Vorwort:
Es gab schon vor Wochen Gerüchte dass man bei BASE an einem eigenen Tablet Gerät arbeitet. Am 01.06.2011 gab es dann erste Lebenszeichen von dem "BASE Tab" getauften Gerät. In einem kurzen Unboxing Video durfte Ralf Möller (der dt. Arnold Schwarzenegger) das Gerät exklusiv in der E-Plus Unternehmenszentrale vorstellen. Wenig später dann die offizielle Bestätigung per Pressemeldung seitens der E-Plus Gruppe; das Gerät kann wahlweise inklusive Internet Flatrate für 19,-€ monatlich, oder aber für 279,-€ ohne Mobilfunkvertag erworben werden.
Was die technischen Daten angeht, so macht man bei BASE keinen großen Hehl daraus Preis vor Leistung sprechen zu lassen. Die E-Plus Gruppe bezeichnet das Gerät in der Pressemeldung genauer genommen mit den Worten: "Tablet-PC für Jedermann", "Preis / Leistung im Fokus", "Hochwertige Technik, kein Schnickschnack".
So kommt das BASE Tab mit einem 7 Zoll Display, einer Auflösung von 800x480 Pixeln und einer nur 600 MHz taktenden CPU daher. Was den Speicher angeht war man alles andere als sparsam, so findet sich eine 16 GB Speicherkarte im Lieferumfang wieder.
Da das BASE Tab ohne Vertrag nur 279,-€ kostet, könnte es für den ein oder anderen preisbewussten Käufer eine interessante Alternative zu bekannten Geräten wie dem Samsung Galaxy Tab (P1000) oder dem Dell Streak 7 (welche jeweils ca. 100,-€ mehr kosten) sein. Wie sich das BASE Tab aus dem Hause ZTE gegenüber anderen Markentablets aber wirklich schlägt werde ich im nachfolgenden Test zusammenfassen.
Bilder & Links:
Nachfolgend ein paar Livebilder die ich von dem Gerät gemacht habe:
- Bilder: Galerie mit 20 Bildern
- Kurzanleitung: Download (PDF)
- Bedienungsanleitung: Download (PDF)
- Produktbeschreibung: BASE Website
Lieferumfang:
Das Gerät kommt mit einem Standard Lieferumfang daher. So findet sich in dem weißen Karton folgendes Zubehör wieder.
- BASE Tab
- Li-Ionen Akku (3400mAh)
- 220v Ladegerät
- USB-Datenkabel
- 3,5 mm Stereo-Headset
- 16 GB microSD Speicherkarte
- Kurzanleitung
Die unverbindliche Preisempfehlung liegt wie bereits erwähnt bei 279,- Euro.
Gehäuse und Verarbeitung:
Das BASE Tab kommt in einem sehr großzügig dimensionierten Gehäuse mit Abmessungen von 192 x 110 x 12.6 mm daher. Das Gewicht des Gerätes ist mit 403 Gramm für ein Tablet als angenehm zu bezeichnen; bei der gebotenen Ausstattung inklusive des großen 7.0 Displays geht das Gewicht vollkommen in Ordnung.
Die Gehäuseoptik mit dem glänzenden Kunststoff kann man als in Ordnung bezeichnen. Egal ob man die schwarze Front oder die weiße Rückseite des BASE Tab nimmt, beide sind komplett aus einfarbigem, glatten, hartem Kunststoff gefertigt. Was die Ästhetik der Front ein wenig stört ist das nicht mittig verbaute Display, so ist der Abstand rechts und links vom Touchscreen deutlich unterschiedlich. Die Verarbeitungsqualität ist ok, dem Gehäuse lässt sich trotz auswechselbarem Akku und der damit einhergehenden demontierbaren Rückwand, kein Knacken oder Knarzen entlocken. Das ganze Gehäuse wirkt insgesamt sehr stabil.
Die Front des Gerätes wird von dem großen 7.0 Zoll Display dominiert, was 17,8 Zentimeter in der Diagonalen entspricht. Zu beachten gilt; das Display ist im Vergleich zum chinesischen Originalgerät ZTE V9 (welches u.a. Ausland vertrieben wird) nicht resistiv, sondern kapazitiv, das macht sich in meinen Augen sehr positiv bei der Bedienung bemerkbar. Unterhalb des Displays befinden sich drei Sensor-Tasten wieder, die Tasten sind im Einzelnen von links nach rechts: Startseite-, Menü- sowie die Zurück-Taste. Rechts neben diesen Tasten findet sich eine kleine LED wieder die als Nachrichten- bzw. Ereignissignalisierung dient. Nicht schlecht, so sieht man direkt ob es neue E-Mails, SMS oder ähnliches gibt.
Auf der rechten Gehäuseseite findet sich im oberen Teil die Taste um das Gerät zu starten (bzw. zur Gerätesperre), sowie die Wipptaste zur Lautstärkenregelung wieder. An der Oberseite des Geräte befindet sich einer der beiden Lautsprecher, sowie der 3,5 mm Audioanschluss wieder, an der Unterseite ist wiederum der micro-USB Anschluss sowie der zweite Lautsprecher zu finden.
Die Geräterückseite beherbergt die 3.2 Megapixel Kamera. Der Akkudeckel lässt sich dank einer dafür vorgesehen Einkerbung problemlos öffnen, zum Vorschein kommen darunter der 3.400mAh starke Akku, der SIM-Kartenschacht sowie der Einschub für die microSD Karte (16GB im Lieferumfang enthalten).
Touchscreen:
Der 7.0 Zoll Touchscreen, mit einer mittlerweile etwas überholten Auflösung von 800 x 480 Pixeln, beherrscht nahezu die komplette Gerätefront. Das Display stellt bis zu 262.000 Farben dar und ist ähnlich dem Samsung Galaxy Tab kapazitiv, Multitouch wird somit auch problemlos unterstützt. Das Display reagiert präzise auf die Eingabe per Finger. So lassen sich die einzelnen Menüicons oder Menüpunkte genau drücken und bedienen.
Was die Pixeldichte angeht, so ist das Base Tab deutlich Geräten wie dem Samsung Galaxy Tab unterlegen, so bildet dessen Display vergleichsweise hohe 1024 x 600 Pixel ab. Gerade bei der Darstellung von Text oder Schrift merkt man den Unterschied doch schon deutlich, bei Videos oder Bildern fällt der Auflösungsnachteil jedoch weniger ins Gewicht. Für Leute die den Einstieg in den Tabletbereich suchen, wird die Auflösung in meinen Augen allerdings reichen, allen anderen wird diese wohl zu pixelig und grob sein.
Wer übrigens mal einen direkten Vergleich mit anderen Geräten haben möchte, für den hier nochmal ein paar Vergleichswerte was die reine Pixeldichte im Bezug auf die Displayfläche angeht. Hier wird das üblicherweise in PPI (Pixel per Inch) bzw. DPI (Dots per Inch) gemessen.
- Apple iPad: 1024x768 Pixel bei 9,7 Zoll = ~132 PPI
- BASE Tab: 800x480 Pixel bei 7 Zoll = ~133 PPI
- Dell Streak 7: 800x480 Pixel bei 7 Zoll = ~133 PPI
- Huawei S7: 800x480 Pixel bei 7 Zoll = ~133 PPI
- Motorola Xoom: 1280x800 Pixel bei 10,1 Zoll = ~150 PPI
- Samsung Galaxy Tab: 1024x600 Pixel bei 7 Zoll = ~170 PPI
Das Anzeigeformat wird selbstverständlich durch drehen des Gerätes beeinflusst, da auch beim BASE Tab ein Lagesensor verbaut wurde. Hält man das Gerät also im Hochformat, ist der Bildschirminhalt auch im Hochformat ausgerichtet, hält man das Gerät dann m Querformat so wechselt die eingeblendete Tastatur und die Displayanzeige mitsamt ins Querformat.
Von der Farbwiedergabe, dem Kontrast und der Helligkeit kann man beim BASE Tab eigentlich nicht meckern, die gebotene Darstellung reicht unter normalen Umständen locker aus.
Desktops und Widgets:
Das Android Betriebssystem (Android 2.2 / Froyo) kommt mit einem mittlerweile bewährten Bedienkonzept daher. Das Gerät bietet 5 durchschaltbare Desktops (auch Homescreens genannt), die mit Shortcuts, Ordnern oder Widgets belegt werden können. Zwischen den insgesamt fünf Desktops blättert man einfach per Fingerstreich hin und her, im oberen Bereich wird dabei ein Indikator eingeblendet der anzeigt auf welchem der fünf Seiten man sich gerade befindet. Oberhalb des jeweiligen Desktops gibt es eine aufrufbare Statusleiste, unterhalb des Desktops das aufrufbare Hauptmenü. Dieses Hauptmenü beherbergt alle installierten Programme. Möchte man ein Programm auf dem Desktop platzieren, so reicht es dieses Icons auf den Desktop zu ziehen und loszulassen. Wer mag kann die einzelnen Programme auf dem Desktop in umbenennbare Unterordner platzieren. Es reicht mit dem Finger auf den Desktop zu drücken und schon kann man folgende zwischen folgenden Punkten wählen:
- Verknüpfung
- Widgets
- Ordner
- Hintergründe
Was die einzelnen, vorinstallierten Widgets angeht so gibt es z.B. folgenden Möglichkeiten: Analoguhr, Kalender, Digitaluhr, E-Mail Ansicht, ein Google-Suchfeld, und vieles mehr stehen zur Auswahl. Weitere Widgets stehen problemlos über den Android-Market zum Download bereit.
Wenn man viele Programme installiert hat, wird das Hauptmenü ziemlich schnell unübersichtlich, die Symbole hier lassen sich nämlich nicht verschieben, sondern werden immer alphabetisch angezeigt. Es empfiehlt sich also die 5 Desktops nach seinen persönlichen Bedürfnissen anzupassen damit die Übersichtlichkeit nicht leidet. Durch die einzelnen Ordner, etc. stellt dies wie gesagt kein Problem dar.
Wer mag kann die Optik des Gerätes dank der Vielseitigkeit nach belieben anpassen, das BASE Tab liefert hier verschiedene Hintergründe ab Werk mit. Wem die zur Auswahl stehenden Widgets und Hintergründe nicht reichen, der wird im Android Market fündig werden.
Auf den Gerätebildern hier im Testbericht ist übrigens der Launcher Pro in Verwendung, welcher eine ganze Ecke besser personalisierbar ist als der Standard Launcher. Des Weiteren läuft der Desktop mit diesem auch wesentlich flüssiger, vor allem beim blättern zwischen den einzelnen Desktops ist ein deutlicher Geschwindigkeitsschub zu verzeichnen.
Kamera:
Das BASE Tab kommt mit einer 3.2 Megapixel Kamera daher, die auf der Rückseite relativ unscheinbar in der linken oberen Ecke verbaut wurde, ein LED Blitzlicht sucht man allerdings vergebens. Schade, so werden Bilder bei weniger Umgebungslicht oder bei kompletter Dunkelheit komplett unbrauchbar. Was die Einstellmöglichkeiten angeht so hat das BASE Tab unter anderem folgenden Punkte:
• Fokusmodus: Stellen Sie den Autofokus der Kamera ein (Auto).
• Belichtung: Wählen Sie einen Belichtungswert zwischen +2 und –2 aus.
• Bildgröße: Legen Sie die Größe des Fotos (in Pixel) fest.
• Bildqualität: Legen Sie die Bildqualität fest.
• Farbeffekt: Legen Sie einen Bildeffekt fest.
• ISO wählen: Stellen Sie einen ISO-Wert von 100, 200, 400 oder 800 ein, oder Auto.
• Anti-Banding: Passen Sie Vorschaubilder automatisch an, oder geben Sie ACFrequenzen an
• Sättigung: Passen Sie die Sättigung an.
• Kontrast: Passen Sie den Kontrast an.
• Schärfe: Stellen Sie mit dieser Option die Schärfe ein.
Die maximale Kameraauflösung für Standbilder liegt im 4:3 Format bei 2048 x 1536 Pixeln. Selbstverständlich bietet die Kamera einen Autofocus, der beim auslösen der Kamera automatisch fokusiert und scharf stellt. Die Bilder selbst werden im Schnitt ca. 500-1000 kB groß, logischerweise abhängig vom gewählten Motiv und der Auflösungsstufe.
Was die Qualität angeht liefert ist das BASE Tab weniger berauschende Bilder. Mehr als einen Schnappschuss hier und da kann man von der Kamera nicht erwarten, für mehr ist sie aber vermutlich auch nicht konzipiert worden. Aber eine Kamera im Smartphone oder Tablet möchte ich nicht mehr komplett missen, zu praktisch sind mittlerweile das abfotografieren von Barcodes oder QR-Codes.
Neben Standbildern kann das BASE Tab natürlich auch Videos aufnehmen. Die Auflösung liegt immer bei 640 x 480 Pixeln. Auch hier gibt es wie im Fotomodus folgende Einstellungen:
• Farbeffekt: Legen Sie einen Bildeffekt fest.
• Videoqualität: Wählen Sie eine Videoqualität.
• Video-Encoder: Wählen Sie einen Video-Encoder.
• Audio-Encoder: Wählen Sie einen Audio-Encoder.
• Videolänge: Stellen Sie die Länge des Videos ein.
• Kameraeinstellungen:Setzen Sie die Camcorder-Einstellungen zurück auf die Standardwerte.
Die Länge der aufgenommen Videos ist nur durch den verwendeten Speicher begrenzt, hier sind also theoretisch stundenlange Aufnahmen möglich, auch wenn sicher keiner so lange mit dem Tab in der Hand Filmen wird. Insgesamt geht die Qualität in Ordnung wenn man mal ein kurzes Video machen möchte, viel mehr geht bei der relativ geringen Auflösung leider nicht.
Bedienung und Texteingabe:
Das Bedienkonzept als Kombination aus Touchscreen, eingeblendeter QWERTZ-Tastatur oder alphanummerischer Tastatur ist gut gelöst. Anfangs ist es sicherlich für Neulinge etwas gewöhnungsbedürftig alle Drehs und Kniffe herauszufinden, doch dann läuft es wie aus einem Guß.
Das Display reagiert auf die Eingaben präzise, sodass es selten vorkommt dass man eine Eingabe ein zweites Mal bestätigen muss weil der erste Anlauf vom Display nicht registriert wurde. Sollte es aber mal doch zu einer Fehleingabe kommen gibt es noch als kleinen Zusatz eine Rechtschreibkorrektur, die diese Fehler dann für den Nutzer ausbügelt.
Um hinterher keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, richtig flüssig fällt die Bedienung des BASE Tab leider nicht immer aus, dafür ist die verbaute Hardware einfach nicht stark genug. Gerade beim schnellen blättern durch Dokumente oder beispielsweise das Telefonbuch, merkt man dem Gerät ein leichtes Ruckeln sowie eine gewissen Trägheit an. Insgesamt geht die Reaktionszeit und das blättern durch die Menüs aber in Ordnung.
Akku- und Empfangseigenschaften:
In der Disziplin Akkulaufzeit ist es um das BASE Tab ordentlich bestellt. BASE gibt bis zu 500 Stunden Standby und 20 Stunden Gesprächszeit an. Mit eingeschaltetem WLAN & UMTS, automatisiertem Sync zu Google und ein paar Stunden Surfen und E-Mailen bringt man das Gerät auf gut zwei bis drei Tagen Laufzeit. Bei langen Surf- oder Videosessions kriegt man mit dem BASE Tab trotzdem noch sehr ordentliche 6-7 Stunden Dauernutzung hin.
Was den Empfang angeht so ist das BASE Tab ziemlich brauchbar. Das Gerät hat eine recht ordentliche Empfangsleistung zu bieten. So bleibt der Empfangspegel im UMTS- sowie GSM-Bereich konstant. Das Gerät wechselt allerdings relativ schnell bei einem schwachen UMTS Signal auf GSM rüber, mir wäre es lieber bei 1-2 Balken noch am UMTS Netz festzuhalten, das Tab wechselt dann aber rasch zum GSM Netz. Was die Sprachqualität über die zwei integrierten Lautsprecher an den beiden Geräteseite angeht so ist der Gesprächspartner gut und deutlich hörbar. Auch bei der Musikwiedergabe machen die Lautsprecher eine gute Figur, sie übersteuern nicht und der Klang bleibt sauber.
Das Gerät wird übrigens über einen micro-USB Anschluss aufgeladen. Das ist sehr lobenswert, kein proprietärer Stecker wie bei Samsung oder Apple. Dieser Anschluss dient nicht nur als Ladeanschluss sondern auch als Datenschnittstelle. Der Kopfhöreranschluss ist als konventioneller 3.5 mm Klinke Anschluss umgesetzt worden, so kann man hier frei entscheiden welchen Kopfhörer man verwenden möchte.