[Job&Karriere] Perspektiven eines Technischen Zeichners

  • Moin auch,


    momentan befindet sich mein Leben in einer Art Umbruchsphase, wobei der echte Umbruch erst noch bevorsteht.


    Es geht um folgendes:
    Ich bin ausgebildeter und staatlich geprüfter Technischer Zeichner in der Fachrichtung Heizung-Klima-Sanitär.
    Seit 2001 stehe ich (mit einer 3monatigen Arbeitslosigkeit zwischendurch) in Lohn und Brot in diesem Beruf.
    Nun ist es zum Einen so, dass mein aktueller Arbeitgeber eine mehr als unsicher Zukunft vor sich hat, ergo: Es droht die Pleite.


    Desweiteren bin ich mit diesem Job nicht wirklich glücklich.
    Ursprünglich wollte ich diese Ausbildung als Grundlage für ein Studium in Richtung Industriedesign nutzen, diesen Plan habe ich aber nach realistischer Einschätzung meiner Fähigkeiten und der daraus resultierenden Chancen wieder aufgegeben.


    Und zu guter letzt will ich aufgrund persönlicher Umstände, genauer gesagt wegen meiner Freundin, auch hinsichtlich der örtlichen Gegebenheiten Änderungen vornehmen, sprich umziehen.


    Nun würde ich, auch um die Anzahl potentieller neuer Jobs zu erhöhen bzw. um mein weiteres Fortkommen auf dem Arbeitsmarkt positiv zu beeinflussen, gerne auch andere Berufsrichtungen für die Jobsuche mit in Augenschein nehmen.
    Mein Problem ist nur: Was kann man als Technischer Zeichner eigentlich so alles machen?
    Dabei geht es weniger darum, einfach eine andere Fachrichtung zu wählen, also statt HKS zB. Stahl- und Metallbau oder Elektrotechnik, sondern wirklich um andere, von mir aus auch nur entfernt verwandte, Berufe.


    Hat jemand vielleicht Tipps für eine Neuorientierung oder Anregungen, in welche Richtung ich mich mal umschauen sollte?
    Letztlich ist es schwierig nach neuen Jobs zu suchen, wenn man nicht genau weiß, wonach eigentlich.
    Ob das Arbeitsamt mir dabei helfen könnte, weiß ich nicht, da will ich aber sowieso zu geeigneter Zeit dann noch hin.


    Vielleicht kennt auch jemand Jemanden, der mal vor einem ähnlichen Problem stand oder der selber Zeichner ist und vielleicht Anregungen hat.
    Oder ihr kennt gute Websites, wo man Unterstützung findet.
    Ich bin auch schonmal eine Liste des Arbeitsamtes mit Berufsbezeichnungen durchgegangen, nur 100%ig schlau wird man da auch nicht.


    Für mich ist bei einem Beruf zB wichtig:
    - möglichst was kreatives oder gestalterisches (nicht umsonst hab ich mal Zeichner gelernt ;))
    - alternativ etwas in Richtung Konstruktion o.ä.
    - Bürojob vorteilhaft


    Ich freue mich auf Anregungen :)


    In diesem Sinne...die Zeichner der Zeit

  • Da kommt mir doch glatt eine Idee.
    Wieso bewirbst du dich nicht bei Stadt- und Kreisverwaltungen? Die suchen oft Landschaftsplaner, Städteplaner etc.


    Und es werden deine Kriterien erfüllt:

    Zitat

    - - möglichst was kreatives oder gestalterisches (nicht umsonst hab ich mal Zeichner gelernt )
    - alternativ etwas in Richtung Konstruktion o.ä.
    - Bürojob vorteilhaft

  • Naja - ob man für den öffentlichen Dienst geschaffen ist, sollte jeder gaaaaanz genau überlegen.


    Spontan fällt mir dazu die Richtung Webdesign, Werbeangentur etc. ein. Als technischer Zeichner braucht man ja ein gewisses, gestalterisches Gespür.


    Oder irgend eine Designer-Richtung oder ähnliches.


    Wie wäre es denn mal mit einer ausführlichen Beratung bei einem privaten Jobvermittler/Berater??


  • Zitat

    Original geschrieben von Stefan
    Naja - ob man für den öffentlichen Dienst geschaffen ist, sollte jeder gaaaaanz genau überlegen.


    Würde ich gegebenenfalls auch tun, ein Platz in der freien Wirtschaft ist mir aber definitiv lieber.
    Zumal sowas wie Städte- oder Landschaftsplaner als Beruf eher in Richtung Bauzeichner geht, was ich aber nicht bin. Klar, ich bin durchaus flexibel, aber da ich zT schonmal etwas aus deren Bereichen mitbekommen habe, bin ich mehr als skeptisch, dass mir das zusagen würde.

    Zitat


    Spontan fällt mir dazu die Richtung Webdesign, Werbeangentur etc. ein. Als technischer Zeichner braucht man ja ein gewisses, gestalterisches Gespür.


    Etwas Gespür in der Richtung habe ich, aber Webdesign zB ist eher nicht mein Fall, da ich schlichtweg nicht die Wahnsinnsahnung von Programmierung und dergleichen habe und mir dafür auch einfach das Interesse fehlt. Sowas wie Produktgestaltung (im weitesten Sinne) ist eher meine Vorstellung.

    Zitat

    Wie wäre es denn mal mit einer ausführlichen Beratung bei einem privaten Jobvermittler/Berater??


    Müsste ich glatt mal schauen, ob es sowas hier in der Gegend eigentlich gibt, bis jetzt hatte ich immer beim Arbeitsamt schon Glück. (Wobei ich erst einmal nach einem neuen Job gesucht habe.)


    So long... :)

  • Ein vorteil den der öffentliche Dienst immer noch bietet ist die Sicherheit um den eigenen Arbeitsplatz. Danach kann man sich immer noch neu orientieren ;)

  • Mir ist bisher noch nirgendwo (und ich schaue öfter mal deutschlandweit) eine Stelle im öffentlichen Dienst in diesem Bereich untergekommen.
    Zumal ich denke, dass bei den anhaltend leeren Stadtkassen derartige Stellen auch relativ selten sein dürften.


    Die gebotene Arbeitsplatzsicherheit ist sicherlich verlockend aber für mich keinesfalls eine Art KO-Kriterium ;)


    Trotzdem schon mal Danke für die Vorschläge :)

  • Namd !


    Jetzt werden zwar gleich wieder alle auf mich einhauen;) aber probiers mal mit Zeitarbeitsfirmen.
    Viele, gerade die kleineren, gehen immer mehr auf den Fachkräftemarkt, und viele Firmen, die einstellen wollen, leihen sich erstmal für ein paar Monde Leute mit entsprechenden Qualifikationen aus, um zu sehen, wie derjenige in der Praxis ist, ob er in die Firma passt, usw, usw.


    Gerade Fachkräfte sind selten lange in der Zeitarbeit dann noch tätig, und werden sehr schnell von nem Entleiherbetrieb in Festanstellung übernommen !


    Gruesse


    Charlie

    --
    Die 5 Sinne des Menschen:
    Unsinn, Irrsinn, Stumpfsinn, Blödsinn und mein persönlicher Liebling, der Wahnsinn.
    ---------------

  • Arbeit auf Zeit oder: Leihhäuser


    Zitat

    Original geschrieben von Charlie_D
    Jetzt werden zwar gleich wieder alle auf mich einhauen;) aber probiers mal mit Zeitarbeitsfirmen.


    Hab ich auch schon dran gedacht, ein Kumpel von mir macht das auch und ist auch zufrieden.
    Eigentlich wäre mir eine sofortige Festanstellung lieber, kann aber nur schwer begründen warum.
    Sofern man bei der entsprechenden Zeitarbeitsfirma dann auch sagen kann, dass man nur in diesem oder jenem Gebiet (rein geographisch versteht sich) eingesetzt werden möchte, wäre das wohl durchaus überlegenswert.


    So long...

  • Re: Arbeit auf Zeit oder: Leihhäuser


    Zitat

    Original geschrieben von Chevygnon
    Sofern man bei der entsprechenden Zeitarbeitsfirma dann auch sagen kann, dass man nur in diesem oder jenem Gebiet (rein geographisch versteht sich) eingesetzt werden möchte, wäre das wohl durchaus überlegenswert.


    Da gibt es extreme Unterschiede. Meine Hauptkunden sind Zeitarbeitsfirmen, von da her hab ich ein wenig Einblick.
    Es gibt einige, die nur den Helferbereich abdecken. Die zahlen meist sehr wenig Grundlohn, aber man bekommt oft recht gute Auslösen (gut fürs Netto, allerdings, da wenig Brutto, schlecht für die Rente o.Ä.) Das Klima ist dort meist entsprechend rauh, und die Einsätze wechseln recht oft.


    Die anderen wiederum haben sich auf Fachkräfte spezialisiert, entsprechend höher sind die Löhne und auch Sozialleistungen. Viele Firmen, die dieses Klientel bedienen kümmern sich auch um die qualifikation der Mitarbeiter, so kann es durchaus sein, dass Du in einer Einsatzfreien Zeit einen Weiterbildungskurz besuchen kannst.
    Fachkräfte werden von den Entleiherfirmen meist auch für einen längeren Zeitraum entliehen, oder aber eben zum "Probearbeiten".


    Deine anfängliche Abneigung gegen Zeitarbeit kann ich allerdings schon verstehen, diese Branche stand und steht im Rufe des modernen Menschenhandels, was im hinblick auf die schwarzen Schafe der Branche leider teilweise sogar stimmt.
    Aber wie gesagt, die kleineren sind i.d.R. recht reel, zumal kleinere, vor allem jüngere Firmen sehr stark vom Landesarbeitsamt überwacht werden.


    Gruesse


    Charlie

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  • Um nochmal auf den öffentlichen Dienst zurück zu kommen:


    Ich habe (leider) 8 Monate meines Lebens in der EDV-Abteilung einer Stadtverwaltung verbracht. Man wird schlecht bezahlt (ca. 25% weniger als ich jetzt verdiene), kann kaum eigene und schon garkeine weiterreichenden Entscheidungen treffen, wird in seinem Weiterentwicklungsdrang permanent gebremst und von oben gedrückt, was nur geht. Beamte sind Rudeltiere - dort herrscht eine feste Rangordnung, welche jedem recht bald unmissverständlich klargemacht wird. Aufstiegschancen tendieren zumindest kurz- und mittelfristig gen NULL.


    Waren zwar acht sehr entspannte Monate - aber man verlernt bei den Idiotenjobs (Auf die EDV-Abtlg. bezogen) einfach zu viel, dass es sich längerfristig nicht lohnt.


    Aber wie geschrieben, muss das jeder für sich selbst entscheiden.


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