Deutsche Mobilfunker planen Allianz gegen SMS-Abwanderung

Als Netzbetreiber würde ich einfach alle Datenoptionen um eine SMS-Allnet-Flat bzw. um ein SMS-Kontingent erweitern. Wer ein Smartphone nutzt und ein Datenpaket bucht wird dank Instant Messenger deutlich weniger SMS verschicken als ein Handynutzer ohne Smartphone oder ohne Datenpaket.

Damit kriegst du aber die Leute nicht, die bereits einen Vertrag ohne solche Fußfesseln haben, die werden dann nämlich einen Teufel tun den Tarif zu wechseln

Die Anbieter haben einfach zu lange geschlafen. An Whatsapp und iMessage geht kein Weg mehr vorbei. Diesen Trend hält man nicht mehr auf. Da bringen denen auch keine SMS-Flats für einen 10er im Monat was. Die 3-5 Leute, die man im Bekanntenkreis nicht mehr mit Whatsapp oder iMessage erreicht, lohnen die Flat nicht. Solange man nicht mehr als 52 Nachrichten pro Monat versendet, braucht man die SMS-Flat somit nicht, sofern sie nicht eh schon im Tarif inkludiert ist.
Das ist ein letztes Aufbäumen der 3 Riesen in Deutschland. Das SMS-Geschäft ist imho in spätestens 3 Jahren tot.

Gruß herold

Wir sollten nicht von uns auf andere oder gar die Allgemeinheit schließen. Die SMS-Zahlen scheinen nach wie in Einklang mit den Mobilfunkminuten zu steigen. Auch ganz aktuell wurden für den aktuellen Jahreswechsel steigende SMS-Zahlen gegenüber dem Vorjahr vom Branchenverband erwartet (310 vs. 300 Millionen). Daß ein junger, informierter und technisch interessierter Ausschnitt der Gesellschaft sich allmählich abwendet ist natürlich ein Indiz, aber in den Brunnen gefallen ist das Gewinnkind SMS damit noch nicht. Bei 100 Milliarden abgehenden Mobilfunkminuten pro Jahr und 45 Milliarden SMS ist ja ablesbar, wieviel Reingewinn durch die SMS-Preise den Anbietern in den Schoß fällt. Wenn man auch nur durschnittlich 10 Cent pro SMS annimmt landen dadurch 5 Milliarden Euro in den Kassen des Anbieterquartetts. Das entspricht einem kompletten Quartalsumsatz aller vier, der zum Großteil Reingewinn sein dürfte. Kein Wunder, daß sich die Anbieter diese Melkkuh erhalten wollen. (-:=

Zitat

Original geschrieben von herold
Die Anbieter haben einfach zu lange geschlafen.

So ist es. Die wirklich attraktiven und bezahlbaren SMS-Flatrates kamen erst, als die Konkurrenz durch die Messenger spuerbar wurde - und damit deutlich zu spaet. Haette man die SMS-Flats bereits 2008 eingefuehrt, haette man den Siegeszug von WhatsApp & Co zumindest deutlich abbremsen koennen.

SMS-Pakete sind auf die nationalen Netze beschränkt (zumindest in D) und SMS ins Ausland sind teuer.
Das Problem hat sich mit WhatsApp auch erledigt ...

Meiner Meinung nach wird dieses RCS-e genauso eine Totgeburt wie seinerzeit der MMS-Dienst.

Grundsätzlich gilt: Was der Durchschnittsdeutsche nicht kennt, braucht er nicht... Das ist zumindest meiner Erfahrung nach die Einstellung der Meisten hierzulande.

Darüber hinaus denke ich wird man erstmal sehen müssen wie das Produkt letztendlich in der Praxis wirklich funktioniert. Allerdings ist es schon von vornherein ein Misserfolg, dass nicht alle vier Netzbetreiber mit am Start sind. Wer will schon einen Dienst nutzen zu dem viele der eigenen Kontakte potentiell inkompatibel sind?

Ne, ne, die Netzbetreiber hätten von Anfang an auf E-Mail anstatt auf SMS setzen sollen. Da ist jeder Empfänger kompatibel und sämtliche Arten von Dateianhängen sind auch möglich. Jeder Netzbetreiber müsste halt einen eigenen pushfähigen Mail-Dienst anbieten (inklusive entsprechend fähiger Endgeräte) über den er dann abrechnen kann. Hätte sich das vor Jahren etabliert, hätten wir heute diese Diskussion nicht.

Aber so schlau sind diese großen Konzerne scheinbar nach wie vor nicht...

Die Email-Dienste gab/gibt es ja, aber z.B. Eplus (mit IMAP) hat sich davon getrennt.