Ich möchte gerne einen Gerichtsvollzieher beauftragen

Du kannst den Titel nebst Auftrag direkt beim Gericht abgeben [Verteilerstelle Gerichtsvollzieher] oder auch zusenden.
Irgendwann kriegste dann Post vom GV mit der Bitte doch $€ Kostenvorschuss auf sein Dienstkonto zu leisten.
Erscheint dir das zuviel kannste den Auftrag ja immer noch zurueckziehen.

-ralf-

Zitat

Original geschrieben von klaushei
Falls deine Freundin ALG, ALG2 oder ähnliches erhält
zahlt sie keinen Gerichtsvollzieher

Hoe?
Seit wann arbeiten Gerichtsvollzieher fuer BezieherInnen von Sozialleistungen "gratis"?
Gerichtsvollzieher sind weitestgehend selbststaendig auch wenn diese fuer die Justiz vollstrecken.

-ralf-

Wenn ihr Bezieher von Insolvenzgeld oder später ALG2 seid, besteht in rechtlich anspruchsvollen Angelegenheiten ggf. die Möglichkeit, einen Rechtsanwalt im Wege der Beratungshilfe in Anspruch zu nehmen (keine oder nur sehr geringe Kosten). Auch wenn üblicherweise in Vollstreckungsangelegenheiten derartiges nicht bewilligt wird, könnte ein eröffnetes Insolvenzverfahren eine andere Beurteilung rechtfertigen.

Berechtigungsscheine können beim zuständigen Amtsgericht unter Schilderung des Sachverhalts beantragt werden. Einen Versuch ist das allemal wert. Daneben halten auch Anwaltsvereinigungen kostenlose Sprechstunden (meist in Räumen des örtlichen Gerichts) ab.

Jemand, der mit solcher Situation gar nicht vertraut ist, sollte versuchen, irgendwo fachkundigen Rat zu erhalten. Ansprechpartner können auch die Gewerkschaft oder andere örtliche Interessengruppen sein.

Frank

Verdi ist ein guter Ansprechpartner. Wer hier Beiträge zahlt, darf die angebotenen Leistungen durchaus mal in Anspruch nehmen. Zumindest trefft Ihr hier auf fachkundige Berater/Juristen.

Euer Weg sollte Euch also zunächst dorthin führen. Der Organisationsgrad bei Verdi ist noch relativ hoch, so dass Ihr dort wahrscheinlich auf weitere von diesem Arbeitgeber Geprellte treffen werdet. Es kann sich durchaus als Vorteil erweisen, Interessen gemeinsam zu vertreten.

Ihr könnt ja mal berichten, wie es Euch dort widerfahren ist - besser als allein im Nebel zu stochern ist das allemal.

LG

Frank

Erg.:
Falsch machen kann man viel ... insbesondere, wenn man nicht mal genau weiß, was das Richtige ist.

Die Mitarbeiter der Gewerkschaft dürften Eure Situation schon auf den ersten Blick einschätzen können. Aus Unwissenheit werden oftmals Ansprüche nicht oder erst zu spät angemeldet. Zumindest das sollte man auszuschließen versuchen.