ZitatOriginal geschrieben von Jochen
Du machst es Dir aber auch ganz schön einfach und von differenziert kann hier keine Rede sein. Indem Du anderen die Schuld gibst, tust Du nichts anderes, als die Gewalt dann eben doch zu verharmlosen.
Im Posting direkt über dir und obendrein 1 Satz vor dem, den du zitierst, habe ich klar zum Ausdruck gebracht, dass ich Gewalt nicht akzeptabel finde:
ZitatOriginal geschrieben von Printus
Ich heiße Gewalt nicht gut und verurteile sie. Aber dennoch verstehe ich, dass Leute irgendwann nichts mehr zu verlieren haben und dieses treibt sie in die Gewalt um ihre Wut abzubauen. Man sollte dabei aber auch die Ursachen nicht vergessen: die Ursache ist die Kapital-Gewalt der Reichen, nicht die Straßen-Gewalt tumber Plünderer.
Sich nach den Ursachen der Randale zu fragen - und dabei einen Erklärungsansatz zu nennen - setzt du jetzt einfach gleich mit "Gewalt verharmlosen". Findest du es differenziert, mir so das Wort im Munde zu verdrehen?
ZitatOriginal geschrieben von Jochen
Du drehst den Spiess einfach nur um und rechtfertigst geradezu die Ausschreitungen. Fast so, als wären sie nur eine Art logische Reaktion und eine Art Recht derer, die sich mittels ihrer gegen ihre vermeintliche Benachteiligung, die noch dazu lediglich auf kapitalistisch-elitärer Ausbeutung basiert, zur Wehr setzen oder "holen, was ihnen gebührt".
Nein und nochmals nein. Ich rechtfertige die Gewalt der Randalierer nicht, ich beschrieb sie nur als Reaktion auf "gesellschaftliche Gewalt" durch zunehmende Benachteiligung. "Vermeintliche" Benachteiligung ist auch wieder so ein tendentiöser Zusatz - oder hälst du die Randalierer ernsthaft für nicht benachteiligt und normal in die Gesellschaft integriert? Nur dann wären sie "vermeintlich" - und nicht real - benachteiligt.
Was ich in der Tat so sehe: dass die Ereignisse eine zwangsläufige Reaktion auf Chancenlosigkeit sind. Die fehlende soziale Durchlässigkeit der Gesellschaft, der Zusammenhang zwischen dem Vermögen der Eltern und den Bildungschancen ihrer Kinder, Armut, Ghettoisierung, mangelnde Integration von Zuwanderern, all das wurde in diversen Studien belegt. Da schneidet Deutschland übrigens immer ausnehmend schlecht ab.
Aufgestaute Wut und Frust entweichen irgendwann in Form von Gewalt, dieses Phänomen haben wir schon in Frankreich, Spanien, Griechenland und zuletzt auch zahlreichen nordafrikanischen und arabischen Staaten erlebt. Ich verurteile jede Form von Gewalt und Kriminalität - nehme aber zur Kenntnis, dass actio=reactio bedeutet und Sozialabbau, Chancenlosigkeit und Demütigungen nicht folgenlos bleiben.
ZitatOriginal geschrieben von Jochen
Das ist mal wieder ein Extrembeispiel für Deine Gesinnung.
Typisch ist auch, dass Du auf solche Themen regelrecht zu warten scheinst. Sonst liest, sieht und hört man nix von Dir. Aber bei sowas bist Du sofort mit dabei und zwar richtiggehend extrem. Das ist durchschaubar und vorhersagbar.
Komisch, dasselbe habe ich bei deinem Eintrag auch gedacht. Normalerweise kannst du sachlich argumentieren, aber wenn ich etwas Sozialkritisches schreibe kommt regelmäßig eine Antwort dieser Qualität von dir und dann folgt stereotyp die Drohung mit Schloss oder Sperre wegen angeblicher Unsachlichkeit. Auch durchschaubar und vorhersagbar...