In Sicherheitsfragen hat die emotionale/psychische (gefühlte) Komponente einen enormen Stellenwert, der fast immer unterschätzt wird. Ein Verlangen nach (Mit-)Befriedigung dieses Bedürfnisses halte ich durchaus für legitim.
Und selbst die Illusion von Sicherheit ist in Teilen geeignet, Sicherheit zu erzeugen. So war in den USA als Folge der Anschläge von 9/11 z.B. die Zahl der Verkehrstoten statistisch sprunghaft angestiegen. Der Grund: Veranlasst durch die Angst vor erneuten Anschlägen auf Flugzeuge waren weite Teile der Bevölkerung aufs Auto umgestiegen ... den Zusammenhang mit der gestiegenen Zahl der Verkehrstoten wird sicher jeder selbst herstellen können. Wäre es der Regierung gelungen, der eigenen Bevölkerung die Angst zu nehmen (also eine Illusion zu erzeugen), wäre das nicht passiert.
Will heißen:
Das Gefühl mangelnder Sicherheit veranlasst Menschen zu Handlungen, durch die ihre tatsächliche Sicherheit noch weiter sinkt. Vor dem Hintergrund dieser Umstände (Sicherheit vs. Illusion) hielte ich eine "Bastellösung" für die denkbar schlechteste Variante - die mangels Erkennbarkeit im ungünstigsten Fall sogar zu falschen Beschuldigungen führen könnte.
Frankie
Edit:
Ein Angeklagter (Donald S. für diejenigen, die den Fall kennen) saß wegen Bankraubs acht Jahre unschuldig ein - aufgrund (damals) schechter Aufnahmen einer Überwachungskamera, auf denen ein hinzugezogener Gutachter Herrn S. zweifelsfrei als die abgebildete Person identifiziert hatte. Erst als sich der wirkliche Täter nach Jahre stellte, kam der Fehler ans Licht.