Abhören, wenn KEINE SIM-Karte im Handy?

  • In den Parlamentsausschüssen zu geheimen Themen gilt ein ausgeschaltetes Handy als potenzielle Abhörquelle. Man geht davon aus, dass selbst ein ausgeschaltetes Handy nicht völlig stromlos ist (soweit logisch). Ein minimaler Reststrom soll in Verbindung mit dem Handylautsprecher aufgrund des Raumgesprächs elektromagnetischen Schwingungen erzeugen, die mit extrem empfindlichen Geräten aufgezeichnet werden können - diese empfangenen Signale können natürlich in Schallwellen zurückverwandelt werden.


    Eine SIM-Karte dürfte dafür nicht erforderlich sein - wohl aber ein funktionstüchtiger Akku.


    Ein Szenario, das Menschen, die nicht in den Focus vorzüglich ausgestatteter Geheimdienste gelangen, wohl eher nicht befürchten müssen.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von NokiaPort.de
    Es geht um die technisch mögliche Sichtweise.


    Mit einer Änderung der Firmware könnte es möglich sein ohne SIM-Karte auch andere Rufnummern als den Notruf anzuwählen. Allerdings lässt kein Mobilfunknetz solche Anrufe zu.


    Man müsste also selbst ein Mobilfunknetz bzw. zumindest eine Zelle betreiben und den Anruf "durchlassen". Wer aber den Aufwand betreibt eine solche Zelle aufzubauen um jemanden abzuhören, wird eher auf Wanzen zurückgreifen, die aufgrund des empfindlicheren Mikrofons wesentlich erfolgversprechender sind.

    Samsung Galaxy S4: DeutschlandSIM (Allnet-Flat + 1GB Data, Vodafone-Netz)
    Samsung Galaxy S2: Klarmobil (Allnet-Flat + 500MB Data, Telekom-Netz)

  • Zitat

    Original geschrieben von handytim
    Mit einer Änderung der Firmware könnte es möglich sein ohne SIM-Karte auch andere Rufnummern als den Notruf anzuwählen.


    Nicht nur den Notruf...




    Kriminelle zahlen Höchstpreise für Bochumer Billig-Handy Nokia 1100


    Nokias meistverkauftes Handy, das Nokia 1100, erzielt gerade Höchstpreise auf dem Gebrauchtwarenmarkt. Es werden jedoch nur für bestimmte, in Bochum gefertigte Modelle fünfstellige Summen gezahlt. Sie sollen Software-Fehler haben, die sich für verbrecherische Zwecke ausnutzen lassen.


    .......


    Das niederländische Sicherheitsunternehmen Ultrascan Advanced Global Investigations (Ultrascan AGI) beobachtete sogar eine Zahlung von 25.000 Euro für ein Nokia 1100. Insbesondere Modelle, die im Bochumer Handywerk hergestellt wurden, sind für die Käufer interessant.


    ......


    Weitere Untersuchungen ergaben, dass Hacker in der Lage sind, dem Handy eine beliebige Telefonnummer zu geben. So besteht die Möglichkeit, den Telefon- und SMS-Verkehr jeglicher Person abzufangen.


    http://www.golem.de/0904/66645.html


  • Ach, das... Ist doch easy. Man braucht 2TB Rainbowtables(gibts als torrent zum runterladen), die Software Kraken, die Software osmocomBB, ein PL2303 basierendes Kabel und ein Motorola Handy auf E88 basis. Kannst es ja selber ausprobieren.


    Einfach Handy auf UMTS-Only setzen (bei Android mit *#*#4636#*#* umstellen) und schon telefoniert man in einem Modus, wo nicht jedes kiddie das abhören kann ;)


    Der der das vorgetragen hat ( Karsten Nohl ), hat überhaupt nichts gefaked. Hat das alles auf der 27c3 letztes Jahr im Dezember vorgestellt: http://www.youtube.com/watch?v=fH_fXSr-FhU


    Probiers selber aus. Hab oben geschrieben was du dafür benötigst. Siehst, dann, dass daran nichts gefaked ist ;)

  • Ich frage mich, wann die Ersten beim TETRA BOS mithören können - wahrscheinlich schon, bevor alle Behörden und Orgas damit ausgestattet sind.


    Und bei UMTS stellt sich mir die Frage, ob die implementierbaren Sicherheitsstufen auch tatsächlich alle genutzt werden. Seit feststeht, dass das zunächst sichere DECT nur deshalb nicht sicher war, weil die Hersteller die Möglichkeiten des DECT-Standards vielfach gar nicht in die Geräte implementieren, rechne ich mit einer Wiederholung solchen Szenarios. Zuvor war eigentlich für alle selbstverständlich gewesen, dass die nach im DECT-Standard vorgesehenen Sicherheits-/Verschlüsselungstechniken auch Bestandteil handelsüblicher Geräte sind. Ein fataler Irrtum, wie sich herausstellte.


    Ich befürchte, dass im UMTS-Standard schon Löcher gefunden werden, bevor der Ausbau abgeschlossen ist. Ein beklemmendes Gefühl vor dem Hintergrund, dass auch komplexe elektronische Baugruppen immer billiger werden. Möglicherweise haben wir im nächsten Jahrzehnt schon Mithörgerätschaften in Ü-Eiern.


    Frank

  • Im A5/3, was von UMTS verwendet wird, sind genug Sicherheitslöcher und das kann auch mitgehört werden. Im Moment gibt es aber noch keine fertige Software für den normalen Endbenutzer, damit er das ausprobieren kann. Zudem ist dort dann eine USRP nötig, solange sich keiner wie bei osmocombb die mühe macht und den layer1 eines handys neu schreibt ;)


    DECT ist soweit ich mich recht erinnere noch um ein vielfaches unsicherer. Die ganze videos im netz wo DECT abgehört wird, wird ein unverschlüsseltes Gespräch abgehört wo noch nicht einmal die gewöhnliche DECT verschlüsselung aktiv ist. Aber bei aktivierter Verschlüsselung, ist das auch knackbar.


    Wenn man wirklich möglichst sicher telefonieren/kommunizieren möchte, dann sollte man das über VoIP machen(zuhause statt das uralte dect-schnurrlos telefon an einer fritzbox anschließen, einfach voip zugangsdaten im android-handy eintragen und wpa2 mit einer passwortlänge von über 20 nutzen). Falls eine unsichere Internetverbindung genutzt wird, kann man auf VPN zurückgreifen (auch vom android-handy aus möglich).



    Wer also sicher gehen möchte, dass nicht jeder Nachbar zuhören kann, hat auch die entsprechende Möglichkeiten.


    Auch von unterwegs kann man sicher telefonieren, indem man VPN und VoIP verwendet.

  • Das bringt dir alles nichts, wenn du deine Seite des Gesprächs absicherst, dein gegenüber von alledem keine Ahnung hat und normal über DECT,GSM etc. telefoniert.


    Entweder beide Seite verschlüsseln Ende-zu-Ende, oder man kann es direkt bleiben lassen.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Ja, das ist schon klar...
    Ende zu Ende ist aber nicht zwingend notwendig, wenn beide Gesprächspartner die Möglichkeiten kennen sich zu schützen und das aktiv umsetzen.


    Natürlich geht nichts über einen verschlüsselten tunnel direkt zum gesprächspartner. Jedoch ist dies nicht praxisrelevant.

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