Also grundsätzlich nenn ich jetzt mal als optische Entgleisungen alle Arten von lächerlichem Extrem-Tuning, mit dem man zehntausende durch den Ofen jagen kann (meistens sind es dann Leute aus Kreisen, die sich immer über die "reichen" Herschaften "da oben" beschweren....).
Beeindrucken kann man damit höchstens die Belegschaft der örtlichen Trinkhalle oder Pommeck, aber mir ist sowas peinlich wenn ich es nur sehe.
Der hier gezeigte A3 steht dabei an vorderster Front. Das Ding drückt weder Geschmack, Sachverstand noch irgendwas anderes aus. Autos mit denen schnell gefahren wird sehen aus wie Rennfahrzeuge, nicht wie diese verbaute Gurke. Das schärfste dabei ist, daß man diese Teile überhaupt nur noch auf absolut ebener Strecke einigermaßen normal bewegen kann, da sonst das "sportliche" Fahrwerk einen völlig aus der Spur haut. Daß dabei nach ein paar tausend km sowieso die komplette Karosserie Schaden nimmt, scheint man entweder nicht zu wissen oder billigend in Kauf zu nehmen.
Es ist eigentlich nicht meine Art, mich dermaßen über sowas zu ereifern, aber das geht über schlechten Geschmack weit hinaus, und erreicht ein Maß an aufdringlicher Dummheit, die einen auf die Palme bringt. Noch nichtmal, weil der Fahrer einer solchen Kiste dazu neigt, mein peinlich berührtes Weggucken als Neid zu interpretieren, sondern weil man die Welt ein gutes Stück besser wäre, wenn man das Geld für diesen ganzen Hardcore-Quatsch an Greenpeace, Brot für die Welt und den Tierschutverein gespendet hätte.
Lustgewinn durch wirklich geile Autos finde ich total OK, aber diese Schoten sind doch schlechter als die Serienwagen, und der Anklebeschrott kostet Geld daß einem schlecht wird.
Gestern war jemand dieses Kalibers vor mir in der Stadt. Opel Astra, brualst tief, Ofenrohr, F*ckfolie rundum, Karbon-Look-Tankdeckel (Colin Chapman hätte sich im Grabe rumgedreht, unnützes Gewicht, das auch noch Geld kostet...), usw.
Der Witz war, daß dieses Pimpmobile mit ca. 35 km/h vor mir in der Stadt rumcruiste, während der fließende Verkehr (mich eingeschlossen) gerne 50 gefahren wäre. Das ging aber nicht, da das Fahrwerk (auf harmlosen kleinen Bodenunebenheiten) dermaßen auskeilte, daß das Ofenrohr fast abbrach. An der nächsten Ampel (Straße ab jetzt 2spurig) stand ich dann neben dem jungen Herrn meines Alters, also etwa Anfang 20. Ich guckte ihn verständnislos an, und er fühlte sich zum Rennen herausgefordert. Fortan rörhrte der Schrotthaufen neben mir wie ein kaputtes Nebelhorn, aber normalen zügiges Anfahren im von mir als lahm empfindenen Volvo V40 mit 109PS reichte völlig aus, um souverän vorbeizuziehen. Die Chance haben übrigens auch viele Leute aus der Schlange hinter ihm genutzt.
Langer Rede schwacher Sinn:
Ich weiß nicht, was das ganze soll. Besonders nicht im Straßenverkehr, da diese Leute (ja, die ganze Schublade ) scheinbar nie von irgendwo nach irgendwo anders fahren, sondern es sich um Selbstzweck handelt, um den Block zu fahren. Und der Blick von Hund und Herrchen - pardon, Fahrer und Fahrzeug - ist dabei gleichermaßen grimmig.
Fazit: Mehr als Mitleid ist nicht drin. Neid schonmal gar nicht...