Nokia & Windows Phone - die schlechten Nachrichten nehmen kein Ende

  • Weiß denn jemand, was der "Glaspalast" an Kaufpreis eingebracht hat? Bei der gesamten NOKIA-Bilanzsumme dürften das doch kaum sichtbare Peanuts sein - aber Miete kann man vermutlich auch steuermindernd unterbringen - das tote Kapital einer selbst genutzten Immobilie hingegen ist steuerlich unbeachtlich - vermutlich auch in Finnland.


    Oder man will mittelfristig den Standort und Unternehmenssitz vollständig aus Finnland nach ....? verlegen. Ein Mietvertrag lässt sehr viel kurzristiger auflösen und man konnte jetzt ohne Druck gut verkaufen? Jedenfalls ein weiterer Schritt der Mobilmachung.

  • Scheint gerade in der gesamten Branche modern zu sein, alles zu verkaufen.
    Bei Nokia ist es die Bude, bei e plus und T-Mobile USA sind es die Masten.


    Was kommt als nächstes ?


    Ein paar geleaste Wohnwagen in einem Trailerpark, geleaste Laptops und die Mitarbeiter werden über eine Zeitarbeisfirma outgesourct und kontrollieren nur noch online die Produktion bei Foxconn .


    So gesehen besteht Nokia eh nur noch aus dem Markennamen und ein paar Patenten ... das lässt sich halt leichter gegen ein paar Alukoffer mit Dollarscheinen fürs obere Managemnt tauschen, als wenn da noch Gebäude, Mitarbeiter, Fabriken etc. dranhängen...

  • Verantwortlich für einer großen Teil dieser Kapriolen ist ein absurdes Steuerrecht. Je nach Änderung der Gesetzeslage variiert die Rechtsform von Unternehmen und die Gestaltung dessen, was von besitzlosen Holdings verwaltet wird.


    Aber solcher Irrsinn ist wahrscheinlich der Preis wahlkampforientierter Besteuerungsszenarien beterffend große Einkommen/Vermögen, die es natürlich auf (für den Bürger) möglichst undurchsichtigen Wegen zu relativieren gilt.


    Das ist wohl der Preis, wenn man (etwa in Deutschland) einen Finanzminister beschäftigt, der nachweislich einen Kopfschuss erlitten hat ... und der auch schon zuvor über den Verbleib von Aktenkoffern mit Bargeld in sechsstelliger Höhe desorientiert war ...


    Auch weltweit gesehen darf man sich nichts vormachen - die Gestaltung des Steuerrechts scheint ganz global den üblichen Denkgesetzen zu widersprechen. Klientelpolitik im Steuerrecht ist so was von international ...


    Frank

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Verantwortlich für einer großen Teil dieser Kapriolen ist ein absurdes Steuerrecht.


    Tun wir doch nicht so, als würde auch nur *eine* von diesen großen Firmen tatsächlich Steuern zahlen. Die zahlen nur Klein- und vielleicht noch ein paar Mittelbetriebe. Die Großbetriebe erpressen den Staat (bzw. die Staaten) doch immer mit dem Arbeitsplatzargument. Die zahlen schon seit ewigen Zeiten keine Steuern.


    Von daher hat es eine andere Bewandnis mit dem "Outsourcen". Man kann schneller liquidieren und da in heutiger Zeit sich kaum einer der "Top-Manager" noch mit dem gemanagten Unternehmen verbunden fühlt, ist das auch gut so.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Verantwortlich für einer großen Teil dieser Kapriolen ist ein absurdes Steuerrecht. Je nach Änderung der Gesetzeslage variiert die Rechtsform von Unternehmen und die Gestaltung dessen, was von besitzlosen Holdings verwaltet wird.


    Aber solcher Irrsinn ist wahrscheinlich der Preis wahlkampforientierter Besteuerungsszenarien beterffend große Einkommen/Vermögen, die es natürlich auf (für den Bürger) möglichst undurchsichtigen Wegen zu relativieren gilt.


    Das ist wohl der Preis, wenn man (etwa in Deutschland) einen Finanzminister beschäftigt, der nachweislich einen Kopfschuss erlitten hat ... und der auch schon zuvor über den Verbleib von Aktenkoffern mit Bargeld in sechsstelliger Höhe desorientiert war ...


    So sieht das aus.
    Übrigens, das "große" kannst Du mittlerweile auch streichen. Alle etablierten Parteien, ich wiederhole alle, wollen, dass der Bürger, und nicht nur die "Superreichen", geschröpft werden sollen.
    Denn wenn die massiv besteuert würden, wären die schon längst weg, siehe Frankreich.
    Nein, es wird die mittleren Einkommensbezieher treffen. Da ist schließlich auch genug Masse vorhanden zum Abschöpfen.

  • Nun gleitet's aber heftig ab! Allgemeine Ansichten zum Steuerrecht und den politischen Parteien gehören sicher nicht mehr in den Thread der schlechten Nachrichten zu NOKIA und/oder WINDOWS.

  • Zitat

    Original geschrieben von imagomundi
    Weiß denn jemand, was der "Glaspalast" an Kaufpreis eingebracht hat? Bei der gesamten NOKIA-Bilanzsumme dürften das doch kaum sichtbare Peanuts sein - aber Miete kann man vermutlich auch steuermindernd unterbringen - das tote Kapital einer selbst genutzten Immobilie hingegen ist steuerlich unbeachtlich - vermutlich auch in Finnland.

    Noch ist ja nichts entschieden- geschweige denn verkauft.
    Für Nokia ist kurz- bzw. mittelfristig Liquidität ein Problem. Die Konzernbilanzen der Nokia Group weisen zwar 4,1 Milliarden Liquidität aus, aber NSN (Nokia Siemens Networks Oy) 'hat' davon etwa 1,8 Milliarden. Und der cash-flow bei NSN ist positiv (160 Millionen), Nokia Group +102 Millionen, ergo Nokia ohne NSN -58 Millionen trotz 400 Millionen im Vorraus erhaltener Patentlizenzzahlungen. Dank Vertuverkauf gibt es im Q3 wohl auch nochmal etwas cash außer der Reihe, aber allein mit gleichbleibend schlechtem Ergebnis hätte Nokia (ohne NSN) dann im Q3 negativen cash flow von gut 250 Millionen. Ich vermute das mal als best case...

    Zitat

    Ein Mietvertrag lässt sehr viel kurzristiger auflösen und man konnte jetzt ohne Druck gut verkaufen? Jedenfalls ein weiterer Schritt der Mobilmachung.

    Ohne langfristigen Miet- bzw. Leasingvertrag seitens Nokia dürfte der Verkaufswert um einiges niedriger sein.

  • Zitat

    Original geschrieben von kues
    aber allein mit gleichbleibend schlechtem Ergebnis hätte Nokia (ohne NSN) dann im Q3 negativen cash flow von gut 250 Millionen.


    Bitte diesen Teil noch einmal zum Mitschreiben - es sei denn, Du meinst Q3 2013, aber auch das nur, wenn Du unverändert die Ausgaben- und Einnahmenseite (Letztere einschl. jeweils weiterer 400 Mio Lizenzzahlungen je Quartal) aus Q1 und Q2 - 2012 für weitere 5 Quartale einfach fortschreibst.
    Die Ausgabenseite bei dem verschlankten NOKIA wird aber 2013 schon erheblich niedriger sein und die Einnahmenseite hängt vor allem von den noch unbekannten Verkäufen der neuen LUMIAs ab. Ich sehe Dein Szenario daher eher als "worst" (Ausgaben zwar geringer, aber Verkaufserlöse nicht gesteigert) denn als "best case".


    Und selbst 250 Mio negativer Cash-Flow (Liquidität > Verlustausgleich) bei immer noch 2,3 Milliarden Cash-Bestand (4,1 minus 1.8) wären zwar unschön, würden aber allenfalls langfristig unternehmensbedrohend sein. Für den Turnaround hat NOKIA aus dieser Sicht wohl noch etwas mehr Zeit als nur 6-12 Monate. Nur ist natürlich auf diese Sicht nicht erkennbar, was diesen auslösen sollte, wenn es nicht jetzt mit den 820 und 920 gelingt.

  • Zitat

    Original geschrieben von imagomundi
    Bitte diesen Teil noch einmal zum Mitschreiben - es sei denn, Du meinst Q3 2013, aber auch das nur, wenn Du unverändert die Ausgaben- und Einnahmenseite (Letztere einschl. jeweils weiterer 400 Mio Lizenzzahlungen je Quartal) aus Q1 und Q2 - 2012 für weitere 5 Quartale einfach fortschreibst.

    Ich meine schon das gerade beendete Q3/2012. Ziehe ich die 400 Millionen vorgezogene Lizenzzahlungen des Q2/12 ab, würde sich fortgeschrieben ein negativer cash flow von 458 Millionen € ergeben. Von dem Vertuverkauf sind -so ich recht erinnere- etwa 200 Millionen € cash zu erwarten, daher gehe ich im besten Fall von 250 Millionen negativem cash flow im Q3/2012 für Nokia (ohne NSN) aus. Ist wird vielfach geschrieben, daß die Lumiaabsätze etwa gehalten wurden, allerdings dürfte der Lumia ASP wohl (weiter) sinken. Die Symbianabsätze dürften auch weiter sinken, mit etwas positivem Effekt der 808 Verkäufe auf den Symbian ASP.
    Will sagen ohne Vertuverkauf (und ggf. andere Einmaleinnahmen- der Qt Verkauf dürfte wahrscheinlich auch einstellige Millionen erbracht haben) erwarte ich rund 500 Millionen negativen cash flow nur im Q3/12! Und mindestens bis einschließlich Q4/12 (Lumia 920/820 kommen erst spät im Q4 und nicht gleich weltweit) dürften die Einnahmen der Featurephoneabteilung wesentlich entscheidender sein für den cash flow als die Smartphones- schon im Q2 gab es bei den Series40/30 2,3 Milliarden Umsatz mit positivem Beitrag, gegen nur noch 1,54 Milliarden mit negativem Beitrag bei den Smartphones.

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