Liebe TTler,
ich möchte meine Resignation nach 2 Jahren Android mit euch teilen:
Ich wechselte 2009 vom N95 (dem letzten revolutionären Nokia) zum HTC Hero, damals mit Android 1.6. Ich war hin und weg von den neuen Möglichkeiten des Telefons, von der UI, den Apps, von allem.....Es war, als hätte ich eine neue Sphäre betreten. Ich spielte viel herum, installierte massig Apps, und war von der Überlegenheit gegenüber Symbian und iOS vollends überzeugt.
Das erste mal unzufrieden wurde ich durch das versprochene Update auf 2.0, welches sich über 6 Monate verzögert hat. Viele Apps ließen sich in der Zwischenzeit nicht mehr installieren, etc.... ich war Opfer der raschen Android-Fragmentation in dieser Zeit. Ein halbes Jahr verspätet kam dann 2.1. Nach dem Update war ein Wipe fällig. Alle Daten waren also weg. Backuplösungen gibt es viele, jedoch keine einzige von einem renommierten Softwarehaus und von Google selber gar nichts. Also war die digitale Identität des Handys erst einmal futsch.
Bis zum Sommer 2010 hielt ich es dann noch mit der betagten Hardware aus. Dann wurde "gefühlt" ein Wechsel in die 1 GHZ Klasse nötig und ich erstand ein Galaxy S mit Android 2.1. Bei Kauf war das Desire schon auf Froyo unterwegs, und ein Update seitens Samsung war angekündigt.
Das SGS wurde schon mit wesentlich weniger Apps zugemüllt, als noch mein Hero. Ich habe nach einem Jahr Android gemerkt, dass der Market zu 99,999% aus Müll besteht. Es stellte sich ein Grundmißvertrauen gegenüber dem ganzen kostenlosen Kram ein, warum sollten schließlich gute Programme kostenlose programmiert werden? AUf seiten der hochwertigen Kaufapps zeigte sich auch wenig interessantes. Überhaupt nutze mittlerweile wenige Zusatzapps.
Das Froyo Update kam auch viel später als angekündigt. Wieder war ein Wipe fällig und alle Daten waren futsch. Wieder einmal war die digitale Identität weg. Zudem war klar, dass das SGS nach 2.3 keine weiteren Updates mehr erhalten wird.
Einmal bei HTC und einmal bei Samsung habe ich also dasselbe erlebt. Updates verspäten sich und nach gut einem Jahr ist Schluss. Der Softwaresupport wird eingestellt. Will ich Updates, muss ich mich mit Mods auseinandersetzen, und privaten Programmierern einen enormen Vertrauensvorschuss leisten. Zudem gibt es keine zufriedenstellende Backuplösung, sodass jedes Update mit "Friemelei" verbunden ist, ein Zustand den ich 2011 nicht mehr akzeptieren will.
Ich finde, dass die Plattform hier in zwei wesentlichen Punkten versagt. Die Trennung von Soft- und Hardwarhersteller mit ihren verschiedenen Motivationen sorgt dafür, dass ich maximal ein Jahr Spass mit einem Gerät habe, und das auch nur wenn keine relevanten Googleupdates anfallen, die Wipes nötig werden lassen. Nach einem Jahr +X läuft dann jede Innovation des Marktes an meinem Gerät vorbei.
Das SGS wird nun erst einmal mein letztes Android Gerät sein. Für mich ist die Plattform uninteressant geworden.
P.S. dies ist nur ein subjektiver Erfahrungsbericht. Ich weiß um den Segen der Android Plattform für den Markt und kenne auch ihre Stärken. Ich wollte nur meine Meinung mit euch teilen.
MfG Gisbern