Der Schlecker Thread: Schlecker und Ihr Platz ist insolvent


  • hmm, ist doch nichts besonderes, selbst jede mittelgroße mittelständische Firma ist in etwa so aufgestellt.


    Die Betriebs-GmbH ist das operative Geschäft, die Grundstücksverwaltung besitzt die Grundstücke und ein Teil des Inventars und vermietet an Betriebs-GmbH usw... OK, ein paar Sachen wie die Grundstücksverwaltung sind oft KGs aber macht ja nichts...


    Zitat


    scheint es genau so zu sein, wie ich vermutet hatte. Die Filetstücke (darunter die XL-Märkte) wurden zuvor entnommen. Der nunmehr gestellte Insolvenzantrag dürfte nur den maroden übrig gebliebenen Rest treffen mit dem Ziel, allein den überschuldeten und verlustbringenden Teil von Schlecker loszuwerden und die Schulden von Schlecker zu vergesellschaften.


    die Frage ist wo die Betriebs-GmbH verschuldet ist, da es ja eine GmbH ist und in eine GmbH üblicherweise nicht über eine hohe Kreditlinie verfügt kann es sich nicht um extrem viel Fremdkapital handeln - denke da geht es eher um Schulden der einzelnen Gesellschaften untereinander und ein paar Lieferantenrechnungen...

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    hmm, ist doch nichts besonderes, selbst jede mittelgroße mittelständische Firma ist in etwa so aufgestellt.
    ...


    Das ist richtig ... und gerade die daraus resultierenden Erfahrungen der Vergangenheit sind Auslöser meiner Befürchtung.


    Mit der Handysparte von Siemens lief es doch ähnlich. Die verlustbringende Handysparte von Siemens ging an BenQ und wurde in eine Gesellschaft names BenQ-Siemens ausgegliedert. BenQ hat daraufhin sämtliche Patente und lohnende Aktivposten von BenQ-Siemens auf BenQ übertragen und nach Ablauf einer Schamfrist (als die Sahnestücke entnommen waren), Insonvenzantrag gestellt.


    Mich würde es schwer wundern, wenn Schlecker sich nicht die Gepflogenheiten des deutschen Marktes zu eigen machte. Auch Schlecker hat nach der Ausgliederung der XL-Märkte eine Schamfrist verstreichen lassen und könnte damit dem Beispiel anderer folgen.


    Rechtsverstöße nachzuweisen, dürfte schwierig werden. Ganze Geschäftszweige (darunter auch Wirtschaftskanzleien von Anwälten und die sog. "Heuschrecken") leben davon, solchen Geschäften das Siegel der Rechtmäßigkeit zu verschaffen.



    Zitat

    Original geschrieben von hottek
    hmm, ist doch nichts besonderes, selbst jede mittelgroße mittelständische Firma ist in etwa so aufgestellt.


    ...


    die Frage ist wo die Betriebs-GmbH verschuldet ist [...] denke da geht es eher um Schulden der einzelnen Gesellschaften untereinander und ein paar Lieferantenrechnungen...


    Bei Karstadt/Quelle waren ausstehende Miet-/Pachtzahlungen meiner Erinnerung nach ein erheblicher Posten. Zudem sind im Restbetrieb alle "teuren" Mitarbeiter verblieben, die einem Wechsel zu Schlecker XL nicht zugestimmt hatten. Auch andere Altlasten aus der Vergangenheit (wie etwa Steuerforderungen, die ja in diesem Altbetrieb und nicht in der XL-Sparte angefallen sind) könnten ein beträchtliches Ausmaß haben.


    Diese Altlasten vermindern nun nicht mehr die Gewinne aus den XL-Märkten, die ja mit weißer Weste neu gestartet waren. Allein dieser Umstand könnte Anlass genug sein, wie von mir befürchtet zu verfahren.


    Frankie

  • Hallo,


    micht wundert die Insolvenz nicht. Da brauche ich mir nur den Schlecker-Laden hier bei uns anzusehen und gehen 200m zu Rossmann oder neben dem grossen Real-Futurestore in den DM, da liegen Welten zwischen zu Schlecker.


    Grössere, freundlicher, grösseres Sortiment, bessere Angebote und vor allem sind die günstiger als Schlecker.

  • Re: Re: Re: Re: Schlecker insolvent


    Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Und wenn man bei einigen liest Stolz darauf zu sein nicht zu Schlecker zu gehen aber im gleichen Atemzug den Einkauf bei DM zu erwähnen hat schon echt was humoristisches.


    Zumindest wird das Personal bei DM vernünftig bezahlt. :top: Ob dann hinter den Kulissen einer mit der "Peitsche" steht weiss niemand so genau.
    Bei Schlecker war es ja schon länger bekannt das die MA ausgebeutet werden....

  • Hallo,



    eine Bekannte hat mal 2 Jahre als Bezirksleiterin mit Verantwortung über 6-8 Schleckerfilialen gearbeitet.


    Was die dann nach ihren Ausscheiden von den Vorgängen und Betriebsführung erzählt hat, hat mich bewogen nie mehr einen Fuß in solch einen Markt zu setzen.


    Das war einfach nur schräg und absolut abgefahren wie die Mitarbeiter kontrolliert und am kurzen Band gehalten werden sollten, aus dem Grunde ist sie dann auch wieder ausgestiegen. Der Mensch zählte dort nichts...


    Hat mich eh gewundert, dass sich der Laden noch so lange gehalten hat nach der negativen Presse vor einigen Jahren. Aber jetzt geht es ja in die geplante Insolvenz um sich zu bereinigen, Presse zu machen und dann eventuell mit den Sahnestückchen des Unternehmens weiter zu machen.
    Doof sind die nicht...


    Und bei Lidl kaufe ich auch nichts mehr, ist auch so ein badenwürtembergischer Familienbetrieb mit ähnlich gleichen "Führungsgrundssätzen", das weiß ich aus eigener Erfahrung...



    Just to my 2 cents


    ingo61

    Fang ma´s net o, dann braung ma net damit aufhörn.

  • Re: Re: Schlecker insolvent


    Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Und zu glauben das auch nur ein Kunde wg. der schlechten Bezahlung oder ähnlichem nicht mehr zu Schlecker gegangen ist wäre mehr als naiv. Die Konkurrenz (mit ähnlichen Bedingungen) macht satte Gewinne...


    Ich muss entschieden widersprechen ;). Kenne da einige, und ich selbst habe auch aus genau dem Grund, seit ich das erfahren habe, dort nichts mehr gekauft. So was wird nicht unterstützt.


    Dass es bei der Konkurrenz sicherlich auch keine Traumzustände gibt, darüber brauchen wir uns nicht zu streiten. Aber es ist doch um einiges besser als das was sich Schlecker mit seinen Mitarbeitern erlaubt hat.


    Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Und wenn man bei einigen liest Stolz darauf zu sein nicht zu Schlecker zu gehen aber im gleichen Atemzug den Einkauf bei DM zu erwähnen hat schon echt was humoristisches. Getreu dem Motto: Solange die Bild noch nicht schlecht über ein Unternehmen berichtet hat muss da ja alles Tip Top sein...


    Wie oben erwähnt, die anderen DM und Co sind sicher keine Musterknaben was Arbeitnehmerbedingungen angeht, aber doch um Größenordnungen besser als das was sich Schlecker mit seinen Angestellten erlaubt hat.

  • Zitat

    Original geschrieben von ingo61
    Und bei Lidl kaufe ich auch nichts mehr, ist auch so ein badenwürtembergischer Familienbetrieb mit ähnlich gleichen "Führungsgrundssätzen", das weiß ich aus eigener Erfahrung...


    Und genau das ist es. Ich verstehe absolut nicht, warum alle (nur) so auf Schlecker rumhacken. Man kann bei allen Discountern anfangen. Ich hatte bspw. mal ne Freundin, die hatte bei Netto gearbeitet. Die musste frü eine Stunde vor Öffnung da sein und abends teilweise 2 Stunden länger bleiben um alles ordentlich zu machen, unbezahlt versteht sich. Dann kam sie auf einen rechn. Studnenlohn von vll 4,50 € (als Schüler macht man das dann halt mit ...). Weiterhin wurden teilweise die Spinte durchsucht usw. usw. usw.


    Was mich bei uns hier wundert: Warum sind die Schlecker Filialen alle an so ungünstigen Orten? Die DMs und Rossmänner :) sind bei uns immer in den großen Einkaufscentern oder zumindest da wo man öfters hingeht. Da geht man immer mal in Dm oder so rein. Die Schlecker hier sind teilweise komplett im Nirgendwo oder man muss nochmal paar Minuten laufen, wenn man grade bspw. Lebensmittel einkaufen war. Von den ganzen anderen Argumente zwecks Preis- und Ausstattungsnachteilen ggü. DM/Rossmann/... ganz zu schweigen.


    Aber ich glaube 2012 wird insgesamt ein großes Pleitenjahr.
    Erst Kodak (natürlich noch mal ne Nummer größer) ... mal sehen welche nahmhaften Unternehmen es noch so erwischt ...

  • Zitat

    Original geschrieben von puntigamer
    Was mich bei uns hier wundert: Warum sind die Schlecker Filialen alle an so ungünstigen Orten?


    Weil die Idee von Schlecker ist/war, den Leuten eine Nahversorgung zu bieten. Rossmann, DM und Co. gehen rein profitorientiert an die Standortwahl.

  • Zitat

    Original geschrieben von puntigamer
    Und genau das ist es. Ich verstehe absolut nicht, warum alle (nur) so auf Schlecker rumhacken. Man kann bei allen Discountern anfangen. Ich hatte bspw. mal ne Freundin, die hatte bei Netto gearbeitet. Die musste frü eine Stunde vor Öffnung da sein und abends teilweise 2 Stunden länger bleiben um alles ordentlich zu machen, unbezahlt versteht sich. Dann kam sie auf einen rechn. Studnenlohn von vll 4,50 € (als Schüler macht man das dann halt mit ...). Weiterhin wurden teilweise die Spinte durchsucht usw. usw. usw.


    Was mich bei uns hier wundert: Warum sind die Schlecker Filialen alle an so ungünstigen Orten? Die DMs und Rossmänner :) sind bei uns immer in den großen Einkaufscentern oder zumindest da wo man öfters hingeht. Da geht man immer mal in Dm oder so rein. Die Schlecker hier sind teilweise komplett im Nirgendwo oder man muss nochmal paar Minuten laufen, wenn man grade bspw. Lebensmittel einkaufen war. Von den ganzen anderen Argumente zwecks Preis- und Ausstattungsnachteilen ggü. DM/Rossmann/... ganz zu schweigen.


    Aber ich glaube 2012 wird insgesamt ein großes Pleitenjahr.
    Erst Kodak (natürlich noch mal ne Nummer größer) ... mal sehen welche nahmhaften Unternehmen es noch so erwischt ...


    Ja natürlich, wenn die Konkurrenz auch noch billiger, freundlicher und besser sortiert ist, dann ist die Moral der ausschlaggebende Punkt dort nicht mehr einzukaufen :p


    Gleiches könnte man ja bei Lidl oder Kik machen, aber da würde der Einkauf dann auf Dauer eben teuerer kommen...

  • Re: Re: Re: Re: Re: Schlecker insolvent


    Zitat

    Original geschrieben von murmelchen
    Zumindest wird das Personal bei DM vernünftig bezahlt. :top: Ob dann hinter den Kulissen einer mit der "Peitsche" steht weiss niemand so genau.
    Bei Schlecker war es ja schon länger bekannt das die MA ausgebeutet werden....


    Schlecker bezahlt seit 2009 über Tarif. Zu sagen die Konkurrenz bezahlt besser ist schlichtweg falsch.


    Zitat

    ber es habe sich viel gebessert, sagen sie in der Gewerkschaftszentrale in diesen Tagen auch. Wichtigste Errungenschaft: Der Tarifvertrag, der selbst für völlig ungelernte Kräfte einen Mindeststundenlohn von 9,07 Euro vorsieht. Und meist würden auch die Überstunden wie vorgeschrieben bezahlt


    http://www.sueddeutsche.de/wir…-laden-hueter-1.1263449-2




    Richtig ist, dass Schlecker als einziges Unternehmen, das in der Kritik stand Billigarbeitskräfte auszunutzen, sich nicht medial gewehrt hat. Schlecker hat nie öffentlich Stellung zu irgendwas bezogen, nie versucht zumindest das Image aufzubessern und entsprechend ist an ihm das Image des Branchenteufels hängen geblieben. Lidl hingegen hat die öffentliche Meinung ja gut in die passende Richtung gesteuert.

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