Master-Studium-Problem: kein Wissen in Mathe & Statistik. Empfehlungen zum Lernen?

  • Mich trifft der Schlag. Eigentlich bin ich ja ein fast sehr guter Student, eigentlich im Schnitt 1,7, wenn ich mal Uninoten verteilen darf.


    In meinem BWL Diplom-Studium hatte ich ja Mathe nur in einem Semester und das echt nur auf "Baby"-Level, alles verständlich. Und in einer FH macht man ja echt kaum Mathe-Theorien. Soweit so gut.


    Jetzt mache ich ein Masterstudium im Ausland. Die erste Woche hat mich hammerhart getroffen: da setzen die schon Mathe und Statistik auf guten Uni-Level voraus. Zig Theorien, Beweise, etc alles! Nur doof, dass ich einer der ganz wenigen Studenten bin, die davon auch kein Peil haben, weil wir es nie gemacht haben. Mein Abi ist jetzt gute 10 Jahre her, somit ist das Wissen des einigermaßen höheren Mathe-Level auch nicht mehr vorhanden. Und zwischendurch habe ich ja auch lange gearbeitet, also war aus dem Bildungssektor wirklich raus. Die meisten Studis meiner Klasse hatten sowas im vorherigen Masterstudium (ja, die machen komischerweise noch einen Master) oder einige im Bachelor Studium.


    Und oben drauf sind englischen Begriffe und Definitionen ganz anders geordnet. Ok, Begriffe kann man lernen, aber wenn Formeln so umstruktiert (Reihenfolge anders, andere Symbole) werden und andere Begriffe genutzt werden, dann erkennt man ja überhaupt nichts mehr.


    Wie kann ich das schnell lernen? Hat einer Tipps für Webseiten, Online Bücher, etc? Ich versuche wirklich mein Bestes (schaue verschiedene Bücher nach, Webseiten nach,etc, aber blicke leider nicht ganz durch), aber man kann echt nicht innerhalb von 1-2 Woche die ganze Statistik auf Uni-Level nachholen. Auswendig lernen kann man vielleicht noch die Formeln, aber wenn man die Aspekte nicht versteht, dann lohnen sich Formeln auch nicht.

  • Das ist merkwürdig. Ich hab direkt Wirtschaftswissenschaften studiert und hatte 3 Semester Mathe, 3 Semester Statistik. Also jeweils ein Seminar.


    Aber gut das hilft Dir auch nicht. Wo liegen denn konkret die Schwächen? Mathe oder Statistik? Haste was vergessen oder noch nie behandelt? Kommen Dir wenigstens einige Begriffe aus dem Inhaltsverzeichnis unten bekannt vor? Brauchst Du das direkt für Mathevorlesungen oder für VWL usw?


    Ein ganz gutes Statistikbuch gibt es gratis, download hier:
    http://www.hs-augsburg.de/~opt…fach-lernen-statistik.pdf


    Inhalt


    Vorwort


    1. Einleitung
    1.1 Zum Aufbau des Buches
    1.2 Einige Hinweise zur Arbeit mit dem Buch


    2. Sammeln und Präsentieren statistischer Daten
    2.1 Warum Statistik?
    2.2 Daten sammeln
    2.2.1 Statistische Einheiten und Merkmale
    2.2.2 Daten erheben und messen
    2.2.3 Primär- und Sekundärdaten
    2.3 Ordnen von Daten
    2.3.1 Merkmalstypen
    2.3.2 Klassenbildung
    2.4 Darstellung
    2.4.1 Tabellen
    2.4.2 Graphiken
    2.4.3 Häufige Fehler


    3. Deskriptive Statistik
    3.1 Mittelwerte
    3.1.1 Median
    3.1.2 Modus
    3.1.3 Das arithmetische Mittel
    3.1.4 Das geometrische Mittel
    3.1.5 Das harmonische Mittel
    3.2 Konzentrationsmaße
    3.2.1 Lorenzkurve
    3.2.2 Ginikoeffizient
    3.2.3 Maße der absoluten Konzentration
    3.2.3.1 Hirschmann-Index
    3.2.3.2 Rosenbluth-Konzentrationsmaß
    3.3 Streuung, Schiefe, Wölbung
    3.3.1 Streuungsmaße
    3.3.1.1 Die durchschnittliche Abweichung
    3.3.1.2 Die Varianz
    3.3.1.3 Die Spannweite
    3.3.2 Schiefemaße
    3.3.2.1 Schiefe nach Pearson
    3.3.2.2 Schiefekoeffizient nach Pearson
    3.3.3 Wölbungsmaße
    3.3.3.1 Wölbungskoeffizient nach Pearson
    3.3.3.2 Wölbungskoeffizient nach Fisher
    3.4 Regression und Korrelation
    3.4.1 Lineare Einfachregression
    3.4.2 Korrelationsrechnung
    3.4.2.1 Kovarianz
    3.4.2.2 Der Korrelationskoeffizient nach Bravais-Pearson
    3.4.2.3 Der Spearman’sche Rangkorrelationskoeffizient
    3.4.2.4 Der Kontingenzkoeffizient
    3.5 Indikatoren und Indices
    3.5.1 Indikatoren
    3.5.2 Gliederungszahlen
    3.5.3 Beziehungszahlen
    3.5.4 Mess- und Indexzahlen
    3.5.4.1 Messzahlen
    3.5.4.2 Indexzahlen
    3.5.4.2.1 Laspeyres-Index
    3.5.4.2.2 Paasche-Index
    3.5.4.2.3 Wert-Indices
    3.6 Zeitreihen
    3.6.1 Begriffsbestimmungen
    3.6.2 Trend und glatte Komponente
    3.6.2.1 Verfahren der halben Durchschnitte
    3.6.2.2 Verfahren der gleitenden Durchschnitte
    3.6.2.3 Methode der kleinsten Quadrate
    3.6.3 Saisonale Schwankungen
    3.6.3.1 Konstante additive Saisonfiguren
    3.6.3.2 Kontante multiplikative Saisonfiguren
    3.6.4 Restschwankungen


    4. Wahrscheinlichkeitsrechnungen
    4.1 Grundbegriffe
    4.2 Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten
    4.2.1 Abzählregel
    4.2.2 Multiplikationsregel
    4.2.3 Additionsregel
    4.3 Kombinatorik
    4.3.1 Unterscheidungskriterien
    4.3.2 Lösungsansätze
    4.4 Wahrscheinlichkeitsverteilungen
    4.4.1 Wahrscheinlichkeitsbegriff und Begriff der Wahrscheinlichkeitsverteilung
    4.4.2 Wahrscheinlichkeitsfunktion
    4.4.3 Parameter von Wahrscheinlichkeitsfunktionen bei iskreten Verteilungen
    4.4.3.1 Mittelwert
    4.4.3.2 Varianz
    4.4.4 Parameter von Wahrscheinlichkeitsfunktionen bei stetigen Verteilungen
    4.4.4.1 Dichtefunktion
    4.4.4.2 arithmetisches Mittel
    4.4.4.3 Varianz
    4.4.5 Spezielle Verteilungen
    4.4.5.1 Bernoulli-Verteilung
    4.4.5.2 Hypergeometrische Verteilung
    4.4.5.3 Poisson-Verteilung
    4.4.5.4 Normalverteilung


    5. Induktive Statistik
    5.1 Grundlagen der Stichprobentheorie
    5.2 Punktschätzungen
    5.2.1 Anforderungen an Schätzfunktionen
    5.2.2 Die Schätzung des Mittelwerts
    5.2.3 Die Schätzung der Varianz
    5.3 Verteilungen
    5.3.1 Chi-Quadrat-Verteilung
    5.3.2 Student-t-Verteilung
    5.3.3 F-Verteilung
    5.4 Intervallschätzungen
    5.4.1 Konfidenzintervall für Mittelwerte
    5.4.2 Konfidenzintervall für Varianzen
    5.5 Grundlagen des Testens von Hypothesen
    5.5.1 Test einer Hypothese über einen Mittelwert
    5.5.2 Test einer Hypothese über eine Varianz
    5.6 Multivariate Regression und Korrelation


    6. Anhänge
    6.1 Abkürzungsverzeichnis
    6.2 Fachwörter englisch – deutsch
    6.3 Tabellen
    6.4 Weiterführende Literatur
    6.5 Hilfreiche Internet-Quellen
    6.6 Internet-Quellen

    Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!

  • Mathe (speziell: lineare Funktionen) kann man irgendwie nachholen, da wird eigentlich nicht viel gemacht, auch wenn einiges schwer ist. Problem liegt eher in Statistik, was auch Schwerpunkt im Studium ist: das hatte ich so noch nie: grundlegende Sachen, die wahrscheinlich jeder Ökonom kennt wie Cauchy, Hesse Matrix, Jensen Ungleichung, Bayesscher Wahrscheinlichkeitsbegriff oder ähnliches habe ich NIE vorher gehabt. In einer Woche habe ich sicherlich 20-30 Theorien und Beweise kurz kennengelernt, aber vielleicht kannte ich davon nur 2-3. Es liegt wahrscheinlich an meiner FH, aber daran kann ich nicht viel ändern.


    Der zweite Punkt ist, dass ich eine Grundlage brauche, denn wenn die Klasse weitermacht und ich hinterhinke, wie soll ich dann Hausarbeiten abgeben oder gar Prüfungen schreibt, die im November schon sind?



    Und wie gesagt, letzte echt Mathesachen gab es im Abi und das ist schon über 10 Jahre her. Das vergisst man natürlich. Ich bin in der Lage, alles nachzuholen, wenn man mir 2 Monate Zeit gibt, aber die habe ich nicht. Deshalb muss ich irgendwie "optimieren".

  • hmmm...ich weiß nicht, ob dir meine "Geschichte" weiterhilft: Ich habe Statistik auch nie richtig verstanden aber die Prüfung planmäßig nach 2-3 Semestern ganz gut überlebt.
    Ich habe mir alle Eventualitäten herausgeschrieben, die dazugehörigen Formeln gelernt und mir in den Kopf geballert, was wann und wie anzuwenden ist. 1 Woche später war alles "Wissen" natürlich weg...brauchte ich aber auch nie mehr. Vielleicht kommst zu ja mit dieser Struktur weiter :confused:

  • Also ich hab mich damals zur Vorbeitung auf das MSc in England parallel zum Beruf als Gasthörer an der Uni in Mathe I,Statistik und Mathe II eingeschrieben. Wobei ich sagen muss das für mich lediglich Mathe I hilfreich war.


    Ich hatte ebenfalls dummerweise Mathe damals vor dem Abitur abgewählt und keinerlei Ahnung mehr. Was mir unglaublich geholfen hat waren damals die Bücher und Vorlesungen von Peter Dörsam ( einfach mal bei amazon eingeben). Der hat mich damals gerettet. Überspitzt gesagt, würde ich seine Bücher auch als "Mathe für Dummies" bezeichnen. Der schaffte es, dass man auch ohne Vorwissen schnell in die Thematik kommen kann.

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