Das unverzügliche Besorgen eines Termins bei der Schuldnerberatung wäre das allererste. Dazu zählen natürlich nur diejenigen von Caritas, Diakonie, AWO und ähnliche. Die oft in Anzeigen zu findenden Schuldnerberater/Umschulder/Pipapo wollen nur zusätzliche, noch teurere Kredite verkaufen. In Göttingen macht das die AWO in der Hospitalstraße 10, Telefon 5 00 91-0.
Abgesehen von eventuell nicht weiter aufschiebbaren Rückzahlungen an private Geldgeber íst der in Anspruch genommene Dispokredit die erste Baustelle. Der kostet schon in der jetzigen Höhe satte 800 Euro pro Jahr, also über 65 Euro pro Monat. Da die Schulden ab nun ja abgebaut werden sollen und keinesfalls weiter zunehmen dürften sollte man nach Begleichung der Disposchulden diesen bei der Bank verkleinern lassen. Theoretisch käme auch eine Null infrage, aber vielleicht sollte man ihn lieber einen kleineneren Rahmen (200? 500?) beibehalten, um für den Fall des Vergessens von Abbuchungen für Mobilfunk, Versicherung und ähnlichem nicht auch noch kostenträchtig platzende Lastschriften hinzukommen zu lassen. Angesichts der überschaubaren Kosten und der regelmäßigen Einnahmen käme eigentlich aber auch eine Kontoführung auf Guthabenbasis in Betracht.
Das mit der Kreditkarte habe ich so verstanden, daß damit Liquidität erschaffen wird mittels monatlich kurz durch vorübergehende Rückzahlung ausgeglichenen Kreditkartenkontons, um im nächsten Augenblick die gleiche Summe wieder abzuheben. Demnach kostet das wohl zumindest keine Zinsen. Andererseits erhöht das den Spielraum ja nur scheinbar, beziehungsweise wäre höchstens sinnvoll als Notgroschen in der Hinterhand, nicht aber zur regelmäßigen Benutzung.
Eigentlich denke ich, daß der Schuldenausgleich bei guter Ausgabendisziplin angesichts der finanziell, sozial und beruflich günstigen Voraussetzungen machbar sein sollte, ohne der Null den Großteil des Lebens hinterherlaufen zu müssen. Absolute Strenge sich selbst und inbesondere Ausgaben gegenüber ist dafür aber unerlässlich.