Kleine Anekdote:
Wie Vodafone erfolgreich Kommunalpolitik und Bürger "ausgehungert" hat
Walburgskirchen in Niederbayern gehört zu den sog. "weißen Flecken". Kein Empfang - nicht mal zum Telefonieren. Vodafone wollte schon 2015 hier einen Sender errichten (damals einen genehmigungsfreien <10 m Höhe). Wie das so ist: die Hälfte der Einwohner war heilfroh, aber eine laute Minderheit dann doch dagegen. Der zuständige Gemeinderat in Tann hat darauf hin eine sündhaft teure Bauleitplanung in die Wege geleitet und mehrere Konzentrationsflächen für Mobilfunk ausgewiesen. Der Standort, den Vodafone wollte, war nicht dabei (blaues Kreuz in der Karte).
Die als Mobilfunk-Flächen ausgewiesenen Standorte wiederrum lehnte Vodafone alle ab, andere TK-Unternehmen hatten ohnehin kein Interesse, hier Mobilfunk zu errichten. So hat die Kommunalpolitik den Masten erfolgreich verhindert, obwohl er wie erwähnt eigentlich genehmigungsfrei gewesen wäre. [Vermutlich ist das auch der Grund, dass VF (wohl aus Verärgerung) in Tann selbt - immerhin 3.500 EW - bis heute nur 2G sendet und noch nicht auf 4G aufgerüstet hat.]
Nach 7 langen Jahren kamen nun neue politische Mehrheiten im Gemeinderat zu der Einsicht, dass nur die Wiederherstellung des Flächennutzungsplanes vor der 2016 ins Werk gesetzten Bauleitplanung perspektivisch dazu führen kann, dass es in dem weißen Fleck je Mobilfunk geben wird. Die entsprechende Rückabwicklung erfolgte im ersten Halbjahr 2022. Und siehe da: Vodafone hat sofort reagiert und einen Bauantrag eingereicht - jetzt für einen 20 Meter hohen Mast in dieser Konfiguration:
Jetzt also erhält der Ort endlich überhaupt Empfang - gut 8 bis 9 Jahre später (denn: der Prozess steht mit dem Bauantrag jetzt ja erst am Anfang). VF hat das Ganze also über Jahre hinweg erfolgreich ausgesessen und die Kommunalpolitik zermürbt. Positiv finde ich, dass VF jetzt reagiert, und bauen will. Hätten ja auch sagen können: Ihr könnt uns alle mal...