Samsung GT-I9100 Galaxy S II
Lange wurde das Gerät erwartet, lange wurde spekuliert. Im Grunde genommen begannen die Spekulationen um den Nachfolger des Samsung Galaxy S bereits kurz nach dessen Veröffentlichung. Auf dem diesjährigen „Mobile World Congress“ in Barcelona war es dann endlich soweit – das Samsung Galaxy S II wurde offiziell vorgestellt. Vom Design her hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht viel getan, bei den Spezifikationen des Geräts gibt’s dafür eine wahre Fülle an Neuerungen. Diese Neuerungen verhelfen dem SGS II ganz weit nach vorne was die Daten auf dem Papier angeht. Ob diese Daten auch in der Realität und im täglichen Gebrauch wirklich funktionieren bzw. hilfreich sind – dies könnt ihr mit Hilfe des nachfolgenden Testberichts beurteilen.
Kleiner Tipp vorweg: Das Galaxy S II lässt sich nicht nur von euch „streicheln“ - es gehorcht auch euren Befehlen
Hauptfunktionen des I9100 Galaxy S II
- - Android 2.3.3 Betriebssystem
- - 4.27 Zoll Super AMOLED Plus Display mit WVGA (480 x 800 Pixel) Auflösung bei 16,7 Mio. Farben
- - großer Li-Ionen Akku (1650 mAh)
- - WLAN 802.11 a/b/g/n
- - HSUPA, HSPA+, GPRS Klasse 33
- - MP3 Player
- - UKW-Radio
- - 8 Megapixel Kamera mit Autofocus und LED Fotolicht
- - Full-HD Videos
- - DivX / Xvid Unterstützung
- - 1,2 Ghz Dual-Core Prozessor
- - 1 GB RAM
- - Taskmanager vorinstalliert
- - 3,5mm Klinkenbuchse
- - SoundAlive Technologie (DNSe Klangoptimierung)
- - 16 GB interner Speicher
- - integrierter GPS-Empfänger
- - MicroSD Speicherkarten bis zu 32 GB
- - hohes Maß an Individualität durch Android und TouchWIZ 4.0
Lieferumfang:
Beim Lieferumfang fährt Samsung die selbe Schiene wie beim Design des Nachfolgers: Es ändert sich nicht wirklich viel:
- - 1 x Samsung GT-I9100 Galaxy S II Mobiltelefon
- - 1650 mAh Li-Ion Akku
- - Ladegerät
- - USB-Kabel
- - kabelgebundenes In-Ear Headset
- - Wechsel-Einsätze für's In-Ear Headset
- - Quick Start Guide
Im Prinzip benötigt der normale Nutzer nicht mehr Zubehör zu Beginn. Eine Speicherkarte ist zunächst mal überflüssig, da das Gerät über einen großen internen Speicher (Systemspeicher: 2 GB, USB-Speicher: 11,5 GB, + ggf. Speicherkarte) verfügt. Einen Fehler den Samsung beim Galaxy S gemacht hat, scheinen sie zumindest beim Nachfolger jetzt vermeiden zu wollen: Lange Zeit nach der Veröffentlichung war von Zubehör, das der Nutzer nachträglich noch dazu kaufen kann, nichts zu sehen. Jetzt ist das komplette Zubehör bereits auf der Samsung Homepage gelistet, mit Informationen untermauert und zum Teil sogar bereits verfügbar.
Ein kleiner Auszug aus der Zubehörliste:
Akku-Powerpack, Ersatzakku, Kfz-Zubehör, Taschen, Docking-Station, Klangverstärker sowie diverse Bluetooth-Headsets.
Neben einem fehlerfreien Gerät und gutem Service gehört auch die Pflege des Zubehörs mit zum Service. Weitere positive Nachricht: Über das Internet kann man – seit langem mal wieder – eine sehr ausführliche Bedienungsanleitung für das Gerät herunterladen. Auf 164 Seiten versucht Samsung dem neuen SGS II Besitzer das Leben so leicht wie möglich zu machen.
Gehäuse & Verarbeitung:
Zunächst möchte ich euch das Gerät hier etwas beschreiben. Wir beginnen mit der Front – das Augenmerk hier liegt ganz klar auf dem riesigen 4,27 Zoll Display. Über dem Display ist – wie üblich – der Lautsprecher für Telefonate angebracht. Links neben dem Lautsprecher sitzt der Helligkeits- sowie der Abstandssensor. Ganz links ist die 2 Megapixel Kamera für Videotelefonie oder Selbstporträts zu finden. Unterhalb des Displays sitzt die sogenannte „Startbildschirm-Taste“ (ein tippen auf diese Hardware-Taste führt aus jeder Menüebene auf den Startbildschirm zurück), daneben ist die „Zurück“- und die „Menü“-Taste platziert.
Oben am Gerät ist lediglich die 3,5mm Klinkenbuchse sowie das zweite Mikrofon (für Videos bzw. Sprachmemos) angebracht. Links befindet sich die Lautstärke-Wippe, rechts sie Sleep/Awake – Taste zum Sperren bzw. zum Aktivieren des Displays. An der Unterseite des Galaxy S II ist mittig der Micro-USB Port (diesmal leider ohne Schiebe-Mechanismus zum Schutz vor Staub und Dreck) sowie das Hauptmikrofon angebracht.
Die Rückseite fällt direkt durch die oben mittig angebrachte 8 Megapixel Kamera und dem LED Fotolicht auf. Den Lautsprecher hat Samsung von oben rechts (SGS I) ins untere rechte Eck verfrachtet.
Zur Verarbeitung kann ich im Grunde genommen nur Positives berichten. Das Gerät wirkt sehr stabil und auch bei härterem Anfassen und Drücken gibt es keine störenden Geräusche von sich. Es gibt keine störenden Spaltmaße und auch die Optik ist erste Sahne – zumindest, solange man das Gerät von vorne sieht. Dreht man das Gerät mal um fühlt man sofort die erste Änderung zum Vorgänger: Der Akkudeckel ist nicht mehr glatt, sondern hat jetzt eine Struktur (die beim Vorgänger zumindest optisch angedeutet war). Dies sorgt zwar für ein Plus bei der Haptik, jedoch trägt diese Art von Deckel nicht gerade zum Gewinn eines Schönheitswettbewerbs bei. Dieser Eindruck bestätigt sich, wenn die Rückseite mal abmontiert wird (um beispielsweise den Akku einzusetzen bzw. die SIM- oder die Speicherkarte zu entnehmen) – einen so dünnen Akkudeckel habe ich bisher bei keinem anderen Gerät gesehen.
Zugegeben: Einen nicht von der Hand zu weisenden Vorteil hat das Ganze: Ich habe eine starke Einsparung beim Gewicht – mit höherwertigen Materialien hätte ich hier Einbußen hinnehmen müssen. Deshalb ganz klar die Empfehlung: Wenn möglich, das Gerät unbedingt vorher in die Hand nehmen und sich etwas damit befassen – könnte einem späteren „bösen Erwachen“ vorbeugen.
Display:
Wir kommen zur ersten „großen“ Neuerungen des Nachfolgers: Das Samsung Galaxy S II ist das erste Smartphone mit dem neuen Super AMOLED Plus Display. Diese Weiterentwicklung der Super AMOLED Displays soll noch weniger Strom verbrauchen, wieder etwas flacher sein und bei der Darstellung der Pixel hat sich ebenfalls etwas getan. Die bisherigen AMOLED-Displays setzten auf bis zu 8 Sub-Pixel – bei Super AMOLED Plus handelt es sich um 12 Sub-Pixel. Resultat: Die Darstellung erfolgt – trotz gleicher Auflösung (nämlich 480 x 800 Pixel) – schärfer, da eben mehr Sub-Pixel möglich sind. Bildlich gesprochen bedeutet das:
Bild 1 zeigt das Samsung Galaxy S I – Bild 2 stellt das SGS II dar.
Das Display des Galaxy S II stellt wie gewohnt 16,7 Mio. Farben dar. Außerdem handelt es sich hierbei um ein Gorilla Glass Display, welches also extrem resistent gegenüber Kratzern ist. Zusätzlich zur Überarbeitung der Hardware, führt Samsung mit dem SGS II auch das neue TouchWIZ 4.0 Interface ein. Dies sorgt – in Verbindung mit Android 2.3.3 für ein richtig individuelles Betriebssystem. Ein paar der TouchWIZ 4.0 Features möchte ich euch noch erläutern:
Zum einen bekommt ihr beim SGS II ab Werk schon mehr Widgets mitgeliefert als beim Vorgänger. Zum Anderen hat sich das individuelle Gestalten eben dieser Widgets und den Startbildschirmen verändert. Der Nutzer kann maximal sieben Startbildschirme anlegen. Zwischen diesen kann man via einfachem hin- und herwischen auf dem Display wechseln, man kann jedoch auch die Punkte oberhalb der vier Shortcuts berühren – diese Punkte werden dann zu einer Leiste, auf der man dann schneller zwischen den Bildschirmen wechseln kann. Wem das nicht gefällt, kann alternativ noch aus dem Startbildschirm „herauszoomen“ - so gelangt man dann in eine Übersicht, aus der man sich den gewünschten Startbildschirm heraussuchen kann. Zudem lässt sich hier auch die Reihenfolge festlegen – auch das Löschen und Hinzufügen wird mit diesem Modus gesteuert.
Gewisse Widgets lassen sich in der Größe verändern. Dies ist besonders nützlich, wenn man mehrere Widgets auf einer Seite platzieren möchte, es aber eigentlich keinen Platz mehr hätte. Überhaupt wurde das komplette Management der Widgets überarbeitet – so sieht man jetzt im Voraus (also vor dem eigentlichen Platzieren), wie viel Platz auf dem Bildschirm eingenommen wird und wie viel man danach noch zur Verfügung hat.
Selbstverständlich kann der Nutzer auch wieder Shortcuts aus dem Menü direkt auf dem Startbildschirm hinterlegen. Ausserdem kann man sowohl auf dem Startbildschirm als auch im Menü eigene Ordner erstellen und dann Anwendungen dort hinein verschieben – dies hilft auch bei zahlreichen Apps die Übersicht zu bewahren. Überhaupt habe ich mit dem SGS II die wohl größtmögliche Gestaltungsmöglichkeit die man bei einem Smartphone haben kann. Befindet sich das Display im Sleep-Modus, kann man es mit einem Tastendruck kurz erwecken – dabei werden dann Uhrzeit, Datum, Wochentag sowie Akkustatus, Netzstärke und Netzaktivität angezeigt. Der Hintergrund des Sleep-Modus kann zudem eigens bestimmt werden. Leider verfügt das SGS II über keine Benachrichtigungsanzeige bei verpassten Anrufen oder Nachrichten. Diese muss man eben durch das kurze Erwecken des Geräts checken oder aber man installiert sich eine Apps (No LED leistet zum Beispiel einen guten Dienst mit vielen Einstellungsmöglichkeiten).