Datensicherheit Dynamischer Volumes

  • Bekanntlich existieren mehrere Varianten, zwei oder mehr Festplatten zu einem gemeinsamen Volume zu verbinden und als zusammenhängende Partition zu nutzen.


    Softwareseitig kenne ich unter Windows zwei: Riad0 und dynamische Volumes.


    Ein Grund dafür, mich gegen Raid0 zu enteiden ist, dass die Daten sämtlicher Dateien über alle Platten verteilt sind und so der Defekt einer Platte zur Zerstörung sämtlicher Dateien führt (auf allen beteiligten Platten).


    Bei den von Windows angebotenen "Dynamischen Volumes" ist es dagegen so, dass sich die einzelnen Dateien jeweils auf nur einem der Datenträger befinden und lediglich gemeinsam Verwaltet werden. Als Folge dürfte bei Nutzung zweier Laufwerke die Hälfte der Daten (theoretisch) noch physisch vorhanden sein. Die Quellen zur Wiederherstellung der verbliebenen Hälfte sind recht widersprüchlich. Während ein Teil die Wiederherstellung dieser Hälfte (eher wortlos) als selbstverständlich ansieht, gibt es Stimmen aus der Praxis, dass die theoretisch existierende Möglichkeit der Wiederherstellung keinesfalls immer gewährleistet ist.


    Alle Theorie ist grau und so wirklich verlassen möchte ich mich auf pauschale Zusicherungen nicht. Daher:


    Hat hier jemand Erfahrungen mit dem Szenario, dass einer der Datenträger eines Dynamischen Volumes (nicht im Raid0-Betrieb) ausgefallen ist?


    Frankie

  • Re: Datensicherheit Dynamischer Volumes


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Bei den von Windows angebotenen "Dynamischen Volumes" ist es dagegen so, dass sich die einzelnen Dateien jeweils auf nur einem der Datenträger befinden und lediglich gemeinsam Verwaltet werden.

    Liegen die Metadaten (Verzeichnisstrukturen z.B.) immer auf allen Volumes vor? Falls nein kannst du dir ja leicht ausmalen was passiert, wenn das Volume mit dem Hauptverzeichnis drauf hops geht.


    Wenn es um Datensicherheit geht wuerde ich persoenlich von Loesungsansaetzen absehen, die ich nicht 100%ig verstehe.


    Zitat

    Alle Theorie ist grau und so wirklich verlassen möchte ich mich auf pauschale Zusicherungen nicht. Daher:

    Probier's doch einfach aus. 2 Platten einbauen, dynamisches Volume erzeugen und mit Daten fuellen, eine Platte wieder ausbauen und schauen was passiert. Schon hast du Erfahrungen aus erster Hand und nicht bloss wieder Hoerensagen.

  • Hätte ich zwei leere Platten, würde ich es versuchen. Mir geht es letztlich um eine Umstrukturierung vorhandenen Datenbestands, der auf mehrere Platten/Partitionen verteilt ist, was leider dazu führt, dass manche Partition voller Daten ist, während auf anderen Platten noch ausreichend Platz zur Verfügung steht.


    Trotz in der Gesamtheit ausreichenden Speicherplatzes habe ich zusammengehörige Daten zum Teil in bis zu drei gleichnamigen Verzeichnissen auf unterschiedlichen Platten verteilt. Ein übergreifendes dynamisches Volume würde hier Abhilfe schaffen.


    Leider reicht der Speicherplatz aber nicht, um zwei Platten zu Versuchszwecken freizuschaufeln. Wenn hier im TT jemand bereits Erfahrungen gesammelt hätte, käme einer solchen Aussage für mich natürlich ein ganz anderer Stellenwert zu, als einer x-beliebigen aus dem Netz. Bei Vielen hier ginge ich davon aus, dass ich mich auf deren Schilderung verlassen kann.


    Zu den Metadaten:
    Beim Dateisystem FAT32 befindet sich die FAT am Anfang der Partition und eine Sicherungskopie am Ende derselben. Wenn ich richtig informiert bin, existieren die Metadaten beim für dynamische Volumes erforderlichen NTFS nur einmal (in der Mitte des Datenträgers). Dennoch soll eine Wiederherstellung der verbliebenen Daten möglich sein.


    Und in der Tat:
    Wie das konkret funktionieren soll, leuchtet mir aufgrund meiner bisherigen Erkenntnisse nicht ein, so dass ich diesen positiven Auskünften mit einer gewissen Skepsis gegenüberstehe.


    Frankie

  • Hi,


    das Hantieren mit mehreren Platten macht es wesentlich schwerer, den Überblick zu behalten.


    Daher empfehle ich, 2 identisch große Platten zu kaufen (meinetwegen 2 oder 3 TB), auf einer zu arbeiten, und sämtliche Daten regelmäßig auf die zweite Platte zu kopieren.


    Die eigenen Daten am besten so organisieren, daß man sie in zu überschreibende Daten (also meinetwegen die Diplomartbeit usw.) und nicht zu überschreibende Daten aufteilt (z. B. MP3s) aufteilt. Sprich: der erste Kopiervorgang überschreibt den alten Stand, weil man zwischenzeitlich daran gearbeitet hat. Der zweite Kopiervorgang ergänzt nur neu hinzugekommene Dateien (denn man muß ja nicht jedes MP3 auf der 2. Platte nochmals überschrieben; hier genügt überspringen).


    Die 3 kleinen Platten kannst Du ja bei EBAY verkaufen.



    RAID und auch den dyn. Volumes vertraue ich nicht. Bei RAID gibt es nämlich auch Szenarien, wo es nutzlos ist. Letztlich benötigt man auch bei RAID ein externes Backup.


    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Die Anschaffung einer neuen Platte für alle Daten wäre in der Tat eine Alternative.


    Das bisherige "Sammelsurium" könnte dann der Datensicherung dienen.


    Ich hatte nur gedacht, dass Dynamische Volumes viele Jahre nach ihrer Einführung längst eine "runde Sache" sind. Allerdings finde ich immer noch Quellen, die besagen, dass einige wenige ausgefallene Sektoren den gesamten Datenbestand gefährden können. Für Raid0 leuchtet das durchaus ein - bei gewöhnlichen Dynamischen Volumes hatte ich die Hoffnung, dass sie inzwischen "idiotensicher" sind. Allerdings bedarf es wohl einiger Bastelei, die nach dem Ausfall einer Platte verbleibenden Dateien zu retten.


    Hier hätte die Entwicklung zwischenzeitlich durchaus einen Stand erreichen können, dass die Volumes zur Not auch einzeln nutzbar sind - eine besondere Herausforderung sehe ich hierin nicht einmal. Aber gut ... solange in übergreifenden Volumes eine zusätzliche Gefahr für die Daten droht, werde ich ihr natürlich aus dem Weg gehen.


    Frankie

  • Hallo,


    frank_aus_wedau
    Bitte niemals die beiden beiden Wörter "Datensicherheit" und "Raid" in einem Zusammenhang nennen, das sind glatte Widersprüche.


    Wenn du Datensicherheit haben willst, musst du deine Daten sichern = backupen und zwar auf mind. 1 separaten Datenträger, egal ob Tape, Disk oder Festplatte und die an einem sicheren (!) Ort lagern.
    Du kannst sicher sein, das bei Zwischenfällen, deine Daten noch vorhanden sind, nämlich im Backup.
    Kein RAID-System der Welt ist ein Ersatz für Backups, da wird leider immer wieder falsch behauptet und in die Welt gesetzt.


    RAID´s werden dann eingesetzt, wenn man eine hohe Datenverfügbarkeit haben will, sprich deine Daten auch dann noch verfügbar = nutzbar sind, wenn es zu einem Hardwaredefekt oder ähnlichem kommt.


    RAID-0 fällt unter keiner der beiden Kategorien. Dynamische Volumen würde in die selbe Gruppe einteilen.



    Wenn du was ordentliches haben willst und auf eine hohen Datensicherheit und Datenverfügbarkeit aus bist:


    RAID 1 = zwei Platten im Spiegel mit extermen Backup auf einem sep. Datenträger.


    Zitat

    Bei RAID gibt es nämlich auch Szenarien, wo es nutzlos ist.


    Richtig, z.b.
    - Defekte des Controllers
    - Viren, Trojaner usw.
    - versehentliches oder absichtliches Löschen
    - Ausfall von 1 oder meheren Platten, je nach RAID-System.
    - externe Zerstörung durch Feuer, Wasser usw.


    Damit sind wir wieder beim Thema, was ist Datensicherheit.

  • Zunächst möchte ich Samsungracer unbedingt beipflichten: Raid oder LVM sind keine Datensicherung.
    Auch Raid1 schützt nur gegen Plattenausfall - nicht gegen Feuer, Wasser, DAUs und andere 'Katastrophen' ;)


    Für die Zusammenführung Deiner verteilten Datenbestände ist LVM aber durchaus sinnvoll.
    Unter 'dyn.Datenträgern' versteht Fa.MiniWeich ursprünglich eigentlich die Erweiterung mit online Space. Davon würde ich dann allerdings eher abraten, da dessen Backup ungleich schwerer abzusichern ist.


    Das System stammt aus der Unix-Welt und ist entsprechend gut entwickelt. NTFS ist ein Abkömmling des HPFS, das für das gemeinsame OS/2 von IBM und MiniWeich aus den damaligen defacto-Unix-Standards entwickelt wurde.
    Da auch das Journaling über alle Platten (theoretische auch über mehrere Hosts, wie bei online Erweiterung) mitgeschrieben wird, ist ein LVM-Laufwerk auch ähnlich absturzsicher, wie ein Einzellaufwerk.


    Bei der Datensicherung sollte man logische Volumes hier auf Dateiebene sichern. Damit umgeht man den Aufwand, die logische Struktur des LVM mitsichern zu müssen und ist dementsprechend hardwareunabhängig.
    Prinzipiell könnte man das logische Volume auch mit Raid1 spiegeln. (die gespiegelte Platte muss ja nicht am gleichen Ort sein) ...und auch für das Spiegellaufwerk könnte ein LVM eingesetzt werden, um mit der wachsenden Größe Schritt zu halten...
    aber wie Samsungracer schon schrieb, werden die meisten 'Daten-Unfälle' damit nicht vermieden.


    Ein sequentielles Backup auf Dateiebene wäre außerdem mit deutlich weniger Traffic verbunden als eine ständige doppelte Schreib-Tätigkeit, die das System entsprechend ausbremst.


    So wie ich das sehe, teilt sich Dein Thread hier in 1. Datenzusammenführung und 2. Backup-Strategie ;)

  • Moin


    anstatt eines dyn. Volumes über 3 kleine Festplatten empfehle ich dringend eine große Festplatte, mit NTFS formatiert.


    Im Falle des Falles ist Datenrettung von irgendwelchen RAIDs und dynamischen Volumnes schwieriger und aufwendiger, als von einer "normalen" Festplatte.


    Finanziell kann man dabei evtl. sogar Plus machen - indem man die 3 kleinen bei EBAY verkauft.


    Backup auf Dateibasis würde ich auch empfehlen; hierzu einfach eine gleich große Platte kaufen, und nachts die Daten draufkopieren.


    Zusätzlich habe ich mir einen 4 GB-Mini-USB-Stick gekauft, der ganz unauffällig am Notebook steckt (die sind so klein, die sieht man kaum).


    Und dann mache ich zeitgesteuert per RAR Commandline ein Backup der "lebenswichtigen" Daten auf diesen Stick.


    Beispiel:


    rar a u:\backup c:\meinedaten\*.* -r -s -m2 -v500000000b


    oder auch so:


    rar a u:\backup c:\*.doc* c:\*.xls* c:\*.txt c:\*.jpg -r -s -m2 -v500000000b


    Dateitypliste entsprechend ergänzen (meist noch PST, PPT, PDF, bei mir noch VB, C*, RESX, SLN, SUO usw. je nach Wunsch).


    U:\ = USB-Stick-Laufwerksbuchstabe




    Damit hat man dann das Wichtigste nochmal auf einem USB-Stick.


    Ideal für solche Zwecke sind auch sonst völlig unbrauchbare SD-Karten aus der Anfangszeit der Digitalkameras. Ich habe noch einige 32 MB-Karten herumliegen, und auf die kopiere ich ab und zu mit


    rar a U:\backup <DATEITYPEN> -sl200000b -r -s -m5


    zumindest alle selbst erschaffenen Dokumente (DOC, XLS, VB, C, TXT usw.)


    RAR macht so ggf. Tausende kleine Dateien zu einem handlichen Paket.



    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Vielen Dank für Euer reges Interesse am Thema.


    Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    ...
    So wie ich das sehe, teilt sich Dein Thread hier in 1. Datenzusammenführung und 2. Backup-Strategie ;)


    Eigentlich geht es mir überhaupt nur um Punkt 1 (Datensicherheit). Das Thema Datensicherung habe ich für mich persönlich gelöst und ist zumindest mittelfristig kein Thema mehr.


    Abgesehen von dem Umstand, dass regelmäßige Backups erfolgen, bin ich natürlich auch daran interessiert, dass der laufende Datenbestand unabhängig von der Backup-Frage nicht am seidenen Faden hängt. Zum einen gibt es stets Dateien, die noch nicht gesichert sind, zum anderen habe ich es durchaus schon erlebt, dass das aktuellste Backup einen Fehler hatte, so dass ich auf ein früheres zurückgreifen mustte und sämtliche aktuellen Änderungen gefährdet sind.


    Thema des Threads ist daher in erster Linie die Sicherheit der Daten einer Partition, die über mehrere LW verteilt ist. Raid1 ist daher hier kein Thema und kommt bei mir lediglich auf einem Netzlaufwerk zum Einsatz, dessen Platten im Dauerbetrieb sind. Insoweit stimme ich allen hier zu, dass dies keine Form der Datensicherung ist.


    Und daher möchte ich meine Frage noch einmal klarstellen.
    Wenn ich die Daten mehrerer Laufwerke in einer gemeinsamen Partition zusammenführe: Ist gewährleistet, dass im Falle des Ausfalls eines der Laufwerke die Daten auf den verbleibenden Platten mit einfachen Mitteln wiederherzustellen sind? Oder treten hierbei in der Praxis ernst zu nehmende Schwierigkeiten auf?


    Frankie

  • Hi Frank,


    es gibt unterschiedliche Arten eines dynamischen Volumes. Je nachdem, in welchem Modus man die Laufwerke anlegt, hat man Hardware-Ausfallsicherheit, oder eben nicht.


    Da man diese u. U. auch als RAID5 konfigurieren kann, sollte bei einem Ausfall einer Festplatte kein Datenverlust entstehen.


    Anders bei Striped oder Spanned Volumes. Hier ist u. U. mit Totalverlust der Daten zu rechnen, wenn eine HDD physisch defekt ist.


    Hier gut (mit Bildern) nachzulesen:
    http://www.easeus.com/resource/dynamic-disk-recovery.htm



    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

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