Der Schlecker Thread: Schlecker und Ihr Platz ist insolvent

  • Zitat

    Original geschrieben von mostwanted
    Man kann und muss dem Anton Schlecker den schlechten menschenverachtenden Führungsstil als miesen Charkterzug ankreiden, aber das ist eine Sache der Politik gegen solche Dinge in deutschen Unternehmen vorzugehen.


    Das sehe ich auch vollkommen anders. Nur weil es Lücken in unseren Gesetzen gibt, muss man diese noch lange nicht in derart asozialer und menschenverachtender Weise ausnutzen wie dies der Herr Schlecker getan hat.

  • in welcher Welt lebst du denn?


    wahrscheinlich 2 Autos, 3 PCs usw, wie bist dran gekommen, durch Ausbeutung, immer diese Heuchelei, all unser Wohlstand setzt Schleckers und schlimmer voraus

  • Du vergleichst hier Dinge die nicht vergleichbar sind. Auf der einen Seite prangerst Du an, dass die Bedingungen unter denen unsere Handys, Kleidung, Schuhe usw. hergestellt werden sicher nicht optimal sind, da stimme ich Dir durchaus zu.


    Aber das was Schlecker hier macht passiert in diesem Land, und nicht irgendwo anders auf der Welt. Und andere Firmen machen es hier wesentlich besser, und verdienen dennoch gut.


    Das ist ein himmelweiter Unterschied.

  • Wo prangere ich es an? Nur weil es sich hier bei uns und nicht irgendwo in Asien abspielt, das ist weltfremd, Arbeitnehmer unterliegen immer wirtschaftlichen Zwängen, Unternehmer werden diese immer unter den herrschenden gesetzlichen Gegebenheiten ausnutzen.


    Ich bin Unternehmer, willkommen in meiner Welt, jeder muss sich selbst im Spiegel anschauen können, ist allein sich selbst Rechenschaft schuldig, dieses ständige Fordern von Moral und Ethik in diesem Land ist doch alles Heuchelei, wir haben uns in dieser Hinsicht 0 entwickelt.


    Denken wir doch mal einen Schritt weiter, was machen denn all die Schleckers mit ihrem Vermögen, wird es etwa dem Wirtschaftskreislauf entzogen? Denn nur dann wäre dieses Verhalten unsozial, so wird der Wohlstand einfach nur verschoben, umverteilt in einer sicherlich kritischen Wertschöpfung, aber hören wir doch auf so zu tun, als wäre all das liebe Geld einfach verschwunden.


    Bitte versteht mich nicht falsch, selbst habe ich diese Diskussion angestoßen und natürlich haben die Konsumenten hier ihren Einfluss geltend gemacht, aber dies darf nur als minimaler Teil gesehen werden, maßgeblich ist letztlich allein der Preis, Nächstenliebe und Gerechtigkeit lassen sich immer leicht fordern, wenn man selbst jedoch nicht zu Verzicht bereit ist.

  • Zitat

    Original geschrieben von polli
    Letztlich ist es ja eine neue Gesellschaft welche durch die Insolvenz gegründet wird (GmbH i I) und dies kann für den ein oder anderen Lieferanten eine Basis sein den Verlust möglichst gering zu halten (und sei es nur um den Umsatz welchen die insolvente Firma früher gebracht hat möglichst nicht zu verlieren).


    Verständlich erklärt?


    Nicht ganz.


    Schlecker ist doch eine Personengesellschaft, seit wann wird da bei Insolvenz eine GmbH draus?


    Anton Schlecker wird bei der Insolvenz mit seinem Privatvermögen haften. Er hatte Jahrelang die Vorteile einer genossen und muss nun eben mit den Nachteilen leben.

  • Man müsste wohl erstmal wissen, WAS genau "pleite" ist.


    Schlecker ist zwar eine e.K. hat trotzdem viele GmbHs unter sich.


    So sind auch die XL schleckers und die normalen nicht Bestandteil der e.K. sondern sind Eigenständige GmbHs (Schlecker XL GmbH, Anton Schlecker GmbH).
    Genauso wie der Online Shop eine GmbH ist.



    Ist "ihr Platz" eigentlich auch betroffen?

  • Zitat

    Original geschrieben von happyboard
    Man müsste wohl erstmal wissen, WAS genau "pleite" ist.


    Stimmt. Bei ner Personenfirma eines Milliardärs wäre es vermutlich schwierig zahlungsunfähig zu werden...

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Zitat

    Original geschrieben von polli
    Stimmt. Bei ner Personenfirma eines Milliardärs wäre es vermutlich schwierig zahlungsunfähig zu werden...


    Tja, das kommt drauf an wo die Milliarden denn angelegt sind und wie sie berechnet wurden ;)

  • "For you. Vor Ort."


    Seltsam: Obwohl mir sowohl die eigene Sprache am Herzen liegt, obwohl sich mein Englisch auch im ausschließlichen Einsatz immer reibungsfrei bewährt hat, obwohl ich englische Floskeln vermeide , trotzdem kann ich auch als genereller Nichtdrogeriebesucher dem Schleckerspruch eher Symphatie als Aversion entgegenbringen. Er spielt mit Sprachen, der englischsprachige Teil ist für praktisch jeden verständlich, er reimt sich, er stimmt und mit der Filialenvielzahl trifft er sogar den Schleckerkern. Beim Selberschreiben würde sicher der ein oder andere "For" und "Vor" entweder verwechseln oder nur eins von beiden benutzen. Aber wer schreibt heutzutage denn überhaupt noch, zumal ohne abzuschreiben? <-;<


    Über den früheren Umgang der Unternehmensführung mit seinen Ladenangestellten gibt's wohl nicht gutes darüber hinaus zu berichten, daß überhaupt so viele Menschen dort Arbeit fanden. Daß der Unternehmensgründer über ein Vermögen von ungefähr 2 Milliarden Euro verfügt und gleichzeitig die Firma sich nun in der Insolvenz befindet sind ja zwei verschiedene Baustellen. Auf den ersten Blick könnte man vielleicht verlangen, daß er sein Privatvermögen in die insolvente Firma einbringt. Aber das wäre eine moralische, aber durch nichts anderes zu rechtfertigende Forderung. Niemand würde mehr das Risiko eingehen ein Unternehmen zu gründen, wenn im Insolvenzfall alles bisher erwirtschaftete Vermögen wieder den Bach runterginge. Mit 2 Milliarden macht er ja auch nicht gerade den Eindruck, als ob er sein Unternehmen ausgeplündert hätte. Schlecker hat um die 5 Milliarden Jahresumsatz, existiert seit 30 Jahren im großen Rahmen, ist seit 20 Jahren Marktführer und wird somit wohl um die 100 Milliarden Gesamtumsatz gehabt haben. Die entnommenen 2 Milliarden stellen so gesehen eine Umsatzrendite gerade mal 2 Prozent dar - da fahren andere Unternehmen, andere Branchen und andere Marktführer ganz andere Dimensionen ein.


    Gesetzen wird man sich als bedeutender Marktteilnehmer nicht dauerhaft entziehen können. Daß Schlupflöcher in Gesetzen gesucht werden ergibt sich von selbst. Wenn das bemerkt wird gibt's meist erstmal kritische Berichterstattung und zumindest bei größerem Umfang werden die Gesetze irgendwann entsprechend geändert. Zum Beispiel weiß niemand, ob es Minijobs, Zeitarbeiter als Stammpersonal(ersatz), Lohnergänzungstransfers und nichtmal überlebensermöglichende Vollzeitbezahlungen während unserer gesamten Lebenszeit geben wird. Falls die soziale Schwere immer nur noch weiter auseinandergehen sollte würde sicher irgendwann ein Grundeinkommen für jedermann eingeführt werden (müssen), um die Lage zu befrieden.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von happyboard
    ...
    So sind auch die XL schleckers und die normalen nicht Bestandteil der e.K. sondern sind Eigenständige GmbHs (Schlecker XL GmbH, Anton Schlecker GmbH).
    Genauso wie der Online Shop eine GmbH ist.
    ...


    Bisher wird stets nur über eine Pleite des Sektors mit den Schlecker-Märkten im "zeitlosen" Stil berichtet. Das dürfte wohl die "A.S. Drogerie Markt GmbH" sein.


    Andere Bereiche sind zum Teil hoch profitabel und mitnichten insolvent (überschuldet und/oder zahlungsunfähig). Und ohne diese Vorausetzungen kann es kein Insolvenzverfahren geben ... da kann man noch so betteln ... ;)


    Frankie

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