Kann ja mal passieren
Schiffsunglück Costa Concordia
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...in dem seine Offiziere I und II saßen. Wahrscheinlich wollten die Kaffee holen für die frierenden Passagiere. Behinderte und Kinder zurück gelassen, der Kapitän gehört an den Galgen. Aber sicher hatte er eine schwere Kindheit :eek:
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Zitat
Original geschrieben von saintsimon
Ich spekulierte mal eine Diagnose zusammen:
Bipolare affektive Störung in der manischen Phase. Ein sonst "normaler", kompetenter Mann ...ZitatOriginal geschrieben von Struppel
Könnte es nicht auch sein, daß sich der Kapitän nach dem Unfall in einer Art Schockzustand befand und deshalb diese von außen völlig unverständlichen Handlungen erfolgten?ZitatOriginal geschrieben von autares
Struppel meint nicht Schock, sondern eine akute Belastungsreaktion. Und davon ist in diesem Fall wohl absolut von auszugehen.Laut Zeugenaussagen scheint sich eine These zu verdichten, die ich von vornherein als eine geläufige im Falle von Unfallflucht benannt, dann aber doch als unwahrscheinlich verworfen hatte:
Vino, Vino, Vino ... wie nun auch ein Zeuge im Deutschen TV berichtete. Die letzten Stunden vor dem Unglück soll der Käpitän an der Schiffsbar schwer beschäftigt gewesen sein. Traurig aber wahr: Um sich einer Beweissicherung zu entziehen, sind es gerade alkoholisierte Unfallbeteiligte, die sich zunächst einmal (oft in einer Art "Schockzustand" oder aus sonstigen "gewichtigen" Gründen) vom Acker machen um unmittelbar nach der Ausnüchterung eine Spontanheilung zu erleben.
Die von Autares in Erwägung gezogene Akute Belastungsreaktion möchte ich dagegen völlig ausschließen. Erst durch sein Erntfernen von der Unglücksstelle hat der Kapitän doch überhaupt eine belastende Situation heraufbeschworen - und zwar eine solche, die für einen Kapitän ebenso belastend ist wie ein Osterfeuer für einen Feuerwehrmann.
Frankie
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Zitat
Original geschrieben von frank_aus_wedau
Wie gut, dass der Flugverkehr (noch) nicht betroffen scheint.Frankie
also ich bin mal von Stuttgart nach Catania geflogen und beim Anflug hielt der Pilot die übliche Rede über die Temperatur, wo der Äthna ist usw und hat das ganze dann plötzlich unterbrochen und nur noch "CAAAATAAAANNNNIIAAAAA AIRPORT " in einem sehr wütendem Ton ins Funkgerät gebrüllt, danach hat er leider die Kabinenlautsprecher abgestellt - danach hat er noch eine Schleife gedreht - also das hat mein Vertrauen in die Sicherung des dortigen Luftraums nicht gerade erhöht
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Ich hätte fast mal meinen Vater verloren, als ein Schiffsführer (einer 10m-Segeljacht) geflissentlich übersehen hatte, dass die Wassertiefe bei schwerem Seegang alles andere als konstant ist. Wo es bei ruhiger See bequem passt, kann etwas namens "Wellental" die Angaben in Seekarten mächtig relativieren. Es hatte schon seinen Grund, warum die Schiffahrtsroute nicht dem direkten Weg entsprach. Die Folge war ein "harter Aufsetzer" verbunden mit Mast und Schotbruch und dem Ausfall der gesamten Elektrik.
Es dauerte lange 22 Stunden, bis die Seenotrettung eintraf und es war glücklichen Umständen zu verdanken, dass nicht ein einziges Crewmitglied verletzt worden war (von Unterkühlung mal abgesehen). Durch den Seegang war die "Blechdose" zunächst im Takt aufgeschlagen und dann zum Glück auf einer Sandbank zur Ruhe gekommen - soweit das bei schwerem Wetter eben möglich ist.
Die Schwester eines Freundes hatte weniger Glück. Die Yacht ihres Lebensgefährten (eigentlich ein erfahrener und umsichtiger Segler) war bei einer gemeinsamen Kanalquerung von England nach Frankreich (zwecks Schiffsüberführung ins Mittelmeer) bei unruhiger See "verschwunden". Erst Monate später waren einige Leichen-(teile) von Fischern geborgen worden.
Viele Schiffsführer, die über lange Jahre niemals eine Havarie erlebt haben, fühlen sich einfach zu sicher ... und verdrängen die Dimension dessen, was passiert ... wenn einmal was passiert. LEICHTSINN nennt das der unerfahrene Beobachter. Und genau solchen Leichtsinn mache ich verantwortlich für einen großen Teil der Schiffsunglücke.
Und ich vermisse mahnende Stimmen, wenn sich mancher Schiffsführer mit derartigem Leichtsinn noch brüstet ...
Frankie
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Es muss eben immer erst was passieren. Der Kapitän der Costa Concordia hat keinen 3 Personen Kutter befehligt, deshalb ist die Schuld in dem Fall auch der Reederei anzulasten. Die Lufthansa bildet ihre Flugkapitäne auch so aus, dass diese im Notfall nicht heulend am Steuerruder hängen sondern reflexartig reagieren. Nun, es ist zu Spät. Ich hoffe die Reedereien lernen daraus.
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Zitat
Original geschrieben von mostwanted
Die Lufthansa bildet ihre Flugkapitäne auch so aus, dass diese im Notfall nicht heulend am Steuerruder hängen sondern reflexartig reagieren.Da solltest du dich mal mit dem Kabinenpersonal und Kapitän bei einer ruhigen Minute drüber unterhalten, ob das wirklich so ist. Oder ob da nicht lieber der Technik vertraut wird. Wenn ich von den Partygelagen höre, die da teilweise am Vorabend des Fluges stattfinden...
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Das ist schon richtig ... auch im Flugverkehr soll Alkohol am Ruder (?) eine größere Rolle spielen, als gemeinhin angenommen - obwohl ich das nicht verifizieren kann. Nur würde kein Flugkapitän auf die Idee kommen, seine Flugroute ohne triftigen Grund zu verlassen - etwa um seinen Nachbarn per Überflug in geringer Höhe zu erschrecken.
Und hier unterscheidet sich der Schiffsverkehr von den übrigen Verkehrsarten. War Akohol im Flug- und Straßenverkehr schon immer geächtet, kann ich mich im Schiffsverkehr an Zeiten erinnern, in denen Akkohol am Ruder noch fast zum guten Ton gehörte. Und auch die Beachtung sonstiger Vorschriften wurde in weiten Teilen als fakultativ angesehen - bei Verstößen erfolgte nur selten eine Ahndung.
Ein Tendenz in geordnetere Bahnen ist für mich schon seit längerem erkennbar. Spätestens, wenn die letzten "alten Hasen" abdanken, dürfte eine neue Generation von Schiffsführern verantwortlicher mit ihrem Gerät umgehen. Wenn das hier schon beschriebene "Nord-Süd-Gefälle" bestehen bleiben sollte, dann wenigstens auf höherem Niveau ... hoffe ich ...
Frankie
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Alkohol am Steuerrad wird dem Käptn aber gar nicht offiziell vorgeworfen. Für die Carabinieri, die ihn verhafteten, sind Alkotests sicher Routine.
Edit: im laufe der Tage kommen immer mehr Augenzeugenberichte über Schettinos Fahrstil zum Vorschein, sowohl von anderen Schiffen aus beobachtet, als auch von Passagieren.
Z.B:
http://www.boatdesign.net/foru…-41313-21.html#post519780"... This manoeuver went so fast that the swimming pool overflowed, flooding the whole stern. ...
...
In Feb 2010 the same Costa Europa hit the pier in Sharm el Sheikh, so called after a vicious wind jolt. Duh. And who was at the helm, yeah right, captain Schettino!
..."
Er pflegte einen rüpelhaften Fahrstil und einen autoritären Führungsstil.
Das die Reederei so einem überhaupt einen Kapitänsjob an Bord eines Megakreuzers gab, war unverantwortlich.
Seine Tollkühnheit könnte durchaus auf eine bipolare psychische Störung hindeuten (ehemals "manisch-depressiv" genannt), denn in der manischen Phase ist Selbstsicherheit, Übermut und Realitätsverlust die Ursache vieler Probleme.
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Dies und das könnte auf jenes oder solches deuten. Und? Und selbst, wenn? Italienischer Fahrstil beispielsweise könnte auch auf jenes oder solchen deuten, also könnten wohl alle Italiener oder zumindest alle italienischen Autofahrer unter XYZ leiden.
ZitatOriginal geschrieben von *TS1*
Wie ich gerade auf Spiegel-Online erfahren habe, hat sich der Kapitän nicht absichtlich von der Unfallstelle entfernt, sondern er ist gestürzt und in ein Rettungsboot gefallen...Bis ich diese Behauptung vorhin auch im ARD-Videotext las hatte ich das für einen Witz gehalten. Unglaublich! Stolpert gegen seinen Willen ins Rettungsboot, ist weder in der Lage wieder auszusteigen, noch seine Autorität als Kapitän einzusetzen, soll und will zurückkehren, ist aber trotz reichlich freien Plätzen auf den Rettungsfahren hafenauswärts, trotz Absicht und behördlicher Aufforderung nicht dazu in der Lage, sondern muss dringend weg, um beim Taxifahrer Kaffee zu trinken und seiner Mama telefonisch zu versichern, daß alles in Ordnung sei und alle in Sicherheit seien.
Er könnte sich noch wünschen, daß er aus der Höhe der Brücke kopfüber auf ein im Wasser treibendes Rettungsboot gestürzt, dieses durchschlagen und auf dem Meeresboden neben seinem Schiff liegengeblieben wäre. Jeglich vermeintliches Führungspersonal ist inzwischen gar nicht mehr versteckt peinlich, sondern nur noch.
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