bei etwa 100 W/m². Die Energy-Pay-Back-Time einer Photovoltaikanlage mit 3 KW Leistung beträgt nur mehr 1,1 Jahre (bei Verwendung von amorphen Siliziumzellen). Die Zeiten in denen für die Herstellung von Photovoltaikanlagen mehr Energie verbraten wurde, als damit gewonnen werden kann sind vorbei. Die Forschung macht Fortschritte. Mich würde es jedenfalls freuen wenn es noch ein bischen besser würde. Vor 10 Jahren hätte ich Dir noch zugestimmt - Heute nicht mehr.


    Zitat


    Das es sich bei dem umgebenden Stoff nicht um Salz handelt, sondern um festes Gestein, sollte bekannt sein. Seit wann korrodiert Glas?


    Ist mir jetzt neu. Für mich war eine Salzlagerstätte bislang immer ein ehemaliges Salzbergwerk, wo Salz in Form von Steinsalz abgebaut ist. Klar das dass nicht abgefüllt in Tüten dort unten lagert :D Ist Steinsalz nicht hydroskopisch??? Ich habe hier ein Stück, schmeckt ziemlich salzig, wenn ich es mit der Zunge löse ;) Sollte der Fall eintreten, dass die Behälter ausgebrannter Brennelemente zerstört werden, hilft auch der von Dir erwähnte Glasmantel nicht mehr viel.

  • Ist ja wirklich interresant so eine Diskussion.


    Aber ich fürchte hier denken viele immer noch viel zu kleinkariert, als das es die Atomenergie-Diskussion zulassen würde.


    Die Entsorgung ist noch viel komplizierter als bisher gesagt. Auch Amerika und Russland haben keine sicheren Endlager, weil es solche nicht gibt. Den müll in der Wüste zu verbuddeln, oder ähnliches, ist keine Endlagerung. Man muß berücksichtigen daß der Müll nicht 100 oder 1000 jahre sondern nahezu unendlich lange lagern muß. Über 100 Millionen Jahre gibt der Müll strahlung ab.
    Um diese Zahl zu begreifen, denkt daran daß es sich um einen Zeitraum handelt, in dem sich Dinosaurier entwickelt, und wieder ausgestorben sind. meere entstanden, und verschwunden sind, Gebirge wuchsen und wieder abgetragen wurden, Lebewesen vom Meeresgrund als Versteinerungen in 2000 Meter Höhe auf Berge gehoben wurden etc.


    Und die Politischen Verhältnisse nicht vergessen: Deutschland war in den letzten 100 Jahren Monarchie, Demokratie, Diktatur, und wieder Demokratie, im Osten kam noch eine Runde Sozialismus dazu. Wer kann Garantieren daß nicht irgend ein Diktator in 100 oder 200 Jahren den Müll wieder ausbuddelt um daraus Atombomben zu bauen? Geht damit nämlich wunderbar.
    Man könnte natürlich auf jede Kennzeichnung verzichten, damit den keiner mehr findet, aber was ist dann, wenn irgendjemand, der gar nicht weiß daß da Müll liegt (weil es ja niemand mehr weiß) den zufällig ausbuddelt.


    Aber das ist ja alles egal, die Zukunft ist so weit weg, und geht uns ja nix mehr an. Aber ein Sicheres Lager kann es auf der Erde jedenfalls nicht geben. Dafür ändert sich die Erde viel zu schnell.


    Dazu kommen natürlich noch die Gefahren beim Betrieb. Auch wenn immer wieder behauptet wird, daß ein AKW bei jedem Furz abgeschaltet wird, macht daß ein Kaftwerk noch lange nicht sicher.
    Aber Kaiser Nero, war mit dem Anzünden von Rom ja auch kleinkariert. Das können wir heute besser.


    Jetzt kommt natürlich wieder die Frage nach den Alternativen.
    Zum einen sollte klar sein, daß auch Atomenergie keine Alternative ist, nicht sein kann.
    Zum anderen gibt es in durchaus alternativen, wenn man wesentlich Globaler denkt als heute.
    Es gibt Staaten die einen gewaltigen Energieüberschuß haben, aufgrund bestimmter Geografischer Bedingungen. Island z.B. die können nahezu jede Energiemenge durch Erdwärme erzeugen. Auch viele Küstenstaaten haben die möglichkeit an der Küste im großen Stil Windenergie zu erzeugen. Deutschlands Küste ist dafür zu klein, aber wenn man sich andere Länder anschaut, da ist viel Platz (und Wind)
    Solarenerie eght auch, wenn man von den ineffizienten solarzellen, zu besseren Techniken wechselt. Aufwindkraftwerke können in wärmeren Regionen viel Energie erzeugen. Dabei wird ein Großes Glasdach gebaut etwa 1-2 Meter über dem Boden. Zur Mitte hin etwas höher. Wenn man eine runde fläche von 1-2 Kilometer durchmesser abdeckt, gibt das viel heiße Luft darunter. In der Mitte einen großen Kamin hinbauen (ca 1000 meter höhe) und am unteren ende des Kamins eine Turbine. Einfach und effizient. Ein Versuchskraftwerk in Spanien hat schon viel Strom produziert, ohne Probleme. Die gefahr das der kamin umkippt wie nach einiger Zeit beim Spanischen Kraftwerk pasiert, kann man inzwischen lösen. Einfach den kamin nicht aus Stein, sondern aus Stoff oder Folie bauen. In die Folie Ringförmige Schläuche mit Helium einbauen, und schon hat man einen Kamin der beliebig hoch werden kann, und nicht umfällt. wenn man oben ein paar Seile anbaut, kann man den bei Sturm einfach runterziehen- weg isser.
    Wohin mit so einem riesen-Kraftwerk? In der Wüste ist viel Platz. behindert keinen, weil man einfach drunter durchlaufen kann. Und sonne gibt es auch.


    So jetzt hat man unmengen Strom in der Sahrara, und an den Küsten, und in Island. Was machen die damit?
    Die produziren Wasserstoff, mit dem Strom und Wasser aus dem Meer. Den Wasserstoff kann man nun wie heute Erdöl in die Verbraucherländer exportieren. Ob mit Tankschiffen oder Pipelines, weiß ich jetzt nicht so genau, aber das spielt auch keine so große Rolle.
    In den Verbraucherländern könnte man Brenstoffzellen, oder Wasserstoffkraftwerke im großen Stil bauen, und hat Strom ohne irgendein Umweltproblem.
    Und nebenbei haben die ärmeren Länder in Afrika und auch Island (die bisher ein riesiges haushaltsdefizit haben, weil sie nix zum exportieren haben, außer Fisch, aber alles Importieren müssen) die Chance Arbeitsplätze zu bekommen, Geld zu verdienen, wieder selbstständig zu werden, etc.


    afrika könnte zum persichen Golf des 21 jahrhunderts werden, wenn nur nicht alle so kleinkariert denken würden, und nur 100 Meter über die Deutsche Landesgrenze rausgucken, wenn die überhaupt soweit gucken.

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • also 100% sicher kann man den atommüll nie lagern....



    ich bin froh dass österreich kein kernkraftwerk hat, obwohl es eigentlich nur symbolischen wert hat, da wir überall von solchen dingern umgeben sind....



    kernspaltung ist eine sache, die der mensch niemals so gut wie ganz kontrollieren kann, soviel ist sicher.... man sollte nicht mit diengen rumspielen, die man nicht kontrollieren kann....



    "denn sie wissen nicht, was sie tun...."

  • Zitat

    Original geschrieben von | Leaphar |
    ich bin froh dass österreich kein kernkraftwerk hat, obwohl es eigentlich nur symbolischen wert hat, da wir überall von solchen dingern umgeben sind...


    Naja, ich denke die meisten Österreicher würde lieber statt ein AKW in Temelin ein AKW in Linz haben. Da weiss man wenigstens was man hat und wer es gebaut hat :D

  • auch wahr :-) es gab ja sogar die diskussion ob man temelin nicht hkaufen und stillegen will.. aber die tschechen wollten dass es online bleibt...

  • Ich habe gerade einen Artikle gelesen, der ganz gut zum Thema passt: [URL=http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/7/0,1367,POL-0-2042759,00.html]Russischer Minister warnt vor Einsturz der Tschernobyl-Hülle[/URL]

  • Zitat

    Original geschrieben von Krähe
    Falsch. Temelin ist im Prinzip ein Reaktor vom Typ Tschernobyl, der lediglich mit Unmengen deutscher Sicherheitstechnik nachgerüstet wurde - und trotzdem nicht funktioniert.

    Hab ich erst jetzt gelesen das du das so geschrieben hast, aber das stimmt nicht. Temelin ist irgendein Wasserreaktor wie die meisten bei euch in die D. Tschernobyl war ein Graphithochtemperaturreaktor wie Ignalina sind.

  • Info zu NPP Temelin von News.at (http://www.news.at)


    Temelin erstmals nach 17 Baujahren mit Voll-Leistung
    Beide Blöcke liefern je 1.000 Megawatt ans Netz


    Das südböhmische AKW Temelin läuft erstmals seit dem Baubeginn vor 17 Jahren auf voller Kapazität. Wie der Temelin-Sprecher Milan Nebesar erklärte, laufen beide Energieblöcke seit Samstag-Nachmittag mit 100-prozentiger Leistung, wobei beide Turbinen insgesamt 2.000 Megawatt ans Netz liefern.


    Das Atomkraftwerk kann bei dieser vollen Auslastung 48.000 Megawatt-Stunden pro Tag herstellen. Im Laufe von elf Tagen ist Temelin damit im Stande, eine Strom-Menge zu produzieren, die für die Jahres-Versorgung einer Stadt mit etwa 100.000 Einwohnern - wie Ceske Budejovice (Budweis) - ausreiche, präzisierte Nebesar.


    Nach Auffassung des neuen, im März ernannten tschechischen Industrie- und Handelsministers Milan Urban wird das südböhmische Atomkraftwerk Temelin die Unabhängigkeit des Landes von ausländischen Energie-Quellen sichern und zur Stabilität der tschechischen Strom-Preise beitragen.


    Urban hatte dies bei seinem Besuch in Temelin im April erklärt. Gleichzeitig hatte er den Wunsch geäußert, dass der tschechische Energiekonzern (CEZ), der Betreiber Temelins, ein "starker Spieler auf dem sich öffnenden Energie-Markt Europas" werden solle. Dazu soll außer Temelin auch die Übernahme von mehreren regionalen Stromverteiler-Gesellschaften beitragen, meinte Urban.

  • 07.05.2003
    Meldepflichtiges Ereignis im KKP, Block 1 Phillippsburg
    Aufsichtsbehörde hat umfassende Untersuchungen veranlasst



    Bei der Inspektion von Rückschlagklappen im Schnellabschaltsystem der Anlage KKP 1 während der Revision 2003 wurden im Bereich der Klappen sowie in den Leitungen zu den Klappen Reste von Reinigungspapier gefunden. Das Reinigungspapier ist vermutlich bei Wartungsarbeiten am Schnellabschaltsystem durch eine Fremdfirma in der Revision 2002 in das System gelangt. Das Schnellabschaltsystem mit zwei Teilsystemen ist ein sicherheitstechnisch wichtiges System. Es hat die Aufgabe, den Reaktor durch das hydraulische Einschießen von insgesamt 145 Steuerstäben schnell abzuschalten. Das Einschießen geschieht mit Hilfe von Wasserdruck. Die Rückschlagklappen verhindern, dass kontaminiertes Reaktorkühlmittel in das Schnellabschaltsystem zurückfließt. Nach Feststellung des ersten Befundes hat der Betreiber alle 290 vorhandenen Klappen sowie andere möglicherweise betroffene Teile des Schnellabschaltsystems einer genauen Inspektion unterzogen. Bislang wurden an 26 Stellen Reste von Reinigungspapier gefunden. Der Gesamtumfang beträgt nach einer ersten Abschätzung ca. 6 Blatt Zellstoff-Reinigungspapier (40 cm x 40 cm). Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg ist seit dem 26. April 2003 zur Durchführung der Jahresrevision abgeschaltet.


    Die festgestellten Befunde in den Leitungen waren, mit einer Ausnahme, auf eines der beiden Teilsysteme beschränkt. Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Funktion des Schnellabschaltsystems liegen nicht vor. Bei zwei in der Anlage KKP 1 im Jahr 2002 aufgetretenen Reaktorschnellabschaltungen hat das Schnellabschaltsystem jeweils ordnungsgemäß funktioniert. Eine jetzt durchgeführte vertiefte Auswertung der beiden Reaktorschnellabschaltungen im Jahre 2002 hat ebenfalls keine Anhaltspunkte für eine sicherheitstechnische Beeinträchtigung der Funktion des Schnellabschaltsystems durch die Papierreste ergeben.


    Der Betreiber EnBW hat die Befunde nach der Atomrechtlichen Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung der Aufsichtsbehörde fristgerecht gemeldet. Er hat das Ereignis vorläufig in die Kategorie N (Normalmeldung) eingestuft. Nach der internationalen Bewertungsskala INES erfolgte die Einstufung des Ereignisses in die Stufe 1 der INES-Skala (Mängel im Bereich der Qualitätssicherung). Nach einer ersten sicherheitstechnischen Bewertung durch die Aufsichtsbehörde und den zugezogenen Sachverständigen erscheint die vom Betreiber getroffene Einstufung voraussichtlich als sachgerecht.


    Das meldepflichtige Ereignis hatte weder Auswirkungen auf den Betrieb der Anlage KKP 1 noch auf Personen oder die Umgebung. Die Meldung der EnBW ist vorläufig. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Die Aufsichtsbehörde hat veranlasst, dass die EnBW kurzfristig einen Bericht über das Ergebnis ihrer vertieften Sicherheitsanalyse sowie über die notwendigen Maßnahmen zur zukünftigen Vermeidung vergleichbarer Ereignisse vorlegt. Die notwendige Aufklärung des Ereignisses sowie die Wiederherstellung des ordnungsgemäßen Zustandes des Schnellabschaltsystems sind Voraussetzung für das Wiederanfahren des KKP 1 nach Abschluss der diesjährigen Jahresrevision.


    Nach vorläufiger Einschätzung durch die Aufsichtsbehörde ist ursächlich für das Ereignis ein Qualitätssicherungsmangel bei Wartungsarbeiten durch eine Fremdfirma sowie möglicherweise eine unzureichende Kontrolle der Tätigkeit dieser Fremdfirma durch den Genehmigungsinhaber EnBW.


    Die Aufsichtsbehörde hat die verantwortlichen Personen des Kernkraftwerks Philippsburg für Mittwoch, den 7. Mai 2003 zu einem aufsichtlichen Gespräch in das Ministerium einbestellt.



    Quelle: Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg

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