Was kostet die letzte Meile und wie günstig kann DSL sein ?

  • http://winfuture.de/news,63797.html


    in diesem Artikel wird nun erwähnt auf welchen Preis die TAL festgelegt wurde (und dann bis 2013 gilt).


    Nun frage ich mich erstmal ob die Serviceprovider wie 1&1 dazu noch die 19% USt drauf bezahlen müssen, sodaß es dem Endkunden dann eher 12Euro kostet.


    Kann man so sagen, daß die TAL-Kosten die höchsten Einzelkosten eines DSL sind ?


    Welche sonstigen Kosten außer Verwaltungskosten fallen für die Internetunternehmen an ?


    Letztlich haben doch auch einige Provider Arcor, Ewe usw. eigene Leitungen. Gibt es da Rechenbeispiele wie das eigene Leitungsnetz mit dem Leitungsnetz der Telekom verrechnet wird ?

  • Hi,


    zur Steuer: die fällt an, das ist aber egal, wir leben in einem Allphasen-Nettosystem. Nur der letzte zahlt, wenn derjenige Endverbraucher ist. Ansonsten wären es am Ende nochmal 19% on top durch 1&1, also einmal beim Bezug der Leistungen von der DT 19%, dann noch mal beim Vertrieb an Endkunden 19%. Das gibts nicht im dt. Steuersystem.


    weitere Kosten: Schaltung bzw. Rückgabe der TAL, siehe hier
    http://www.bundesnetzagentur.d…tgelteTALLineSharing.html


    Vertriebskosten sind auch nicht zu unterschätzen, bei gesamt United Internet runde 15% vom Umsatz. Verwaltung runde 5%.
    https://www.ebundesanzeiger.de…_list.destHistoryId=95787

    Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!

  • Re: Was kostet die letzte Meile und wie günstig kann DSL sein ?


    Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von manwappl
    Kann man so sagen, daß die TAL-Kosten die höchsten Einzelkosten eines DSL sind ?
    Welche sonstigen Kosten außer Verwaltungskosten fallen für die Internetunternehmen an ?


    Ich kann dir sagen, das DSL bei uns mittlerweile eine Null-Nummer geworden ist, Neuanschlüsse rechnen sich frühestens erst nach 24 Monaten, vorher verdienen wir da keinen Cent dran.


    Denke mal dran, das hinter einen DSL-Anschluss und neben der Anschlussleitung noch eine gewaltiges Stück Technik steht und die kostet auch Geld und gerade mal wenig. Dazu kommen BAckbonenetze, Peeringpoint mit anderen Provider und Anbietern usw. usw. usw.

  • Ich denke mal, beim heutigen Bandbreitenbedarf jedes einzelnen wird das richtig teure die Anbindung der Hausanschlüsse vom Schaltkasten in der Strasse an den Provider sein. Gerade die Backbones können ja niemals dick genug sein.


    Man siehts ja im mobilen Internet (gerade sehr auffällig bei O2). Die Luftschnittstelle ist kein Problem. Die Technologie gibt hohe Datenraten her und das Netz ist HF-technisch gut ausgebaut.


    Einbuchen kann sich erstmal jeder zu jeder Tageszeit.

    Nur: dann geht es nicht weiter, kein Ping, keine Daten, nichts, weil einfach die Anbindung einer gut ausgebauten Zelle über Mietleitung oder Richtfunk entsprechend der Kapazität der Luftschnittstelle am Standort gar nicht finanzierbar ist.


    Interconnect spielt dagegen bei den heutigen GB-Preisen keine Rolle mehr.


    Genauso ist es im DSL. So ein 20mbit-Hausanschluss ist durch den Anbieter billig gemietet und an den Kunden weitergegeben, aber für eine ganze Siedlung mit -zigmal 20mbit gleichzeitig die Daten durch den Wald oder durch die Keller einer Grosstadt zu tragen (und da muss sich der Provider selbst kümmern) eine ziemlich teure Angelegenheit.


    Früher, bei dem ganzen "Schmalbandkram" war das anders. Da war die "letzte Meile", oder überhaupt die Bereitstellung einer Basisstation der größte Kostenfaktor. Vergleichweise billig war eine kleine 2Mbit (oder weniger) Anbindung über Glasfaser oder (in Handynetzen) Richtfunk, aber mit solchen Mini-Datenraten kann man bei mehr als drei gleichzeitigen Nutzern des entsprechenden Netzknotens heutzutage keinen Preis mehr gewinnen.

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von stefan3
    Ich denke mal, beim heutigen Bandbreitenbedarf jedes einzelnen wird das richtig teure die Anbindung der Hausanschlüsse vom Schaltkasten in der Strasse an den Provider sein. Gerade die Backbones können ja niemals dick genug sein.


    Der Hauptkostentreiber sind die TAL-Mieten bis zum nächsten Netzknoten, die Standortmieten und Betriebskosten dafür - die Telekom bietet keinem Provider an, kostenlos ein Technikrack in deren Gebäude zu plazieren, da lassen die sich gut bezahlten.
    Dann kommt das Backbonenetz mit aller Technik die darin notwendig ist.


    Wir reden bei uns im Mobilfunknetz von Datenbandbreiten im zweistelligen GBit/sec , auch die müssen erst mal durch Netz und in andere Netze. Bei DSL-Anbieter und nochmehr bei den Kabelnetzanbieter, die teilweise ja schon bis 128 MBit/s Anschlüsse anbieten, kann man bei den Datenraten noch mal ein paar Potenzen draufrechnen, welche diese abführen müssen.
    Die rechnen heute eher in TBit/sec Bereichen und müssen zwangsläufig das ganze dezentralisieren - alles Kostentreiber, die auf die Einzelanschlüsse umgelegt werden.


    Unser Chef sagte mal, das sich ein DSL-Neuanschluss heute frühestens nach 24 Monaten rechnet und wir dran Geld verdienen.

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