Rentenerhöhung 1. Juli 2012

  • autares


    Das Problem ist, dass Du alles nur aus Deiner Sicht siehst und andere Sichtweisen nicht zulässt, das haben wir schon in einem andere Thread durch.


    Hoffen wir mal, dass Du dann Deinen Kindern eine gerechtere Welt hinterlässt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Hamburger Jung
    Aber das Thema Vorsorge würde mich schon mal interessieren. Wie soll ein heute 20 jähriger für seine Rente vorsorgen ??? Wer meint denn er habe die richtige Vorsorge ?
    Der Rentner von heute konnte nur wenig vorsorgen, da der versprochene Kuchen immer kleiner wurde je näher die Rente kam und dann nicht mehr wirklich viel mit vorsorgen ging.


    Wie ein heute 20 jähriger vorsorgen soll? Mal kurz überlegen. Geld beiseite legen? Klingt doof, aber je früher Du anfängst, umso besser. Es wird wohl kaum einen geben, der mit 20 bereits ausreichend für das Alter vorsorgen kann, ja, aber anfangen kann nahezu jeder, der bereits Geld verdient. Ob das ausgelernt oder in Ausbildung ist. Im Regelfall haben die dann mehr Geld in der Tasche als die früher Taschengeld bekommen haben. Je älter sie dann werden und hoffentlich dann auch mehr verdienen, umso mehr können (und müssen!) sie dann eben auch fürs Alter zurücklegen. Die werden sich eben nicht auf die gesetzliche Rente verlassen können.


    Die richtige Vorsorge glauben sehr viele zu haben. Wissen tun es dagegen die wenigsten. Es ist teilweise erschreckend, wenn Du Leute fragst und die Dir dann sagen "ja, ich hab da mal was gemacht, aber was, weiß ich auch nicht mehr". Ich glaube, dass die Mehrheit nicht wirklich einschätzen kann, was sie später mal bekommt. Frag mal in Deinem Bekanntenkreis, wer ne Renteninfo bekommt und wer die lesen und erklären kann. Das werden ziemlich wenige sein.


    Der Rentner von heute konnte zum einen sehr wohl gut vorsorgen und bekommt zum anderen eine deutlich höhere staatliche Leistung als spätere Rentnergenerationen das bekommen werden.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Anscheinend gibt es Hellseher, die wissen, was in 50 Jahren ist. Aber wie hoch die Renten nächstes Jahr sein werden, weiß anscheinend keiner.
    Um die Neiddiskussion weiter anzuheizen; es gibt viele Staatsdiener, die nichts für ihren Lebensabend eingezahlt haben, aber jeden Monat eine Pension beziehen. Die bei Bahn- und Postbeamten im "einfachen Dienst" nicht besonders üppig ausfallen/ausfielen.
    Auch die Pensionslasten werden weiter steigen, nicht nur die Rentenausgaben.
    Um Pensionäre nicht gegenüber Rentnern bei der Besteuerung zu benachteilen, hat man ein kompliziertes "Verfahren" erdacht.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Es wird wohl kaum einen geben, der mit 20 bereits ausreichend für das Alter vorsorgen kann, ja, aber anfangen kann nahezu jeder, der bereits Geld verdient. Ob das ausgelernt oder in Ausbildung ist. Im Regelfall haben die dann mehr Geld in der Tasche als die früher Taschengeld bekommen haben.

    So einfach ist es leider nicht! Gerade mit 18-25 stehen naemlich sehr viele Kosten an: Fuehrerschein, Auto, eventuell Studium, erste eigene Wohnung, da bleibt eigentlich kein Geld fuer Altersvorsorge uebrig.


    Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Je älter sie dann werden und hoffentlich dann auch mehr verdienen, umso mehr können (und müssen!) sie dann eben auch fürs Alter zurücklegen. Die werden sich eben nicht auf die gesetzliche Rente verlassen können.

    Auch das geht meist nicht. Mit 25 verdient mehr als mit 18, aber trotzdem gibt es sehr viele Leute nicht nach Ausbildung nicht ueber 1200 Euro netto oder nach Bachelorstudium nicht ueber 1600 Euro netto kommen.


    Mit 30-35 wuerde man dann vielleicht etwas mehr verdienen, aber dann will man ja auch mal Kinder. Und dann Vollzeit weiterarbeiten ist auch mit Kinderbetreuungsmoeglichkeiten nicht drin. Alleinerziehend schon garnicht, und auch als Paar kaum. Ausser die Grosseltern sind noch so fit und wohnen in der Nachbarschaft. Aber wenn man dann auf Teilzeit gehen muss, dann wird es schnell mit dem Geld wieder knapp, da ist dann auch nicht viel Geld extra fuer Altersvorsorge drin.


    Mit 45 dann wuerde zwar das Geld dann wieder stimmen, aber weil sich dann die Zeit verkuerzt, wirds dann auch recht teuer.



    Private Altersvorsorge klingt auf dem Papier und im Mund der Berater gut. Aber das Problem ist das gerade die, die von Altersarmut bedroht sind, also Geringverdiener und Normalverdiener sich die Private Altersvorsorge garnicht leisten koennen.

  • Altersvorsorge klingt nicht nur im Mund der Berater gut. Altersvorsorge ist wichtig, eine zwingende Notwendigkeit. In welcher Form auch immer. Da muss man dann eben entsprechende Prioritäten setzen in seinem Ausgabenverhalten. Klar, ich kann alles pauschal so negativ sehen wie Du und tausend Gründe finden, warum es nicht geht. Es sind die klassischen Gründe, die ich im beruflichen und privaten Umfgeld höre. Hinterfrage ich dann aber mal, dann stellt man schon fest, dass da durchaus auch Geld für die Altersvorsorge vorhanden wäre, wenn man denn wollte. Wenn man sich mit dem Thema mal beschäftigen würde. Naturgemäß tun das junge Leute noch nicht so wirklich oft, das Rentenalter ist noch endlos weit entfernt, irgendwie nicht greifbar, in der Schule bekommt man nur in den seltensten Fällen was zu dem Thema beigebracht, was soll man sich da damit beschäftigen.


    Bei einem Studium stimme ich Dir zu. Da ist es wirklich für die allermeisten Studenten schwer bis unmöglich auch was zur Seite zu legen. Die müssen ja oftmals arbeiten gehen nebenher, um sich das Studium zu finanzieren. Aber wer zu den Normalverdienern in Deutschland gehört, der hat auch Möglichkeiten, etwas für später zu sparen. Der eine mehr, der andere weniger. Aber dieses pauschale "geht nicht, weil man hat ja soviele Pflichten" ist quatsch. Demnach müssten ja alle Normalverdiener auch irgendwie nur so rumkrebsen.


    Führerschein ist übrigens ein feines Beispiel. Der kostet ja monatlich Geld. Hast Du den Lappen, haste automatisch Geld frei, was Du Monat für Monat ausgeben konntest. Wenn Du davon nur die Hälfte nimmst für später, tuts Dir nicht mal weh. Klar, wenn ich dann direkt n teures Auto brauche, ist das wieder was anderes. Eben eine Frage der Prioritäten. Spaß jetzt und heute oder auch n Tacken Gedanken an später. Ich mach beileibe auch nicht nur alles beiseite für mein Leben im Alter, ich geb auch heute Geld für Quatsch aus. Aber ich hab da (in meinen Augen) n guten Mittelweg gefunden. Und das können mehr Leute als man denkt.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Wenn man jetzt aber nur wenig Geld wegsparen kann und das auch tut, dan hat man die Gefahr, das auch gesetzliche Rente und private Vorsorge nicht ausreichen - und man dann immer noch auf staatliche Unterstuetzung angewiesen ist.


    Dann hat man jeden Monat auf vielleicht 50 Euro verzichtet, aber im Alter keinen einzigen Cent mehr zum Leben.


    Private Altersvorsorge macht nur dann Sinn, wenn man sich darauf verlassen kann, das man von gesetzlicher Rente und privater Vorsorge dann auch einigermassen leben kann, und mehr davon hat als es staatliche Unterstuetzung gaebe.

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Anscheinend gibt es Hellseher, die wissen, was in 50 Jahren ist. Aber wie hoch die Renten nächstes Jahr sein werden, weiß anscheinend keiner.
    Um die Neiddiskussion weiter anzuheizen; es gibt viele Staatsdiener, die nichts für ihren Lebensabend eingezahlt haben, aber jeden Monat eine Pension beziehen. Die bei Bahn- und Postbeamten im "einfachen Dienst" nicht besonders üppig ausfallen/ausfielen.
    Auch die Pensionslasten werden weiter steigen, nicht nur die Rentenausgaben.
    Um Pensionäre nicht gegenüber Rentnern bei der Besteuerung zu benachteilen, hat man ein kompliziertes "Verfahren" erdacht.


    Interessant ist es vielleicht auch darüber nach zu denken dass der Staat in Zukunft weniger Kosten für Arbeitslosengeld u.ä. ausgeben muss da aufgrund der Bevölkerungsentwicklung die Arbeitslosenquote aller Vorraussicht nach deutlich sinken wird.


    Was spricht denn dagegen dem Aufschrei der Bevölkerung dass die Renten nach einem langen Arbeitsleben zu gering sind mit einer entsprechenden Anpassung unter Einsatz des beim Arbeitslosengeld "überschüssigen" Geldes entgegen zu treten?


    Es wird immer Politiker geben die sich auf irgend eine Art und Weise ihre Stimmen kaufen müssen.
    Sofern wir die gegenwärtige Krise irgendwie mit einem blauen Auge überstehen sollten bin ich gar nicht so skeptisch was das tatsächliche Eintreten der Beträge aus meiner Renteninfo betrifft (und die Zahlen zeigen mir dass ich stand heute nicht wirklich zusätzlich vorsorgen müsste da ich bislang immer leicht überdurchschnittlich verdient habe und irgendwann mal Wohnung und Haus erben werde).

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    So einfach ist es leider nicht! Gerade mit 18-25 stehen naemlich sehr viele Kosten an: Fuehrerschein, Auto, eventuell Studium, erste eigene Wohnung, da bleibt eigentlich kein Geld fuer Altersvorsorge uebrig.


    Alles mehr oder weniger Ausreden. Seitdem ich arbeite sorge ich auch privat vor, zunächst habe ich nur mit einem Riestervertrag für ca 40 Euro angefangen, mittlerweile weile habe ich den aufgestockt und zusätzlich noch Lebensversicherung+Berufsunfähigkeitsversicherung mit Rentenmodell. Und ich bin nichtmal 30....


    Wer will der kann, und wer früh mit kleinen Beträgen anfängt, braucht ja später nicht mit hohen Beiträgen aufholen was er die 10-20 Jahre vorher nicht eingezahlt hat.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • In meinen Augen hat Anja Recht.


    Glaubt man seriösen Berechnungen, muss ein Arbeitnehmer 45 Beitragsjahre sammeln durch Jobs mit einem Stundenlohn von zumindest 10 Euro - und zwar durchgängig, um eine Alterrente zu erhalten, die über der sog. Grundversorgung liegt.


    Alle anderen (und das wird Schätzungen zufolge die überwiegende Mehrheit sein) wird im Alter auf die Grundversorgung angewiesen sein.


    Absurdes Ergebnis:
    Sämtliche privat angesparten Renten (nach bisheriger Gesetzeslage m.W. auch noch die Riester-Rente) wird vollständig auf die Grundversorgung angerechnet.


    Will heißen:
    Jede private Vorsorge, die ein potenzieller Empfänger von Grundversorgung bedient, erhöht seine tasächliche Altersrente nicht um einen einzigen Cent.


    Herzlichen Glückwunsch!


    Frankie

  • Die Frage die bleibt ist, was bleibt Dir später von Deiner Vorsorge, wieviel bekommst Du sicher zu Deiner Rente dazu ? Da Problem ist ja das was ja Anja schon angesprochen hat. Bist Du sicher später keine staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen ?


    Die Rente der Zukunft ist ein recht unsicheres Gebilde...

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