Schiffsunglück Costa Concordia

  • Zitat

    Original geschrieben von drueckerdruecker
    Dies und das könnte auf jenes oder solches deuten. Und? Und selbst, wenn? Italienischer Fahrstil beispielsweise könnte auch auf jenes oder solchen deuten, also könnten wohl alle Italiener oder zumindest alle italienischen Autofahrer unter XYZ leiden.....


    So schlicht und abwegig habe ich das nicht dargestellt. Zunächst richtet sich der von Dir so genannte "Italienische Fahrstil" nach ungeschriebenen, aber unter den italienischen Verkehrsteilnehmern bekannten Gesetzen, lediglich nicht nach dem Buchstaben des staatlichen Gesetzes. Mit Realitätsverweigerung hat das nichts zu zun, sondern mit Pragmatismus.


    Ich habe bereits in einem früheren Posting ausgeführt, das die ganze Kette von irrationalen Verhaltensmustern des Kapitäns an jenem Abend merkwürdig ist. Er fährt nicht nur wie ein Rüpel, er Missachtet den Ernst der Lage nach dem Unfall, verzögert eine längst fällige Notfallmeldung bzw. Evakuierung bis die Crew meutert, er ist Argumenten von aussen schlicht nicht zugänglich, er belügt jeden der mit ihm Kontakt aufnimmt (selbst seine Mutter bei einem Anruf beim Taxifahrer), interessiert sich nicht für die Passagiere, redet aber mit der Reederei, ignoriert dann die wiederholten Anweisungen der Küstenwache, läßt alle in Stich und macht sich vom Acker, ignoriert die Grundregeln seines Berufes, redet inkohärentes Zeug und wirkt neben der Spur.


    Ein "normaler" Idiot erholt sich von dem Schreck nach dem Unfall und versucht zumindest seine Dummheit wiedergutzumachen und wird sich seiner Verantwortung als Kapitän gewahr, aber dieser hier lebt weiter in einer Art Parallelwelt. Daß die tatsächlichen Ereignisse nicht mehr damit in Übereinstimmung zu bringen sind, macht ihn hilflos.


    Da die Ergebnisse der Drogentests bisher nicht bekannt sind und keine diesbezüglichen Anklagen bestehen, muß man seinen auffälligen Charakter unter die Lupe nehmen.

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Nur würde kein Flugkapitän auf die Idee kommen, seine Flugroute ohne triftigen Grund zu verlassen


    ...und auch hier sprichst du besser mal mit einem Kapitän bei einem Gläschen Wein!

  • Zitat

    Original geschrieben von saintsimon


    Ich habe bereits in einem früheren Posting ausgeführt, das die ganze Kette von irrationalen Verhaltensmustern des Kapitäns an jenem Abend merkwürdig ist. Er fährt nicht nur wie ein Rüpel, er Missachtet den Ernst der Lage nach dem Unfall, verzögert eine längst fällige Notfallmeldung bzw. Evakuierung bis die Crew meutert, er ist Argumenten von aussen schlicht nicht zugänglich, er belügt jeden der mit ihm Kontakt aufnimmt (selbst seine Mutter bei einem Anruf beim Taxifahrer), interessiert sich nicht für die Passagiere, redet aber mit der Reederei, ignoriert dann die wiederholten Anweisungen der Küstenwache, läßt alle in Stich und macht sich vom Acker, ignoriert die Grundregeln seines Berufes, redet inkohärentes Zeug und wirkt neben der Spur.


    Trotz allem muss man ihm zugute halten, dass das Schiff nach dem Crash von ihm gewendet und Richtung Hafen gesteuert wurde.

  • Zitat

    Original geschrieben von john0008
    Trotz allem muss man ihm zugute halten, dass das Schiff nach dem Crash von ihm gewendet und Richtung Hafen gesteuert wurde.


    Du hast einen ;) vergessen...

    Wer den ganzen Tag arbeitet, hat keine Zeit, Geld zu verdienen.

  • Nö,wenn der Kahn auf die andere Seite gerollt wäre,hätte er Kieloben getrieben und die Verluste wären mit Sicherheit höher gewesen.


    Aber IRGENDETWAS sinnvolles musste er doch tun :p

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • Zitat

    Original geschrieben von saintsimon
    Alkohol am Steuerrad wird dem Käptn aber gar nicht offiziell vorgeworfen. Für die Carabinieri, die ihn verhafteten, sind Alkotests sicher Routine.
    ...


    Solche drohenden Alco-Tests sind letztlich verantwortlich für den "Fluchtinstinkt" manches Unfallbeteiligten


    Gegen wir von folgendem aus:
    Selbst wenn der Kapitän unmittelbar bis zur Havarie gegen


    >>>>> 20.45 Uhr <<<<<



    >>> (Vergrößern) <<<



    Alkohol zu sich genommen hätte, dürften selbst 1 Promille Blutalkohol spätestens gegen 5.00 Uhr des Folgetags abgebaut sein. Danach machen Alkoholtests beim Kapitän keinen Sinn mehr.


    Wann ist man seiner denn habhaft geworden?


    Die beiden Frauen, mit denen der Zeuge den Kapitän beim Verzehr von Alkohol gesehen haben will, sind zwischenzeitlich auch Gegenstand der Berichterstattung. Nach einer dieser Frauen (einer Moldawierin, die wohl gleich in ihre Heimat gereist ist) sucht die Stattsanwaltschaft Medienberichten zufolge bereits.


    Frankie



    Edit:
    Kleine Grafik ergänzt. Leider ist der von mir beabsichtigte "integrierte" Link misslungen - zum Vergrößern daher bitte auf einen der beiden Textlinks klicken.


    Edit 2:
    In der Ausschnitvergrößerung der folgenden Karte (rechts oben) sieht man deutlich, wie der Kapitän einem Hasardeur gleichend zwischen den Felsen der Insel hindurchmanövriert ist - wo er definitiv nix zu suchen hatte:




    Edit 3:
    Laut Eintrag im Vernehmungsprotokoll begann die auf die Verhaftung des Kapitäns folgende Vernehmung gegen 14.00 Uhr (Ortszeit) des Folgetages. Selbst wenn er eine oder zwei Stunden vorher aufgegriffen worden sein sollte, wäre der Nachweis einer Alkoholisierung zum Zeitpunkt der Havarie unbestreitbar nicht mehr zu führen.


    So bleiben lediglich vage Zeugenaussagen, der Kapitän habe in Gegenwart zweier Damen Alhohol zu sich genommen. Ich gehe davon aus, dass sich die Frage einer möglichen Alkoholisierung nicht mehr wird klären lassen. Es sei denn, das Crewmitglied, welches das Trio bedient hat, kann (und will) den Konsum der drei im Einzelnen darlegen - wovon ich allerdings nicht ausgehe. Erfahrungsgemäß waren es allein die Begleiter(innen) des verantwortlichen Schiffsführers, die der Versuchung des Alkohols nicht haben widerstehen können ...

  • Zitat

    Original geschrieben von john0008
    Trotz allem muss man ihm zugute halten, dass das Schiff nach dem Crash von ihm gewendet und Richtung Hafen gesteuert wurde.


    die Frage ist ob er das war - er hat es selber eher nicht gemacht, höchstens den Befehl dazu gegeben.


    Aber vielleicht war das auch da schon ohne Befehl.

  • Wenn ich mir die erste der beiden von mir eingestellten Karten (welche aufgrund offiziellen Trackingdaten erstellt wurden) ansehe, erkenne ich, dass die Havarie um 20.45 Uhr war. Eine Vielelstunde danach (gegen 21.02 Uhr) hatte die Wende noch nicht einmal begonnen. Die Wende kann also erst deutlich nach dem Vorfall (als das Trackingsystem aus bisher nicht bekannten Gründen überraschen ausgefallen war) in Angriff genommen worden sein.


    Die Darstellung, der Kapitän habe "das Schiff nach dem Crash [...] gewendet und Richtung Hafen gesteuert", hat mithin einen sehr relative Faktor. Und die Beschreibung der Vorfälle anlässlich des Aufpralls lässt unter Berücksichtigung der Tonnage des Schiffs darauf schließen, das der Besatzung gleich bekannt war, welches Ausmaß der Schaden am Schiff haben nusste.


    Frankie



    Ergänzung - Zitat aus einem Bericht (http://www.esys.org/news/sos.html):


    "Als gegen 21.30 Uhr [eig.Anm.: Ortszeit] gerade der zweite Durchgang des Abendessens serviert wurde, kam es plötzlich zu einem Stromausfall. Erst ein, dann noch ein Ruck erschütterten das Schiff. [...] Gläser und Teller stürzten von den Tischen. Die Passagiere begannen durcheinander zu rennen."


    Unter Berücksichtigung der Größenordnung des Schiffs muss der Aufprall ein immenses Ausmaß gehabt haben mit einem Schaden, der das Schiff auch noch früher hätte sinken lassen können.


    Im Weiteren:
    "Gegen 22 Uhr erlosch das Licht. Um 22.30 Uhr hieß es noch, dass ein Generator ausgefallen sei. Die Schiffsführung der 'Costa Concordia' versuchte jetzt, das Schiff nahe des Hafens Giglio Porto zu stabilisieren."


    Soviel zu den Lobhymnen auf die vom Kapitän eingeleitete Wende ... :rolleyes:

  • In der Bildzeitung online steht, dass ein Ehepaar € 40.000,-- für Ihre Habseligkeiten fordert.
    (die haben Ihrem Rembrandt mit in der Kabine gehabt)


    Mit Sicherheit versuchen einige, jetzt erst einmal einige richtig Kasse zu machen.


    Solche Unglücke bringen auch Vorteile für clevere. Erstmal viel fordern, selbst mit Abstrichen fährt man dann letzlich gut.


    Im Rechtsstaat ist eins sicher: solche Schadensabwicklungen gehen über viele, viele Jahre zu Lasten der Betroffenen. Rechtsanwälte, Gerichte und gutachter verdienen sehr gut daran.

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