Gibt BlackBerry auf?

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Mir geht es eher um den Aspekt der Zukunftsfähigkeit. Weshalb sollte ein IT-Leiter dort noch in Systeme investieren, deren Zukunft mehr als ungewiss ist? Das Risiko einer Fehlinvestition ist doch relativ hoch. Der IT-Leiter könnte damit auf einer gewissen persönlichen Rasierklinge namens 'EdK' (Ende der Karriere) reiten. Investiert er in ein BB-System, muss er sich -wenn es dumm mit BB weitergeht- möglicherweise bald äußerst unangenehme Fragen gefallen lassen.


    Die Frage ist immer, wie weit vorraus man Mobility-Bereich plant. Natürlich sollte jeder einen Plan B in der Tasche haben, aber die Horizont ist meist nicht weiter als 2 Jahre in die Zukunft. Und so lange wird BB noch laufen. Es wurden schon zuviele Deals mit BES 10.0/10.1 von Großkunden abgeschlossen.

  • Wenn BB nur einmal seinen Kunden signalisieren würde, wie es weitergeht, würden vllt. sehr viel weniger Großkunden wechseln.


    Auch ich bin mit meinem Testgerät noch unsicher, ob ich es behalten soll, oder nicht?


    Mir geht es auch nicht unbedingt um die fast 500,- Euro Anschaffungspreis, sondern um die Zukunft und ob ich das Gerät in einem Jahr noch uptodate nutzen kann, oder ob wieder ein neuer schlauer Manager kommt, der alles umkrempelt.

    Gruß
    Berti

  • Die Firma hat ein Glaubwürdigkeitsproblem, selbst bei der Sicherheit von Daten.


    Früher fast das ausschlaggebende Argument für BlackBerry. Zerrieben durch die Serverprobleme, den Datenzugriffstreit mit Indien und anderen Ländern, den späteren Serverskandal (Mitarbeiter griffen auf Daten zu) und der NSA-Diskussion, ist nicht mehr viel davon übrig geblieben.


    Und die gute Verarbeitung. Ja mei, was soll ich dazu sagen? Ich hatte in 2 1/2 Monaten 5 BlackBerry Bold 9900, die ich über BES betreiben wollte (und BES bereits aufgebucht hatte). Alle waren nicht zu gebrauchen und so schlecht verarbeitet, dass selbst der Verkäufer Mitleid mit mir hatte und mir als 'Wiedergutmachung' für den ganzen Ärger das letzte Gerät zurück nahm, mir mein Geld zurückerstattete und mir sogar noch als Wiedergutmachung einen 250 EUR-Einkaufsgutschein obendrauf überreichte. Dabei hatte ich mich damals sehr auf den Bold gefreut, weil ich QWERTZ-Handsets in der Vergangenheit immer bevorzugte (Nokia Eseries). Er hatte ein großes Display und eine sehr gute Tastatur. BlackBerry war für mich die gekürte (und zunächst einzige) Alternative zu Nokia Eseries, die im Zuge der damals ausgerufenen Nokia-Microsoft-Kooperation (die ich anfänglich sehr skeptisch betrachtete) aufgekündigt wurde.


    Zufällig hatte ich ein paar Wochen später im gleichen Shop -nachdem der Vorgang abgeschlossen war; schaue da regelmäßig vorbei- einen Kontakt zu einem regionalen BB-Vertriebsleiter, der da grad da war. Bei einem Espresso mit ihm und dem Shopleiter, wo ich nochmals konstruktiv meinen Unmut über die Qualität des Bolds zum Ausdruck brachte, zeichnete sich damals schon ab, dass die Probleme tiefer waren, als das an der Oberfläche bekannt war. Das Q10 sollte bereits 6-9 Monate später kommen. Daraus wurde mehr als ein verdammt gutes Jahr.


    Den Shopleiter, der den Shop zum BlackBerry-Kompetenzzentrum ausbauen wollte, traf ich neulich wieder. Sprach ihn auf BB an. Er ist maßlos enttäuscht über die Firma. Auf die Frage, was er denn nun vor hat: Gute Frage, sagte er. Derzeit kann man seinen Kunden fast nur noch ein iPhone empfehlen, auch wenn ihn diese Aussage persönlich sehr schwer falle. Er beobachte auch, wie sich Windows Phone weiterentwickle. Bei BB habe er ein immer stärker werdendes ungutes Gefühl.

  • Also das mit der Verarbeitung des BB9900 kann ich nicht nachvollziehen.
    Ich habe meinen seit 2 Jahren im Einsatz und keinerlei Probleme seitens der Verarbeitung. Im Gegenteil, er sieht nach wie vor aus wie neu und zeigt äußerlich sehr geringe Gebrauchsspuren trotz Dauernutzung. Scheinbar gibt es da gravierende Unterschiede...


    Das viele Firmen auf andere Geräte umstellen ist im Hinblick auf die undurchsichtige Zukunft des Unternehmens vielleicht nachvollziehbar. Aber für Nutzer, die nicht auf einen vollwärtige Hardwaretastatur verzichten wollen/können gibt es meiner Meinung nach keine Alternative. Ich könnte meine Emails und Nachrichten beispielsweise auf einem Iphone nicht so "schnell" und zuverlässig schreibe wie eben auf einem Blackberry mit Tastatur. Eventuell ist das auch eine Sache der Gewöhnung, ich weiß es nicht..aber momentan möchte ich die Tastatur nicht missen!

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Mir geht es eher um den Aspekt der Zukunftsfähigkeit. Weshalb sollte ein IT-Leiter dort noch in Systeme investieren, deren Zukunft mehr als ungewiss ist?

    Dann darf man gar nichts kaufen. Mobilfunk ist zu schnelllebig, als hier sich auch nur Gedanken über die Risikoeinschätzung zu machen. Was habe ich nicht schon alles für Papers, Präsentationen und sonstigen Kram zu dem Thema gesehen. Selbst wir totalen Pros können das schlicht nicht. Wichtig ist, wie hoch ist der Aufwand Deine Anforderungen umzusetzen. Noch besser wäre: Werden meine Nutzer glücklich mit dem Teil? Das merkt selbst ein Laie nach einer Stunde herumspielen. Schafft also auch ein IT-Leiter. Der Rest – die Bugs und Beschränkungen – sind dann halt Arbeit.
    :)

  • Das sehe ich differenziert, Abi99.


    Es kommt wie immer auf das Anforderungsprofil der jeweiligen Branche an. Gerade wenn es darum geht, firmenspezifische Anwendungen einzubinden oder, wenn eigen- oder fremdentwickelte Anwendungen (für den Vertrieb etwa) im Spiel sind, die in der Entwicklung viel Geld kosten.


    Wer sein Geschäftstelefon lediglich für Mails, Kalender und ein paar Office- und Acrobat-Dokumente nutzt, für den sieht das natürlich anders aus.


    Da hat BB viel zerstört. Das Problem war die Ausrichtung auf den Retailmarkt.


    Geschäftskunden sehnen sich nach dem guten alten BlackBerry. Neulich wurde ich auf einer Alm auf ein Gespräch zwischen ein paar Männern aufmerksam, die genau so dachten. Einige hatten seit kurzem iPhones und beklagten sich über die dämliche IT-Infrastruktur, die darauf in der Firma folgte. Das habe ich aufgeschnappt:


    'Früher habe ich über VoIP' mit dem Ausland im Auto telefoniert. Alles war im BB eingebunden. Heute habe ich ein iPhone. Da gibt es eine App. Wenn jemand anruft oder ich anrufe, muss ich erst in die App und dann erst das Gespräch entgegennehmen. Vergesse ich das, wird es teuer. Es dauert viel länger. Damals war das besser gelöst. In meinem Bekanntenkreis wurden die iPhone-Enthusiasten auch schon ruhiger, was das angeht ... hier ne App, da ne App ...'


    Was die damals über BB nutzen, weiß ich natürlich nicht. Sie beklagten sich über die doofe Lösung in iOS.


    BlackBerry wollte die große Kohle im Retailmarkt machen und hat sich da extrem die Finger verbrannt. Wären sie im Geschäftskundenbereich weiter konzentiert gewesen und das verbessert, was damals schon gut war, dann sähe es heute anders aus. Aber nein. Ich sage nur Akkulaufzeit Bold 9900. Fürchterlich. Es sei denn, man deaktiviert etliche Funktionen und telefoniert wenig ...

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Gerade wenn es darum geht, firmenspezifische Anwendungen einzubinden oder, wenn eigen- oder fremdentwickelte Anwendungen (für den Vertrieb etwa) im Spiel sind, die in der Entwicklung viel Geld kosten.

    Das sind Probleme eine passende Software-Schmiede zu finden. Viele schnappen sich Agenturen, die … naja, ich sag jetzt nix mehr. Echten Programmierern ist total egal, welche Plattform unten drunter läuft.

    Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Einige hatten seit kurzem iPhones und beklagten sich über die dämliche IT-Infrastruktur, die darauf in der Firma folgte.

    Kann in der BlackBerry-Welt noch schlimmer sein/werden, wenn der ITler keinen Bock hat zu arbeiten oder die richtige App ausrollt.


    Uns bleibt nichts anderes zu sagen als:
    BlackBerry 10 ist toll und ein Blick lohnt sich alle Mal.

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