Überwachung via "stummer SMS"

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Stimmt die in Computer BILD beschriebene metergenaue Ortung mittels "Stiller SMS"?


    Quelle: http://www.computerbild.de/art…tealthy-ping-7249890.html


    Nein, da steht ein ziemlicher Bullshit.


    Eine stille SMS unterscheidet sich von einer normalen nur insofern, dass sie am Handy nicht angezeigt wird.


    Wozu dann überhaupt stille SMS? Weil bei Überwachungsmaßnahmen lediglich aktive Telekommunikation an die Behörden berichtet wird. Fährt jemand stundenlang durch die Gegend ohne zu telefonieren oder SMS zu verschicken bzw. zu empfangen, bekommt die Behörde davon nichts mit. Also sorgt sie mit stillen SMS für regelmäßige Telekommunikationsereignisse, die dann im Rahmen der Überwachung inklusive genutzter Funkzelle an die Behörde berichtet werden.

    Und manchmal denk ich mir so: Das ist aber ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung!

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Kissel
    .....Also sorgt sie mit stillen SMS für regelmäßige Telekommunikationsereignisse, die dann im Rahmen der Überwachung inklusive genutzter Funkzelle an die Behörde berichtet werden.


    Eben, damit aktuelle Zelldaten verfügbar werden, ansonsten ist nur die Location-Area bekannt, die kann auch mal die Grösse von Köln haben.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Kissel
    Fährt jemand stundenlang durch die Gegend ohne zu telefonieren oder SMS zu verschicken bzw. zu empfangen, bekommt die Behörde davon nichts mit. Also sorgt sie mit stillen SMS für regelmäßige Telekommunikationsereignisse, die dann im Rahmen der Überwachung inklusive genutzter Funkzelle an die Behörde berichtet werden.


    Sobald das Smartphone eine mobile Datenverbindung aufgebaut hat, wird der Standort aber die ganze Zeit über gespeichert, oder?

  • Bei einer aktiven Telekommunikationsüberwachung: Ja.
    In den bspw. zur Abrechnung erzeugten Verkehrsdaten: Nein.

    Und manchmal denk ich mir so: Das ist aber ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung!

  • Bei einer aktiven TKÜ muss m.W. nicht einmal eine Datenverbindung aufgebaut sein; es reicht vollkommen aus, wenn sich das mobile Endgerät in ein (beliebiges) Netz einbucht.


    Legt man die Zahl der (bekannten) Überwachungsmaßnahmen, die lediglich bei schwerwiegenden Straftaten zulässig sind zugrunde, muss die Bundesrepublik entweder ein Hort von Schwerverbrechern sein oder ein Land, welches sich bereits auf das Prädikat Polizeistaat zubewegt.


    Von Jahr zu Jahr steigen die ohnehin schon hohen Zahlen rasant weiter an ... jedenfalls bis in die jüngere Vergangenheit und ein Paradigmenwechsel ist für mich bisher nicht erkennbar.

  • Hallo!


    Da interessiert es mich doch sehr wie die Polizei an die Telefonnummern kommt, bzw. woher die wissen dass ein Verdächtiger ein Mobiltelefon hat und bei welchem Netzbetreiber bzw. Mobilfunkanbieter. Jeder weiss dass es mehrere Menschen gibt die den selben Namen tragen. Da kann man bei solchen Überwachungsaktionen sehr schnell unschuldig von den Ermittlungsbehörden verfolgt werden. Und das ist sicher schon mehrfach vorgekommen. M.E. müssen wir uns nicht mehr zu einem Polizeistaat hinbewegen, wir sind bereits einer. Dafür sorgt schon die NSA (die man m.E. in ISA umbenennen sollte) mit ihren Überwachungsaktionen.


    Gruß, René

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Die Identifizierung kann ziemlich genau erfolgen. Aufgrund der Ausweisdaten ist bei den Netzbetreibern alles Nötige gespeichert. Mittels Geburtsdatum und Adressen dürfte es kaum Verwechslungen geben. Die Schufa bekommt das ja auch sehr gut hin... Fehler sind natürlich nicht gänzlich auszuschließen.
    Mittels der Fingerabdrucksensoren auf den Handys wirds da aber künftig sicher keine Verwechslungen mehr geben. Von daher kannste beruhigt sein :D

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    (...) Aufgrund der Ausweisdaten (...)


    Und woher will die Polizei wissen welcher "mumpel" der Gesuchte ist? Schon mal etwas von Identitätsdiebstahl gehört? Mal davon abgesehen kosten solche Ermittlungen mehr Geld als der Erfolg. Häufig müssen ganze Ermittlungsakten vernichtet werden weil bei den Ermittlungen massive Fehler gemacht wurden. Beispiel NPD.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    ... , muss die Bundesrepublik entweder ein Hort von Schwerverbrechern sein oder ein Land, welches sich bereits auf das Prädikat Polizeistaat zubewegt. ...

    Darf ich auswählen, was mir lieber wäre?

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    Und woher will die Polizei wissen welcher "mumpel" der Gesuchte ist?

    Ich würd sagen das läuft genau anders rum. Mittels IMSI Catcher finden die raus mit welchem Anschluss der gerade observierte unterwegs ist und gehen dann mit diesen Daten auf die "Suche" welcher Netzbetreiber und welche Rufnummer dazu gehören.


    Mich wunderts wie ihr hier auf Polizeistaat oder Hort von Schwerverbrechern kommt.
    So wie ich das System verstehe sind die "stummen SMS" regelmäßig zu senden um einen Standort zu finden => 100.000 SMS in Berlin im Jahr erscheint mir verschwindend gering, selbst wenn man die täglich nur dreimal senden müsste (ich denke eher man schickt die alle paar Minuten) würde man ja auf weniger als 100 Handy kommen die überwacht werden.
    (oder habe ich irgendwo im Thread konkrete Zahlen zur Anzahl der überwachten Geräte übersehen?).

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!