Auslandsreisekrankenversicherung...

@ Jimmythebob natürlich hat jede Versicherung eine Notrufnummer. Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Nur wer kennt den in Südostasien einen kleine lokale Versicherung aus Deutschland? Auch wenn solch eine kleine Gesellschaft hier erst die Leute losschickt, dann dauert so etwas doch wesenlich länger als bei einer Gesellschaft mit einem entsprechend großen internationalen Netzwerk. Auch die Reputation in den Kliniken ist bestimmt größer bei einem großen Konzern, denn die Wahrscheinlichkeit ist ja gegeben, dass schon mal eine Zusammenarbeit bestanden hat. Ich will hier nicht sagen, dass kleine Gesellschaften schlecht arbeiten, nur in meinem speziellen Fall hat die Größe des Netzwerkes und die damit verbundene Geschwindigkeit meinem Bruder das Leben gerettet.

Nur so als Anekdote: Im Untergeschoß des Krankenhauses war eine Versicherungsagentur von der Allianz. Die Reiseversicherung war auch von der Allianz. So haben die Mitarbeiter des Krankenhaus auch gewusst mit welchem Partner sie es zu tun haben.

Ähnlich sieht das bei anderen international aufgestellten Gesellschaften auch aus. Und wenn mir eine Stiftung Finanztest x-mal sagt, dass die Pfefferminzia oder Banania Versicherung die besseren Bedingungen hat, bei wirklich schweren Fällen sagt das nichts aus. Da gehts um Know How und Geschwindigkeit. Bei einem Armbruch auf Mallorca gibts natürlich bestimmt bessere Gesellschaften vom Bedingungswerk her. So lange man sich halt auch nur in Europa aufhält, kann man natürlich die Präferenzen bei der Versicherungswahl anders gewichten.

Jens

Man muss wohl zwischen solchen Grosschäden, die hier zitiert werden und sicher gern mal in die hunderttausende eur gehen und dem normalen Arztbesuch an der Strassenecke wegen eines verstauchten Fingers unterscheiden.

Ohne jetzt einem persönlich nahetreten zu wollen: der Fall in Laos liest sich wie aus einer Werbebroschüre einer beliebigen Auslandsreisekrankenversicherung

Der Fall, den die meisten sicher ganz gern absichern würden, ist doch der normale Gang zum Arzt an der Ecke wegen irgendwelcher Kleinigkeiten.

Dieser Fall ist zwar auch durch die Auslandsversicherungen oder das europäische Krankenversicherungsabkommen gedeckt, man wird aber selbst mit seiner europäischen Krankenversicherungskarte in der Hand niemals um eine Barzahlung vor Ort herumkommen.
Bestenfalls ist man mit dieser Karte gestellt wie ein Einheimischer und auch von denen wird ambulant in vielen (den meisten?) Ländern Selbstabrechnung erwartet.

Hallo Stefan3,

Du trittst mir nicht zu nahe, denn selber hätte ich ja auch nicht gedacht das einem so etwas mal passiert. Werbung sollte es nicht sein, deshalb hab ich ja auch erst nicht geschrieben um welche Versicherungsgesellschaft es sich handelt. Aber Gott sei Dank hat alles so geklappt wie in der Werbung suggeriert.

Natürlich möchte man sich immer nur für Kleinigkeiten absichern. Die großen Sachen passieren auch immer nur den anderen. So ist ja die allgemeine Denke. Nur bei den großen, wirklich existenzbedrohenden Schäden zeigt sich ja schlußendlich wie gut bei einer Versicherung gearbeitet wird.

jens

naja also ich gehe jede wette ein, dass die leute in thailand die allianz genauso gut (nicht) kennen wie jede andere deutsche versicherung.

oder kennt bei uns jemand auf anhieb die größte versicherung der usa oder von thailand? nur als beispiel.

dass dort die allianz im untergeschoss war, war zufall. und ob das die mitarbeiter oben veranlasst hat, den patienten anders zu behandeln, steht in den sternen. die allianz wird auch nicht in jedem krankenhaus in thailand präsent sein. im nächsten krankenhaus ist vielleicht die AXA präsent und dann können die mit der allianz genausoviel anfangen wie mit der bruderhilfe.

richtig ist, dass es gut sein kann, wenn die versicherung im land vor ort jemanden hat. dass kann durch kooperationen aber genauso bei jeder kleinen dorf-versicherung so sein...

Hi Jens,

ich musste halt nur bei der Fallschilderung so sehr an meine Zeit in einer Versicherungsagentur denken *gggg*
Aber dass sowas passieren kann, steht ausser frage, dein Bruder hat da sicher Glück gehabt, diese Versicherung zu haben.

Allerdings sind diese Fälle extrem selten, das sieht man schon an den minimalen Beiträgen zu solchen Versicherungen.

In dem weitaus häufigeren Fall des ganz normalen Arztbesuchs wegen normalem Kleinkram helfen einem diese Versicherungen auch nur bedingt weiter. Je nach Fall wird nur ein geringer Anteil der ambulanten Rechnungen überhaupt hinterher vergütet.

Wenn sie einem den ausländischen Arztbesuch so einfach wie mit der Krankenkassenkarte im Inland machen würden (vielleicht noch mit Beistellung eines Übersetzers), wären solche Beiträge nicht möglich.

Diese Dinger für unter 10eur sind alles nur Grossschadensversicherungen für den Sommerurlaub.

Es gibt ja auch "richtige" Krankenversicherungen für das Ausland, da geht es aber bei so 100eur/Monat los, das sind ganz normale angepasste Privatversichertentarife.
Bei diesen Bausteintarifen muss man meist jedes Risiko und jedes Zielland einzeln versichern.

Du hast sicherlich recht stanglwirt. Nur interessiert mich ja in diesem Fall nicht die größte Versicherung sines einzelnen Landes, eher ein international tätiger Konzern. So was ist bei den Partnern im Ausland schon bekannt.
Ob jeder Thailänder die Allianz kennt... Keine Ahnung. Es war eine große Thailändische Versicherung welche von der Allianz übernommen wurde. Den Durchdringungsgrad dieser Gesellschaft in Thailand kenne ich nicht.

Für mich selber habe ich entschieden das mir in diesem Fall der große Internationale Konzern mit Geschäftsstellen und Kontakten in den meisten Ländern lieber ist, als die kleine Gesellschaft die evtl. Kooperationen im Ausland hat.

Zitat

Original geschrieben von Gärtner12
Stefan, welche Reisekrankenauslandsversicherung kannst du denn empfehlen für einen Sommerurlaub von 1-2 Wochen Dauer? Danke

Also aktuelle Tarife kenne ich keine, das ist alles schon ein bisschen her.

Eigentlich ist die Entscheidung einfach.

Wie hoch schätzt du dein persönliches Risiko ein? Wenn du mit grosser Sicherheit damit rechnest, ambulante Versorgung zu benötigen, brauchst du eine "richtige" Privatversicherung.

Die kannst du allerdings nicht monatsweise abschliessen, d.h. das wird richtig teuer. Bleib dann eventuell lieber zuhause.

Wenn dir eine dieser Grosschadensversicherungen für ein paar eur genügt, für den hier geschilderten "schlimmsten Fall", die dir aber bei ambulanter Behandlung nur hinterher nach der Abrechnung ein paar mehr oder weniger eur als Zuschuss zahlt, dann ist es ziemlich egal, welche du nimmst.
Ich selbst habe auch nur sowas, habe ich mir einfach von meiner gesetzlichen für 6eur/Jahr dazugebucht.

Bei der Wahl musst du eigentlich nur darauf achten, dass du nicht bei einer reinen Reiserücktransportversicherung hängen bleibst.
Sowas gibts nämlich auch für ein paar eur, allerdings ist damit nur der eventuell nötige Ambulanzflieger versichert.

In der Werbung wird solch eine Einschränkung bei einigen Anbietern solcher Transportversicherungen gelegentlich sehr sehr klein gedruckt *ggg*

Zitat

Original geschrieben von Gärtner12
Stefan, welche Reisekrankenauslandsversicherung kannst du denn empfehlen für einen Sommerurlaub von 1-2 Wochen Dauer? Danke

Jede große. Die paar Euro...

Du schreibst ja auch überhaupt nichts über deine Ansprüche / Anforderungen an die Versicherung, wie sollen wir da denn beraten? Hast du überhaupt mal in die verlinkten Threads geschaut?

Es ist schon wirklich interessant wieviel Beratung man für ein Produkt benötigt welches 8€ im Jahr kostet. Grundsätzlich ist hier zu sagen "egal welche Versicherung man nimmt, es ist besser als gar keine"

In meiner Zeit in einer Versicherungsagentur kam auch immer noch das Argument "Brauch ich nicht, ich bin ja beim ADAC". Hier gilt das selbe was Stefan3 schon geschrieben hat, wenn man nicht explizit die Reisekrankenversicherung abschließt, dann hat man nur eine Rücktransportversicherung.

Um ein paar Zahlen zu nennen: Der Rücktransport meines Bruders hat ca 15000€ gekostet (normaler Linienflug Buisnessklasse da man sich dort besser hinlegen kann. Kein Stretchbett oder ähnliches aber in Begleitung eines Arztes)

Die Behandlung im Krankenhaus in Thailand lag bei ca 1000€ Tagessatz.
Alles in allem waren es ca. 60000 €. Bei einer reinen Rücktransportversicherung wäre er auf 45000 sitzen geblieben.

Hier wirklich genau nachlesen.

Jens