Neuwagen richtig einfahren

  • Zitat

    Den Automobilherstellern tut es schon weh, wenn im Werk jedes Fahrzeug mit 5 Litern Sprit betankt werden muss...


    Ja, Wahnsinn. Bei teilweise zweistelligen Mrd.gewinnen tut das unheimlich weh.
    Das ist doch alles kalkuliert. Die paar Liter Sprit sind nicht erwähnenswert und mit Sicherheit
    das kleinste Problem.

  • Zitat

    Original geschrieben von Samsungracer
    ...
    Ich würde dir raten, den Händler zu wechseln - der hat die Bullshit erzählt.


    Ich hab bereits mehere Werksbesichtigungen bei VW, Audi, Ford, Mercedes und Porsche mitgemacht - von Porsche mal abgesehen, wird bei keinem Brot-und-Butter Auto der Motor eingefahren.
    ...


    Vielleicht hatte ich mich falsch ausgedrückt. Nicht die Fahrzeuge sollen nach Auskunft des Händlers eingefahren worden sein, sondern nur die Motoren in eigens hierfür bereitstehenden Prüfständen - also vor ihrer Montage im Fahrzeug.


    Da bei modernen Motoren wegen der heutigen Fertigungsgenauigkeit in der Anfangsphase kein nennenswerter "Abrieb" mehr entstehe, sei diese Beanspruchung ausreichend - ein "Einfahren" im klassischen Sinne (zur Erzielung von Passgenauigkeit) sei definitiv nicht mehr notwendig.


    Für mich klingt diese Erklärung durchaus schlüssig. Mit echter Sachkunde zur Verifizierung der Aussage kann ich aber nicht dienen. Allerdings sehe ich bisher keinen Anlass, diese Darstellung anzuzweifeln.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von bz_star
    Ja, Wahnsinn. Bei teilweise zweistelligen Mrd.gewinnen tut das unheimlich weh.
    Das ist doch alles kalkuliert. Die paar Liter Sprit sind nicht erwähnenswert und mit Sicherheit
    das kleinste Problem.


    Wenn Du Dich ein wenig mit der Massenproduktion von Großherstellern auskennen würdest, dann wäre Dir auch klar, dass es darum geht in der Produktion jeden Cent zu sparen. Daher wäre es für die Hersteller schon ein Erfolg, wenn sie ein Fahrzeug mit weniger oder gar keinen Sprit ausliefern könnten.

  • Hallo,



    mit dem VW-Sparzwang für Neuwagen gibt es aus in der Geschichte von VW auch eine tolle Story:


    Die ganz frühen VW-Käfer nach dem Kriege wurden bewußt mit zuwenig Motorenöl ausgeliefert um Geld zu sparen, für den Konzern natürlich.


    Gerade soviel, dass man den Wagen vom Fließband bis zum Bahnwaggon aus eigener Kraft fahren konnte und wieder runter.


    Beim Händler musste erst auf die korrekte Menge Öl aufgefüllt werden auf Kosten vom Neuwagenkäufer, sonst wäre der Motor im Alltagsbetrieb hopps gegangen.


    Nur mal dazu zur Kostenoptimierung beim Autobau...



    Grüßle


    ingo61

    Fang ma´s net o, dann braung ma net damit aufhörn.

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von bz_star
    Ja, Wahnsinn. Bei teilweise zweistelligen Mrd.gewinnen tut das unheimlich weh.
    Das ist doch alles kalkuliert. Die paar Liter Sprit sind nicht erwähnenswert und mit Sicherheit
    das kleinste Problem.


    Das hat damit nichts zu tun, obs dem Hersteller Geld kostet oder nicht, wobei die eh jeden Cent sparen wollen, wo es nur geht, den jeder Cent ist bei Grossereinproduktion ein dicker Geldposten.


    - zum einen muss Sprit rein, damit die Fahrzeuge vom Band auf LKW, Zug oder Schiff kommen und irgentwie auch aufs Gelände beim Händler gefahren werden.
    - zum anderen ist es für moderne Einspritzmotoren ziemlich schädlich, wenn kein Sprit im Tank ist und man den Motor dann startet - beim Diesel kann da schnell mal eine neue Einspritzanlage fällig werden.


    Warum nicht vollgetankt wird, hat Sicherheitsgründe beim Transport wg. möglicher Brandgefahr.
    Der Neuwagen eines Bekannten ist vor der Türe des Händler abgebrannt, auf dem Transporter mit 7 anderen auch.



    Wenn der Neuwagen vollgetankt wird, macht das der Händler, der die Boardelektronik und auch den Tacho aus des Transportmodus zurücksetzten muss - zumindest bei VW/Audi ist das so.
    Die Boardelektronik wird für den Transport in einen Schlaffmodus versetzt, damit die Batterie nicht leer gesaugt wird, wenn der Wagen 4 Wochen mit dem Schiff unterwegs ist oder solange beim Spediteuer auf dem Hof steht.


    Zitat

    Vielleicht hatte ich mich falsch ausgedrückt. Nicht die Fahrzeuge sollen nach Auskunft des Händlers eingefahren worden sein, sondern nur die Motoren in eigens hierfür bereitstehenden Prüfständen - also vor ihrer Montage im Fahrzeug.


    Bei keinem Hersteller, wo ich war, ist das der Fall, die Motoren werden trocken angeliefert direkt ans Produktionsband vom LKW/Zug. Die haben weder Öl, noch Sprit oder Kühlwasser gesehen. Das einzige was gemacht wird, der Motor wird manuell eine paar mal durchgedreht um die ortnungsgemässe Funktion von Kurbel-/Nockenwelle und Ventilen zu testen.


    Er der eingebaute Motor bekommt wird mit Elektronik versorgt, alle Flüssigkeiten werden eingefüllt und dann am Ende der Produktion geht es für wenige Minuten auf einen Rollenprüfstand, wollen Fahrzeugfunktionen, vom Blinker bis zum Radio getestet werden. Dann gehts direkt raus ins Lager oder auf den Zug.
    Wir haben in Wolfsburg daneben gestanden und der Mitarbeiter sagte extra, das ist das erste Mal, wo der Motor gestartet wird.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Eingefahren im wörtlichen Sinne wird ohnehin nicht, so dass der Kilometerstand nicht beeinflust wird.


    Mein Händler versicherte mir, das "Einfahren" geschehe auf eigens dafür unterhaltenen Prüfständen im Werk - sogar bei meinem Allerweltsauto mit schmalen 90 PS. Ober das allerdings einer Fahrtstrecke non 1.500 km entspricht, wage ich zu bezweifeln. Das dürfte bei modernen Motoren auch nicht mehr notwendig sein.


    Frankie


    Die werden im Werk einen Motor anwerfen und durch Diagnosetools testen, ob er richtig montiert wurde. Wenn alle Lampen grün leuchten, kommt er ins Auto. Das ist meine Vermutung.....aber alles andere wäre totaler Quatsch! (ausser, dass er erst im fertigen Auto seine ersten Umdrehungen macht). Von Einfahren kann da wohl eher keine Rede sein....

  • Man stelle sich mal den Aufwand vor den man betreiben muss um einen Motor im Werk laufen zu lassen. Dazu müsste er mit Öl befüllt werden, ggf. an einen Kühlkreislauf angeschlossen, mit Treibstoff und Strom versorgt werden, dazu kommt die Elektronik um den Motor zu steuern.
    Nach dem Test würden Flüssigkeiten wie Benzin und Wasser aus den Motor laufen und sämtliche Produktionslinien versauen.


    Da ist es deutlich einfacher den Motor zu verheiraten und dann im fertigen Fahrzeug zu testen, wenn dann ein minimalster Anteil ein Problem zeigt ist das leicht zu klären.


    Letztlich zählt das Geld und dazu gehören auch Arbeitsstunden. Wir reden ja hier von Stangenware bzw. Massenware...

  • Hallo,


    ja ist so, dass erst der fertig eingebaute Motor im Auto zum ersten Male auf dem Fließband läuft.
    Nicht vorher...


    Dann geht es gleich auf die Rollenprüfstände, welche im Fließband-Ablauf integriert sind.


    Zuerst vielleicht noch kurz einen Klappertest in einen Rollenprüfstand mit verschiedenen Bodenbelägen (Asphalt, Kopfsteinplaster, Schotter - alles auf einer Rolle), dann noch eventuell ESP-Test.
    Bei einem Autohersteller hier in der Nähe wird dazu das Auto im Klapper-Rollenprüfstand per Hebebühne hochgehoben und seitlich geneigt.


    Danach werden Radio, Telefon, Bildschirme eingebaut, die Türen und Handschuhdeckel nochmals justiert.


    Hernach wieder in einen Rollenprüfstand, wo dann das Auto nach Computervorgaben (Schaltkurve auf dem Bildschirm) auf etwa 100km/h hochgejagt im höchsten Gang.
    Dabei Verschiedenstes geprüft,
    dann in einen weiteren Rollenprüfstand für die Bremswirkung.


    Dabei werden etwa 5-7 km gefahren...


    Das war das Einfahren des neuen Motors im Werk,
    die restlichen Kilometer bekommt er vom Fahren im Werk zur Nacharbeit und Verladung bis er auf dem Hof des Händler steht.
    Das sind in der Regel um die 15 km.



    Betankt werden die Autos am Fleißband mit etwa 4-5 Liter, muss nachgetankt werden, weil es ein Auto nicht in einem Durchgang schafft (Nacharbeit) und nochmals ein 2. oder 3. Mal durchs Fleißband geschleusst wird, dann muss dies in der Produktions-Laufakte des Auto begründet werden.


    Also ein Motoreinfahren von einem Brot-und-Butter-Neuwagen, auch wenn er 50.000.- € kostet, findet erst beim Kunden statt.



    Gut ist es, wenn das Auto mit tatsächlich 15 km auf dem Tacho bei Händler steht.


    Wenn mehr km auf der Uhr stehen, dann bedeutet es, dass es beträchtliche Mehrwege im Werk machte.
    Grund: Nacharbeit von fehlerhaften Teilen oder Einbaufehlern.


    Dies ist notwendig wenn das Auto zur Nacharbeit von bestehenden Fehlern muss, dann muss der Wagen auch nochmals aufgetankt werden.
    Zu Recht darf man dann als Kunde etwas hellhörig werden...


    Richtig betankt wird der Wagen erst vom Händler.
    Die im Werk gegebenen 4-5 Liter müssen bis zum Weg vom Werk bis Händler reichen.


    Dies wird so ähnlich auch bei anderen Deutschen Autobauern ablaufen.
    Wie die Ausländer das machen weiß ich nicht.


    Fiat hatte früher mal einen kleinen Rundkurs auf dem Dach einer Fabrikhalle in Turin...



    Grüßle


    ingo61

    Fang ma´s net o, dann braung ma net damit aufhörn.

  • Zitat

    Original geschrieben von Hamburger Jung
    Man stelle sich mal den Aufwand vor den man betreiben muss um einen Motor im Werk laufen zu lassen. Dazu müsste er mit Öl befüllt werden, ggf. an einen Kühlkreislauf angeschlossen, mit Treibstoff und Strom versorgt werden, dazu kommt die Elektronik um den Motor zu steuern.
    Nach dem Test würden Flüssigkeiten wie Benzin und Wasser aus den Motor laufen und sämtliche Produktionslinien versauen.
    ...


    Hab gerade mal im Mazda-Forum nachgesehen und zum Thema einfahren auf Anhieb folgenden Beitrag gefunden:


    "Mein Werkstattmeister sagt: Früher gab es mal Einfahröle, die früh gewechselt wurden, um irgendwelchen Abrieb auszuspülen. Die heutige Fertigungstechnik mache das überflüssig; außerdem würden die Motoren schon im Werk probelaufen, bevor sie eingebaut werden."


    Exakt diese Aussage hatte auch mein Händler getroffen ... zumindest bei Mazda scheint diese Auskunft Methode zu haben. Kernaussage war jedenfalls: "Einfahren ist heute unnötig." Einen Grund, warum man der Kundschaft in diesem Punkt systematisch einen Bären aufbinden sollte, sehe ich nicht. Zumal sich der Hersteller der potenziellen Ausrede begibt, "falsches Einfahren" könne der Grund für einen erhöhten Verschleiß im Motor sein.


    Frank

  • Die Aussagen der Werkstattmeister und auch der anderen Mitarbeiter spiegelt sowohl die Aussage des Herstellers sowie auch die eigene Erfahrung wider. Mazda kann sich trotz dieser Aussage damit rühmen relativ problemlose Motoren zu haben, obwohl auf ein einfahren verzichtet werden kann. Das galt auch für die filigranen Wankelmotoren.
    Natürlich gibt es noch Werkstätten wie auch Kunden die bei 1000 km einen Ölwechsel durchführen. Wir halten es so, wenn der Kunde fragt bekommt er den Ölwechsel zum Materialpreis. Auch wenn wir es nicht für nötig halten, es gibt gerade ältern Kunden ein gutes Gefühl. Für viele ist es unverständlich 20.000 km mit dem ersten Öl zu fahren.


    Was die Endabnahme im Werk betrifft, so wird jeder Wagen auf einen Rollprüfstand gefahren, an die Elektronik angeschlossen. Dann wird der Motor das erste mal gestartet und es wird ein kurzer Funktionscheck durchgeführt. Das ganze dauert ca. 10 Minuten...
    Letztlich gibt es noch eine weitere Abnahme beim Händler vor der Auslieferung an den Kunden. Meist müssen noch Öl- und Kühlwasserstand korrigiert werden und natürlich die Transportfolien und Verkleidungen entfernt werden. Dann gibt es noch einen Abnahmecheck bei dem alle relevanten Punkte nochmals kontrolliert werden. Am Ende werden die Fahrzeuge betankt.


    Sollte trotzdem noch etwas nicht nach Wunsch funktionieren gibt es 3 Jahre bis 100.000 km Garantie. Leider kann man nicht alles bei der Abnahme entdecken.


    Zum Einfahren: Ich denke in vielen Fällen hat es sich von vorn herein erledigt ein Fahrzeug einzufahren, denn wer sich ein neues Auto kauft passt meist drauf auf und triit es die erste Zeit eh nicht, selbst wenn er es könnte...

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