Kann ich getrennte Heizkostenabrechnung verlangen?

  • Hallo zusammen
    wir sind im Sommer in ein schönes 2 Familien Häuschen gezogen (zur Miete) und da sicherlich bald die Abrechung ansteht hab ich hier mal ein paar Fragen - in der Hoffnung dass ihr mir weiterhelfen könnt


    Bisher wurden die Heizkosten (ölheizung) immer vom Vermieter auf die qm umgerechnet. Da aber beide Wohnungen in etwa gleich groß sind hatte bisher jede Partei immer etwa gleich viel zu tragen. Unsere Heizungen sind nicht nicht mit Verdunsterröhrchen oä ausgerüstet.


    Jetzt sind zwar beide Wohnungen mit der gleichen Anzahl an Personen "bestückt", aber da meine beiden Kinder in die Schule und den Kindi gehen und meine Frau udn ich beide Berufstätig sind, heizen wir eigentlich nur morgends und dann ab dem nachmittag wieder


    Bei der zweiten Familie sieht es aber anders aus, da geht nur der Mann arbeiten und die Frau sitzt mit ihren 2 Kids den ganzen Tag daheim (soll nicht wertends sein) und heizt auch entsprechend den ganzen Tag.


    Wir versuchen immer so gut es geht Heizkosten zu sparen und haben uns daher zB auch elektronische Thermostate gekauft, damit in der Zeit, wo keiner da ist eben auch die Heizung auf einem Minium läuft und Räume wie zB Schlafzimmer, Bad, Küche etc werden bei uns überhaupt nicht beheizt.


    Ich kann ja verstehen dass man es schön warm haben will wenn man den ganzen Tag mit seinen 2 kleinen Kindern daheim ist und da sie sich sagt, die Kosten werden eh pauschal halbiert gibt es halt auch keine Ambitionen irgendwie Heizkosten zu sparen. Die sind jetzt zur Zeit 2 Wochen im Urlaub und wir durften beim Blumengiessen feststellen, dass die komplette Wohnung auch während des Urlaubs schön geheizt wird. kosten werden ja geteilt.


    Kann man denn von seinen Vermietern verlangen dass Kosten nicht Pauschal abgerechnet werden? Ist er verpflichtet da was zu unternehmen oder ist das bei 2 Parteien nicht rentabel? Ich hab ja immer noch die Hoffnung, dass wenn die abrechnung nicht mehr pauschal erfasst wird, dass dann alle Bewohner motiviert werden zu sparen. Meine Frau hat nämlich auch schon angefangen von wegen "wenn eh alle das gleiche zahlen müssen und die so viel heizen, warum soll ich mich dann zurück halten"


    zu den Fakten:
    - 2 Parteien im Mietshaus (Vermieter wohnen NICHT im Haus)
    - An den Heizkörpern sind keine "Erfassungsgeräte" angebracht
    - Älteres Haus mit Ölheizung
    - Heizungsrohre verlaufen außerhalb der Wand (und nicht isoliert) nach oben zur anderen Partei
    - Wohnfläche bis auf 1-2 qm gleich


    Danke aufjeden Fall schonmal

  • Grds. gilt die HeizkostenVerordnung die eine Abrechnung nach Verbrauch und entsprechende Erfassung der Verbräuche vorschreibt. Nur der "allgemeine" Teil der Heizkosten (Treppenhaus etc.) darf per qm Umlage weitergegeben werden. Eine 100% Umlage nur auf qm ist unzulässig.


    Die VO sieht in § 11 jedoch auch Ausnahmen vor, wenn bspw. die Kosten für die Einrichtung der Verbrauchsabhängigen Erfassung nicht in 10 Jahren wieder "eingespart" werden können.


    Theoretisch und rechtlich kannst Du also vom VM verlangen Zähler zu installieren, ob er dem Wunsch auch nachkommt oder sich versucht anderweitig rauszuwinden steht auf einem anderen Blatt.

  • Und wenn der VM dem Wunsch nachkommt, wird er sicher mal schauen was er davon selbst bezahlen muss. Der wird sich die für ihn günstigste alternative aussuchen, so das er die Kosten für die Zähler/Erfassung auf die Miete/Nebenkosten umlegen kann.


    Bis zu 50% der HK werden eh nach qm abgerechnet. Dann kannst du zwar beim Heizen einige € sparen, zahlst aber halt ~50€/Jahr für die Kostenerfassung.


    Der Nachbar bedankt sich, das er nun noch mehr Nebenkosten incl höhere Heizrechung hat und weiß dann bei wem er sich bedanken kann. Für freundliche Atmosphäre ist dann gesorgt :-)

  • Ähnliche Privatisierungs- und Sozialisierungsgedanken habe ich mir auch schonmal gemacht. Persönlich vermag ich überhaupt nicht einzuschätzen, ob sich im konkreten Fall binnen der geforderten Frist die Kostendeckung erreichen ließe [Wie sollen sich denn zusätzliche Maßnahmen überhaupt gegenrechnen lassen? Durch die Messung senkt sich ja nicht der Verbrauch, im Gegensatz zu Dämmung, neuartigem Heizkessel oder günstigerem Brennmaterial.] Ganz trostlos sind aber auch im gegebenen Fall die Spar- und Vernunftbemühungen keineswegs. Bei dutzenden Parteien würde es im Schwankungsrauschen verschwinden, aber bei zwei Parteien kommt selbst ohne indivuelle Zuordnung von jedem gesparten Euro ein halber bei einem selbst an. Wenn der Partner es mal so richtig krachen lassen möchte - wozu auch immer - dann würde der Nachbar eben die Hälfte der Zusatzkosten mittragen. Und? Man sollte sich daheim wohlfühlen können und gleichzeitig das tun, was man für die richtige Art und Weise/Lebensweise hält.


    Ich weiß nicht, wie das von oben nach unten ist - die einzig andere Familie wohnt ja obendrüber - aber im allgemeinen heizt der Mehrheizer ja auch nicht nur für sich, sondern auch für alle Nachbarn, mit denen er gemeinsame Wände - oder Decken/Böden? - hat. Wegen ungefähr zwei Dutzend Mietparteien wäre bei mir persönlich der umgelegte Spareffekt nicht bemerkbar und es wird ebenfalls nicht gemessen, aber zum einen ist mir nicht so schnell kalt und ich will auch gar nicht mittels Energie die Jahreszeiten in ihr Gegenteil verkehren und kleide mich auch dementsprechend. Bei den Nachbarn ist's wärmer als bei mir, aber trotz Ecklage, halber Treppenhauslage und nur je einem Nachbarn zur Seite, oben und unten habe ich selbst bei den dieswintrigen Minustemperaturen noch überhaupt keine Heizung gebraucht.


    Und beim Ausatmen gibt's schöne Wölkchen! <- Natürlich nicht! <-;<


    Beim Themeneröffner: Einer ins Kröpfchen, einer ins Töpfchen! (-:=

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von drueckerdruecker
    [Wie sollen sich denn zusätzliche Maßnahmen überhaupt gegenrechnen lassen? Durch die Messung senkt sich ja nicht der Verbrauch, im Gegensatz zu Dämmung, neuartigem Heizkessel oder günstigerem Brennmaterial.]


    Soweit ich weiß, gibt es durchaus Studien die beweisen, dass es bei getrennter Verbrauchsabrechnung zu einem geringeren Gesamtverbrauch kommt. Ist ja eigentlich logisch, wenn ich (je nach Anzahl der Mietparteien) die Kosten eh nur zu einem Bruchteil beeinflussen kann, versuche ich halt möglichst davon zu profitieren. Sobald ich aber für meinen Verbrauch selber verantwortlich bin, überlege ich mir zweimal, ob meine Zimmerpflanzen während meines Urlaubs 25° und frische Luft durch das geöffnete Fenster brauchen...

  • haste nicht ein paar heizkörperregler über, die du ihnen während ihres urlaubs einbaust?
    vielleicht reicht das ja als wink mit dem zaunpfahl...

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    haste nicht ein paar heizkörperregler über, die du ihnen während ihres urlaubs einbaust?
    vielleicht reicht das ja als wink mit dem zaunpfahl...


    :p :p nette idee :p :p

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